Erholung der Vorwoche setzt sich fort

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Vielleicht hat sich der eine oder andere Leser gewundert, als wir letzten Montag gegen den aktuellen Nachrichten-Mainstream berichteten, dass der apano-Stimmungsindex zu klettern beginnt. Diese Aufhellung der Anlegerstimmung hat sich in der abgelaufenen Woche kontinuierlich weiter fortgesetzt. Einen großen Anteil an dem gebesserten Sentiment hat China. Statt des  erwarteten Ausverkaufs nach dem chinesischen  Neujahrsfest zeigte sich der Shanghai Composite Index robust: Chinas Börsen haben seit Beginn des Jahrs des Affen fast 7% Wertzuwachs erzielt. Diese überraschende Zuversicht strahlte auch auf die Rohstoffmärkte aus. So legte beispielsweise der Kupferpreis um ca. 5% zu. Aber auch jenseits von China betrachtet bieten die globalen Wirtschafts- und Unternehmensnachrichten derzeit kein Bild des Grauens. Vielmehr scheint es, dass sich eine globale Wachstumsabschwächung zwar manifestiert, aber bei Weitem kein Rezessionsszenario zu befürchten ist. Somit scheinen die derzeitigen Kurse ausreichend Pessimismus zu beinhalten. Die institutionellen Investoren sitzen auf Bergen von Cash. Das dürfte sich zunehmend unterstützend bemerkbar machen, da ist noch Einiges nach oben möglich. Denn die Angst vor verpassten Chancen ist bei uns Vermögensmanagern fast so stark ausgeprägt wie die Allergie gegen Kursverluste.

US-Zinserhöhung im März kann Hoffnung auf Frühjahrsrallye egalisieren

Die derzeitige hohe Stabilität in China beruhigt nicht nur die Rohstoff- und Aktienmärkte, sondern auch die Kreditmärkte. Denn die Erholung der Rohstoffe ließ die Risiken von Kreditausfällen absinken, was den Bereich der Hochzinsanleihen und damit unmittelbar auch die Bank- und Rohstoffaktien stabilisierte. Die andere große Story ist der US-Zinssatz. Nicht nur der Arbeitsmarkt, sondern auch die die Kerninflationsrate in den USA liegt inzwischen im Zielkorridor der US-Notenbank. Damit rückt eine US-Zinserhöhung im März wieder in den Bereich des Möglichen. Der US-Dollar beginnt dies gerade wieder einzupreisen und seine wieder gewonnene Stärke stützt die Global Player aus Japan und Euroland. Alle Faktoren zusammen genommen, wirkt somit der jüngste Aufschwung der Märkte breit unterstützt. Freilich wissen wir, dass Börse stets unberechenbar ist – sollte sich die Erwartung einer weiteren US-Zinserhöhung im März manifestieren, kann dies die US-Börsen belasten und somit schnell alle derzeit aufkeimenden Hoffnungen auf eine Frühjahrsrallye wieder egalisieren.