„Staatsanleihen gehören verboten!“

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Wir befinden uns mitten in einer europäischen Schuldenkrise der Staaten. Die Politik hat als Schuldigen den Finanzmarkt aus dem Hut gezaubert. Um das Problem zu lösen, diskutiert sie Verbote und Beschränkungen. Regulierung der Marktteilnehmer, Beschränkungen von Handelsgeschwindigkeiten, Verbote auf fallende Kurse zu setzen, etc.

Unser Problem in Europa ist jedoch eine zu hohe Verschuldung der Staaten und zudem eine europäische Politik, der die  Investoren nicht zutrauen, genau dieses Problem zu lösen. Die von der Politik diskutierten Maßnahmen, den Markt zu beschränken, sind nicht Ursache für eine seit mehr als 20 Jahren aus dem Rahmen laufenden Staatsfinanzierung. Deswegen können solche Maßnahmen diese auch nicht lösen.

Die Verschuldungssituation der Staaten muss sich verbessern. Wenn die Politik etwas beschränken und verbieten sollte, dann Staatsanleihen!

Lesen Sie hier das gesamte Interview in Euro am Sonntag: https://apano.de/static/download/Eurams_Staatsanleihen_gehoeren_verboten_250312.pdf

apano startet neuntes Kapitalschutzzertifikat

Markus Olgemann ist Wertpapierspezialist. Nach Beendigung seiner Ausbildung zum Bankkaufmann 1993 bei der Stadtsparkasse München war er bis 2002 im Bankenbereich tätig. Im Jahr 2000 erwarb er die Qualifikation zum Börsenhändler bei der Wertpapierhandelsbank und ist seit nunmehr 10 Jahren bei der apano GmbH tätig.

Ab sofort können Anleger die Global Futures Fund Kapitalschutzzertifikate 9 zeichnen.

Mit den Global Futures Fund Kapitalschutzzertifikaten 9 bleibt apano der Global-Futures-Fund-Serie und damit Trendfolgestrategien wie dem AHL Diversified Handelssystem treu. Die Global Futures Fund Kapitalschutzzertifikate 9 verfügen u.a. über eine 100prozentige Kapitalabsicherung bei Fälligkeit. Emittentin ist die Credit Suisse AG (Niederlassung London). Emissionstag ist der 20.09.2012.

Die Global Futures Fund Kapitalschutzzertifikate 9 sind das inzwischen 23. Angebot aus der Global Futures Funds-Serie von apano. 12 davon haben bereits planmäßig die Endfälligkeit erreicht und sind an die Kunden ausbezahlt worden.

Die apano-Kundenbetreuung freut sich auf Ihren Anruf! Weitere Infos zu dem Produkt finden Sie unter https://apano.de/produkte-gff9.php.

Ist Portugal das neue Griechenland?

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

Droht uns mit Portugal ein zweites Griechenland? Mohamed El-Erian, Manager des Pimco-Fonds, betrachtet die portugiesische wirtschaftliche Situation mehr als pessimistisch (siehe Spiegel online). Für ihn sei die Euro-Krise längst nicht überwunden und spricht bereits von weiteren gigantischen Forderungen, die auf die EU zukommen könnten. Übertreibt El-Erian oder hat Portugal noch eine Chance?

Die portugiesische Wirtschaft ist hoch verschuldet und schrumpft in diesem Jahr voraussichtlich um drei Prozent, die Arbeitslosigkeit liegt bei 14 Prozent. Obwohl die Zahlen für ein weiteres Krisen-Szenario sprechen, glaube ich, dass die Portugiesen es durchaus schaffen können, ihre Krise auch ohne Schuldenschnitt zu bewältigen.

Ein Rettungspaket von 78 Milliarden Euro, geschnürt von EU-Ländern, der Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfonds, konnte die Staatspleite gerade noch abwenden. Dafür muss sich Portugal nun strengen Sparmaßnahmen und Strukturreformen beugen.

Und siehe da, Portugal beweist eisernen (Spar-)Willen. Das Land befindet sich laut EU-Währungskommissar Olli Rehn auf dem richtigen Weg. Zudem soll die Landwirtschaft nun mit Hilfe einer effizienteren Nutzung der Agrarflächen zum Wachstumsmotor werden. Schließlich ist Portugal der weltgrößte Produzent von Kork und siebtgrößter Wein-Exporteur.

Ich habe die Portugiesen als genügsam und zufrieden mit ihrem Auskommen kennengelernt. Portugal ist traditionell ein armes Land (mit Ausnahme von Lissabon), in dem es weder eine massive Oberschicht noch einen ausufernden Reichtum gegeben hat wie in Griechenland.

Des Weiteren ziehen Regierung und Bevölkerung an einem Strang. Das Rettungsprogramm genießt eine breite politische Unterstützung. Große Teile der Bevölkerung sehen es als unumgänglich an. Es gibt zwar den einen oder anderen Generalstreik, vor allem gegen die Kürzungen im öffentlichen Dienst, aber gewalttätige Proteste blieben wie in Griechenland bislang aus.

Vielleicht hilft den beherzten Portugiesen auch ihre Mentalität, die Krise zu verschmerzen: ihre Leidensfähigkeit und ihre gepflegte Melancholie, die sie im Fado ausdrücken. 2011 wurde der Fado übrigens in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Wer weiß, ob die Portugiesen 2012 in ihrem Fado nicht nur die Sehnsucht nach besseren Zeiten besingen, sondern sie auch wieder erleben können.

Die Niederlande als Aktien-Vorreiter

Jörg Althoff ist seit 2004 bei apano. Als Prokurist und Leiter der Kundenbetreuung/Geschäftsabwicklung ist er für den Vertrieb im Bereich Endkunden verantwortlich. Zuvor baute er die pulsiv AG – den Online-Broker von HSBC Trinkaus & Burkhardt – mit auf. Nach der Übernahme durch die Sparkassen-Finanzgruppe betreute er beim Sparkassen-Broker vermögende Privatkunden. Darüber hinaus war er mehr als 10 Jahre lang in der Kundenbetreuung bei der Commerzbank AG tätig.

Heute vor 410 Jahren – am 20. März 1602 – wurde die niederländische Ostindien-Kompanie gegründet. Damit ging die Geburtsstunde der ersten Aktie in der Wirtschaftsgeschichte einher.

Die niederländischen Kaufmannskompanien schlossen sich im noch jungen 17. Jahrhundert zur niederländischen Ostindien-Kompanie zusammen. Sie wollten so die Konkurrenz untereinander ausschalten. Damit die neue Gesellschaft finanziert werde konnte, bot sie eine Teilhaberschaft mittels Anteilsscheinen an. Die Herausgabe von Aktien machte sie zur ersten Aktiengesellschaft in der Wirtschaftsgeschichte überhaupt. Investoren legten im Jahr 1602 insgesamt 6,5 Millionen Gulden an. Dies entspricht heute einem Wert von 100 Millionen US-Dollar. Das war ein ordentliches Finanzpolster, das die niederländische Ostindien-Kompanie auch gut gebrauchen konnte. Denn diese war eine der größten Handelsunternehmungen des 17. und 18. Jahrhunderts und genoss so manche Privilegien, die sie einiges kosteten. So war die niederländische Ostindien-Kompanie im Land alleinig dazu berechtigt, mit Ostindien Handel zu treiben. Gleichzeitig hatte sie Hoheitsrechte bei Kriegsführung, Festungsbau und Landerwerb und besaß darüber hinaus Handelsmonopole. Die Aktionäre waren insgesamt zehn Jahre an ihre Anlage gebunden. Nach Ablauf dieser Zeit und nach Auszahlung der Zinsen konnten sie für weitere zehn Jahre zeichnen. Zwar kamen die Aktionäre in den Genuss von Dividendenzahlungen, hatten aber kein Mitspracherecht in der Gesellschaft.

Die niederländische Ostindien-Kompanie kontrollierte die Gewürzroute von Hinterindien nach Europa. Eben daraus zog sie ihre wirtschaftliche Stärke. Doch nach dem Vierten Englisch-Niederländischen Krieg, der von 1780 bis 1784 dauerte, kam sie in finanzielle Schwierigkeiten. Knapp 15 Jahre später wurde sie schließlich liquidiert. Doch die Geschichte der Aktie hatte gerade erst begonnen. Heute sind Aktien die Basis der meisten Anlegerportfolios.

Dax gewinnt an Fahrt

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Deutsche Unternehmen machen derzeit Rekordgewinne. Beim Export stehen sie nach China und den USA an dritter Stelle. Gleichzeitig ist die Rettung Griechenlands wieder einen Schritt weiter gekommen. Das sind gute Voraussetzungen für den Dax, die psychologische Hürde von 7.000 Punkten zu überspringen.

Nach einer Phase deutlicher Zurückhaltung bei Investitionen herrscht derzeit eine positive Stimmung unter den Aktionären. Momentan befindet sich viel Geld im Markt. Anleger haben ihr Kapital derzeit sehr kurzfristig angelegt – vornehmlich in Aktien, Anleihen und in Rohstoffen. Der Optimismus ist dabei durchaus fundamental begründet. Neben positiver Konjunkturentwicklung hierzulande und den Fortschritten bei der Stabilisierung Griechenlands wird zudem erwartet, dass die USA weiter gute Arbeitsmarktdaten liefern wird. Die hierdurch aufgebesserte Verbraucherstimmung sollte auch für eine Stabilisierung des dortigen Immobilienmarkts sorgen.

Langfristig könnte die Geldschwemme, die wir derzeit erleben, allerdings zu neuen Blasen wie beispielsweise im Rohstoffbereich führen. Zudem sehe ich die Gefahr, dass Aktien schnell überbewertet werden könnten. Ein weiteres Risiko geht von der immer prekärer werdenden Situation im Nahen Osten aus. Aus meiner Sicht ist es nur eine Frage der Zeit, wann es zu einem Militärschlag oder gar Krieg mit dem Iran kommen wird. Daher denke ich, dass die Nervosität an den Märkten im Laufe des Jahres zurückkommen wird. Wann dies geschieht, hängt von den oben genannten Risikofaktoren ab. 

Insgesamt bin ich optimistisch, was die kurzfristige Entwicklung des Dax anbelangt. Offen bleibt letztlich die Frage, wann der richtige Zeitpunkt zum Einstieg ist. Voraussichtlich würde ein Militärschlag im Iran-Konflikt einen solchen Zeitpunkt liefern.

Sind Spekulanten schuld an der Krise?

„Sind Spekulanten schuld an der Krise?“ – Diese sicher provokante Frage wurde im Vorfeld des Fondskongress Wien von Experten diskutiert. Gemeinsam mit der Tageszeitung „Der Standard“ luden apano Investments und Man hierzu ein. Über 200 Gäste folgten der Einladung in das Wiener mumok.

Mit dabei waren neben Alexandra Strickner (Mitgründerin von Attac Österreich), Hans Hurschler (Man Group), Christoph Matznetter (SPÖ), Stephan Schulmeister (Wifo), Markus Sievers, geschäftsführender Gesellschafter von apano, und Wilfried Stadler (Ex-Bankvorstand und Buchautor). Dr. Eric Frey, Chef vom Dienst der Zeitung „Der Standard“, moderierte die Veranstaltung (s. Bild v.l.n.r.)

 Trotz vieler Standpunkte bestand bei einigen Themen unter den Teilnehmern ungewöhnliche Einigkeit: Die Grundlagen der Krisen der vergangenen 12 Jahre – so der gemeinsame Tenor – sind ursächlich auf  fehlende bzw. falsche politische Leitplanken zurückzuführen. Dies betrifft die Zinspolitik der US-Notenbank, die Bewertungskriterien für Staatsanleihen in Bankportfolios oder die Rahmenbedingungen für Schattenbanken und OTC (Over-the-Counter)-Geschäfte. Die Unwissenheit und/ oder die Ignoranz politischer Entscheidungsträger hinsichtlich vieler finanzwirtschaftlicher Zusammenhänge führt langfristig zu systemischen Problemen, im schlimmsten Fall zum Systemkollaps. Die jetzige Situation nahm ihren Ursprung in den falschen Bewertungskriterien für Subprime-Produkte, die (systemisch so vorgesehen) mit dem Rating der jeweils emittierenden Bank versehen wurden. Die Zahlungsfähigkeit der amerikanischen Häuslebauer, deren Kredite in diesen Produkten verpackt wurden, spielte eine nebensächliche Rolle. Diese Produkte wurden von amerikanischen Investmentbanken an Banken und Finanzinvestoren weltweit verkauft. Der Rest ist Krisengeschichte. Um die betroffenen Banken in der ganzen Welt zu retten, wurden Bankschulden zu Staatsschulden und damit zu unseren Schulden. Jetzt tritt das Europa-Problem auf. Eine Währungszone mit unterschiedlichen Fiskalzonen und explodierendem Schuldenstand sucht nach der Lösung durch die Notenpresse. Die EZB versorgt einerseits die Banken mit Liquidität und die Politik sorgt mit den rechtlichen Rahmenbedingungen dafür, dass Banken beim Kauf einer griechischen Staatsanleihe weniger Sicherheit (nämlich keine!) hinterlegen müssen, als beim Kauf einer z.B. Siemens-Aktie. Ist dies ein Systemfehler oder so gewollt?

Uneinig dagegen waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion über die Rolle der „Spekulanten“ in dieser Szenerie. Politiker und Volkswirte würden am liebsten die „Gier der Spekulanten“ mit Medikamenten behandeln oder verbieten. Fondsmanager und Ex-Banker sehen dagegen eine Volkswirtschaft ohne (privates!) Risikokapital als nicht funktionsfähig an. Transaktionssteuern würden vielleicht die schnellen Trader vom Markt vertreiben, aber langfristig auch jeden Sparer treffen, da das Volumen von Pensionsfonds und Altersvorsorgefonds größer ist als das der „High-Frequenzy-Trader“. Die Zeche bliebe also wieder beim Kleinsparer hängen und der Effekt – hier waren sich die Diskutanten wieder einig – wäre marginal und würde das aktuelle Systemproblem nicht lösen. In einer Welt, in der Kapital keine Nationalität hat und per Knopfdruck die Börse wechselt, wären nationale Alleingänge bei Steuern sowieso volkswirtschaftlich negativ. Kapital braucht keinen Wohnort, Arbeitsplätze schon.

 Solange wir kein komplett anderes System haben, wird es auch Kapital zum Anlegen geben und damit „Spekulanten“ (also Fondsmanager und Vermögensverwalter) geben „müssen“. Es stellt sich die Frage, ob es verwerflich ist, für das Eingehen von Risiken mit dem eigenen Kapital auch eine Rendite zu erwarten und im besten Fall zu bekommen. Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten.

Fazit: Die Politik ist gefragt! Spekulanten und damit Marktteilnehmer nutzen die Rahmenbedingungen, die sie vorfinden. Nicht mehr und nicht weniger.

06.03.2012 im Wiener mumok
Diskussionsrunde 06.03.2012. V.l.n.r.: Alexandra Strickner (Mitgründerin von Attac Österreich), Hans Hurschler (Man Group), Christoph Matznetter (SPÖ), Stephan Schulmeister (Wifo), Markus Sievers (apano) und Wilfried Stadler (Ex-Bankvorstand und Buchautor). Dr. Eric Frey, Chef vom Dienst der Zeitung „Der Standard“.

Quo vadis, Dax?

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

Heute vor genau 12 Jahren erreichte der Dax zum ersten Mal einen Schlussstand von über 8.000 Punkten. Im Zuge der Euphorie um die letztlich gescheiterten Fusionspläne von Deutscher und Dresdner Bank nahm das Börsenbarometer rasant an Fahrt auf: Der Dax knackte am 07.03.2000 die Rekord-Marke von 8.136,16 Punkten und schloss mit 8.064,97 Punkten. Der damalige Höhepunkt des Börsenbooms war damit allerdings überschritten. Das Börsenfieber kühlte sich ab, der lange Abstieg begann.

Wenn wir so zurückschauen: Was verheißen die Börsenwetteraussichten für 2012? Zum einen haben wir die Pessimisten, die davon ausgehen, dass die Aktienmärkte in diesem Jahr noch erheblich von der ungelösten europäischen Schuldenkrise beeinflusst werden. Es gibt allerdings auch vermehrt optimistische Stimmen, die diesen Einfluss für überschätzt halten.

Ich schließe mich den Optimisten an. Die Fundamentaldaten der EU sind günstig bewertet und Deutschland nimmt hier eine Sonderstellung ein. So prognostiziert das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo für Deutschland eine stabile Konjunkturentwicklung.

Allerdings wird die Maxime „Kaufen & Liegen lassen“ kein Comeback erleben. Eine vernünftige Auswahl ist gefragt: Erfolg fußt zu 80 Prozent auf der Zusammenstellung des Portfolios und nur zu 20 Prozent auf geschicktem Timing und sonstigen Einflussfaktoren.

Wir befinden uns meines Erachtens gerade in einer Anlaufphase, ein neuer Höchststand des DAX ist in greifbarer Nähe. Da verhält es sich mit dem Dax schon fast wie mit der Mode: Alles kommt wieder.

Die Weltwirtschaft im Blick

Heute vor 65 Jahren, am 01. März 1947, nahm der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Arbeit auf. Drei Jahre zuvor war er ins Leben gerufen worden, um die Stabilität des internationalen Währungssystems zu sichern. Öffentliche Aufmerksamkeit bekommt er derzeit durch die europäische Schuldenkrise.

Viele Menschen halten den IWF für eine internationale Zentralbank oder sogar für eine Hilfsorganisation. Dabei ist er weder das eine noch das andere. Hauptsächlich soll der IWF als Sonderorganisation der Vereinten Nationen die internationale Zusammenarbeit in der Währungspolitik fördern. Dabei will die in Washington D.C. ansässige Organisation ein weltweit nachhaltiges Wirtschaftswachstum sichern. Dieses Ziel erreicht der IWF durch ein vielfältiges Engagement. So berät der seine inzwischen 187 Mitglieder hinsichtlich politischer Maßnahmen, um zum Beispiel Finanzkrisen vorzubeugen bzw. diese zu bewältigen oder sich makroökonomisch stabiler aufzustellen.

Seinen Mitgliedsländern gewährt der IWF – falls nötig – vorübergehende Finanzhilfen. Diese dienen alleinig dem Zweck, dass diese ihre Probleme bei der Zahlungsbilanz bewältigen, wenn ihr Devisenbestand Zahlungsforderungen anderer Länder nicht decken kann. Aktuell haben wir diese Situation bei einigen europäischen Mitgliedsstaaten. Neben finanzieller Unterstützung stellt der IWF auf Antrag eines seiner Mitgliedsländer außerdem technische Hilfen bereit. Zudem unterstützt die Organisation bei Bedarf bei dem Aufbau von Fachkenntnissen und Institutionen, die nötig sind, um eine solide Wirtschaftspolitik zu verfolgen. Die Hilfen durch den IWF sind allerdings an strenge Auflagen wie zum Beispiel deutliche Sparmaßnahmen geknüpft. Das bringt ihm oftmals harsche Kritik ein. Insgesamt sieht sich der IWF dem Vorwurf ausgesetzt, dass er zu sehr die Interessen aus Washington vertritt und aufgrund seiner Zusammensetzung die Industrienationen zu starken Einfluss nehmen. Darüber hinaus wird dem IWF vorgeworfen, dass dessen Strukturanpassungs- und Transformationspolitik den betroffenen Volkswirtschaften wie Argentinien oder Griechenland eher geschadet als genutzt habe. Denn die Kreditauflagen des IWF werden häufig als sehr hart und nicht demokratisch genug eingestuft.

Die Herausforderung, die Weltwirtschaft wieder in die Wachstumsspur zu bringen, wird der IWF unter der Leitung der Französin Christine Lagarde auch 2012 noch weiter beschäftigen. Weitere Informationen über den IWF unter www.imf.org.