Stimmungsindex wechselt wegen Yuan-Abwertung in das neutrale Szenario

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Der Dax fällt um rund 700 Punkte in zwei Tagen. Der Grund liegt darin, dass die chinesische Notenbank zweimal in Folge ihre Währung, den Yuan, um insgesamt 3,5% abgewertet hat, um den Export der heimischen Wirtschaft anzukurbeln. So positiv es dann auch für die chinesischen Unternehmen sein sollte, führt es dennoch auf übergeordneter globaler Ebene zu der Angst, das chinesische Wachstum könnte deutlich schwächer sein als gemeinhin erwartet wird. Dies erklärt dann auch, warum gerade exportstarke Aktienmärkte wie der DAX deutliche Verluste verzeichnen und beispielsweise Automobilhersteller mit starkem Geschäft in China die deutlichsten Verlierer sind.

Schon in meinem Blog Ende Juli zeigte der apano-Stimmungsindex, trotz zuversichtlichem Grundton, deutliche Signale, dass China und die Emerging Markets die derzeit größte Gefahr für das globale Wachstum darstellen.

Der apano-Stimmungsindex registrierte bereits Dienstag im späten Handel einen deutlichen Stimmungsabfall hin zum neutralen Szenario. Und nachdem in der Nacht zu Mittwoch die zweite Wechselkursanpassung des Yuan durchgeführt wurde, verschlechterte sich das Sentiment noch weiter.

Vorsicht ist geboten!

Es gibt sicher viele gute Argumente, dass die Marktreaktion auf die Abwertung des Yuan übertrieben ist. Schließlich stärkt es die eigene Wirtschaft, unterstützt das Wachstum in China und sollte daher keinen allzu negativen Effekt auf das globale Wachstum haben. Dennoch sind es eben manchmal diese Dinge, die größere Korrekturen auslösen. Schließlich haben wir genug Unsicherheit wegen der bevorstehenden Zinserhöhung in den USA. Wir haben eine gemischte Berichtssaison der Unternehmen, die zumindest zu denken geben sollte, ob das hohe Niveau der Aktienbewertung in allen Bereichen gerechtfertigt ist.

Es ist Zeit vorsichtig zu sein! Unser Stimmungsbild zeichnet nach wie vor das klare Bild, dass es erhebliche Risiken seitens China sowie den Emerging Markets gibt. Der wichtige S&P500 fiel heute unter seine bedeutsame 200-Tage-Durchschnittslinie. Dies ist ein weiteres Alarmsignal. Freilich hat in den vergangenen fast zwei Jahren dieser Markt stets seinen Boden gefunden, wenn er diese Marke erreicht hatte. Es muss also sehr genau beobachtet werden, ob es ihm diesmal auch gelingt?

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