Aktienmärkte auf wilder Fahrt – bringt der Hexensabbat die Wende?

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Die letzten Tage darf man ruhig in Erinnerung behalten, wenn es darum geht, Beispiele für das diesjährige wilde Treiben der Aktienmärkte zu finden. Noch kurz vor Nikolaus verabschiedete sich der DAX mit 10.094 Punkten auf höchstem Niveau in Richtung Nikolauswochenende. Nicht das erste Mal in diesem Jahr markiert die Höhenluft die Kehrtwende. Gleich am Montag ging es kräftig abwärts. Das Tief dieser Phase markiert der Schlusskurs vom 15.12. mit rund 750 Punkten tiefer – damit ging es rund 7,5% abwärts. Mit dieser Bewegung lag der DAX unter vielen wichtigen Durschnitts- und Haltelinien – u.a. bei der bei rund 9.530 Punkten liegenden viel beachteten 200-Tage-Linie.

Dies war u.a. auch ein Signal, was unseren Marktstimmungsindex beeinflusste und dazu führte, dass wir in das neutrale Stimmungsumfeld gewechselt sind. Wir haben Aktienpositionen reduziert und uns defensiver aufgestellt. Die Gründe für die hohe Marktunsicherheit waren schnell ausgemacht. Der niedrige Ölpreis, der rohstoffexportierende Volkswirtschaften und Unternehmen belastet, mündet zudem in die Angst, dass Russland, quasi kurz vor Ende, mit dem Rücken an der Wand steht.

Sicher, das scheint  kurzfristig übertrieben. Fakt ist aber auch, dass die russische Wirtschaft ohnehin unter den Sanktionen leidet. Nun belastet der immerhin um mehr als 40% gefallene Ölpreis sowie ein dramatischer Verfall des Rubels die Bilanzen zusätzlich.

Aber auch aus dem EWR kommen keine guten Nachrichten. Der drohende Linksruck in Griechenland lässt alte Gedanken an die europäische Schuldenkrise wieder aufkommen. Die Jahresendrally schien abgesagt.

Doch die Fed richtet es mal wieder. Zinsen sollen in Amerika trotz boomender Wirtschaft auf absehbare Zeit niedrig bleiben. Die Panik der Investoren verfliegt und Aktien stürmen in kürzester Zeit nach Norden. Gerade einmal 2 Tage braucht der DAX, um von rund 9.330 zurück auf 9.870 Punkte im Schluss gestern Abend zu kommen. Ein Anstieg von 5,4%. Wie gesagt – Achterbahn!

Und heute ein Hexensabbat: Der große quartalsweise vorkommende Verfallstag an den Terminbörsen. Heute werden viele Wetten auf steigende und fallende Kurse abgerechnet, viele Wertpapiere tauschen gewollt und ungewollt den Besitzer. Die typische Gefahr: Die ungewollten Papiere werden meist wieder schnell abgestoßen und es droht ein turbulenter Tag. Das vorbörsliche Plus wechselte zumindest in Europa aktuell recht deutlich das Vorzeichen.

Die Erholung der letzten 2 Tage führte dazu, dass sich auch der apano-Stimmungsindex verbesserte. Gestern Nachmittag wechselte der Index in den zuversichtlichen Bereich. Mit der Aufstockung der Aktienquote lassen wir aktuell vor dem Hintergrund des Verfallstages Vorsicht walten. Wenn sich der Stimmungswechsel am Montag bestätigt und wir einen weiterhin stabilen Markt vorfinden, werden wir uns für dieses Marktszenario offensiver aufstellen. Uns macht aber auch die meist dünne Marktliquidität um die Weihnachtsfeiertage Sorgen. Und die Themen, die noch vor wenigen Tagen die Märkte erschüttert haben, sind präsent. Dienstag geht es in Griechenland in den zweiten Wahlgang des Parlaments und die Wirtschaft in Russland  ist noch immer angeschlagen.

Die Märkte werden wohl in Bewegung bleiben und wir passen hier auf. Haben Sie – falls wir uns nicht mehr sehen und hören – ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest und kommen Sie gut rüber in ein hoffentlich ruhigeres Börsenjahr 2015.

Ölpreis auf Fünfjahrestief

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Es ist wenige Tage her, da standen viele Aktienmärkte auf Rekordniveaus. Teilweise legten sie eine fulminante Rally seit Mitte Oktober hin, als die jüngste Korrektur ihren Tiefpunkt hatte. Einer für den Dezember typischen Jahresendrally schien nicht mehr viel im Weg zu stehen. Trotz dieser guten Aussichten kam unser Marktstimmungsindex jedoch nie in den optimistischen Bereich, sondern blieb eine Stufe darunter – im zuversichtlichen Bereich – stehen. Hauptgrund waren die fallenden Rohstoffpreise.

In dieser Börsenwoche drängte das Thema Rohstoffe in Gestalt der Ölpreise in das Bewusstsein der Börsianer. Zu Beginn der Woche stand der Preis für ein Barrel WTI Öl bei 68 $. Seit Sommer diesen Jahres ist der Ölpreis von über 100 $ pro Barrel auf aktuell unter 60 $ pro Barrel gefallen. Mit diesem Preisverfall von über 40% ist der Preis nun auf ein Niveau gefallen, das wir zuletzt zu Krisenzeiten in 2009 gesehen haben.

Der sinkende Preis galt viele Monate lang als Treiber für die globale Konjunktur und wurde positiv wahrgenommen. Natürlich importieren Länder wie Deutschland viel Öl. Ist es günstiger, profitiert die deutsche Wirtschaft. Fluggesellschaften können billiger fliegen, Verbraucher billiger tanken. Das kurbelt den privaten Konsum an.

Allerdings hat der fallende Preis auch Schattenseiten. Rohstoffreiche, Öl exportierende Länder wie Südamerika oder Russland haben geringere Einnahmen. Bei vielen Ländern sind die Einnahmen durch Rohstoffverkäufe die einzige oder zumindest wichtigste Einnahmequelle. Fällt dies weg, werden auch staatliche Ausgaben und Aufträge gestrichen. Auch leiden inzwischen viele börsengehandelte Unternehmen des Energiesektors unter dem Preisverfall. Gerade kostenintensive Methoden der Ölexploration lohnen sich für die Unternehmen nicht mehr. Stimmen ihre Margen nicht mehr, werden auch hier Ausgaben gekürzt und Projekte gestrichen. Das trifft wiederum Unternehmen, die Aufträge aus dem Energie- und Rohstoffsektor erhalten. Eine Kettenreaktion.

Und eben diese negativen Effekte eines zu geringen Ölpreises verunsichern die Investoren. Die Aktienmärkte standen in dieser Woche deutlich unter Druck. Der Dax beispielsweise verlor in dieser Woche aktuell rund 4%. Auch der US-Markt kommt mit mehr als 2,5% Verlust unter Druck. Die Volatilitäten steigen und sichere Häfen wie Staatsanleihen werden gesucht. All diese Märkte werden bei der täglichen Messung unserer Marktstimmung herangezogen und dies führte dazu, dass der apano- Stimmungsindex in das neutrale Szenario wechselte.

Bereits gestern haben wir erste Reduzierungen im Aktienanteil vorgenommen. Heute und in den nächsten Tagen werden – vorausgesetzt die Stimmung bleibt auf diesem Niveau – weitere Maßnahmen ergriffen, um unseren Fonds, den apano HI Strategie 1, defensiver auszurichten und vor einer möglichen größeren Marktkorrektur zu schützen.

Aus aktueller Sicht scheint die Jahresendrally abgesagt – zumal auch die Wahl in Griechenland die europäischen Märkte belastet. Ein möglicher Wahlgewinn der linken Regierung würde Reformen des Landes und damit erneut die Stabilität im Euroland gefährden.

Aktien im Korrekturmodus – Chancen wahrnehmen

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Erneut war gestern kein guter Tag an den Aktienmärkten. Der Dax verlor im freien Fall mehr als 200 Punkte – allen voran Adidas wegen seiner Gewinnwarnung. Auch der heutige Tag steht bisher im Zeichen klarer Abwärtsbewegungen. Der DAX verlor in 2 Tagen 4%. Die US-Börsen korrigierten in einer Größenordnung rund um 2% und die Vorzeichen stehen vorbörslich weiter rot. Trotz dieser negativen Vorgaben hielten sich die asiatischen Märkte doch recht stabil – wenn auch leicht negativ.

Keine Frage: Die Börse steht im Korrekturmodus. Der apano-Stimmungsindex nahm diese Entwicklung sehr gut auf und präsentiert sich deutlich gesunken, aber noch im zuversichtlichen Bereich. Die Besonderheit ist, dass wir in den letzten 10 Tagen vier Stimmungswechsel verzeichneten. Wir nennen das „Rangebound-Szenario“. Für uns ist dies ein weiteres Signal der Vorsicht.

Weiterhin fällt mir an den Märkten auf, dass wir keine Flucht in die sicheren Häfen haben, wie deutsche oder US-Staatsanleihen. Auch Gold hat in den letzten Tagen per Saldo eher verloren. Es ist auch kein Grund zur Panik. Im Grunde ist es Stand jetzt eine gesunde Korrektur von zuvor deutlich gestiegenen Märkten. Dass die europäischen Märkte stärker korrigieren als die US-Märkte ist nicht neu. Zudem werden die europäischen Märkte zusätzlich durch die Spannungen mit Russland stärker belastet.

Es gilt aber, Chancen zum Aufbau von Aktienpositionen zu suchen und zu nutzen. Heute Nachmittag kommen die Arbeitsmarktdaten der USA sowie weitere wichtige Fundamentaldaten. Wir gehen davon aus, dass sich hieraus der Trend der nächsten Tage ergibt. Eine Stabilisierung mit vorsichtigen Nachkäufen auf niedrigerem Niveau oder eben eine Risikoreduzierung wegen weiterer Korrekturen der Aktienmärkte.

Vorzeichen negativ – apano-Stimmungsindex reagiert

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Gerade an den europäischen Aktienmärkten gab es in den letzten Tagen ein ordentliches Hin und Her. Gestern konnten die meisten Aktienmärkte mit soliden Kursgewinnen beenden. Aus technischer Sicht allerdings bleiben – trotz positiver Tage – die Vorzeichen negativ. Die Gegenbewegungen nach verlustreichen Tagen sind nicht stark genug, verharren unterhalb von Widerständen und „prallen“ an diesen wieder ab.

Vielfältige Gründe

Die fundamentalen Gründe und Unsicherheiten dafür sind sicher vielfältig. Einerseits drücken noch immer – gerade in Europa – die geopolitischen Sorgen. Hierzu zählen allen voran die Sanktionen gegen Russland, die speziell Deutschland belasten. Denn als der russische Haupthandelspartner in Europa fällt auf Deutschland ca. ein Viertel des europäischen Handelsvolumens mit Russland. Die Reaktionen und gegebenenfalls eine weitere Eskalation dieser Sanktionen bleibt abzuwarten.

Warten auf volkswirtschaftliche Daten

Andererseits stehen in dieser Woche noch wichtige volkswirtschaftliche Daten auf der Agenda. Das US-BIP für das 2. Quartal fiel in seiner ersten Veröffentlichung dabei mit +4% p.a. viel besser aus, als die erwarteten +2,9% p.a. Daneben fielen aber die neugeschaffenen Stellen in den USA mit +218.000 für Juli leicht schlechter aus als angenommen. Diese Zahlen werden nicht nur im Lichte einer konjunkturellen Entwicklung der USA betrachtet, sondern gerade auch im Hinblick auf Zinsentscheidungen (und deren Kommentierung) der US-Notenbank FED heute gegen 20.00 Uhr.

Stimmungsindex fällt vom optimistischen in das zuversichtliche Szenario

Der apano-Stimmungsindex hat diese zunehmende Unsicherheit der Märkte deutlich gespürt. Die jüngste Entwicklung am Kupfermarkt, der gestern unter der 20-Tage-Durschnittslinie geschlossene S&P500 sowie aber auch das aktuell gestiegene Volatilitätsniveau der Aktienmärkte haben den Stimmungsindex vom optimistischen in das zuversichtliche Szenario einen Gang runter schalten lassen.

apano-Stimmungsindex startet optimistisch in die neue Woche

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Eine bereits am Freitag einsetzende Kursrallye bei den Industriemetallen fand heute Morgen zur europäischen Börseneröffnung ihre Fortsetzung. Wir bewerten dies als zunehmenden  Risikoappetit der Investoren. Ein weiteres Argument in Richtung „Optimismus“ kam vom chinesischen Aktienmarkt.

Die Hoffnung auf eine Finanzmarktreform trieb die Kurse heute kräftig an. Es geht darum, dass der Staat sich ein Stück weit aus der Regulierung zurückziehen könnte, was perspektivisch zu verstärkten Zuflüssen von ausländischem Kapital führen kann. Zudem soll gerüchteweise bei der Genehmigung für den Gang an die Börse zukünftig mehr Rücksicht auf die Stimmungslage des Aktienmarktes  genommen werden.

Die Ukraine hingegen spielt heute keine Rolle an den Märkten, wohl insbesondere deshalb, weil Russland sich bislang nur in recht moderaten Tönen zum Ausgang des umstrittenen Referendums geäußert hat.

Manöver an der russisch-ukrainischen Grenze beendet?

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Der apano-Stimmungsindex ist wieder optimistisch: Nachdem sich während des Wochenendes die Ukraine-Krise nicht weiter verschärft hatte, wurden am Montagmorgen viele der am Freitag eingegangenen Absicherungspositionen an den Märkten wieder geschlossen.

Mit der – bislang von der NATO noch nicht bestätigten – Aussage Russlands, das Militärmanöver an der Grenze zur Ukraine sei beendet, erhielten die europäischen Aktienmärkte heute weiteren Auftrieb.

Bereits kurz nach Börsenstart wurden für unsere Berechnung wichtige Widerstände genommen mit dem Resultat, dass der apano-Stimmungsindex wieder optimistisch wurde. Wir haben in unserem Fonds apano HI Strategie 1 deshalb heute die Aktienquote leicht erhöht.

apano-Stimmungsindex wieder zuversichtlich

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Die Krim-Krise belastete in den ersten drei Wochen des März insbesondere die europäischen Börsen. In meinem Blog vom 17.3.2014 hatte ich fünf „Was ist, wenn…“ – Szenarien mit ihren Wahrscheinlichkeiten aufgeführt. Die beiden besten Szenarien sind wegen der erfolgten Annektion der Krim durch Russland hinfällig geworden.

Zugleich erscheint es aber auch immer unwahrscheinlicher, dass das schlimmste Szenario – der Einmarsch russischer Truppen in der Ostukraine – eintritt. Durch die Einwilligung Russlands, OSZE-Beobachter in die Ukraine zu lassen, erscheint auch Szenario 4 zumindest derzeit nicht aktuell.

Die Börsen konzentrieren sich damit auf das verbleibende Szenario 3, dem ich von Anfang an die höchste Wahrscheinlichkeit eingeräumt hatte. Für diesen Fall hatte ich prognostiziert, dass das Thema „Krim“ an der Börse keine großen Auswirkungen mehr hätte. Natürlich müssen die Geschehnisse weiter beobachtet werden, diese Observation sollte aber nicht jegliche Anlageentscheidung lähmen.

Von der Konjunkturfront kommen aus China verhaltene Daten. Es ist jedoch zu konstatieren, dass genau das offensichtlich zu stimulierenden Aktivitäten der öffentlichen Hand führt. Der Hang Seng China Enterprises Index konnte sich in der Hoffnung darauf in den vergangenen Tagen erheblich von seinen zuletzt erreichten Tiefs lösen.

Generell zeigen die Emerging Markets derzeit eine spürbare Stimmungsaufhellung, das gilt sowohl an den dortigen Aktien- als auch Rentenmärkten. Die amerikanischen Börsen notieren ohnehin nahe an ihren Allzeithochs. Weder die internationalen Rentenmärkte noch die Volatilitäten oder die „Fluchtburgen“ US-Dollar und Gold signalisieren geringste Anzeichen von Nervosität.

Da fehlte nur noch die gestrige Kursrally in Europa als finaler Auslöser, um den apano-Stimmungsindex heute vom neutralen in den zuversichtlichen Bereich zu hieven.

 

apano-Stimmungsindex im neutralen Bereich

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Die weitere Zuspitzung der „Krim-Krise“ und die bisherige Erfolgslosigkeit diplomatischer Lösungsversuche verunsichern Börsianer weltweit. Jüngst hatte das Parlament auf der Halbinsel Krim die Unabhängigkeit und den Willen zum Anschluss an Russland erklärt. Am Sonntag findet voraussichtlich die Volksbefragung statt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit für einen Anschluss an Russland votieren wird.

Dies alles wird seitens der EU und der USA als völkerrechtlich nicht tragbar bewertet. Gleiches gilt für das Parlament in Kiew. Russland sieht das anders. Auch wenn eine militärische Auseinandersetzung nach wie vor als unwahrscheinlich einzustufen ist, scheinen doch Sanktionen seitens der EU und der USA immer unausweichlicher.

Ob es symbolische Sanktionen sein werden oder letztlich Sanktionen, die auch die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der westlichen Welt und Russland belasten, bietet viel Raum für Spekulationen. Und Börsen mögen eben solche Unsicherheiten nicht.

Doch das allein ist nicht der einzige Grund für den Stimmungswandel an den Börsen. Seit geraumer Zeit liefern globale Konjunkturdaten ein gemischtes Bild. Die USA hat in Summe eher unter den Erwartungen liegende Wirtschaftsdaten geliefert. Gleichwohl viele Investoren denken, dies läge am harten Winter, bleiben Zweifel. Die EU andererseits hat in Summe bessere Konjunkturdaten als erwartet präsentiert.

Allerdings wirft die Entwicklung in der Ukraine viele Fragezeichen auf. Gerade die enge wirtschaftliche Beziehung zwischen der EU und Russland könnte durch eine Eskalation bei den Sanktionen Schaden nehmen und letztlich die Wirtschaft und damit auch das globale Wachstum in Gefahr bringen.

Und zu guter Letzt untermauern die volkswirtschaftlichen Daten aus China, dass dort die Wachstumsgeschwindigkeit deutlicher abnimmt als ohnehin erwartet.

Unser apano-Stimmungsindex hat in den letzten Tagen immer wieder auf diese Lage reagiert. Während wir in den letzten Tagen letztlich noch im „zuversichtlichen“ Szenario verblieben sind – wenn auch knapp – hat heute Morgen ein Wechsel in das „neutrale“ Szenario stattgefunden. Die eng am Aktienmarkt liegenden Positionen haben wir in den letzten Tagen kontinuierlich reduziert und werden diesen Kurs auch in dieser Woche fortfahren. Wir rechnen mit einem weiteren Anstieg der Nervosität vor der Volksbefragung der Krim-Bewohner am Wochenende.