„Staatsanleihen gehören verboten!“

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Wir befinden uns mitten in einer europäischen Schuldenkrise der Staaten. Die Politik hat als Schuldigen den Finanzmarkt aus dem Hut gezaubert. Um das Problem zu lösen, diskutiert sie Verbote und Beschränkungen. Regulierung der Marktteilnehmer, Beschränkungen von Handelsgeschwindigkeiten, Verbote auf fallende Kurse zu setzen, etc.

Unser Problem in Europa ist jedoch eine zu hohe Verschuldung der Staaten und zudem eine europäische Politik, der die  Investoren nicht zutrauen, genau dieses Problem zu lösen. Die von der Politik diskutierten Maßnahmen, den Markt zu beschränken, sind nicht Ursache für eine seit mehr als 20 Jahren aus dem Rahmen laufenden Staatsfinanzierung. Deswegen können solche Maßnahmen diese auch nicht lösen.

Die Verschuldungssituation der Staaten muss sich verbessern. Wenn die Politik etwas beschränken und verbieten sollte, dann Staatsanleihen!

Lesen Sie hier das gesamte Interview in Euro am Sonntag: https://apano.de/static/download/Eurams_Staatsanleihen_gehoeren_verboten_250312.pdf

Ist Portugal das neue Griechenland?

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

Droht uns mit Portugal ein zweites Griechenland? Mohamed El-Erian, Manager des Pimco-Fonds, betrachtet die portugiesische wirtschaftliche Situation mehr als pessimistisch (siehe Spiegel online). Für ihn sei die Euro-Krise längst nicht überwunden und spricht bereits von weiteren gigantischen Forderungen, die auf die EU zukommen könnten. Übertreibt El-Erian oder hat Portugal noch eine Chance?

Die portugiesische Wirtschaft ist hoch verschuldet und schrumpft in diesem Jahr voraussichtlich um drei Prozent, die Arbeitslosigkeit liegt bei 14 Prozent. Obwohl die Zahlen für ein weiteres Krisen-Szenario sprechen, glaube ich, dass die Portugiesen es durchaus schaffen können, ihre Krise auch ohne Schuldenschnitt zu bewältigen.

Ein Rettungspaket von 78 Milliarden Euro, geschnürt von EU-Ländern, der Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfonds, konnte die Staatspleite gerade noch abwenden. Dafür muss sich Portugal nun strengen Sparmaßnahmen und Strukturreformen beugen.

Und siehe da, Portugal beweist eisernen (Spar-)Willen. Das Land befindet sich laut EU-Währungskommissar Olli Rehn auf dem richtigen Weg. Zudem soll die Landwirtschaft nun mit Hilfe einer effizienteren Nutzung der Agrarflächen zum Wachstumsmotor werden. Schließlich ist Portugal der weltgrößte Produzent von Kork und siebtgrößter Wein-Exporteur.

Ich habe die Portugiesen als genügsam und zufrieden mit ihrem Auskommen kennengelernt. Portugal ist traditionell ein armes Land (mit Ausnahme von Lissabon), in dem es weder eine massive Oberschicht noch einen ausufernden Reichtum gegeben hat wie in Griechenland.

Des Weiteren ziehen Regierung und Bevölkerung an einem Strang. Das Rettungsprogramm genießt eine breite politische Unterstützung. Große Teile der Bevölkerung sehen es als unumgänglich an. Es gibt zwar den einen oder anderen Generalstreik, vor allem gegen die Kürzungen im öffentlichen Dienst, aber gewalttätige Proteste blieben wie in Griechenland bislang aus.

Vielleicht hilft den beherzten Portugiesen auch ihre Mentalität, die Krise zu verschmerzen: ihre Leidensfähigkeit und ihre gepflegte Melancholie, die sie im Fado ausdrücken. 2011 wurde der Fado übrigens in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Wer weiß, ob die Portugiesen 2012 in ihrem Fado nicht nur die Sehnsucht nach besseren Zeiten besingen, sondern sie auch wieder erleben können.

Quo vadis, Dax?

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

Heute vor genau 12 Jahren erreichte der Dax zum ersten Mal einen Schlussstand von über 8.000 Punkten. Im Zuge der Euphorie um die letztlich gescheiterten Fusionspläne von Deutscher und Dresdner Bank nahm das Börsenbarometer rasant an Fahrt auf: Der Dax knackte am 07.03.2000 die Rekord-Marke von 8.136,16 Punkten und schloss mit 8.064,97 Punkten. Der damalige Höhepunkt des Börsenbooms war damit allerdings überschritten. Das Börsenfieber kühlte sich ab, der lange Abstieg begann.

Wenn wir so zurückschauen: Was verheißen die Börsenwetteraussichten für 2012? Zum einen haben wir die Pessimisten, die davon ausgehen, dass die Aktienmärkte in diesem Jahr noch erheblich von der ungelösten europäischen Schuldenkrise beeinflusst werden. Es gibt allerdings auch vermehrt optimistische Stimmen, die diesen Einfluss für überschätzt halten.

Ich schließe mich den Optimisten an. Die Fundamentaldaten der EU sind günstig bewertet und Deutschland nimmt hier eine Sonderstellung ein. So prognostiziert das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo für Deutschland eine stabile Konjunkturentwicklung.

Allerdings wird die Maxime „Kaufen & Liegen lassen“ kein Comeback erleben. Eine vernünftige Auswahl ist gefragt: Erfolg fußt zu 80 Prozent auf der Zusammenstellung des Portfolios und nur zu 20 Prozent auf geschicktem Timing und sonstigen Einflussfaktoren.

Wir befinden uns meines Erachtens gerade in einer Anlaufphase, ein neuer Höchststand des DAX ist in greifbarer Nähe. Da verhält es sich mit dem Dax schon fast wie mit der Mode: Alles kommt wieder.

Die Weltwirtschaft im Blick

Heute vor 65 Jahren, am 01. März 1947, nahm der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Arbeit auf. Drei Jahre zuvor war er ins Leben gerufen worden, um die Stabilität des internationalen Währungssystems zu sichern. Öffentliche Aufmerksamkeit bekommt er derzeit durch die europäische Schuldenkrise.

Viele Menschen halten den IWF für eine internationale Zentralbank oder sogar für eine Hilfsorganisation. Dabei ist er weder das eine noch das andere. Hauptsächlich soll der IWF als Sonderorganisation der Vereinten Nationen die internationale Zusammenarbeit in der Währungspolitik fördern. Dabei will die in Washington D.C. ansässige Organisation ein weltweit nachhaltiges Wirtschaftswachstum sichern. Dieses Ziel erreicht der IWF durch ein vielfältiges Engagement. So berät der seine inzwischen 187 Mitglieder hinsichtlich politischer Maßnahmen, um zum Beispiel Finanzkrisen vorzubeugen bzw. diese zu bewältigen oder sich makroökonomisch stabiler aufzustellen.

Seinen Mitgliedsländern gewährt der IWF – falls nötig – vorübergehende Finanzhilfen. Diese dienen alleinig dem Zweck, dass diese ihre Probleme bei der Zahlungsbilanz bewältigen, wenn ihr Devisenbestand Zahlungsforderungen anderer Länder nicht decken kann. Aktuell haben wir diese Situation bei einigen europäischen Mitgliedsstaaten. Neben finanzieller Unterstützung stellt der IWF auf Antrag eines seiner Mitgliedsländer außerdem technische Hilfen bereit. Zudem unterstützt die Organisation bei Bedarf bei dem Aufbau von Fachkenntnissen und Institutionen, die nötig sind, um eine solide Wirtschaftspolitik zu verfolgen. Die Hilfen durch den IWF sind allerdings an strenge Auflagen wie zum Beispiel deutliche Sparmaßnahmen geknüpft. Das bringt ihm oftmals harsche Kritik ein. Insgesamt sieht sich der IWF dem Vorwurf ausgesetzt, dass er zu sehr die Interessen aus Washington vertritt und aufgrund seiner Zusammensetzung die Industrienationen zu starken Einfluss nehmen. Darüber hinaus wird dem IWF vorgeworfen, dass dessen Strukturanpassungs- und Transformationspolitik den betroffenen Volkswirtschaften wie Argentinien oder Griechenland eher geschadet als genutzt habe. Denn die Kreditauflagen des IWF werden häufig als sehr hart und nicht demokratisch genug eingestuft.

Die Herausforderung, die Weltwirtschaft wieder in die Wachstumsspur zu bringen, wird der IWF unter der Leitung der Französin Christine Lagarde auch 2012 noch weiter beschäftigen. Weitere Informationen über den IWF unter www.imf.org.

Der weite Weg Griechenlands

Obwohl ich mittlerweile seit über 20 Jahren in Deutschland lebe, bin ich immer noch sehr eng mit meiner griechischen Heimat verbunden, denn ein Teil meiner Familie lebt dort. Deswegen beobachte ich sehr interessiert und besorgt die aktuelle Situation in und um Griechenland.

In den Verhandlungen zwischen den privaten Anleihegläubigern, vertreten durch das Institute of International Finance (IIF) und der griechischen Regierung, deuteten sich letzte Woche erste Ergebnisse an. Eine vollständige Einigung zwischen den privaten Gläubigern und der Regierung gab es bislang jedoch noch nicht. Die Gespräche laufen mit Hochdruck auf höchster Ebene.

Der Kompromiss könnte darauf hinaus laufen, dass den Gläubigern gegen alte Griechenland-Anleihen und Schuldenverzicht neue Anleihen mit einer Laufzeit von 20 bis 30 Jahren angeboten werden – mit einer Verzinsung von jährlich zwischen 4 und 5 Prozent. Die Gläubiger Griechenlands hätten bei dieser Lösung einen Verlust von 68 Prozent zu verschmerzen!

Was wird dieser massive Schuldenerlass für das Land der Hellenen bedeuten? Eins ist sicher: Griechenland wird neben Italien das Sorgenkind der Euro-Zone bleiben! Bis sich das ändert, muss die griechische Regierung noch an vielen Baustellen hart arbeiten. Zum Beispiel an einer Reform des Staatsapparates. Denn ohne diese können die Staatsausgaben nicht reduziert werden, Steuern nicht effizient eingetrieben werden, Korruption nicht wirksam bekämpft und letztendlich die Wettbewerbsfähigkeit des Landes nicht verbessert werden.

Letzte Woche verlangte die „Troika“ von der griechischen Regierung noch härtere Sparmaßnahmen, unter anderem Kürzungen bei Sozialleistungen und Renten. Diese Maßnahmen in Zusammenhang mit einer weltweiten Rezession würden jedoch das Wirtschaftswachstum Griechenlands noch weiter abwürgen. Die Sparauflagen würden zu einer verschärften Rezession führen und das ambitionierte Ziel, das Haushaltsdefizit auf 7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu senken, kann nicht erreicht werden.

Ich bin der Meinung, dass sowohl die Europäische Union als auch der Internationale Währungsfonds die Probleme der griechischen Verwaltung Reformen durchzusetzen, unterschätzt haben. Die bisher vereinbarten Maßnahmen konnten die Griechen nie termingerecht umsetzen und einhalten. Aber wenn die Probleme in der Bürokratie des Landes nicht beseitigt werden, sind weitere Reformen nahezu unmöglich und die Wirtschaft des Landes wird nicht in der Lage sein, auf die Beine zu kommen.

Selbstverständlich zählt der Schuldenschnitt zu den Grundsteinen der Rettung Griechenlands. Wenn dieses Thema für die Griechen erfolgreich abgeschlossen wird, können sie endlich strukturelle Reformen angehen, insbesondere die Verwaltung effizienter gestalten, Privatisierungen vorantreiben und den Bankensektor modernisieren. Mit der Hilfe der Europäischen Union können sie die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft erhöhen, indem sie in traditionellen Branchen wie Landwirtschaft, Tourismus und Reederei u.a. europäischen Fördergeldern möglichst effektiv einsetzen.

18 Prozent der Griechen sind momentan ohne Job, Tendenz steigend. Da frage ich mich, wo diese Menschen noch sparen sollen… Also erscheint mir die Reformierung des Landes als der einzige und richtige Weg zur Rettung Griechenlands. Und der kann sehr weit werden…

Neuer Stresstest für 2012?

Die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden kürte den Begriff „Stresstest“ zum Wort des Jahres 2011. Gleichzeitig erhoben Düsseldorfer Makler, Wertpapierhändler und Analysten „Euro-Gipfel“ zum Börsen-Unwort des Jahres.

Börsianer kritisierten insbesondere die Häufung des Begriffes Euro-Gipfel. In einer offiziellen Mitteilung stellte die Düsseldorfer Börse fest, dass fast alle Gipfel mit der Staatsschuldenkrise und der Rettung des Euro – genauer der des Euro-Raums – zu tun hatten. Lösungen oder positive Nebenwirkungen auf die Märkte waren allerdings entweder nur kurz oder gar nicht zu spüren, heißt es weiter.

Mit „Stresstest“ und „Euro-Gipfel“ sind aus meiner Sicht die richtigen Begriffe getroffen. Die Stressresistenz der EU wurde 2011 mehr als gefordert. Die gefährlichen Ungleichgewichte, die sich innerhalb der EU aufgebaut haben, werden den Euro auch 2012 weiteren Stresstests aussetzen.  

So ist bislang nicht abzusehen, ob die EU-Mitgliedsstaaten ihre Finanz- und Wirtschaftspolitik dahingehend sicherstellen, dass alle Ausgaben der Mitgliedsstaaten im Wesentlichen einnahmen- und nicht schuldenfinanziert werden.

Um weitere Stressoren bewältigen zu können, müssen endlich Veränderungen her, um gestärkt aus der Euro-Krise hervorzugehen:

  • effiziente Regulierung und Beaufsichtigung der Finanzmärkte,
  • ein Europäischer Währungsfonds kann klare Regeln für Finanz-Notfälle schaffen,
  • Einführung einer Schuldenbremse für Banken in Form einer absoluten Untergrenze des Eigenkapitals, bei der die gesamten Risiken einer Bank eingerechnet werden sollen,
  • Schaffen von Mechanismen, die privates bail in vor staatlichen bail out stellen,
  • Aufbau eines europäischen Bankenrestrukturierungsfonds (gestützt durch eine europäische Bankenabgabe),
  • Schaffung einer europäischen Ratingagentur, die für mehr Wettbewerb sorgt. Der Weitblick und die Gesamtbetrachtung fehlen da in meinen Augen völlig.

Einerseits stellen die Euro-Gipfel immer wieder ein „gemeinsames Europa“ in den Vordergrund. Letztendlich macht doch jeder sein eigenes Ding. Die Idee eines geeinten Europa ist mittlerweile selbst zum Stresstest geworden. Ursprünglich stammt dieser Begriff aus der Medizin. Es bleibt weiterhin abzuwarten, ob 2012 das Heilmittel gegen einen europäischen Burn-out gefunden wird.

apano-Blog geht in die Winterpause

EHEC, Arabischer Frühling, Fukushima, EU-Schuldenkrise – 2011 rissen die Schlagzeilen  nicht ab. Zudem entpuppte sich 2011 als ein extrem schwieriges Jahr für Anleger. Die Finanzbranche hatte mit vielen Herausforderungen zu kämpfen: Die Staatsschuldenkrise, die Sorge um die Stabilität des Euro sowie die Angst vor steigenden Inflationsraten verunsicherten die Menschen zutiefst. Die ungelöste Schuldenproblematik in Europa wurde zur zweiten Jahreshälfte immer drückender und verstärkte den Abwärtstrend an den Märkten. Die Börsen blieben von all den politischen Entwicklungen und Verwicklungen nicht unberührt. Zum einen waren sie wie selten zuvor so überhitzt und unberechenbar. Zum anderen fehlte es den Märkten 2011 oftmals an klaren Trends. So ist es dringend notwendig, dass die Märkte sich 2012 wieder stabilisieren und die Anleger ihr Vertrauen zurückgewinnen.

In diesem Zusammenhang bedanken wir uns für das Vertrauen unserer Anleger, die uns in diesem turbulenten Jahr begleitet haben. Trotz aller Marktunwägbarkeiten gehen wir optimistisch in ein hoffentlich trendstarkes, neues Jahr.

Wir wünschen Ihnen allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Über die Feiertage verabschiedet sich unser Blog in die Winterpause. Pünktlich zum Jahresanfang sind unsere Blogger wieder für Sie da.

Eurokrise bleibt Thema

Abflauende Weltkonjunktur, Schuldenkrise in Europa – viele Kapitalanlagen haben Anlegern in 2011 negative Renditen gebracht. Doch was erwartet uns 2012? Welche Trends könnten sich abzeichnen? Wir haben hinsichtlich der Schuldenkrise in der Tat ein doppeltes Problem. Sowohl die Eurozone als auch die USA kommen kurzfristig nicht aus den Schulden. In Euroland ist diese Krise aus meiner Sicht langfristig zu bewältigen. Mit einer einheitlichen europäischen Finanzbehörde, die auch echte Haushaltskompetenzen in den jeweiligen Ländern hat, kann der gemeinsamen Währungsverantwortung Rechnung getragen werden. Mittelfristig kann der Schuldenberg bei uns aber „geordnet“ nur über Wirtschaftswachstum und Inflation abgetragen werden.

In den USA ist das Problem größer, da hier eine einheitliche Finanzbehörde zwar vorhanden ist, aber schlicht über Jahre eine falsche Finanzpolitik gefahren wurde. Was würden Sie auch davon halten, wenn die Bundesbank den größten Banken des Landes gehören würde? Die FED ist nicht staatlich! Sobald die Euro-Probleme auf dem Wege der Besserung sind, wird der Fokus des Anleihemarktes sich wieder auf die Probleme in den USA richten.

Der Kampf zwischen Euro und US-Dollar als Weltleitwährung ist in vollem Gange und sowohl die Chinesen als auch die Arabischen Emirate hängen mit ihren Währungsreserven noch am US-Dollar. Beide versuchen jedoch schon, über Staatsfonds Dollar loszubekommen und in internationalen Unternehmen zu investieren.

Langfristig wird es schwer werden, US-Staatsanleihen zu platzieren. Nicht umsonst hat sich der weltgrößte Anleihemanager Pimco schon Anfang des Jahres von allen US-Staatsanleihen getrennt. Dass es beim Dollar zu einem „Sell-Off“ kommt, glaube ich dennoch nicht. Die USA sind der Kornspeicher der Welt. Mais, Weizen und sogar 18% des Reismarktes werden von den Amerikanern geliefert. Die steigenden Grundnahrungsmittelpreise kommen nicht von ungefähr. Das ist die Lebensversicherung des Dollars, aber schwächer wird er in jedem Fall werden.

In Hongkong-Aktien zu gehen halte ich derzeit für sehr spekulativ. Eine Rezession in Europa und den USA würde sich auch auf diese Aktien auswirken. Allerdings sind gute Aktien, die auch in und nach einer Krise gebraucht werden, sicher ein gutes Depotfundament. Z.B. Nahrungsmittel, Energie, Versorger und auch Pharma werden immer gebraucht werden. Die Investition in Gold auf diesem Niveau ist aus meiner Sicht nur interessant, wenn der Anleger von einem echten Währungsschnitt ausgeht.

An diesen Super-Gau glaube ich jedoch nicht. Die Politiker würden eher von ihrem hohen Baum herunterklettern und einer einheitlichen Finanzpolitik zustimmen, als an dem Ast zu sägen, auf dem sie sitzen.

Treffen Sie apano vor Ort

Das Vertriebsjahr bei apano neigt sich allmählich seinem Ende zu. Auf dem Berliner Börsentag am kommenden Samstag können Sie apano noch einmal persönlich treffen.

Schuldenkrise in Europa, abflauende Weltkonjunktur, stark schwankende Börsen. Diese Themen beschäftigen derzeit die gesamte Finanzindustrie. Es waren vor allem politische Entscheidungen, die die Kursentwicklung an den Märkten beeinflusst haben und auch weiterhin beeinflussen. Die Börsen waren daher insbesondere für Trendfolger nahezu unberechenbar. Vor diesem Hintergrund verspreche ich mir von dem Berliner Börsentag ein reges Besucherinteresse und einen interessanten Austausch mit Anlegern.

 Mit im Gepäck haben wir natürlich auch noch unser aktuelles Produkt – die Global Futures Fund Kapitalschutzzertifikate 8. Meine Kollegin Mareike Kropp, die ebenfalls in Berlin mit vor Ort sein wird, und ich erläutern Ihnen gerne diese Anlagestrategie im Detail. Auch bei offenen Fragen helfen wir gerne weiter.

Bei dem Berliner Börsentag, der zwischen 9.30 Uhr und 17 Uhr für Besucher geöffnet ist, handelt es sich um eine kostenlose Finanzmesse für Privatanleger. Vertreten sind neben Finanzdienstleistern, Aktien- und Fondsgesellschaften auch Vermögensverwalter und Informationsanbieter. Die Messe wartet zudem mit einem umfangreichen Vortragsprogramm auf. Veranstaltungsort ist das Ludwig-Erhard Haus, Fasanenstraße 85, 10623 Berlin.

Natürlich werden wir auch im kommenden Jahr auf zahlreichen Messen und Veranstaltungen mit dabei sein. Einen ersten Überblick finden Sie unter https://apano.de/ueber-apano-messen-und-vortraege.php

Gute US-Vorgaben pushen den Dax

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Der Dax hat in den letzten Tagen kräftig hinzugewonnen. Denn an den Märkten herrscht zuversichtliche Stimmung. Doch nach wie vor ist Vorsicht geboten.

An den Märkten überwiegt derzeit der Blick auf ein positives Szenario. So wird davon ausgegangen, dass die ins Trudeln geratenen Banken gerettet werden und in Europa der bestmögliche Lösungsweg aus der Schuldenkrise gefunden wird. Außerdem wird darüber spekuliert, dass die Abkühlung der Wirtschaft nicht so schlimm ausfallen wird wie befürchtet. Doch Fakt ist: Die europäische Schuldenkrise wird nicht gänzlich spurlos an unserer Wirtschaft vorübergehen.  Wie ich bereits in meinem Blog vor zwei Wochen geschrieben habe, sind zudem die wesentlichen Probleme in diesem Zusammenhang noch nicht gelöst. Die Politik zeigt nach wie vor keinen klaren und verlässlichen Weg zur Krisenbewältigung auf.

Unbestreitbar ist, dass derzeit ein Quäntchen Optimismus aus den USA zu uns herüber schwappt. Wir haben dort gesehen, dass die 10.400 im Dow Jones als Unterstützungslinie gehalten haben. Bei dem aktuellen Niveau zwischen 11.400 und 11.600 liegen jedoch deutliche Widerstände. Daher erwarte ich mit Spannung, wie die Berichtssaison der USA weitergeht. Sollte sie nach dem Fehlstart des Aluminiumkonzerns Alcoa positiv verlaufen, könnten die charttechnischen Widerstände überwunden werden und dies sich positiv auf den Dax auswirken. Dabei ist jedoch einerseits zu bedenken, dass sich der  Dow Jones derzeit ca. 15 Prozent unter Höchstständen  bewegt. Vor dem Hintergrund einer noch drohenden Rezession ist dies zu optimistisch. Andererseits ist das Kursverhältnis der Aktien mit rund 13 historisch attraktiv. Voraussichtlich werden sich diese beiden Argumente gegenseitig aufwiegen. Daher ist in nächsten Tagen mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen.

Obwohl Aktien wieder an Attraktivität gewinnen, sollten Anleger ihr Portfolio nach wie vor gut absichern. Neben Sachwerten als Investition können zum Beispiel Long-/Short-Strategien oder Trendfolgeprodukte das Depot vor Verlusten schützen. Denn verlässliche Prognosen, wie es an den Märkten weitergeht, gibt es leider nicht.