Weiterhin hohe Volatilität an den Börsen

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Mit bangem Blick schauten die Investoren auf die Wiedereröffnung der chinesischen Börse nach der mehrtägigen Feiertagspause. Viele Marktteilnehmer gingen davon aus, dass die Kurse vor den Feierlichkeiten künstlich stabilisiert worden wären und danach erneut einbrechen würden. Der heutige Rückgang des Shanghai Composite Index ist zwar mit -2,52% beachtlich, aber nicht der ganz große Schocker.

Deshalb erholten sich heute früh die europäischen und japanischen Aktienmärkte ein wenig, was aber wohl eher auf Short-Eindeckungen zurück zu führen ist, als auf echte Anschaffungen. Die eigentliche Nagelprobe für Chinas Börse steht im Laufe dieser Woche an, wenn neue Konjunkturdaten kommen. Deshalb bleibt dieser Markt auch  in den nächsten Tagen ein ganz wesentlicher Impulsgeber für den Rest der Welt.  Der apano -Stimmungsindex registrierte in der vergangenen Woche eine so schlechte Marktverfassung wie zuletzt während der Tiefststände der Börsen im Oktober 2014.

Dies könnte ein erster antizyklischer Hinweis sein, dass der Boden bald erreicht ist. Unterstützung findet diese These auch von den sich auf niedrigem Niveau stabilisierenden Rohstoffpreisen.  Auf der argumentativen Gegenseite steht, dass der japanische Leitindex Nikkei 225 gerade erst am Freitag auf ein neues Interimstief gefallen ist und die Kurse der Schwellenländeranleihen ungebremst weiter abrutschen.

Fazit: Wir glauben zwar, dass die Börsen dabei sind, einen tragfähigen Boden zu finden und dass die Ursache des Markteinbruchs lediglich in den gesenkten Gewinnerwartungen wegen der konjunkturellen Entwicklung in den Schwellenländern zu suchen ist. Die extrem hohe  Volatilität zeugt jedoch von einem erbitterten Machtkampf zwischen Bullen und Bären. Unser Stimmungsindex gibt noch keine Entwarnung, so dass wir weiterhin nicht empfehlen können, sich aggressiv „long“ zu positionieren.

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