Die letzte Bastion wurde gestürmt – ist das jetzt die Stunde der Antizykliker?

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Der Druck war dann doch zu groß. Unter der Vielzahl an negativen Einzelfaktoren brach nun auch der bislang hartnäckige Widerstand der US-Märkte. Damit konnte sich die überfällige Marktkorrektur ungestört ihren Weg durch die globalen Aktienmärkte bahnen. Der heutige Montag belegt, wie falsch es jedoch ist, allein China für die katastrophale erste Handelswoche 2016 verantwortlich zu machen. Denn auch heute verliert der Shanghai Composite Index erneut mehr als 5%, Europas Märkte aber zeigen sich widerstandsfähig. Kann daraus aber bereits abgeleitet werden, dass das Schlimmste überstanden ist?

Was kam denn über das Wochenende an neuen Fakten auf den Tisch? Der Rand, die Währung Südafrikas, bricht massiv ein. In Hongkong schnellen die Zinssätze für Yuan-Kredite hoch. Der Index für die EM-Aktienmärkte steht auf USD-Basis auf 5-Jahres-Tief. Die Industrierohstoffe fallen ungebremst weiter. Die Situation für die Emerging Markets wird immer bedrohlicher, das ist nicht die Basis, auf der eine tragfähige Aufwärtsbewegung entstehen kann. Freilich ist das derzeitige Umfeld für kurzfristig denkende Antizykliker verlockend. So steht der marktbreite US-Aktienindex Russell 2000 exakt auf seinem 2-Jahrestief von Spätsommer 2014. Rückwirkend betrachtet war dieser Level damals eine exzellente Kaufgelegenheit. Vielleicht funktioniert es ja wieder?

Ich bin skeptisch, denn die derzeitigen Probleme sind viel tiefgehender als im Sommer 2014. Mit einer echten Unterstützung rechne ich erst, wenn der große Bruder des Russell, der S&P 500, sein 2-Jahrestief erreicht. Das ist aber erst bei 1.850 der Fall, das kurzfristige Abwärtspotenzial dieses eher trägen Index beträgt damit noch 4%. Da Europas Börsen meist eine gehebelte Dynamik zeigen, ist das Rückschlagspotenzial beim DAX damit bei weiteren 10% zu sehen. Damit könnte der deutsche Leitindex bis auf 9.000 Punkte fallen, bevor fester Boden erreicht ist.

Fazit: Der Druck auf die Währungen, Aktien und Anleihen der Emerging Markets wird immer größer. Zugleich verschlechtert sich in beängstigendem Tempo die Situation der globalen Primärindustrie und ihrer Zulieferer. Heute beginnt in den USA die Berichtssaison für das 4. Quartal 2015. Die Erwartungen sind extrem niedrig. Darin liegt die schwierige Unberechenbarkeit für diese Woche. Denn obwohl die fundamentalen Fakten für weiter fallende Kurse sprechen, könnten positive Überraschungen von Corporate America eine kleine Erholungsrallye einläuten. Damit schließt sich der Kreis: Es kann durchaus sein, dass die Kursstabilität von heute getragen wird von mutigen Antizyklikern, die genau darauf spekulieren.

Die USA gegen den Rest der Welt

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Das neue Börsenjahr hat mit einem ausgeprägten Fehlstart begonnen. Freilich war bereits der Jahresausklang von Abgaben geprägt gewesen, so dass sich die ohnehin überaus klägliche sonst übliche Jahresendrallye bereits zum Silvesterabend wieder komplett verflüchtigt hatte. Es greift deshalb zu kurz, nur dem chinesischen Aktienmarkt die Schuld an dem schwachen Debüt 2016 zu geben. Schon lange gab es nicht mehr so viele gleichzeitig auftretende negative Stimmungsfaktoren: die schleichende Renationalisierung des Schengenraums, zunehmende Aggressionen innerhalb der islamischen Welt, Sorgen um eine mögliche Abwärtsbeschleunigung der chinesischen Wirtschaft, der Entzug von Liquidität wegen der Beendigung der Zinslockerungsmaßnahmen in Amerika, existenzieller Druck auf die Ölförderindustrie, die Bedrohung der Stabilität einiger Schwellenländer wegen hartnäckig niedriger Rohstoffpreise und teurem US-Dollar sowie die angespannte Stimmung zwischen Russland und dem Westen mit der jüngst ausgesprochenen Verlängerung der Sanktionen um weitere sechs Monate. Jeder Punkt für sich betrachtet ist bereits ein Belastungsfaktor. Alle zusammen genommen sind sie eine hochgefährliche Mischung mit enormem Abwärtspotenzial für die Börsen. Wenn da nicht die US-Börsen wären.

US-Börsen verhindern notwendige Bereinigung der Aktienmärkte

Bereits 2014 und 2015 erwies sich der US-Markt stets als zuverlässige Bastion gegen jede Baissespekulation. Nach jeder etwas ausgeprägteren Abwärtsbewegung gab es urplötzlich einsetzende Kurssprünge, die zuletzt noch schneller liefen als die vorhergehenden Korrekturen. Dieser immer wieder auftretende V-förmige Kursverlauf des S&P ist es, der eine eigentlich übernotwendige Bereinigung der Aktienmärkte verhindert. Deshalb erwies sich Buy & Hold oder sogar Buy in Dips (Käufe in Schwäche) in den letzten Jahren stets als richtig. Inverstoren oder Fondsmanager, die versuchten, in Korrekturwellen das Risiko zu reduzieren, um sich oder seine Kunden vor der potenziellen Ausweitung zu einem Crash zu schützen, hatten zwar weniger Schwankungen auszuhalten, dies erfolgte aber stets zu Lasten der Performance, weil die V-förmige Erholung günstige Rückkäufe verhinderte. Kein Wunder also, dass es sich potenzielle Verkäufer inzwischen zweimal überlegen, ob sie taktisch Risiko reduzieren oder ob sie ihre Bestände einfach aussitzen. Bleibt aber der Verkaufsdruck aus, dann ist auch das Abwärtspotenzial begrenzt.

Typisches Erholungsmuster

Wird es dieses Mal anders verlaufen? Das ist schwer vorher zu sagen. Obwohl Amerika unter festem US-Dollar und schwachen Ölpreis besonders leidet und unmittelbarstes „Opfer“ einer Zinswende ist , hat sich auch gestern wieder in den USA das typische Erholungsbild im späten Handel gezeigt. Erst ein Schlusskurs des S&P unterhalb von 1980 könnte die Energie entfachen, die es benötigt, um einen Impuls zu bekommen, der eine größere globale Abwärtswelle der Kurse auslöst. Aber auch die Rückkehr der EZB nach ihrer Weihnachtsunterbrechung darf nicht unterschätzt werden. Zieht sie mit ihren Käufen die Renditen der europäischen Staatsanleihen auf neue Tiefs, könnte dies durchaus helfen, zusammen mit dem damit automatisch verbundenen festeren US-Dollar die Aktienmärkte hierzulande zu stabilisieren.

Hat die Jahresendrallye überhaupt noch eine Chance?

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Seit der Pressekonferenz der EZB ist die Stimmung an den Märkten in mehreren Wellen regelrecht eingebrochen. Freilich spielten neben der Enttäuschung über Mario Draghi auch andere Faktoren eine Rolle. Wie in diesem Blog bereits mehrmals angedeutet, sind die fallenden Rohstoffpreise ein zweischneidiges Schwert. Es wäre zu erwarten gewesen, dass das vorläufige Ende des US-Dollar-Höhenfluges zu einer Erleichterungsrallye bei den Rohstoffen führt. Dies hat in begrenztem Maße auch stattgefunden. Jedoch nicht beim Ölpreis. Dieser hat im Gegenteil seinen Sturzflug noch beschleunigt und dabei wichtige, mehrjährige Unterstützungslinien durchschlagen. Nicht nur, dass große Energiekonzerne nun ankündigten, ihre Investitionsprogramme massiv zusammen zu streichen, was für sich betrachtet schon ein Konjunkturkiller ist. Noch schwerer wiegt, dass am Wochenende konkrete Befürchtungen aufkamen über die Zahlungsfähigkeit einiger kleinerer Unternehmen der Branche.

Die Warnlampen leuchen

Bei Investmentikone Carl Icahn leuchten die Warnlampen: er sieht eine Kettenreaktion und befürchtet einen drohenden Kurscrash bei High Yield-Anleihen. Eine weitere Belastung der Märkte könnte die Ankündigung der EZB sein, ihre Anleihekäufe über die Weihnachtszeit zu reduzieren, da in dieser Zeit keine ausreichende Liquidität zur Verfügung stände. Dies könnte die europäischen Rentenmärkte temporär belasten.

Die FED hat den Schlüssel für die Jahresendrallye in der Hand

Während Europa noch mit der EZB-Entscheidung hadert, bangt die USA um ihre Ölindustrie. Auch aus Japan kommt keine Unterstützung – die Wirtschaft läuft zu rund, um kurzfristig weitere Lockerungsmaßnahmen zu erwarten. Der Yen steigt und das wiederum gefällt den Börsianern nicht. Die FED muss diese Woche alles richtig machen. Janet Yellen hat den Schlüssel in der Hand, um doch noch das Türchen am Adventskalender zur Jahresendrallye zu öffnen. Es wird jedoch schwierig, uns Investoren positiv zu überraschen, denn wir erwarten ohnehin ja alle das Gleiche: eine marginale Erhöhung gepaart mit taubenhaften Aussagen zu weiteren Anpassungen in 2016. Wird das den Märkten trotzdem reichen? Wollen wir es hoffen!

Déjà- vu: Manchmal wiederholt sich Geschichte doch

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Der weiterhin robuste US-Dollar beflügelt weiterhin die global aufgestellten Exportunternehmen aus dem Euroraum. Ebenso unterstützt der freundliche EUR-Rentenmarkt die heimischen Aktienmärkte. In globaler Betrachtung hingegen fällt jedoch auf, dass sich die US-Aktien wie erwartet schwer damit tun, ihre alten Hochs aus dem Frühjahr zu überwinden. Beim japanischen Nikkei225 erweist sich die 20000 als derzeit unüberwindbar. Chinas Aktien erlebten am Freitag einen Kurseinbruch und bis auf wenige Ausnahmen präsentieren sich auch die übrigen Emerging Markets-Aktien derzeit eher schwächer. Das ist die hier schon des Öfteren aufgezeigte negative Auswirkung der niedrigen Rohstoffpreise und des teuren US-Dollar auf einen Großteil der Schwellenländer. Aber auch wichtige europäische Aktienmärkte außerhalb des Euroraumes wie UK und Schweiz zeigen sich uninspiriert und lustlos.

Erfüllt die EZB die hohen Erwartungen?

Das alles erinnert stark an das erste Quartal 2015. Euroland-Aktien gehen angeführt von Deutschland durch die Decke, der Rest der Welt tritt mehr oder weniger auf der Stelle. Klar ist, dass die glänzende Stimmung hierzulande nur dann Bestand hat, wenn die EZB am Donnerstag die in sie gesteckten hohen Erwartungen erfüllt. Sollte sie liefern, dürfte der DAX dem Vorbild des TecDAX folgen, der heute früh ein neues Rekordhoch erklommen hat. Freilich ist es für einen erfolgreichen Jahresendspurt erforderlich, dass die US-amerikanische Notenbank im Zusammenhang mit ihrer als fast sicher anzunehmenden Zinserhöhung Mitte Dezember die richtigen Worte findet und dem damit beginnenden Zinserhöhungszyklus jegliche Schärfe nimmt. Ich bin da ganz zuversichtlich.

Die Anlegerstimmung trotzt dem Terror

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Es klingt überraschend: Die Anlegerstimmung ist heute besser als am Tag vor den Anschlägen in Paris. Was mögen die Gründe hierfür sein? Das wichtigste Motiv scheint politisch zu sein. Russland und Frankreich, die beide vom jüngsten IS-Terror unmittelbar betroffen waren, rücken in diesen schweren Stunden enger zusammen. Russland wird zögerlich, aber mit kontinuierlich zunehmender Tendenz wieder als Partner angesehen – auch wenn das Misstrauen der Weltgemeinschaft wegen der Annexion der Krim weiterhin hoch bleibt. Sollte Putin es ernst meinen und es ihm gelingen, konstruktiv auf Friedensgespräche in Syrien hinzuwirken, dann dürften die gegen Russland verhängten Wirtschaftssanktionen bald aufgehoben werden. In Erwartung darauf profitieren bereits jetzt schon insbesondere die europäischen Exportunternehmen.

Nur moderate Zinsanhebung durch FED

Zudem signalisierte die US-amerikanische Notenbank (FED) gestern zwar, dass sie wohl die Zinsen im Dezember anheben wird, sie betonte aber zugleich, dass der damit beginnende Zinserhöhungszyklus sehr moderat sein wird und nicht vergleichbar mit früheren Runden. Gleichzeitig hoffen die Investoren darauf, dass die europäische Zentralbank in Anbetracht der Terror-Folgekosten die Geldschleusen eventuell sogar noch weiter öffnet. Von Seiten der Markttechnik versuchen DAX und ESX50 heute, ihre Anfang August unterschrittenen 200-Tage-Durchschnittslinien zu überwinden. Diese Marke gilt unter charttechnischen Beobachtern als sehr wichtig. Ein Index, der sich oberhalb der Linie befindet, ist in einem sogenannten Aufwärtstrend, was in der Regel neue Käufer anlockt.

US-Anleger werden nervös – Marktstimmung trübt sich wieder ein

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Bis zur Wochenmitte war die Welt für die Anleger noch in Ordnung. Es schien, dass die Investoren sich damit arrangiert hätten, dass die FED im Dezember angesichts eines robusten Arbeitsmarktes und stabiler Konjunkturdaten die Zinsen in den USA marginal anhebt. Insbesondere passte gut ins entspannte Bild, dass Mario Draghi Andeutungen machte, die Geldpolitik im Euroraum noch etwas  weiter zu lockern. weiterlesen

Die Euphorie ist zurück an den Märkten

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

In rekordverdächtigem Tempo kehrte die Euphorie an die Märkte zurück. Der apano-Stimmungsindex registrierte den beginnenden Umschwung des Sentiments bereits Anfang Oktober, weshalb wir damals nach 2-monatiger Abstinenz empfahlen, mit Aktienkäufen wieder zu beginnen. Hintergrund des rasanten Kursanstiegs ist der anhaltende Zinssenkungswettlauf in Euroland und China.

Expansive Maßnahmen werden nun auch von Japan erwartet. Die FED wird vor diesem Hintergrund mit hoher Wahrscheinlichkeit momentan keine Zinserhöhungsrunde beginnen. Falls doch, würde dies den USD festigen. Dies hätte dann wohl auf Rohstoffe und die Emerging Markets negative Einflüsse, könnte aber andererseits Japan und Europa zusätzlich stimulieren. Die laufende Berichtssaison für das 3. Quartal 2015 liegt insgesamt im Rahmen der Erwartungen, mit Ausreißern nach beiden Seiten.

Das Maß der Dinge bleibt der US-amerikanische Aktienmarkt

Ohne Zweifel sind die Märkte nun zu schnell zu weit gelaufen. Deshalb war es wichtig, dass der Anstieg von anhaltender Branchenrotation begleitet war. Dies führte auf der Ebene der Einzelaktien immer wieder zur notwendigen Abkühlung und verhinderte auf diese Weise eine ungesunde Überhitzung. Deshalb dürfte – vielleicht nach einer kleinen Verschnaufpause – die Jahresendrallye weiter gehen. Das Maß der Dinge bleibt für uns der US-amerikanische Aktienmarkt, insbesondere der S&P500. Die Marktteilnehmer gehen ganz fest davon aus, dass die FED diese Woche die Zinsen nicht erhöhen wird. Macht sie es trotzdem, würde dies wohl – zumindest in den USA und den Emerging Markets – eine Schockwelle auslösen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist jedoch als gering einzustufen.

Für den vermögensverwaltenden Mischfonds apano HI Strategie 1 bedeutet dies Folgendes: Wir hatten bereits im Laufe der ersten Oktoberhälfte die Aktienquote bis an die Maximalgrenze für das Stimmungsbild „neutral“ aufgestockt. Die weitere Aufhellung der Stimmung auf nun „zuversichtlich“ ermöglicht uns, die offensiven Stile und Bausteine des Fonds in dieser Woche sukzessive weiter aufzustocken.

Robuste Stimmung: Startet nun die „Winterrallye“?

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Die letzte Woche verlief nach dem typischen Muster einer sich weiter festigenden Markterholung. Während die Gewinner der Vorwoche – Rohstofftitel und Versorger – pausierten, zog der Rest des Marktes an und nahm dabei auch die seit Wochen vernachlässigten Pharmawerte mit. Ein rollierender Aufschwung ist technisch betrachtet gesund und somit ein gutes Zeichen. Zudem gewinnt der Aufschwung der Kurse damit an Breite.

Die angelaufene Berichtssaison verläuft bislang erwartungsgemäß durchwachsen, wobei jedoch einzelne Titel brutale Kursabschläge erlitten. Die jüngsten Daten aus den wichtigsten Volkswirtschaften zeichnen ein Bild von einem ruhigen Wachstum ohne inflationäre Beschleunigung. Eigentlich kann die Winterrallye also starten. Unsicherheit besteht jedoch, ob die Markteilnehmer momentan nicht zu optimistisch sind bezüglich weiterer Lockerungsmaßnahmen der Notenbanken. Hier könnte Enttäuschungspotenzial schlummern.

Fazit: Die Stimmung wirkt derzeit insgesamt recht robust. Insbesondere der amerikanische Aktienmarkt half, die angeknackste Marktpsychologie deutlich zu stabilisieren. Den S&P500 trennen inzwischen nur noch wenige Punkte von dem Kursniveau, um welches er seit Februar 2015 bis zum Einbruch Mitte August oszillierte. Dass sich der apano-Stimmungsindex seit letzter Woche nicht weiter aufhellte, ist insbesondere den Industrierohstoffen geschuldet, deren Wiederanstieg ins Stocken geraten ist.

apano HI Strategie: Der leichte taktische Umbau im vermögensverwaltenden Mischfonds apano HI Strategie zu Beginn der letzten Woche beginnt jetzt, Früchte zu tragen. Wir warten nun insbesondere auf die EZB-Ratssitzung am Donnerstag. Diese könnte für Enttäuschung und somit für kurzfristige Unruhe sorgen. Aus jetziger Sicht betrachtet, könnte dies dann ein guter Zeitpunkt sein, um die Aktienquote behutsam weiter aufzustocken.

apano-Stimmungsindex steigt auf 2-Monatshoch

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Märkte aktuell: Die globalen Aktienindizes erlebten letzte Woche einen beachtlichen Höhenflug. Auslöser war die Hoffnung auf weiter „taubenhaftes“ Verhalten der Big-4-Notenbanken, also FED, EZB, BoJ und Bank of China. Die Erholung der Märkte startete über den Umweg einer kräftigen Dollarabschwächung. Unmittelbare Profiteure dieser Entwicklung waren die Rohstoffmärkte, die sich deutlich von ihren Jahrestiefs lösen konnten.

Feste Anleihekurse bei Top-Bonitäten, schwächelnder US-Dollar und anziehende Rohstoffpreise: Dieser Mix stützte die Emerging Markets –  Aktien und Anleihen haussierten dort gleichermaßen. In den Industrienationen zeigten sich die im bisherigen Jahresverlauf gebeutelten Aktien aus den Bereichen Energie und Bergbau außerordentlich fest. Aber auch Industrieaktien entwickelten sich sehr positiv. Auf der Gegenseite standen ausschließlich defensive Branchen, der pharmazeutische Sektor erlitt sogar Verluste.

Unser Fazit: Der Kursaufschwung der Indizes wurde zwar von den meisten Branchen getragen, trotzdem erscheint er etwas überzogen. Die extremen Kurszuwächse bei den bisherigen Problemkindern des Jahres 2015 überzeichneten das Bild. Es ist davon auszugehen, dass es sich hier zum großen Teil erst einmal nur um Rückkäufe von leerverkauften Positionen handelt („Shorteindeckungen“), weniger um den Aufbau von strategischen Long-Positionen seitens überzeugter Investoren. Deshalb würde ein kleiner Rücksetzer an den Märkten in dieser Woche nicht überraschen. Zudem wird die gerade angelaufene Berichtssaison in den USA in den nächsten beiden Wochen erheblichen Einfluss ausüben. Dennoch: Der apano-Stimmungsindex ist nun auf den höchsten Stand seit zwei Monaten geklettert und steht unmittelbar davor, das neutrale Terrain nach oben zu verlassen. Zu diesem aufgehellten Bild passt auch die Saisonalität. Denn das vierte Quartal ist für Börsianer statistisch betrachtet zumeist ein sehr gutes.

apano HI Strategie: Seit Ende September haben wir die Aktienquote via Index-ETFs konsequent erhöht. Davon profitierte der Fonds in der abgelaufenen Woche deutlich. Jedoch litten andererseits die Zielfonds der wichtigen Stile „Markneutral“ und „Aktien Long Short“ unter dem abrupten Favoritenwechsel der Branchen. Auch „Trendfolger“, die weiterhin einen anziehenden US-Dollar und rückläufige Aktienindizes erwarten, verbuchten Verluste. Deshalb konnten wir – trotz rechtzeitig und deutlich ausgebauter Aktienquote – von dem Anstieg der Börsen nur marginal profitieren. Wir haben nun taktisch die Quoten dieser drei Stile ein Stück reduziert. Von ihrem strategischen Mehrwert in einem Portfolio sind wir weiterhin absolut überzeugt, im August und September waren sie wichtige Stabilisatoren des Fonds.

Ist der Knoten an den Aktienmärkten geplatzt?

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Ist der Knoten geplatzt? Bereits Mitte der Vorwoche gelang es erst dem DAX, dann dem S&P500 und dem Nikkei225, ihre 2-Wochen-Durchschnittskurse zu überschreiten. Dies deutet auf global anziehendes Käuferinteresse hin. Dann kamen am Freitag um 14.30h die aktuellen Beschäftigungszahlen in der US-Industrie. Diese lagen derart weit unterhalb der Erwartungen, dass es 14.31h an den Aktien-, Devisen- und Anleihemärkten rund um den Globus zu einer blitzartigen Schockreaktion außergewöhnlichen Ausmaßes kam.

In diesem Moment wurde die Erwartung auf eine Erhöhung der US-Leitzinsen in 2015 eingedampft. Im weiteren Sitzungsverlauf bewerteten die Börsianer diese neue Perspektive zunehmend positiv. Die gute Stimmung schwappte heute früh auf Asien und Europa über. Inzwischen haben die drei wichtigsten globalen Aktienindizes ihre nächste Hürde genommen. Sie liegen aktuell oberhalb der vielbeachteten 20-Tage-Linie. Diese ist deshalb so wichtig, weil sie den Durchschnitt der letzten 20 Handelstage und damit also das Verhalten über einen Zeitraum von einem Monat misst.

Fazit: Während in den letzten Wochen fundamentale und markttechnische Faktoren in die gleiche Richtung, nämlich negativ, zu bewerten waren, könnte sich das Blatt nun wenden. Denn es könnte letzte Woche ein Tauziehen begonnen haben zwischen den Anlegern, die sich an den sich bessernden handelstechnischen Faktoren orientieren und denjenigen, die ihre Entscheidungen an die sich weiter abkühlenden globalen Wirtschaftsdaten koppeln.

Der nun auf längere Sicht robust zu erwartende US-Rentenmarkt sollte helfen, die Stimmung in den Schwellenländern zu stabilisieren. Zudem nimmt der Handlungsdruck auf EZB und BoJ zu, wenn die FED ihre Zinsen nicht erhöht, selbst nach Wegen zu suchen, um den alten Abstand der Marktrenditen wieder herzustellen und somit eine ungewollte Aufwertung von Euro und Yen zu verhindern. Beides könnte die Fantasie der Anleger stimulieren. Der sich aufhellende apano-Stimmungsindex indiziert, dass es vertretbar erscheint, etwas offensiver zu werden.

In unserem Fonds apano HI Strategie 1 haben wir letzte Woche zunächst attraktiv bewertete Discountzertifikate eingekauft. Anschließend haben wir antizyklische Käufe getätigt im DAX, S&P500 und Nikkei225. Damit beendeten wir unsere bislang zu Recht bestehende defensive Positionierung.

In dieser Woche werden wir nun zügig – aber nicht hektisch – die Aktienquote an ihre Normalquote führen, die wir für das Szenario „neutral“ vorgesehen haben.