apano-Stimmungsindex optimistisch

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Nachdem am Mittwoch der Index vom neutralen ins zuversichtliche Szenario wechselte, hat am Freitagmorgen eine erneute Stimmungsverbesserung stattgefunden. Die treibenden Motoren waren der DAX und das Industriemetall Kupfer, das sich weiter von seinem Anfang März erlittenen Kurseinbruch erholt. Auch in den Schwellenländern setzt sich der duale Anstieg der Aktien- und Anleihekurve fort. Alle diese Indikatoren deuten auf eine weitere Abkopplung von den Geschehnissen in der Ukraine hin. Stattdessen kehrt die Argumentation in die Anlageentscheidungen zurück, die den Börsen bereits 2013 Flügel verlieh: die Hoffnung auf solides Wirtschaftswachstum auf allen Kontinenten.

Wir haben in unserem vermögensverwaltenden Mischfonds apano HI Strategie 1 am Freitagmorgen unsere globale Aktienquote um 3% erhöht und  den Anteil an den Managern, die den Anlagestil  Aktien long/short betreuen, ausgebaut.  Anleihen hingegen haben wir leicht reduziert. Sollte die Aufwärtsbewegung über das Wochenende hinweg Bestand haben, werden wir am Montag weitere Aufstockungen der offensiven Anlagestile vornehmen

apano-Stimmungsindex wieder zuversichtlich

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Die Krim-Krise belastete in den ersten drei Wochen des März insbesondere die europäischen Börsen. In meinem Blog vom 17.3.2014 hatte ich fünf „Was ist, wenn…“ – Szenarien mit ihren Wahrscheinlichkeiten aufgeführt. Die beiden besten Szenarien sind wegen der erfolgten Annektion der Krim durch Russland hinfällig geworden.

Zugleich erscheint es aber auch immer unwahrscheinlicher, dass das schlimmste Szenario – der Einmarsch russischer Truppen in der Ostukraine – eintritt. Durch die Einwilligung Russlands, OSZE-Beobachter in die Ukraine zu lassen, erscheint auch Szenario 4 zumindest derzeit nicht aktuell.

Die Börsen konzentrieren sich damit auf das verbleibende Szenario 3, dem ich von Anfang an die höchste Wahrscheinlichkeit eingeräumt hatte. Für diesen Fall hatte ich prognostiziert, dass das Thema „Krim“ an der Börse keine großen Auswirkungen mehr hätte. Natürlich müssen die Geschehnisse weiter beobachtet werden, diese Observation sollte aber nicht jegliche Anlageentscheidung lähmen.

Von der Konjunkturfront kommen aus China verhaltene Daten. Es ist jedoch zu konstatieren, dass genau das offensichtlich zu stimulierenden Aktivitäten der öffentlichen Hand führt. Der Hang Seng China Enterprises Index konnte sich in der Hoffnung darauf in den vergangenen Tagen erheblich von seinen zuletzt erreichten Tiefs lösen.

Generell zeigen die Emerging Markets derzeit eine spürbare Stimmungsaufhellung, das gilt sowohl an den dortigen Aktien- als auch Rentenmärkten. Die amerikanischen Börsen notieren ohnehin nahe an ihren Allzeithochs. Weder die internationalen Rentenmärkte noch die Volatilitäten oder die „Fluchtburgen“ US-Dollar und Gold signalisieren geringste Anzeichen von Nervosität.

Da fehlte nur noch die gestrige Kursrally in Europa als finaler Auslöser, um den apano-Stimmungsindex heute vom neutralen in den zuversichtlichen Bereich zu hieven.

 

Was passiert nun nach dem Krim-Referendum?

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Die Aktienmärkte starten mit freundlichem Grundton in die neue Woche. Ist damit das Schlimmste an den Börsen schon überstanden?  Ich glaube, das hängt ganz wesentlich davon ab, wie sich die Dinge nun weiter entwickeln. Es sind  mehrere Szenarien vorstellbar mit höchst unterschiedlichen Auswirkungen auf die Finanzmärkte:

Szenario 1: Russland belässt es bei dem Referendum und strebt lediglich weitreichende Rechte auf der Krim an. Die eleganteste Lösung, welche an den Märkten wie ein Befreiungsschlag wirken würde. Wahrscheinlichkeit: 10%.

Szenario 2: Die Krim wird nicht von Russland annektiert, sondern es wird das „Abchasien-Modell“ geschaffen, also nach außen Unabhängigkeit, aber unter russischem Protektorat. Auch diese Lösung würde die Börsen anfeuern, weil Sanktionen nicht begründet wären.  Wahrscheinlichkeit: 10%.

Szenario 3: Russland annektiert die Krim, distanziert sich aber deutlich von weiteren territorialen Interessen in der Ukraine. Dies würde die Märkte noch kurzzeitig beschäftigen, hätte aber keine großen Auswirkungen mehr.  Wahrscheinlichkeit: 40%

Szenario 4: Russland annektiert die Krim und manipuliert die Stimmung in der Ostukraine. Demonstrationen und Unruhen, die sich tendenziell zu einem Graben entlang der EU-Grenze ausbreiten könnten. Ein Durchbruch der Märkte deutlich unter die bisherigen Tiefs der Vorwoche sind die anzunehmenden Folgen. Wahrscheinlichkeit: 30%

Szenario 5: Ausbruch schwerer Unruhen in der Ostukraine und Einmarsch russischer Truppen unter dem Vorwand, die Interessen der russischstämmigen Bürger schützen zu müssen. Crashartige Kurseinbrüche wären die Folge. Wahrscheinlichkeit: 10%

Während der apano-Stimmungsindex uns täglich aktualisiert die „Großwetterlage“ der Märkte meldet, was für unsere Portfolioalloaktion im Fonds apano HI Strategie 1 entscheidend ist, werden wir in dieser Woche bei der Feinsteuerung des Fonds darauf achten, ob sich zwischen den genannten Szenarien die Wahrscheinlichkeiten verschieben.

apano-Stimmungsindex im Vorfeld des Krim-Referendums

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Seit dem Schlusskurs vom 11. März hat der DAX in 2 ½ Handelstagen 4% verloren. Im Blog vom  12. März haben wir darüber informiert, dass der apano-Stimmungsindex vom knapp zuversichtlichen in den neutralen Bereich gewechselt ist.  Erneut hat er zuverlässig und rechtzeitig eine unmittelbar anstehende größere Börsenturbulenz vorhergesagt. Da die Kauf- und Verkaufsentscheidungen unseres Fonds apano HI Strategie 1 maßgeblich von diesem Stimmungsbarometer abhängen,  konnten wir erfolgreich der Versuchung widerstehen, antizyklisch in die fallenden Kurse hinein zu kaufen. Im Gegenteil haben wir kontinuierlich seit Tagen – und auch heute Morgen wieder in die leichte Erholung hinein – sichere Liquidität aufgebaut.

Portfolio des apano HI Strategie 1 ist auf Situation ausgerichtet
Keine Frage, eine last minute Einigung zwischen Kerry und Lawrow über einen Verbleib der Krim in der Ukraine würde eine sprunghafte Kurserholung an den Märkten auslösen. Die Wahrscheinlichkeit schätzen wir jedoch nur mit etwa 30% ein. Um für diesen besten Fall nicht unvorbereitet zu sein, ist unsere Portfoliozusammensetzung nicht völlig defensiv, sondern enthält weiterhin genug Bausteine, die von einer solchen Rallye profitieren würden. Leider ist jedoch die Wahrscheinlichkeit einer politischen und damit auch wirtschaftlichen Versteifung deutlich höher anzusetzen. Deshalb haben wir unsere Portfolioaufstellung überwiegend auf diese Situation ausgerichtet.

Weitere Damoklesschwerter über den Märkten
Wir wollen hier keine „wenn-dann“ Gedankenspiele anstellen, noch heute werden wir die Ergebnisse des Treffens live aus London von beiden Politikern mitgeteilt bekommen und können vielleicht schon daraus ableiten, ob die Negativdynamik dieses Machtpokers zunimmt oder in sich zusammenfällt. Aber lösen wir den Blick von der Krim und schauen auf das große Gesamtbild, so entdecken wir zahlreiche weitere Damoklesschwerter über den Märkten: die Abkühlung der chinesischen Wirtschaft, die Auswirkung des Rohstoffpreis-Verfalls auf die Schwellenländer-Exportnationen, die anstehende Steuererhöhung in Japan und die Ermüdungserscheinungen vieler wichtiger Aktienmärkte auch schon vor dem Ausbruch der Krim-Krise sind einige dieser Highlights, die uns in den nächsten Wochen beschäftigen werden. Wir bleiben relaxt, der apano-Stimmungsindex wird uns auch weiterhin frühzeitig auf lauernde Risiken und nutzbare Chancen aufmerksam machen.

apano-Stimmungsindex im neutralen Bereich

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Die weitere Zuspitzung der „Krim-Krise“ und die bisherige Erfolgslosigkeit diplomatischer Lösungsversuche verunsichern Börsianer weltweit. Jüngst hatte das Parlament auf der Halbinsel Krim die Unabhängigkeit und den Willen zum Anschluss an Russland erklärt. Am Sonntag findet voraussichtlich die Volksbefragung statt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit für einen Anschluss an Russland votieren wird.

Dies alles wird seitens der EU und der USA als völkerrechtlich nicht tragbar bewertet. Gleiches gilt für das Parlament in Kiew. Russland sieht das anders. Auch wenn eine militärische Auseinandersetzung nach wie vor als unwahrscheinlich einzustufen ist, scheinen doch Sanktionen seitens der EU und der USA immer unausweichlicher.

Ob es symbolische Sanktionen sein werden oder letztlich Sanktionen, die auch die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der westlichen Welt und Russland belasten, bietet viel Raum für Spekulationen. Und Börsen mögen eben solche Unsicherheiten nicht.

Doch das allein ist nicht der einzige Grund für den Stimmungswandel an den Börsen. Seit geraumer Zeit liefern globale Konjunkturdaten ein gemischtes Bild. Die USA hat in Summe eher unter den Erwartungen liegende Wirtschaftsdaten geliefert. Gleichwohl viele Investoren denken, dies läge am harten Winter, bleiben Zweifel. Die EU andererseits hat in Summe bessere Konjunkturdaten als erwartet präsentiert.

Allerdings wirft die Entwicklung in der Ukraine viele Fragezeichen auf. Gerade die enge wirtschaftliche Beziehung zwischen der EU und Russland könnte durch eine Eskalation bei den Sanktionen Schaden nehmen und letztlich die Wirtschaft und damit auch das globale Wachstum in Gefahr bringen.

Und zu guter Letzt untermauern die volkswirtschaftlichen Daten aus China, dass dort die Wachstumsgeschwindigkeit deutlicher abnimmt als ohnehin erwartet.

Unser apano-Stimmungsindex hat in den letzten Tagen immer wieder auf diese Lage reagiert. Während wir in den letzten Tagen letztlich noch im „zuversichtlichen“ Szenario verblieben sind – wenn auch knapp – hat heute Morgen ein Wechsel in das „neutrale“ Szenario stattgefunden. Die eng am Aktienmarkt liegenden Positionen haben wir in den letzten Tagen kontinuierlich reduziert und werden diesen Kurs auch in dieser Woche fortfahren. Wir rechnen mit einem weiteren Anstieg der Nervosität vor der Volksbefragung der Krim-Bewohner am Wochenende.

Wird die Krim-Krise schnell vergessen sein?

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Nachdem die überraschende Besetzung der Krim am letzten Wochenende durch russische Militärs den Aktionären weltweit den ersten Handelstag im März verdorben hat, konnte Putin durch sein gestern inszeniertes Interview wieder Ruhe an die Märkte bringen. „Politische Börsen haben kurze Beine“ sagt eine Börsenweisheit. Aber so kurz?

Auch wenn die große Nervosität aus den Märkten heraus ist und eine militärische Eskalation unwahrscheinlicher erscheint: Es muss klar gesagt werden, dass die Krise nach wie vor vorhanden ist. Putin hat neue Fakten geschaffen, aber die Situation ist nicht gelöst und die wirtschaftlichen Folgen sind noch sicher absehbar.

Was bedeutet diese Ausgangslage für unseren Fonds apano HI Strategie 1?

Unser apano-Stimmungsindex drehte letzten Montag vom zuversichtlichen in den neutralen Bereich, so dass wir bereits hier erste Maßnahmen unternommen haben, um das Risiko zu reduzieren. Mit einem Tagesverlust von 0,42% hat sich der apano HI Strategie 1 gut im Umfeld behauptet. Durch die gestrige Erholung an den Börsen hat sich zudem früh abgezeichnet, dass der Wechsel in das neutrale Szenario möglicherweise nicht von langer Dauer sein könnte, so dass wir – anders als am Montag Abend noch erwartet – nur in begrenztem Umfang aktiv geworden sind.

Die weitere Beruhigung auch an den asiatischen Märkten führte dazu, dass der apano-Stimmungsindex ins zuversichtliche Szenario zurückkehrte. Nun gilt es, wachsam den weiteren Verlauf der Krim-Krise zu verfolgen und dabei nicht die auch wichtigen Konjunkturdaten, die in dieser Woche auf uns warten, aus dem Auge zu verlieren.

apano-Stimmungsindex reagiert auf Krise in der Ukraine

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Der apano-Stimmungsindex ist heute Morgen in den neutralen Bereich zurückgefallen. Auslöser waren Punktabzüge für den Hang Seng China Enterprises Index sowie für die europäischen Aktienmärkte. Zusätzlich kam belastend dazu, dass die gemessene Volatilität erheblich ansprang. Auch wenn der apano HI Strategie 1 Fonds aufgrund seiner definierten Allokationsregeln erst morgen im größeren Ausmaß reagieren wird, so haben wir doch bereits heute Vormittag taktische Maßnahmen ergriffen und unseren Discount-Zertifikatebestand fast komplett veräußert.

Hintergrund unserer Entscheidung war, dass die eigentlich defensiv einzustufenden Discounts im Falle einer stärkeren Korrektur einen „Long-Only“-Charakter bekommen und somit im Falle eines anhaltenden Abwärtsmarktes den Fonds negativ belasten würden. Die Kursrückgänge an den Börsen haben heute Morgen zunächst hauptsächlich lediglich die Sicherheitspuffer unserer Discounts reduziert, so dass sich die Preise der Zertifikate nur moderat ermäßigten. Den Gegenwert der Verkäufe haben wir der Position Kasse zugeführt.

Die zurückhaltende Stimmung des Index passt zu der Situation des Marktes. Insbesondere denken wir, dass die eurasischen Börsen sensibler auf die Geschehnisse rund um die Ukraine reagieren werden als die US-Börsen. Auch wenn ein Krieg derzeit eher unwahrscheinlich ist, könnte es dennoch jederzeit zu Scharmützeln oder anderen Formen der Spannungsverschärfung kommen. Wer sich noch an die Zeit erinnert, als der Irak Anfang August 1990 in Kuweit einmarschierte und wie die Börse damals danach monatelang nervös und tendenziell deutlich abwärts tendierte, der wird nicht erwarten, dass die jetzigen Spannungen sich an den Märkten in wenigen Tagen wieder in Luft auflösen werden.

Die Situation ist nicht ganz vergleichbar mit damals, aber dennoch gibt es Parallelen. Ohnehin hat sich die Ukraine in eine schwierige Situation manövriert. Klitschko und die Maidan-Widerstandsbewegung überspannten den Bogen, agierten ihrerseits selbst undemokratisch und machte dabei zwei bedeutende Fehler: Sie unterschätzte sowohl die Reaktion des Kreml als auch den politischen Widerstand aus den Reihen derjenigen Ukrainer, die mit Russland sympathisieren oder gar russischer Abstammung sind.

Unangenehm erinnert die derzeitige Gemengelage an die Situation in Indien, nachdem die Briten den Subkontinent in die Selbständigkeit entließen. Die ethnische Unvereinbarkeit zwischen Hindus und Moslems war so ausgeprägt, dass der Subkontinent in zwei Staaten – Indien und Pakistan – aufgespalten werden musste. Dieser Prozess kostete hunderttausende Menschen das Leben. Bis heute dauern die Spannungen zwischen den beiden Staaten an.

Auch wenn eine militärische Auseinandersetzung zwischen den Russen einerseits und NATO sowie Ukraine andererseits die schlimmste aller vorstellbaren Bedrohungen ist, so ist sie doch eher unwahrscheinlich. Dass aber die Ukraine selbst  in einem Bürgerkrieg versinkt, diese Vorstellung ist leider durchaus realistisch. Einen Ausweg, eine friedliche Lösung, kann es nach momentaner Bewertung der Lage nach nur geben, wenn die neuen Machthaber in der Ukraine einen Schritt zurück gehen und denjenigen Teil der an erworbenen Macht, der über die demokratisch erlangten Rechte hinaus geht, schnellst möglich wieder zur Disposition stellen.

Man kann Putin zu Recht vorwerfen, dass seine Aktionen gegen die UN-Charta verstoßen, indem er die Souveränität eines Drittstaates verletzt. Dennoch wird er die russischen Truppen nicht einfach wieder zurückbeordern. Was hätte er damit gewonnen? Er hat sich eine gute Ausgangsbasis für Verhandlungen geschaffen und argumentiert, dass er lediglich als Beschützer der in der Ukraine lebenden Russen agiert. Tatsächlich dürfte es aber wohl viel mehr darum gehen, zu verhindern, dass sein westliches Bollwerk zur EU und irgendwann vielleicht sogar zur NATO überläuft.

Dies sind die eigentlichen Beweggründe des Kreml und hier braucht er Sicherheit, dass dies nicht passiert. Hier muss ihm die Ukraine entgegenkommen. Wer schreibt den Menschen in diesem Land denn vor, dass sie sich nur entscheiden dürfen zwischen „pro-westlich“ und „pro-russisch“? Sowohl geografische Lage als auch die Dimension der Handelsbeziehungen sprechen eine klare Sprache: Die Ukraine hat zwei für sie gleich wichtige Nachbarn: Russland und die EU. Wer eine schnelle und dauerhafte Konfliktlösung sucht, muss genau hier ansetzen und dem Land zu einer glaubhaften Neutralität verhelfen.