apano-Stimmungsindex registriert turbulenten Jahresstart

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Der gestrige Handelstag wurde mit Spannung erwartet. Nach den ruhigen Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel öffnen die Marktteilnehmer ihre Bücher und positionieren sich entsprechend ihren Erwartungen für das Jahr 2015. Gerade die erste Handelswoche wird mit Spannung erwartet, denn oft ist sie Spiegelbild für den Jahresverlauf. Und so enttäuschte der gestrige Handelstag doch deutlich. Vor allem am Nachmittag kam die Börse deutlich unter Druck.

Die Diskussion um ein mögliches Ausscheiden Griechenlands aus dem Euroraum und der starke Preisverfall von Öl verhagelten alle Vorstellungen eines gelungenen Jahresauftaktes. Das spürte auch unser apano-Stimmungsindex: Der Eurostoxx-Performanceindex fiel unter alle relevanten Durchschnittslinien und wirkte besonders angeschlagen. Aber auch der DAX, der S&P500 sowie der japanische Nikkei verloren aus technischer Sicht teils deutlich Punkte. Fels in der Brandung war der chinesische Aktienmarkt.

Die Volatilitäten der Aktienmärkte stiegen sprunghaft und seit längerer Zeit zeigte auch Gold wieder deutlichere Zuwächse.

Bereits gestern im späten Nachmittagshandel fiel der apano-Stimmungsindex vom zuversichtlichen ins neutrale Szenario zurück. Gestern Abend haben wir bereits bei unserem vermögensversverwaltenden Fonds, dem apano HI Strategie 1, erste kleine Anpassungen vorgenommen. Ein leichtes Aufstocken der US-Staatsanleihen zahlte sich gestern aus. Im heutigen Vormittagshandel haben wir weitere kleinere Adjustierungen vorgenommen.

Größere Anpassungen an das neue neutrale Szenario, das von einer deutlich defensiven Portfolioausrichtung geprägt ist, nehmen wir allerdings erst vor, wenn sich die Märkte nicht entweder im Laufe des US-Handels heute oder in der Eröffnung morgen erholen. Diese Bestätigung ist für uns wichtig, um nicht zu schnell bei kleineren Marktkorrekturen ausgebremst zu werden und eine Erholung der Märkte zu verpassen.

Für 2015 denken wir insgesamt, dass die Risiken spürbar zugenommen haben. Der niedrige Ölpreis lastet auf einigen Volkswirtschaften und Unternehmen. Insgesamt haben wir vor allem in den USA ein hoch bewertetes Aktienniveau. Die nach wie vor schwierige Situation in Russland oder jüngst auch die politische Unsicherheit in Griechenland zeigen, dass eine Menge Risiken zusammenkommen können und in Summe wirken.

Andererseits bestimmen noch immer die Notenbanken mit ihrer Liquidität das Geschehen an den Börsen und das niedrige Zinsniveau sollte ein guter Treiber für die Aktienmärkte sein. Gerade auch in Europa müssten der niedrige Euro und die preiswerten Rohstoffe konjunkturverstärkend wirken.

In diesen ersten Tagen des Jahres wünschen wir Ihnen, dass Sie persönlich ein gutes Jahr (auch Börsenjahr) haben werden. Sicher wird es wieder spannend. Wir werden täglich wachend das Geschehen verfolgen und Sie unter anderem auch über unsere Blogs auf dem Laufenden halten.

4 Gedanken zu „apano-Stimmungsindex registriert turbulenten Jahresstart

  • Januar 7, 2015 um 5:37 pm Uhr
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    SgD&H,
    wir sind Ende 2013 in Ihren neuen Fonds HI Strategie 1 eingestiegen auf Grund der von Ihnen dargestellten Zielsetzungen und Erwartungen. Viele Instrumente waren mir in ihren Performanceeigenschaften unbekannt und ich habe daher ein Musterdepot nach Ihren Allokationsdaten aufgestellt; das unveränderte Depot weist überraschend einen momentanen Gewinn von ca.14 % aus.gegenüber dem Fonds von mageren 1,4%.
    Ich frage mich angesichts dieser Zahlen wie aussagekräftig Ihr Stimmungsindex ist bzw. welche Ihrer Zielsetzungen ein offensichtlich so häufiges Switchen verursacht — das muss wohl die Ursache für Ihre schlechte Performance sein neben eventuell leistungsschwachen Instrumenten, denn IBOXX Rentenindices schafften auch im konservativen Bereich 2-stellige Zuwächse..
    Welche Börsensituation muss den nach Ihren Planspielen gegeben sein, dass Sie Ihre Performancedaten von mehr als 5% Gewinn bei der von Ihnen angepeilten Volatilität erreichen ? Mit minus haben nur die beiden GLG European Alternative Fonds abgeschnitten, Man AHLTrend wäre ein guter Trendindikator gewesen.
    Unserer Meinung nach können Sie in Ihrem 1.Jahr nicht zufrieden sein bezüglich Performance und.Überlegungen— wir sind es bei dem insgesamt günstigen Umfeld jedenfalls nicht.
    HVogel

    Antwort
    • Januar 9, 2015 um 2:09 pm Uhr
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      Lieber Herr Vogel,

      vielen Dank für Ihren Kommentar. Ihre Aussage, Sie hätten etwas nach unserem Musterdepot selbst zusammengestellt, irritiert mich offen gesprochen, da wir kein Musterdepot o.ä. veröffentlicht haben. Wir haben einige wenige beispielhafte Depotbausteine vorgestellt. Wir haben etwa 20 gemanagte Zielfonds, von denen wir vielleicht 8-10 genannt haben. Schön, wenn Sie diese genommen haben. Diese Bausteine sind im Portfolio nach wie vor enthalten.

      Grundsätzlich ist zur Philosophie unseres Fonds zu sagen, dass wir Risiko herausnehmen, wenn unser Stimmungsindex schlechter wird – speziell, wenn er neutral wird. Im letzten Jahr ist das einige Male passiert. Auslöser waren die Wachstumssorgen in China (Anfang des Jahres) sowie im späteren Verlauf vor allem Sorgen über das Wachstum im Euroland. Dazu kamen die geopolitischen Risiken wie bspw. die Krim- bzw. Russlandkrise sowie die damit verbundenen auch Europa belastenden Wachstumssorgen durch die Sanktionen des Westens.

      Besonders gut ist uns dies gelungen, als die Korrektur im Oktober war. Wir haben in dieser Phase rund 3% verloren, während DAX und Eurostoxx mehr als 13% verloren haben. Leider gab es aber auch einige sehr schnelle Erholungsphasen (sog. V-förmige Erholungen). Diese Art der Erholung sind für uns suboptimal, da wir vorher Risiko rausgenommen haben und die Erholungsphase zwar mitnehmen, jedoch nicht in voller Stärke. Auch wenn in 2014 jeder Markteinbruch schnell wieder aufgeholt worden ist, ist es jedoch wichtig zu wissen, dass solche V-förmigen Erholungen nicht zwingend immer kommen müssen und irgendwann (keiner weiß dies vorher) der Markt auch sehr deutlich und langanhaltend verlieren kann.

      Im Lichte der Tatsache, dass wir 6 Mal im letzten Jahr ins neutrale Szenario gewechselt sind und viele aktiv gemangte Produkte damit ein Problem hatten, sehen wir die Performance (wenn auch unter unseren grundsätzlichen Erwartungen) als zufriedenstellend an. Ein schöner Vergleich wäre beispielsweise ein globaler Index solcher aktiv gemanagter Long-Short-Bausteine wie wir sie einsetzen. Es handelt sich dabei um den HFRX Global Hedgefonds Index. In 2014 hatte dieser Index ein Minus von 0,58%. 2013 lag dieser Index bei rund 6,8% im Plus. Auch DAX und Eurostoxx hatten in Summe ein 2014er Handelsjahr mit nur sehr kleinem Plus. Unsere Simulationen zeigen, dass bspw. ein Jahr wie 2013 für uns etwa doppelt so gut gelaufen wäre, wie unsere Zielsetzung anvisiert. Dies hätte vor allem daran gelegen, dass wir viel längere Phasen gehabt hätten, in denen wir ein zuversichtliches oder optimistisches Stimmungsumfeld hatten. Ich verspreche Ihnen, dass wir weiterhin hart daran arbeiten, das Beste auch für Sie als Kunden aus den Märkten herauszuholen – aber halt die Risikoseite nicht außer Acht lassen wollen. Ich freue mich, wenn Sie uns weiterhin Ihr Vertrauen schenken.

      Ein Wort zum Schluss zu den Anleihen, die Sie ansprechen: Wir sind davon überzeugt, dass die Investition in sichere Rentenpapiere wie bspw. die deutsche Staatsanleihen aus risikoadjustierter Betrachtung gefährlich ist. Wir setzen diese Papiere wirklich nur im Krisenszenario ein. Die Absicherung erfolgt bei uns durch Short-Positionen (d.h. auf fallende Kurse setzen) und nicht durch Anleihen. Auch wenn 2014 ein für viele Marktteilnehmer (auch für uns) unerwartet starkes Anleihejahr war, sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass bei dem Zinsumfeld (deutsche 10jährige Staatsanleihen unter 0,5% p.a.) in 2015 ff. nicht viel Luft für weitere Kursgewinne in diesem Segment ist.

      Mit freundlichen Grüßen

      Markus Sievers
      Geschäftsführender Gesellschafter
      apano GmbH

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  • Januar 16, 2015 um 12:58 pm Uhr
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    SgH Sievers,
    es ist richtig, dass apano in den Verkaufsprospekten- kein Musterdepot veröffentlicht hat.
    In den mir zugegangenen Verkaufsunterlagen versuchen sie die geplante Strategie zu erläutern und nennen prozentuale Allokationswerte für die geplanten Wertpapierklassen in Abhängigkeit des Stimmungswertes. Beispielhafte Wertpapiere für die einzelnen Wertpapierklassen sind auch genannt.
    Dies waren die Rahmendaten für die Aufstellung eines beispielhaften Musterdepots bei Annahme einer optimistischen Börsenstimmung für Dez.2013; dieses Depot wurde nicht verändert und weist heute die genannte Performance auf.
    Ich kann nachvollziehen, dass die Marktstimmung Rückwirkung auf die Depotallokation haben muss Nur welchen?
    Nehme ich der Einfachheit halber den DAX als Indikator. Im Investitionszeitraum blieb der Verlust unter -10% und signalisierte –nach meiner Einschätzung—Ende Juli 2014 eine Eintrübung und Mitte Nov . eine Erholung; Goerkes BMI signalisiert sogar erst Ende Sept. eine Eintrübung.
    Sie haben offensichtlich häufiger reagiert trotz der einzelnen Wertpapierklasse inherenten Short-Strategien. Trotz Ihrer umfangreichen Antwort ist mir unklar geblieben, in welchem Börsenumfeld Sie Ihre anvisierten Performancedaten erreichen wollen/können.
    Haben wir mit dem Fonds ein klassisches Tradingsystem erworben?

    Das Depot (10k) enthält folgende Werte:
    A1JU0P 750€, A0YDDV 500€, DBX1MJ 500€, DWSK05 1000€, A1JJ73 375 €
    A1JKJL 375€, A0NCE5 500€, A0B7J9 500€, A0HGZR 500€, A0YEDL 500€,
    A0JJYB 500€, A0JJYC 500€, A0RNJ6 500€, ML0EFJ 1000€, A0NDXA 500€,
    A1C0KM 750€, A1KCV8 7

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    • Januar 21, 2015 um 2:19 pm Uhr
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      Hallo Herr Vogel,

      sicher haben Sie mit unserem Fonds kein klassisches Trading Produkt erworben. Allerdings auch kein Buy and Hold Ansatz. Die Grundphilosophie ist sicher, die gewählten Bausteine der Long-Short-Welt im großen und ganzen stabil gewichtet zu halten.
      Wir wollen aber in Phasen, in denen wir für Aktien (long only) ein gutes Umfeld sehen, diesen Bereich erhöhen (im zuversichtlichen und optimistischen Szenario). Da wir meist recht hoch (rd. 90-95%) investiert sind, müssen und wollen wir natürlich einige Anpassungen vornehmen, wenn Szenariowechsel anstehen. Zumal auch Long-Short-Bausteine in unterschiedlichen Phasen besser/schlechter performen. Sie schreiben ja, dass sie seit Dezember 2013 Ihre Allokation gleich gehalten haben. In 2014 hat sich im Nachgang herausgestellt, dass Buy and Hold funktioniert hat. Sie haben auf keine Korrektur reagiert. Unser Ansatz ist jedoch, auf Korrekturen und sich verschlechternde Stimmungen zu reagieren. Leider weiß man dann letztlich inmitten einer Korrektur nicht, wann sie abgeschlossen ist, und ob es nicht so schlimmer kommt. Nehmen wir den Oktober 2014. Technisch betrachtet waren die wichtigen Aktienmärkte stark angeschlagen. Der DAX, der Eurostoxx und auch der S&P 500 waren unter vielen relevanten Stützungslinien – teilsweise unter allen! Der Markt hat kurzfristig bis zu –15% verloren. Wir haben rund 3% in dieser Phase verloren. Für uns war 2014 insofern problematisch als das wir rund 5 Mal in das neutrale Szenario gewechselt haben. Teilweise sehr steile (schnelle) Erholungsphasen bremsen uns aus und kosten Performance in der Aufwärtsbewegung. Das hatten wir beispielsweise Anfang Dezember, wo sich der Markt binnen Stunden um mehrere Prozent erholt hat. Solche Märkte sind für Kaufen und Halten nicht von Relevanz. Allerdings ist zu bedenken, dass nicht sicher ist, dass jede Korrektur in kurzer Zeit wieder aufgeholt ist.
      Fazit: Sogenannte V-förmige Korrekturen (heftig runter und sehr schnell in kürzester Zeit wieder rauf) sind kein attraktives Umfeld für uns.
      Anders geartete Korrekturen, wie wir sie beispielsweise in 2013 hatten, wären viel besser für uns. 2013 wäre (und war auch im 4. Quartal) ein Zeitraum, in dem wir unsere Performanceziele erreichen und auch übertreffen können. Viele unsere Bausteine, die wir langfristig beobachten und für gut empfinden, haben sich mit 2014 schwer getan. Gerade auch Long-Short-Ansätze haben in der Sektorrotation im März bis Mai letzten Jahres gelitten und unterdurchschnittlich abgeschnitten. Über einen längeren Zeitraum betrachtet jedoch sollten sie in der Lage sein, ihren Beitrag zu unserem Performanceziel zu leisten.
      Wir haben uns das erste volle Handelsjahr von uns natürlich auch sehr gründlich angeschaut. Gleichwohl wir auf Seiten der Performance unterhalb des Durchschnittsziels liegen, haben wir auch Bereiche, in denen wir sehr gut und besser als avisiert waren. Wir haben eine Volatilität von rund 3% sowie einen Maximalverlust von knapp über 3% gehabt. Das sind excellente Werte. Bei diesen sehr niedrigen Risikowerten wissen wir auch, dass wir ein wenig mehr Dynamik zulassen dürfen. Wir haben im Detail einige unsere Handelsregeln überarbeitet und im Sinne eines verbesserten Chancen/Risikoverhältnisses optimiert.

      Mit freundlichen Grüßen

      Markus Sievers
      Geschäftsführender Gesellschafter
      apano GmbH

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