Wer 2012 in Aktien investiert hat, war auf der Gewinnerstraße. Doch kommt 2013 der Katzenjammer?
Die Aktien in den wichtigsten Märkten legten zuletzt einen guten Endspurt hin. Dies basiert auf besser als erwarteten starken Wirtschaftsdaten aus den USA, aus China und aus Deutschland. Zudem verringert sich die akute Wahrscheinlichkeit einer Staatspleite in Griechenland. Vor dem Hintergrund der Wahl in Japan hat der Nikkei ebenfalls zugelegt. Seit Mitte November ist der Nikkei über 10 Prozent im Plus – weil mit einem Regierungswechsel und damit verbunden mit Konjunktur-monetären Spritzen gerechnet wird. Doch das Blatt kann sich schneller als erwartet erneut wenden. So stehen die Länder vor der Aufgabe, einen Spagat zwischen Schuldenabbau und Rezessionsvermeidung zu meistern. Dieser wird nur funktionieren, wenn das Investorenvertrauen in Anleihen vorhanden ist. Dafür müssen allerdings Länder mit A-Bonitäten wie Deutschland sehr niedrige Zinsen zahlen. Das durch Zinsen gesparte Geld stünde für den Schuldenabbau zur Verfügung. Dieses Vertrauen in Staatsanleihen würde es dann auch Länder wie zum Beispiel Italien, die nicht zu diesem A-Segment gehören, ermöglichen, ihre Zinsen auf einem erträglichen Niveau zu halten. Wenn dieses Kartenhaus im Anleihemarkt allerdings kippt, wird 2013 kein gutes Aktienjahr.
Anleger, die die Aktienrallye in 2012 bislang noch nicht mitgenommen haben, sollten mit einem Einstieg sehr vorsichtig sein. Der Dax liegt derzeit bei einem Plus von 28 Prozent. Historisch betrachtet ist dies kein guter Einstiegszeitpunkt.
Wenn die Lage weiter positiv bleibt – d.h. die USA, Deutschland und China stabil durch das Jahr 2013 gehen – können dann im kommenden Jahr zum Beispiel europäische Aktien Anlegern gute Chancen bieten. Denn nach dem Crash von 2008 haben die Papiere gerade einmal einen Bruchteil aufgeholt.
Die Anleger, der in Aktien investieren möchten, sollten darauf achten, dass erstens das Vertrauen in Staatspapiere hochbleibt, und zweitens Deutschland und die USA nicht in die Rezession fallen.