Bitcoin: Schlusswort und das Wichtigste zusammengefasst

Bitcoin: Schlusswort und das Wichtigste zusammengefasst

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

Viele Fragen bleiben offen.

Das ist der letzte Teil der apano-Blogserie über Bitcoin und Blockchain. Allen, die Teil 1Teil 2Teil 3Teil 4Teil 5Teil 6, Teil 7 und Teil 8 nicht gelesen haben, empfehlen wir, dies vorab zu tun.

Ist Bitcoin wirklich ein gut dezentralisiertes Netzwerk?

Die Dezentralisierung ist ein weiterer Grundbaustein der Bitcoin-Philosophie. Denn nur bei Dezentralisierung kann jede Art der Manipulationen (Nutzung des Geldes als politische Waffe oder wirtschaftliche Erpressung etc.) minimiert werden. Die Dezentralisierung bedeutet technisch gesprochen keine zentralen Rechenzentren, sondern: jeder Teilnehmer bringt etwas an Rechnerkapazitäten bei. Hier liegt aber gleichzeitig der große Widerspruch. Denn je „kleiner“ der Teilnehmer ist, je geringer seine Rechnerkapazität, desto weniger Chancen hat er, mit Bitcoin eine positive Bilanz zu verbuchen (s. die Kapitel über „Mining“).

Des Weiteren haben wir gerade im Teil 8 festgestellt, dass eine Spaltung der Bitcoin-Gesellschaft wohl möglich ist. Dabei kann sich die Anzahl der Teilnehmer verringern, was automatisch die Sicherheit des Netzwerks und die Dezentralisierung negativ beeinflusst (je weniger Prüfer, desto mehr Chancen für die Fälschung gibt es). Die umständlichen Prüfungen und die große Anzahl der Prüfer sind der Preis für die Dezentralisierung.

Ein weiterer Punkt sind die (Strom-)Kosten. Sie können für die Einzel-Miner enorm hoch sein, was ihre Wirtschaftlichkeit und Existenz wiederum bedrohen kann. Die Miner vereinigen sich deswegen in Miner-Pools, damit die Wahrscheinlichkeit, den Wettbewerb um einen neuen Bitcoin zu gewinnen, steigt.

Die Pools vernachlässigen jedoch die Dezentralisierung.

Weiterhin sind regionale Konzentrationen nicht auszuschließen (z. B. Kasachstan ist das relativ wichtige Land für Krypto-Minig).

Eine Folge der politisch durchaus gewollten hohen Energiepreise kann das Austeigen vieler Miner aus dem Geschäft sein. Das kann die Sicherheit und die Dezentralisierung gefährden (nochmals zur Erinnerung: je weniger Prüfer es im gleichrangigen Netz gibt, desto höher sind die Chancen für Fälschung und Manipulation mit dem Kontobuch).

Die Dezentralisierung kann, trotz aktuell relativ akzeptabler Aufstellung, aufgrund der aktuellen Tendenz zur Energiepreiserhöhung zukünftig fragil werden und die Dezentralisierung negativ beeinflussen.

Reicht die aktuelle Performance, um die Zahlungen in der ganzen Welt zu bedienen?

Was passiert, wenn 8,5 Mrd. Menschen (und das ist nur der aktuelle Stand) ihre Anfragen an das Zahlungssystem senden? Wie lange muss man dann warten, um zum Beispiel eine Pizza oder Kaugummi zu kaufen?

Die traditionellen Systeme wie VISA, MasterCard, PayPal oder Web Money sind noch bzgl. der Geschwindigkeit und des Volumens vorne. Brauchen sie mehr Kapazitäten, so setzen sie mehr neue Server ein. Im gleichrangigen Netzwerk vom Bitcoin gibt es hingegen keinen zentralen Server (deswegen heißt es auch dezentralisiertes Netzwerk). Hier ist jedes Mitglied selbst ein Server und jeder prüft das gleiche Kontobuch und die Mehrheit entscheidet über die Richtigkeit. Und genau da liegt ein weiterer Widerspruch bei dem Bitcoin-Netzwerk. Die tausende Miner machen nämlich das Gleiche: sie prüfen und prüfen und prüfen das gleiche Kontobuch. Es hätte ein PC dafür reichen können, aber dann gäbe es keine Dezentralisierung und die Wahrscheinlichkeit einer Fälschung steigt. Das ist wie gesagt ein weiterer Widerspruch, diesmal zwischen der Performance und der Sicherheit, die die Bitcoin-Technologie Stand heute mit sich bringt.

Die Blockchain-Technologie braucht Stand heute enorm viel Strom! Und jegliches Wachstum lässt die Stromzähler schneller laufen!

Aber die Technologie entwickelt sich immer weiter. Schon heute gibt es die Projekte der so genannten „zweiten Ebene“ wie „Bitcoin-Lightning“ (oder Lightning Netzwerk, abgekürzt „LN“). Die Idee ist ganz einfach: die kleinen Summen sollen nicht in die gesamte Warteschlange gestellt und nicht in das gesamte Kontobuch geschrieben werden. Stattdessen sollen die Zahlungen über direkte Kanäle zwischen Käufer und Verkäufer auf der Zwischenebene abwickelt werden. Das Thema „Lightning“ geht über die Grenze dieses Artikels hinaus.

Es ist also für Bitcoin technisch möglich, die aktuellen Zahlungssysteme performancemäßig zu überholen. Die Frage ist nur, wie schnell das passiert.

Wird der Speicherplatz für die Bitcoin-Transaktionsbücher immer ausreichen?

Ein weiterer Diskussionspunkt ist der Speicherplatz. Das gesamte Kontenbuch wird nur größer, und nicht kleiner. Es muss irgendwo gespeichert werden. Werden sich die Speichergeräte für die Einzelbenutzer ebenso so schnell entwickeln, dass es immer genug Speicher zum günstigen Preis für die Benutzer angeboten wird? Denn wenn nicht, könnte es dazu führen, dass die Benutzer das Kontobuch nicht komplett herunterladen können (sondern nur den letzten Teil davon, bzw. solange der Speicherplatz reicht). Demzufolge kann auch die Richtigkeit nicht mehr in vollen Maßen überprüft werden, womit eine höhere Wahrscheinlichkeit einer Fälschung besteht.

Sollten also die Speichergeräte nicht zeitgemäß weiterentwickelt werden, so kann es zum Speicherplatzmangel kommen, wodurch die Sicherheit negativ beeinflusst werden kann.

Die Rückbuchungen im Bitcoin-Netzwerk sind nicht möglich. Nehmen die Benutzer das in Kauf?

In traditionellen Systemen kann man die Überweisung zurückziehen. In der Bitcoin- bzw. Blockchain-Welt ist es überwiegend (je nach Protokoll) nicht möglich. Werden die Benutzer in Kauf nehmen, dass sie keine Transaktion zurückziehen können? Aktuell scheint es kein großes Problem zu sein. Wird es auch mit der zunehmenden Anzahl der Halter weiterhin so bleiben?

Ist Bitcoin ein Schneeballsystem?

Bitcoin passt standardmäßig nicht zu der Definition eines Schneeballsystems (auch als Pyramidensystem bekannt). Bei einem Schneeball- oder Pyramidensystem werden die Gewinne von früh eingestiegenen Mitgliedern mit den Beiträgen von spät eingestiegenen Mitgliedern finanziert. Das ist beim Bitcoin laut der Definition nicht der Fall. Jedoch ist der Bitcoin eine Deflationswährung. Dadurch, dass immer weniger Bitcoins generiert werden können, steigt der Kurs langfristig. Das macht Bitcoins auch als spekulative Kapitalanlage interessant. Allerdings sind die Wertschwankungen sehr deutlich. Diese hohe Volatilität bestätigt, dass viele Fragen derzeit offen sind, und dass die Meinungen über Bitcoins nach wie vor sehr unterschiedlich sind.

Wie bei allen anderen Investments jenseits von Sparbuch und Girokonten sind Totalverluste nicht auszuschließen.

Wie sicher sind die digitale Signatur und die Hashfunktion und wie lange bleibt es noch sicher?

Die digitale Signatur ist nicht nur ein weiterer Baustein der Bitcoin-Technologie, sondern quasi sein Herzstück. Findet man einfache Methoden, die Verschlüsselungen zu entschlüsseln, so hat man den Zugang zu allen Bitcoin-Konten der Welt.

Die Bitcoin-Transaktionen werden (wie wir schon wissen) mit der digitalen Signatur signiert. Um die Signatur zu erzeugen, wird das Verfahren „Elliptic Curve Digital Signature Algorithm“ (ECDSA) verwendet. Um ECDSA genau zu erklären, braucht man eine Einführung in die Mengenlehre, modulare Arithmetik, synchrone und asynchrone Kryptographie. Das geht über die Grenze dieses Artikels hinaus. Wir unterstellen im Einklang mit der herrschenden Meinung, dass ECDSA als hochsicher gilt. Ob das in Zukunft weiterhin so bleibt, ist die Frage.

Auch Secure Hash Algorithmus SHA-256 (für das Erstellen vom Hash, s. Kapitel über den Hash) wird ebenso nur Stand heute als sicher bezeichnet. Wenn in der Zukunft jemand eine mathematische „hintere Tür“ findet, um die validen Hashes zu generieren, wird SHA-256 nicht mehr verwendbar sein und man könnte die Kontrolle über das Bitcoin-Netzwerk bekommen. Doch es ist nicht zu vergessen, dass in der Vergangenheit das Protokoll SHA-0 als sicher galt, bis ein Konstruktionsfehler gefunden wurde. Danach galt sein Nachfolger SHA-1 als sicher, bis im Jahre 2005 eine schnellere Berechnungsmethode gefunden wurde, die zusammen mit der Leistung von damals modernen Rechnern die Berechnungen von unendlich bis endlich auf übersichtliche Zeit reduzieren konnte. So kam SHA-2 (SHA-256) zur Welt. Es bleibt zu beobachten, wie lange der Algorithmus als sicher gelten wird.

Sollte die Sicherheit der Algorithmen irgendwann in der Zukunft in Frage gestellt werden, so können die Entwickler auf jeden Fall eine neue mächtigere Verschlüsselung in das Bitcoin-System integrieren. Aber ob jemand dazwischen wegen der Sicherheitslücke eigene Ersparnisse verliert, kann man nicht voraussagen.

Auf der anderen Seite entwickeln sich die Quantencomputer schnell. Man spricht schon heute über den so genannten Postquantum-Blockchain. Warum? Weil Blockchain evtl. in der Zukunft daran angepasst werden muss. Sie haben bestimmt gehört, dass unsere traditionellen Computer nur mit einem Bit operieren, der entweder 0 oder 1 sein kann. Die Quantencomputer operieren nicht mit Bits, sondern mit Qubits. Diese haben zwar ebenso zwei Zustände, aber in quasi einer anderen Dimension, so dass sie in der Tat viel mehr Zustände abbilden können. Die Quantencomputer bringen Stand heute nicht immer einen Performancegewinn gegen den klassischen Computer, können aber bestimmte Aufgaben in Einzelfällen deutlich schneller lösen. Und je schneller der Rechner ist, desto kürzer die Entschlüsselungszeit (die Abhängigkeit ist nicht immer linear, könnte aber die Sicherheit unter Umständen in Gefahr bringen). Somit können die mathematischen Aufgaben, die früher aufgrund von unrealistischen Zeitverbrauch als unlösbar galten, in der Zukunft in realistischer Zeit gelöst und somit lösbar werden.

Aber auch Blockchain hat viele Wettbewerber, z.B. weitere Distributed Databases und Distributed Leder Technologies. Das Thema ist ebenfalls sehr umfangreich und geht deshalb über die Grenzen dieser Artikel hinaus. Wichtig ist zu verstehen, dass auch Blockchain als Grundbaustein zukünftig durch eine andere Technologie ersetzt werden kann.

Bitcoin und Blockchain sind sehr eng mit den Tiefen der Mathematik verbunden. Und die Mathematik bietet oft unerwartet ganz einfache Lösungen, für die auf den ersten Blick komplexe Aufgaben (wie z.B. Gaußsche Summenformel). Und wenn die eine oder andere mathematische Aufgabe heute nicht lösbar ist, dann ist es oft im Sinne des Wortes nur heute so.

Unsere Generation wird den Einbruch von SHA-256 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erleben. Welche mathematischen „Hintertüren“ in der näheren Zukunft gefunden werden können, ist unbekannt.

Wie hoch ist der Einfluss des „Faktor Mensch“ im neuen System?

Leider machen auch Entwickler oft Fehler. Auch die noch junge Geschichte von Kryptowährungen hat leider schon genug Beispiele davon hervorgebracht. So kommt es zu ungültigen Transaktionen, die gültig sein sollen und umgekehrt. Das Ganze wird natürlich behoben, mit so genannten „Forks“. Neben den „Hard Forks“ (Änderungen der Quellcode ohne Abwärts-Kompatibilität, die wir schon oben kennengelernt haben) gibt es auch „Soft Forks“ (Änderungen mit der Kompatibilität zu alten Transkationen, die oft für die Fehlerbehebung angewendet werden).

Das Kernproblem: wenn in einem Kryptowährung-System mehrere Forks durchführt werden, verändert sich ständig das Netzwerk-Protokoll und somit quasi auch die Geldpolitik des Systems. Da stellt sich wiederum die Frage, ob so ein Netzwerk als „dezentralisiertes“ bezeichnet werden kann. Aktuell haben die Sicherheitsvorfälle den größten Einfluss auf die Kursschwankungen der Kryptowährungen.

Der „Faktor-Mensch“ kann also einen großen Einfluss auf das neue System haben. Mit der Zeit wird die Situation durch fortgeschrittene Entwicklungsmethoden und Werkzeuge mit Sicherheit besser werden. Unsere Generation kann jedoch vom „Faktor-Mensch“ auch abseits von Kryptowährungen in vielen anderen Softwareentwicklungsbereichen noch stark betroffen sein (denken Sie beispielsweise an die fehlerhaften Softwareupdates bei Boeing oder Tesla).

Ersetzt Bitcoin irgendwann das klassische Geld komplett?

Ein Exkurs vorab ist notwendig, um die Frage und auch die Antwort darauf richtig zu verstehen:

Geld ist definitionsgemäß ein allgemein akzeptiertes, gesetzliches Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel. Zudem hat Geld die Eigenschaft, knapp zu sein. Daher wird Geld in der Regel nur gegen die Zahlung eines Zinses verliehen. Aus der Sicht eines Sparers stellte der Zins lange Zeit das Entgelt für den Konsumverzicht und den Ausgleich für die zukünftig erwartete Inflation dar.

Das ist heute alles nicht mehr gegeben. Fragen, wie sich die Schuldenkrise in den Griff bekommen lässt und ob sich die derzeit beobachtbaren Preissteigerungen begrenzen lassen, sind mehr als offen.

Viele sehen die Ursachen der Probleme in Minuszinsen und in dem drastischen Geldmengenwachstum.

Geldmengenwachstum und Minuszinsen sind jedoch nach Meinung diverser Politiker die Lösung der Finanzprobleme. Eine bittere Medizin wird da verschrieben, nicht ohne Nebenwirkungen – z.B. die Enteignung der Sparer und die Zerstörung der klassischen Altersvorsorge mit Rentenversicherungen.
Daher wird oft von Fiat-Währungen (Fiat: Lateinisch „Es wird!“) gesprochen, die beliebig vermehrbar sind.

Die „Flucht in die Sachwerte“ hat längst eingesetzt und nimmt an Geschwindigkeit zu.

Wenn Bitcoins eines Tages klassisches Geld komplett ersetzten sollen, dann muss vorher das Zentralbanksystem das Vertrauen der Geldhalter erheblich verlieren. Da die Anzahl der Bitcoins auf 21 Mio. begrenzt ist, kann das ganze girale Geld in Bitcoins nicht ohne erhebliche Verluste umgewandelt werden. Die Frage ist, was passiert mit dem restlichen giralen Geld? Dieses girale Geld wird eventuell weiterhin benutzt werden, solange ihr System noch funktioniert.

Es ist deswegen ein Szenario sehr wahrscheinlich, in dem die Bitcoins und die Fiat-Währungen noch lange parallel existieren. Das kann zumindest unsere Generation im vollen Umfang erleben. Erst wenn die Krypto-Systeme entstehen, die sich komplett mit Bitcoins oder anderer Kryptowährung bedingen, kommt evtl. ein spürbarer Bruch.

Man darf jedoch nicht vergessen, dass es aktuell auch die Bitcoin-Wettbewerber gibt. Die unserer Meinung nach interessantesten Wettbewerber sind die Währungen, die explizit für Smart-Contracts entwickelt worden sind. Top 3 nach Marktkapitalisierung heute sind Ethereum, Binance Coin und Cardano.

Ein Smart-Contract kann man sich vereinfacht so vorstellen: Sie möchten etwas kaufen, sind aber nicht sicher, ob der Verkäufer die Ware oder die Leistung liefert. Im Gegenzug ist der Verkäufer auch nicht sicher, ob Sie die Ware bezahlen. Anders gesagt, Sie vertrauen dem Verkäufer nicht und Verkäufer vertraut Ihnen nicht. Man braucht einen zuverlässigen Vermittler. Ein Smart-Contract kann diese Rolle übernehmen. Denn in einem Smart-Contract wird fest einprogrammiert, was zuerst geschehen soll, was danach und unter welchen Bedingungen das Geld übergeben werden soll. Die digitale Währung ist dafür exakt geeignet. Sie erwerben digitale Anteile und schließen den Contract ab. Die Kryptowährung wird hier als ein Teil des Vertragsmechanismus benutzt, da die Fiat-Währung dazu einfach nicht geeignet ist. In dem Fall ist die digitale Währung ein Baustein in dem völlig neuen Geschäftsabwicklungssystem und hat nichts mit Spekulation oder Geldwäsche zu tun. Ein Platz für die Fiat-Währungen kann in dem Fall weiterhin bestehen bleiben.

Wie genau Smart-Contracts fuktionieren, geht über den Rahmen dieses Blogs hinaus. Wichtig ist, dass hier eine sehr wichtige praktische Anwendung der Technologie vorhanden ist. Bitcoin kann ebenso die Smart-Contracts bedienen, ist aber aktuell offensichtlich kein Favorit in der Branche. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass es in der Zukunft mehrere Kryptowährungen neben den Fiat-Währungen geben wird, wobei jede Währung ihren Zweck hat.

Aktuell gibt es ca. 10.000 Kryptowährungen. So viele! Was bedeutet das? Das bedeutet, dass eine neue Kryptowährung zu schaffen, kein großer Akt ist. Viel schwieriger ist, sie nützlich und benutzerfreundlich bzw. einfach bedienbar zu machen. Aktuell ist Bitcoin weit vorne, was die Nutzung, Anwendung und Verbreitung angeht. Viele renommierten Anbieter akzeptieren schon die Zahlungen in Bitcoins. Aber bedeutet das, dass die anderen Währungen keine Chance haben, den Bitcoin zu überholen? Evtl. stehen wir noch am Anfang eines großen Wettbewerbs, wobei am Ende mehrere Kryptowährungen für unterschiedlichen Zwecke vorhanden sein werden. Ob unsere Generation die Abschaffung der Fiat-Währungen miterlebt, ist die Frage.

Ist Bitcoin eine Blase?

Für die Entstehung von Blasen gibt es in der Wirtschaftswissenschaft Stand heute keine allgemeine Erklärung.

Ganz zu Beginn steht oftmals ein vergleichsweise knappes Gut, dem eine hohe Nachfrage gegenübersteht. Typischerweise kann anbieterseitig das Angebot kurzfristig nicht ausgeweitet werden und die Nachfrager suchen sich keine Alternative zu dem gewünschten Gut.

Das klassische Beispiel für eine Blase ist die Tulpenmanie der 1630er Jahre in Holland. Tulpen waren in Mode, die Zahl der verfügbaren Tulpenzwiebeln knapp und so schaukelte sich der Wert einer Tulpenzwiebel in irrsinnige Regionen auf. Für den Preis einer Tulpenzwiebel gab es auch ein sehr schönes Mehrfamilienhaus in Amsterdam.

Das änderte sich schlagartig, als mehrere Schiffsladungen mit Tulpenzwiebeln aus Übersee angelandet wurden.

Der Preis fiel wie ein Klavier vom Himmel, und der Legende nach sollen die Tulpenzwiebeln dann aus den Laderäumen der Schiffe direkt in die Kombüsen gewandert sein. Mit durchschlagendem Erfolg, denn Tulpenzwiebeln sind nicht zum Verzehr geeignet und absolut unbekömmlich.

Die so genannte „Greater Fool Theory“ besagt, dass die Blasen dann entstehen, wenn Kleinanleger Investitionen tätigen und darauf hoffen, sie anderen Anlegern/Investoren noch teurer verkaufen zu können.

Die österreichische Schule besagt, dass Blasen bei höher Inflation im Zusammenhang mit niedrigen Zinsen entstehen.

Wenn die Gier überhand nimmt und keiner Angst hat, steigen die Kurse!

Viele versuchen, die Blasen vorauszusagen. Fakt ist, die Blasen lassen sich nur nachträglich erkennen! Deshalb gehört es mittlerweile zu einer der Aufgaben der zentralen Banken, die Beobachtung der fairen Bewertung der Finanzinstrumente zu gewährleisten und Maßnahmen zur Vermeidung der Folgen der spekulativen Aktivitäten zu ergreifen.

Das ist ein frommer Wunsch, wie aktuell der Fall Wirecard zeigt. Eine Behörde wird auch in Zukunft nicht in der Lage sein, den fairen Wert eines Unternehmens oder eines Rohstoffes zu bestimmen, und Markteingriffe wie z.B. Leerverkaufsverbote, bringen im Endeffekt nichts. Viel wichtiger ist es, dass die Ergebnisse des Handelns der Einzelnen auch für den Einzelnen Konsequenzen haben muss. Gewinne und Verluste aus spekulativen Geschäften sind einzig und allein Angelegenheit des Spekulanten. Gewinne sozialisieren und Verluste privatisieren darf ebenso wenig gehen, wie Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren.

Die Bewertung von Bitcoins ist aber nicht so einfach zu ermitteln. Ein großes Problem dabei ist sein innerer Wert. Weiß man den inneren Wert, so kann man anhand der Differenz zu dem Marktwert die Aussage bezüglich der Unter- oder Überbewertung treffen. Der innere Wert ist aber der Wert der Nützlichkeit. Bei Aktien, Immobilien oder Edelmetallen ist eine Wertermittlung durchaus möglich und nachvollziehbar. Allerdings gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Bewertungsmodelle und daher auch eine Vielzahl unterschiedlicher Werte für ein und dasselbe Unternehmen. Der „richtige Wert“ existiert immer nur eine logische Sekunde lang und ist gleich dem Preis, auf den Verkäufer und Käufer sich einigen. Daher ändern sich Börsenkurse auch ständig.

Bei Bitcoins oder anderen Kryptowährungen ist der Kurse fast nur von dem Vertrauen der Menschen abhängig. In der ersten Annäherung kann man sagen: Je mehr Menschen ihr Vertrauen der Kryptowährung schenken (bzw. ihre Nützlichkeit und Funktonalität schätzen), desto mehr Wert ist die Kryptowährung für diese Menschen.

Langfristig gesehen bringt uns vielleicht der Zusammenhang zwischen der gesamten Anzahl der Bitcoins (21 Mio.) und den gesamten Schulden der Welt weiter. Das Thema haben wir in Teil 8 besprochen.

Man kann zusammenfassen: Bitcoins sind für die Anleger so viel Wert, wie der Anleger an die Zukunft der Bitcoins glaubt. Eine weitergehende Auswertung ist nur mit den fortgeschrittenen, technischen Marktanalyse-Kenntnissen möglich, jedoch ebenfalls nicht sicher!

Bitcoin-Philosophie – oder kann man mit Bitcoin oder anderen Kryptowährungen reich werden?


Vorab ein sehr bekanntes und stark im Jahr 2021 diskutiertes Beispiel aus dem Internet: hätte man am 5. April 2021 lediglich 100 Euro in die Kryptowährung „X“ investiert (die Kryptowährung „X“ nennen wir absichtlich nicht; in Ihren Kommentaren können Sie aber gerne raten), so hätte man nach 6,5 Monaten am 21. Oktober 2021 etwa 1 Million Euro in der Tasche gehabt. Die Realität: So einfach ist es leider nicht.

Wir sprechen in diesem Zusammenhang von den berühmt, berüchtigten Dr. Dieter Hettichmann-Depots.

Das erste Problem ist: am 5. April weiß man noch nicht, dass die Kryptowährung „X“ bald explodiert. Das heißt, man muss in mehrere Kryptowährungen investieren, um die eigenen Gewinnchancen zu erhöhen. Vorsicht, auch das ist ein Irrglaube: Die Verteilung des Anlagegeldes auf mehrere Kryptowährungen erhöht keinesfalls die Gewinnchance. Es ist durchaus möglich, dass alle Kryptowährungen fallen und keine Position einen Gewinn erwirtschaftet.

Aber es gibt insgesamt über 10.000 Kryptowährungen. Wenn man zumindest in die Hälfte davon 100 Euro je Krypto-Währung investiert, braucht man dafür halbe Million. Das heißt, wir reden nicht mehr um das Vertausendfachen des Kapitals, sondern lediglich um die Verdoppelung (und das noch unter der Bedingung, dass alle anderen gekauften Kryptowährungen kaum fallen!).

Fairerweise muss man sagen, dass wir sind jetzt beim Thema „Wetten“ sind. Mit dem Wetten kann man theoretisch reich werden. Dafür gibt es aber unter anderem auch Lotto, Casino etc. Statistisch gesehen ist hier die Gewinnwahrscheinlichkeit sehr gering (Lotto) bis nahezu fair (Roulette). Lassen Sie sich von solchen Beispielen wie oben nicht irritieren. Und wie immer: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Wertentwicklungen.

Das zweite Problem: wenn auch das oben genannte Beispiel mit dem richtigen Einstiegspunkt klappen würde, steht man vor dem Problem, die Kryptowährung zum richtigen Zeitpunkt im Wert von 1 Million Euro zu verkaufen. Sprich: jemand (ein oder mehrere Interessenten) sollen am 21. Oktober ein (oder mehrere) Kaufaufträge in der Summe von ca. 1 Mio. tätigen. Die bekannten Kryptowährungen haben eine gute Liquidität. Die weniger bekannten Kryptowährungen wie „X“ hingegen, können zwar deutlich im Kurs gewinnen, sind aber schwieriger zu verkaufen. Solche „Explosionen“ passieren nichtdestotrotz.

Der Gewinn an der Börse ist (mathematisch gesehen) immer nur die Frage der richtigen Ein- und Ausstiegspunkten.

Einfach gesagt: Reich wird, wer Gewinne laufen lässt und Verluste begrenzt. Das gilt wie gesagt sowohl für die Wertpapiere als auch für die Währungen. Wer die technische Analyse gut beherrscht, fundamentale Analysen miteinbezieht, Quartalsberichte regelmäßig liest, geopolitische Komponente mitberücksichtigt etc. pp., hat in der Regel bessere Chancen rechtzeitig einzusteigen und ebenso rechtzeitig die Gewinne mitzunehmen. Das ist jedoch die tägliche harte Arbeit und ist alles anderes als einfach.

Zudem hat das Ganze eine emotionale Komponente: Der Mensch neigt dazu, Verluste laufen zu lassen und Gewinne zu begrenzen!

Nebenbei als Hobby funktioniert das bei der Mehrheit der Menschen nicht – oder nicht lange. Viel praktischer ist es einen vertrauenswürdigen Vermögensverwalter zu beauftragen und freitagabends gemütlich mit der Familie oder Freunden zu verbringen, anstatt auf die Quartalsberichte zu warten.

Zudem ist schnelles Entscheiden gefragt: Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern. Und: Professionelle Anleger sind in der Regel schneller und besser informiert als Privatanleger.

Der Bitcoin selbst ist zudem, wie wir schon mehrmals erwähnt haben, eine Philosophie. Laut dieser Philosophie ist der Erwerb von Bitcoins überwiegend durch Mining oder Leistungserbringung denkbar (kein Börsenkauf!) und eher ein „One way ticket“. Echte Bitcoin-Enthusiasten (zumindest einige, die wir während der Vorbereitung dieser Blogserie kennengelernt haben) denken nicht darüber nach, ihre Bitcoins zurück in die Fiat-Währung umzuwandeln (egal wie hoch der realisierte Gewinn wäre), sondern die Bitcoins so gut wie möglich selbst zu nutzen und so wenig wie möglich von Fiat-Währungen abhängig zu sein. Einige davon leben schon lange fast komplett im Bitcoin-Wirtschaftssystem und nutzen die Fiat-Währungen fast gar nicht mehr. Denn das Geld ist für sie nur dann das Geld, wenn die Mehrheit der Mitglieder das geprüft und bestätigt hat. Deswegen lautet das Bitcoin-Motto: „Don’t trust, verify“ (im Gegensatz zum traditionellen “trust, but verify”). Sind Sie auch ein Bitcoin-Enthusiast? Glauben Sie an die Zukunft des Bitcoins? Denn wenn nicht, ist er für Sie auch überbewertet und dementsprechend kein Kauf. Und spekulieren kann man genauso gut oder sogar besser mit anderen Finanzinstrumenten.

Was aber das klassische Investments angeht, da sind wir nach wie vor der Meinung, dass man unter dem Begriff „Investment“ den Einsatz des Kapitals zu einem (überwiegend guten) Verwendungszweck und Teilnahme an den Gewinnen versteht. Somit muss man das Geld nicht unbedingt in Bitcoins parken, sondern in die Zukunft der Infrastruktur, perspektivisch interessante Unternehmen, ökologischen und effizienten Technologien, letztendlich Sachwerte wie Gold oder Immobilien investieren. Die Kryptowährungen gehören bei uns perspektivisch betrachtet trotzdem zu einem hoch diversifizierten Megatrends-Portfolio mit speziellen Sicherheitsmechanismen, was sie für die eher konservativen Anleger besonders attraktiv macht. Schauen Sie sich einfach die apano-Produktpalette an, dann verstehen Sie was damit gemeint ist, oder sprechen Sie uns an unter 0800-66 88 900 (kostenfrei aus allen dt. Netzen).

Mit Kryptowährung kann man also wie mit allen anderen Assets das Kapital sowohl vervielfachen als auch komplett verlieren. Alles hängt am Ende des Tages von den eigenen Finanzkenntnissen und der Marktmeinung ab. Die Kryptowährung ist hier – unserer Meinung nach – keine Ausnahme.

Sind die Menschen bereit, für sich selbst eine Bank zu werden?

Wie wir im Kapitel über Wallets geschrieben haben, erfordert die neue Technologie sehr viel digitale Selbstdisziplin, was die Sicherheit Ihres Vermögens angeht. Die Banken kann man abschaffen, die Überfälle jedoch noch lange nicht. Und wenn man der Bank nicht mehr vertraut, so muss man bereit sein, sich selbst gegen den Überfall zu schützen. Man muss entscheiden, welche Summen man auf welchen Wallets aufbewahren will. Man muss die privaten Schlüssel sorgfältig aufbewahren. Man muss in der Lage sein, das eigene System sichern und wiederherstellen zu können. Vielleicht wird es in Zukunft viel einfacher als heute. Stand heute muss man sich damit intensiv auseinandersetzen. Zwar bezahlt man mit Kryptowährungen deutlich weniger Gebühren im Vergleich zu den traditionellen Banken, aber man spendet dafür die eigene Zeit. Und Zeit, wie wir alle wissen, ist auch Geld. Hier kommt es darauf an, wie schnell und effizient der Mensch das ganze selbst verwalten kann und wie viel er damit spart.

Die Selbstverwaltung der Kryptowährungsersparnisse erfordert eine strenge digitale Disziplin. Ob Sie dafür bereit sind, können nur Sie selbst beantworten.

Schlusswort und das Wichtigste zusammengefasst

Eigentlich ist die Idee einer festen Währung nicht neu. Wie wir in Teil 1 berichtet haben, waren die Währungen bis 1971 an Goldreserven gebunden. Die Kurse waren fest. Die Wirtschaft mit fester Währung ist stabiler und inflationssicherer. Und das war gut und richtig! Warum hat man das System abgeschafft? Nicht nur, weil der damaliger US-Präsident Nixon mehr Geld für den Krieg in Vietnam brauchte. Die Problematik ist, wenn die Wirtschaft wächst, und die Anzahl der Waren und Leistungen ebenso wächst (weil die Bevölkerung der Erde wächst), braucht man mehr Geld im Umlauf. Vielleicht gab es unter anderem auch nicht genug Gold zur damaligen Zeiten, um das neue Geld festzubinden. Das wäre aber nicht der entscheidende Grund. Der Grund ist: alles in diesem Universum hat seinen Preis, wie schon mehrmals erwähnt. Und der Preis für die Stabilität ist die vermeintlich mangelhafte Weiterentwicklung der Weltwirtschaft. John Maynard Keynes hat in seiner Wirtschaftstheorie die These aufgestellt, dass „Spare in der Zeit und habe in der Not!“ ersetzt werden sollte durch „Investiere fremdfinanziert in der Not und tilge die Schulden in den folgenden guten Zeiten“. Leider sind bislang solche Staatsschulden niemals getilgt worden. Die heutigen Überschuldungen stellen ein ernsthaftes Problem, auch in Bezug auf Generationengerechtigkeit dar.

Ein goldgedecktes Währungssystem könnte stabil bleiben, wenn es keine Weiterentwicklung gäbe. Wie kann man sich jedoch weiterentwickeln, wenn die Zahlungsmittel fehlen? Ein Defizit der Zahlungsmittel führt hinter sich die Rezession in der Produktion, weil weniger gekauft werden kann. Dieses Defizit wird immer wieder entstehen, weil die Menschen das stabile Geld erfahrungsgemäß lieber sparen als auszugeben. Diese These ist jedoch umstritten.

Damit aber die Wirtschaft wächst, soll das Geld nicht unter dem Kissen liegen, sondern im Umlauf bleiben. So kamen die Wissenschaftler zur Idee, dass es eine kleine und kontrollierte Inflation geben solle. Die Maße der Inflation sollen genug sein, um Stimulus zu geben, das Geld zu investieren und nicht im Sparstrumpf zu halten. Dafür sollte man aber den Goldstandard abschaffen. Später hat man festgestellt, dass die kontrollierte Inflation schwer zu kontrollieren ist. Es war aber zu spät. Mit der Inflation ist es bildlich gesprochen wir mit Ketchup in der Spritzflasche – einmal im Fluss, gibt es kein Zurück in die Flasche!

Kommt mit dem Bitcoin tatsächlich eine neue und stabile Finanzsystemära? Bitcoins sind stark genug gegen das Inflationsmodell gerichtet. Aber waren die Deflationsmodellaspekte der „Satoshi Nakamoto“ ebenso ersichtlich? Gab es in der Mannschaft jemanden, der über die ausreichenden makroökonomischen Kenntnisse verfügte? Das bleibt die Frage.

Das Geld wurde von Menschen entwickelt. Und nicht alles, was die Menschen entwickeln, passt zu diesem Universum. Die materielle Orientierung liegt in der menschlichen Natur und ist mittlerweile einer den mächtigsten Treiber der Evolution. Aber die erbrachte Leistung in einem äquivalenten, materiellen Objekt fair abzubilden, sie aufzubewahren, übertragen und später nutzen zu können, ist alles anderes als einfach.

Abgesehen davon soll offensichtlich Stand heute der Umgang mit dem Geld komplett neu überlegt werden. Es sollen effiziente Prozesse in der Gesellschaft weltweit angewendet werden. Ebenso sollen die liquiden Mittel möglichst effizienter eingesetzt werden, um die girale Blase zumindest nicht weiter zu vergrößern. Aber solange man weiteres Geld druckt und den Haushalt ohne Grund weiter aufbläst, kommt nichts Gutes.

Bitcoins setzen einfach strengere Regeln für die Menschen, die über mehrere Jahre ineffizient mit dem Geld und Betriebsprozessen umgegangen sind. Ob diese strengeren Rahmen unbedingt nötig sind, und ob es nicht anders gehen kann, hängt von den Menschen selbst ab. Ein Teil der Gesellschaft sieht offensichtlich keinen anderen Ausweg und hat sich deswegen für den Bitcoin entschieden. Der andere Teil bleibt immer noch lethargisch und schaut dem traditionellen Finanzsystem zu. Ob das Verhältnis auch weiterhin in der Zukunft besteht, bleibt die größte unbeantwortete Frage. Fest steht: Am Ende wird alles gut, und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende!

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Quellen:
cryptography Info Page (metzdowd.com)
Bitcoin – Browse Files at SourceForge.net
mempool – Bitcoin Explorer

#bitcoin #blockchain #kryptowaehrung

Bitcoin: Warum nur 21 Millionen?

Bitcoin: Beträgt die maximal mögliche Zahl wirklich nur 21 Millionen Bitcoins?

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

Bitcoin: Beträgt die maximal mögliche Zahl wirklich nur 21 Millionen Bitcoins? Und wenn ja, warum gerade diese Stückzahl von 21 Millionen?

Was würde passieren, wenn nach Erreichen der 21 Millionen-Grenze Bitcoins weiterhin generiert werden? Ist das möglich?

Das ist der vorletzte Teil der apano-Blogserie über Bitcoin und BlockchainAllen, die Teil 1Teil 2Teil 3Teil 4Teil 5Teil 6 und Teil 7 nicht gelesen haben, empfehlen wir, dies vorab zu tun.

Dass es nur 21 Mio. Bitcoins geben wird, ist eines der wichtigsten Argumente der Bitcoin-Evangelisten. Denn nur so kann die versprochene Inflationssicherheit gewährleistet werden.

Technisch gesprochen nennt man das „Hard Cap“ (frei übersetzt absolute Obergrenze). Dieses Limit ist im Quellcode von Bitcoin verschlüsselt. Das „Hard Cap“ bedeutet folgendes: erreicht die Anzahl der Bitcoins 21 Mio., so werden die Miner keine Belohnung für die weiteren Blöcke mehr bekommen.

Das Generieren eines weiteren Bitcoins wird somit unwirtschaftlich sein, denn den Kosten für die verbrauchte Energie stehen keine Erträge gegenüber.

Das bedeutet aber noch lange nicht, dass der eine oder anderer Miner nicht versuchen kann, die Bitcoins weiterhin zu generieren und die Belohnung trotzdem für sich gut zu schreiben. Dafür sollte lediglich der Quellcode geändert werden (so eine Änderung der Quellcodes bezeichnet man als „Hard Fork“).

Der Code des Bitcoin-Protokolls ist offen, bzw. für jeden auf dem GitHub zugänglich. Schauen wir doch mal rein und versuchen wir, uns einen Überblick zu verschaffen, ohne zu tief in die technischen Details zu gehen.

Man findet im Quellcode zum Beispiel die Funktion, die die Belohnung berechnet, unter:

https://github.com/bitcoin/bitcoin/blob/master/src/validation.cpp#L1140

Hier ist nur provisorisch ein Ausschnitt, den Sie nicht unbedingt verstehen müssen. Die kurze Erklärung kommt sofort danach:

CAmount GetBlockSubsidy(int nHeight, const Consensus::Params& consensusParams)
{    
int halvings = nHeight / consensusParams.nSubsidyHalvingInterval;    
// Force block reward to zero when right shift is undefined.    
if (halvings >= 64)        
return 0;      
CAmount nSubsidy = 50 * COIN;    
// Subsidy is cut in half every 210,000 blocks which will occur approximately every 4 years.    
nSubsidy >>= halvings;    
return nSubsidy;
}

Die Funktion heißt GetBlockSubsidy (sprich „Gib die BlockBelohnung“) und berechnet die Belohnung aus zwei Werten. Der erste Wert heißt „Block Height“ und bedeutet die „Gesamthöhe“ des höchsten Blocks der Kette. Zum besseren Verständnis: Die Höhe des allerersten Genesis-Blocks war = 0. Die aktuelle „Gesamthöhe“ beträgt 712.607. Diesen aktuellen Wert findet man ebenso jederzeit im Internet, zum Beispiel unter: https://mempool.space/de/ .

Der zweite Wert kommt aus einer Konstante Namens „nSubsidyHalvingInterval“ (sprich „Belohnungs-Halbierungs-Intervall“). Dieser Wert bleibt unverändert und ist gleich 210.000. Das ist eine Konstante. Sie definiert die Anzahl der Blöcke, nach der das nächste Halving passieren soll. Sie ist fest im Quellcode hinterlegt. Das sieht man unter: https://github.com/bitcoin/bitcoin/blob/master/src/chainparams.cpp#L67 .

Mit diesen zwei Werten kann man das aktuelle Bitcoin-„Halving“ selbst ausrechnen:

  • Das wäre laut der o.g. Funktion der ganzzahlige Quotient aus 712.607 (aktuelle Hohe) geteilt durch 210.000 (Konstante), und ist also gleich 3.

Das Halving ist gleich 3 – was genau bedeutet das? Das bedeutet, dass die festgelegte Anzahl der Blöcke schon dreimal erreicht und die Belohnung dreimal halbiert wurde.

Am Anfang war Belohnung wie wir schon wissen – 50 Bitcoins (BTC). Danach wurde sie ständig halbiert, nachdem die bestimmte Länge (Gesamthöhe) erreicht wurde. Die Belohnungsreihe sieht dann also so aus:

50 BTC, 25 BTC, 12.5 BTC, 6.25 BTC, 3.125 BTC … und so weiter.

Für den Genesis-Block war somit die „Gesamthöhe“ gleich 0, dem entsprechend war das Halving ebenso gleich 0. Die Belohnung war laut der oben angegebenen Reihe gleich 50 BTC.

Nachdem die erste 210.000 Blöcke erstellt wurden, wurde der ganzzahlige Quotient der Gesamthöhe geteilt durch 210.000 nicht mehr 0 sondern gleich 1 und die Belohnung wurde laut der Reihe auf 25 BTC verringert. So ging es immer weiter. Und das aktuelle „Halving“ haben wir gerade selbst ausgerechnet, das ist gleich 3 und entspricht der Position von 6.25 Bitcoins in der o.g. Reihe (Das stimmt auch, Stand 04.12.2021, mit der Realität überein).

In Anbetracht, dass die Lösung der im Teil 5 beschriebene mathematische Aufgabe Stand heute ca. 10 Minuten braucht, benötigt man für die Berechnung von 210.000 Aufgaben ca. 4 Jahre.

BelohnungHalvingJahr
50 BTC02009
25 BTC12012
12.5 BTC22016
6.25 BTC32020
….

Um die mögliche Anzahl der Blöcke zu errechnen, sollen wir die Summe der o.g. Reihe 50 + 25 + 12 + 6.25 + …  (das ergibt lt. geometrischer Reihe 100) mit der Konstante 210.000 multiplizieren. So bekommen wir die mögliche Anzahl der Blöcke und kommen auf 21 Mio. Blöcke insgesamt.

Das heißt also, wenn 21 Mio. „Münzen“ erstellt werden, wird es keine Belohnung mehr geben. Sie haben mitgerechnet? Bis jetzt stimmt alles.

An dieser Stelle ein kleiner Exkurs ins Archiv: Diesbezüglich gibt es einen interessanten E-Mail-Austausch zwischen „Satoshi Nakamoto“ und seinem Kollegen Hal Finney: https://www.metzdowd.com/pipermail/cryptography/2009-January/015004.html

Satoshi Nakamoto:

Die Gesamtauflage beträgt 21.000.000 Münzen. Sie werden an Miner ausgegeben, wenn sie die Blöcke kreieren, wobei der Betrag alle 4 Jahre halbiert wird.
erste 4 Jahre: 10.500.000 Münzen
nächste 4 Jahre: 5.250.000 Münzen
nächste 4 Jahre: 2.625.000 Münzen
nächste 4 Jahre: 1.312.500 Münzen usw…  

Hal Finney: …Stellen wir uns vor, Bitcoin wird zum weltweit dominierenden Zahlungssystem. Dann sollte der Gesamtwert der Währung gleich dem Gesamtwert allen Reichtums der Welt sein. Aktuell liegt dieser Wert zwischen 100 bis 300 Billionen Dollar. Daraus ergibt sich für jeden Coin einen Wert von etwa 10 Millionen US-Dollar…  

Jetzt bitte nicht sofort einkaufen gehen. Diese Prophezeiung über 10 Mio. USD als Wert pro Bitcoin kann auch gar nicht, oder erst nach 100 Jahren eintreffen, so dass man das Ereignis gar nicht erlebt. Dieses Beispiel dient nur dem Verständnis, warum die Gesamtzahl 21 Mio. Stück betragen soll. Es gibt dazu auch zwei Theorien: die eine geht davon aus, dass die Zahl 21 Mio. an die Anzahl der Blöcke gebunden ist, die andere, dass Bitcoin den ganzen Reichtum der Welt abbilden können sollen. Welche Theorie stimmt, ist unbekannt.

Aber zurück zu unserer Frage: Reicht es also, die o.g. Funktion zu ändern, um nach 21 Mio. weitere Bitcoins generieren zu können?

Um diese Frage zu beantworten, schauen wir uns ein Beispielszenario an: ein Miner ändert bei sich lokal im Quellcode die o.g. Funktion, löst die (schon für uns bekannte) mathematische Aufgabe für ein weiteres Block und sendet ins Netz salopp gesprochen folgende Meldung: „Ich habe die Aufgabe gelöst, mit der Bitte zu überprüfen, ich bekomme dafür X Bitcoins“. Was passiert dann? Dann sollen die anderen Miners den Vorgang nicht bestätigen, bzw. die Mehrheit soll diese Meldung ablehnen, solange bei ihrer Version der Software noch kein solches, gleiches „Hard Fork“ eingespielt wurde.

Was macht dann der Miner mit seinem nach 21 Mio. ersten „Coin“? Dieser „Coin“ wird im Bitcoin-Netz von Mehrheit nicht akzeptiert. Das heißt, er kommt nicht in das gesamte Bitcoin-Kontobuch, bzw. nicht in die gesamte Bitcoin-Kette. Der Miner kann jedoch eigene „Coins“ weiterhin zur eigenen Kette ankoppeln. Das wird aber nicht mehr die Bitcoin-Kette sein, sondern wie gesagt, seine eigene. Und dem entsprechend wird seine „Währung“ schon nicht mehr Bitcoin heißen, da sie nicht zur Bitcoin-Kette gehört. Es entsteht somit ein „Coin“ ganz anderer Art, umgangssprachlich manchmal als „ShitCoin“ bezeichnet: eine digitale Währung mit allen Eigenschaften einer digitalen Währung, die jedoch kein weiterer Miner oder nur ein sehr begrenzter Kreis der Miner akzeptiert.

Aber was ist, wenn auch ein wesentlicher Teil der Bitcoin-Miner die neue Version der Software akzeptieren und installieren (bzw. das vorgeschlagene „Hard Fork“ ebenso einspielen) und somit den neuen „Coin“ akzeptieren, wobei die restlichen Miner beim alten System bleiben? Dann nennt man den Vorgang die „Spaltung“. So entstanden zum Beispiel Bitcoin-Cash, oder Ethereum-Classic: eine Gruppe der Miner ändert die Regeln und geht weiter nach eigenen Regeln vor. Es ist deshalb immer die Frage, was die Mehrheit der Krypto-Gesellschaft bevorzugt.

Was wäre dann, wenn die meisten (mehr als 51%) Miner das „Hard Fork“ einspielen, um nach 21 Mio. Bitcoins weitere Bitcoins erstellen zu können?

Dieses Szenario sei rein technisch möglich. Es hängt, wie gesagt vom Update ab – „Hard Fork“. Es soll lediglich zeitnah bei der Mehrheit der Miner eingespielt werden, damit das Ganze funktioniert.

Warum sollte das nicht passieren?

Erstens wird es eventuell kein Miner riskieren, aus dem stark etablierten Bitcoin auf eine andere, unbekannte Währung umzusteigen. Zweitens glaubt jeder Bitcoin-Enthusiast stark an die Zukunft des Bitcoins. Doch rein technisch gesehen steht dem nichts im Wege. Viele „Hard Forks“ gab es sogar bereits in der Krypto-Geschichte. Und ob der Glaube an Bitcoin auch in der Zukunft weiterhin besteht, ist die Frage. Zum Thema „Bitcoin-Philosophie“ kommen wir auch noch einmal im letzten Teil separat.

Das interessanteste kommt zum Schluss!
Lesen Sie im letzten Teil:

  • Bitcoin – ist das doch die größte Verschwörung aller Zeiten?
  • Die technische Details, über die man am wenigsten spricht.
  • Das Schlusswort und der wichtigste Fazit unserer Blogserie.

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Bitcoin Portmonee oder Wallet (Teil 7)

Bitcoin Portmonee oder Wallet (Teil 7)

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

Das ist der 7. Teil der apano-Blogserie über Bitcoin und BlockchainAllen, die Teil 1Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5 und Teil 6 nicht gelesen haben, empfehlen wir, dies vorab zu tun.

Jetzt wissen wir, wie die Bitcoins entstehen, was sie sind und wie Sie damit zahlen können. Es bleibt darzustellen, wie Sie sie richtig aufbewahren, denn in ein normales Portmonee, Wertpapierdepot oder Giro-Konto gehören sie nicht.

In unseren Beispielen erstellen Max, Rita und Alex die Nachrichten, verschlüsseln und entschlüsseln sie mit privatem und öffentlichem Schlüssel etc. In der Tat beschäftigen sich Benutzer nicht mit der Verwahrung der Bitcoins. Diese Funktionen übernehmen die Software und Hardware. Zu der Hardware gehört das Bitcoin-Portmonee oder das Wallet.

Das Bitcoin-Wallet besteht aus einem privaten und öffentlichen Schlüssel, die wir schon kennengelernt haben. Der öffentliche Schlüssel (auch „Seed“ benannt) ist Ihre Bitcoin-Adresse und spielt dieselbe Rolle wie Ihr Bankkonto. Sie können den öffentlichen Schlüssel jedem geben, der Ihnen die Bitcoins überweisen sollte. Der private Schlüssel sollte hingegen nur Ihnen bekannt sein! Der private Schlüssel ist das Passwort zu Ihrem Wallet (wie ein PIN für Ihr Bankkonto).

Bei Bitcoin-Zahlungen sind nur die öffentlichen Schlüssel von Absender und Empfänger beteiligt (siehe Kapitel über die „Transaktionen und Zahlungen“). Für die Umwandlung Bitcoin-Euro oder Euro-Bitcoin braucht man eine Börse, die Bitcoins unterstützt. Die Börse verknüpft Ihr Bankkonto mit Ihrem Wallet und ermöglicht somit die Umwandlung in beiden Richtungen. Die Umwandlung ist gebührenpflichtig.

Man unterscheidet Software Wallet, Web Wallet (Hot Wallet), Cold Wallet und Hardware Wallet:

  • Software Wallet wird als Software auf Ihrem Gerät (PC oder Handy) installiert
  • Web Wallets (Hot Wallet) werden für Sie von Online-Handelsplattform erstellt
  • Cold Wallet ist ein Wallet, das keine Verbindung zum Internet hat. Dazu gehören die Wallets auf USB-Sticks, auf dem Papier etc. Sie können auf Ihrem Gerät mit der speziellen Software erstellt werden.
  • Hardware Wallets sind speziell für Kryptowährungen entwickelte Geräte
Ein Bild, das Karte enthält.

Automatisch generierte Beschreibung
Bitcoin Portmonee

Das wichtigste Ziel ist es, den privaten Schlüssel zu schützen. Wer Zugang zu Ihrem privaten Schlüssel bekommt, bekommt auch Ihre Bitcoins. Verlieren Sie Ihren privater Schlüssel selbst, so werden die Bitcoins für niemandem zugänglich sein, für immer und ewig (theoretisch!).

Hier sind noch kurz die Vor- und Nachteile der jeweiligen Technologie.

Software Wallet Vorteil: Ihr Krypto Geld ist nicht auf einem Server, sondern lokal bei Ihnen gelagert
Software Wallet Nachteil: Ihr privater Schlüssel ist auf Ihrem zum Internet angeschlossenen Gerät gespeichert und kann mit einem Virus gestohlen werden.

Web Wallet Vorteil: hohe Verfügbarkeit – Sie brauchen lediglich einen Internetzugang.
Web Wallet Nachteil: Ein externes Unternehmen verwaltet Ihre Bitcoins. Theoretisch hat das Unternehmen auch den Zugang zu Ihrem Geld.

Cold Wallet Vorteil: Ihre Schlüssel befinden sich offline, relativ hohe Sicherheit, günstig.
Cold Wallet Nachteil: Er kann verloren gehen.

Hardware Wallet Vorteil: Sehr hohe Sicherheit.
Hardware Wallet Nachteil: Zahlungen sind langsam. Hier ist nochmals die mögliche Anwendung der Wallets abgebildet.

Nutzung von Kryptowährungen und Wallets

Nutzung von Kryptowährungen und Wallets

Pauschal kann man nicht sagen, welche Wallets man benutzen soll. Jeder Bitcoin-Besitzer sollte selbst für sich ein Sicherheitskonzept ausarbeiten. Er muss selber definieren, welche Wallets er haben möchte, welche Summen auf welchem Wallet er deponieren möchte und wie und wo soll er die Schlüssel aufbewahrt. Das Besitzen von Bitcoins erfordert also strenge Disziplin. Das ist jedoch auch in der klassischen Welt so. Fast jeder kennt jemanden, der seine Geldbörse verloren hat, dem sie gestohlen wurde oder der sie sucht und gerade nicht findet. 

Verliert man den privaten Schlüssel so verliert man auch das Geld.

Die verlorenen privaten Schlüssel kann man (Stand heute) nicht wiederherstellen. Das liegt an Secure Hash Algorithmus SHA 256. Die aktuellen Rechner können die Anzahl der möglichen Kombinationen in mehreren Jahren nicht zählen (wiederum Stand heute!). Selbst Bitcoins gehen aber dabei nicht verloren. Sie bleiben einfach für keinen Besitzer verfügbar. Es gibt mittlerweile relativ viele solcher „für immer verlorenen“ Bitcoins. Mit dem steigenden Bitcoins-Preis wächst auch das Interesse, diese verlorenen Schlüssel zu finden, beispielsweise indem man alle möglichen Varianten „auf gut Glück“ ausprobiert (Brute Force). Das ist aber bis jetzt unseres Wissens niemandem gelungen.

Bitcoin: Das Positive zusammengefasst
Bitcoin ist die erste Kryptowährung und viele große Anleger sind hier schon investiert.
Bitcoin ist meist verbreitet und von vielen Anbietern unterstützt.
Bitcoin wird immer öfter als Zahlungsmittel benutzt.
Es wird nur 21 Mio. Bitcoins geben, was die Währung als inflationssicher qualifizieren sollte.
Die zugrundeliegende Blockchain-Technologie öffnet eine neue Dimension in jeder Art des Informationsaustausches zwischen den Unternehmen oder den Vertragsparteien.

Das interessanteste kommt zum Schluss!
Lesen Sie im Teil 8:

  • Bitcoin – ist das doch die größte Verschwörung aller Zeiten?
  • Die technische Details, über die man am wenigsten spricht.
  • Beträgt die maximal mögliche Zahl wirklich nur 21 Millionen Bitcoins?

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Bitcoin Sicherheitsaspekte: Double-Spending und 51%-Attacke Problem (Teil 6)

Bitcoin Sicherheitsaspekte: Double-Spending und 51%-Attacke Problem (Teil 6)

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

Das ist der 6. Teil der apano-Blogserie über Bitcoin und BlockchainAllen, die Teil 1Teil 2, Teil 3, Teil 4 und Teil 5 nicht gelesen haben, empfehlen wir, dies vorab zu tun.

Double-Spending und 51%-Attacke sind das meist gefürchtete Probleme beim Blockchain. Auch hier gehen wir zurück zu unseren Beispielen mit Max, Rita und Alex.

Mal angenommen, Max möchte folgendes durchführen: Er hat nur 9 Bitcoins im Bestand, schuldet aber das Doppelte: 9 Bitcoins Rita und 9 Bitcoins Alex.

Max, obwohl er nur 9 Bitcoins hat, sendet ins Netz zwei gleiche Meldungen, aber mit unterschiedlichen Empfängern: Die erste Nachricht an Rita, die zweite an Alex.

Unterstellen wir zudem, dass Max ein großes Rechenzentrum hat, das einen Miner-Pool beinhaltet (ein Miner-Pool ist die Vereinigung von mehreren Minern). Er hat vor, eigene Transaktionen selbst zu bestätigen und somit die Gesamtkette zu fälschen.

Es geht los mit dem Prüfprozess, der – wie wir schon wissen – rechnerisch erschwert ist und immer unterschiedliche Zeit braucht.

Einige Miner sehen, dass Max an Rita zahlen möchte und fangen damit an, diese Transaktion Nr.1 zu prüfen, andere hingegen sehen, dass Max 9 Euro an Alex zahlen möchte und fangen damit an, die Transaktion Nr. 2 zu prüfen.

Irgendwann findet ein Miner die Lösung. Mal angenommen, ein Miner hat zuerst zu der Transaktion 2 die Lösung gefunden und meldet das an allen anderen Miner. Die Miner prüfen die Lösung und akzeptieren sie. Somit wird die Kette mit der Transaktion Nummer 2 ein Stück länger als mit der Transaktion Nummer 1. Und hier passiert das wichtigste: alle Miner lassen die Transaktion Nummer 1 bei Seite, bzw. arbeiten mit der Transaktion nicht mehr, weil die Kette mit der Transaktion Nummer 2 länger geworden ist und dementsprechend als richtig angesehen wird. Die Miner bevorzugen immer die längere Kette.

Max gibt aber nicht auf und erstellt mit eigenen Rechnerkapazitäten weiterhin die Lösungen für die Kette Nummer 1. Er ist aber allein beim Rechnen geblieben, denn alle anderen bearbeiten weiterhin die Kette Nummer 2 und schreiben somit die richtige Transaktionsgeschichte. Hätte Max mehr als die Hälfte aller Rechnerkapazitäten im Netz, so hätte er natürlich die Chancen, die Kette Nummer 2 zu überholen und seine Fake-Geschichte als die Wahrhafte zu verkaufen. Das ist wie gesagt nicht gänzlich ausgeschlossen, jedoch extrem unwahrscheinlich.

Lesen Sie im Teil 7:

  • Bitcoin Portmonee oder Wallet
  • Bitcoin: das Positive zusammengefasst

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Wie funktioniert Bitcoin Mining? (Teil 5)

Wie funktioniert Bitcoin Mining? (Teil 5)

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

Das ist der 5. Teil unserer Blogserie über Bitcoin und BlockchainFür alle, die Teil 1Teil 2, Teil 3 und Teil 4 nicht gelesen haben, empfehlen wir das vorab zu tun.

Mining ist ein Prozess, mit dem die ins Netz gestellte Transaktion geprüft wird und im Falle ihre Richtigkeit in die gesamte Transaktionskette bei allen Netzwerkteilnehmern eingeschrieben wird. Die Netzwerk-Mitglieder, die über die für das Mining ausreichende Rechnerkapazitäten verfügen, heißen Miner. Die Miner prüfen die Richtigkeit jeder Transaktion, damit die Gesamtkette (das Kontobuch) aktuell und korrekt bleibt. Dafür bekommen sie eine Vergütung in Bitcoins.

In unserem Beispiel können sowohl Max als auch Rita, als auch Alex Miner sein, müssen es aber nicht. Miner muss hingegen wie schon gesagt, nicht nur der Netzwerkteilnehmer sein, er muss auch über die notwendige Hardware und Software verfügen, die es ihm ermöglicht, die Transaktionen zu prüfen.

Nachdem Rita ihren Wunsch, 4 Bitcoins an Alex zu überweisen, als Transaktionsnachricht in Form eines Hash ins Netz schickt (und wir wissen schon, dass alle Nachrichten im Bitcoin-Netzwerk als ein Hash dargestellt werden), starten die Miner ihr Prüfverfahren. Das ist rechnerisch eine aufwendige Aufgabe, die man für das allgemeine Wissen nicht unbedingt verstehen muss. Wir schreiben trotzdem paar Sätze dazu:

Zu der Hash-Zeichenfolge von Rita muss eine einfache Zahl X gefunden werden, so dass die ursprüngliche Zeichenfolge von Rita mit Zehn Nullen vorne ergänzt wird. Dafür braucht man heutzutage ca. 10 bis 20 Minuten. So wird ein unikaler Hash erstellt.

Der Miner, der die Zahl zuerst gefunden hat, benachrichtigt alle anderen Miner, die die Lösungssuche dann abbrechen und anfangen, die gefundene Lösung vom ersten Miner zu prüfen. Nachdem die meisten Miner bestätigt haben, dass die Lösung richtig ist, Rita die Bitcoins hat und dass Rita die Transaktion initiiert hat (hier hilft die digitale Signatur!), wird die Transaktion in die gesamte Kette bei jedem Netzwerkteilnehmer eingetragen, heißt bei allen Miners. Anders gesagt wird in dem Moment das weltweit geführte Kontobuch um eine neue Transaktion erweitert und in allen lokalen Kontobüchern widergespiegelt.

Alle neuen Transaktionen werden durch Teilnehmer der Blockchain validiert, bevor sie dem Netzwerk hinzugefügt werden. Diejenigen Teilnehmer, die an der Validierung arbeiten, erhalten dafür eine Belohnung.

Alle neuen Transaktionen werden durch Teilnehmer der Blockchain validiert, bevor sie dem Netzwerk hinzugefügt werden. Diejenigen Teilnehmer, die an der Validierung arbeiten, erhalten dafür eine Belohnung.

Für die Prüfung und die Erstellung eines Bitcoins bekommt der Miner, wie schon gesagt, eine Vergütung – auch „Block Reward“ benannt. Die Vergütung für die Erstellung wird nach einer festgelegten Gesamtzahl erfolgter Prüfungen halbiert (das nennt man „Bitcoin Halving“). Am Anfang belief sich die Vergütung auf 50 Bitcoins. Stand heute sind es 6,25 Bitcoins. Am Ende (ungefähr im Jahre 2140), wenn der letzte Bitcoin generiert sein wird, gibt es keine Vergütung für die Miner mehr. Die Miner werden jedoch für die Transaktionsprüfungen weiterhin vergütet. Mining ist somit wie ein Wettbewerb. Die Chancen, ihn zu gewinnen, steigen für einen Miner proportional mit dem Anteil seiner Rechnerkapazitäten im Vergleich zu dem gesamten Netzwerk. Hat der Miner 1% der Rechnerkapazitäten, so hat er ca. 1% Gewinnchancen. Hat er 51% der Rechnerkapazitäten, so hat er 51% Gewinnchancen. In dem Fall kann er sogar (rein theoretisch!) die Transaktionen zu eigenen Gunsten fälschen. Das kann aus dem folgenden Grund passieren: Miner, die mindestens 51% der Hashrate kontrollieren, produzieren langfristig mehr Blöcke als der Rest des Netzwerks und können damit (theoretisch!) eigene gefälschte Transaktionsgeschichten in alle lokalen Bücher eintragen, bzw. Transaktionen, zu denen der Kontoinhaber tatsächlich kein Geld hatte. Das ist ein bekanntes Problem, das 51%-Attacke heißt. Das erklären wir im nächsten Teil.

Lesen Sie im Teil 6:

  • Double-Spending: doppelte Ausgabe der gleichen Einheiten
  • 51%-Attacke: das meist gefürchtete Problem beim Blockchain

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Bitcoin-Transaktionen und Zahlungen (Teil 4)

Bitcoin-Transaktionen und Zahlungen (Teil 4)

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

In den Teilen 1, 2 und 3 haben wir kennengelernt, was ein Bitcoin ist, was Blockchain ist, was ein Hash und was ist die digitale Signatur ist. Jetzt können wir eine Beispielzahlung betrachten:

In unserem Beispiel hat Rita 9 Bitcoins und möchte 4 davon an Alex zahlen.

Veranlasst Rita diese Überweisung, so wird im System folgende Nachricht diesbezüglich generiert:

-Bitcoin-Adresse, aus der Rita Bitcoins bekommen hat (Max-Adresse)
-Anzahl der Bitcoins, die Rita an Alex zahlen möchte (4 Bitcoins)
-Offene Schlüssel von Empfänger (Alex -Adresse)

Das Ganze wird digital mit dem privaten Schlüssel von Rita signiert und ins Netz gesendet, damit die Miners (andere Mitglieder das Netzwerk) den Ursprung des Bitcoins prüfen. Das Thema „Mining“ erklären wir weiter unten. Hier sagen wir nur, dass nachdem alle Netzwerkmitglieder bestätigt haben, Rita tatsächlich diese Bitcoins hat und dass die Transaktion von Rita selbst initiiert wurde (was die digitale Signatur ermöglicht). Die gesamte Kette wird bei allem Teilnehmern um die Transaktion erweitert, wobei Alex der neue Besitzer der 4 Bitcoins sein wird.

In der Realität wird es noch ein zweiter offener Schlüssel von Rita mit dazu gegeben, denn Rita übergibt an Alex die Referenz auf 9 Bitcoins (die sie vom Max bekommen hat), möchte aber nur 4 Bitcoins an Alex übergeben. So wird im nächsten Schritt noch ein zweiter Block erstellt, in dem Rita 5 Bitcoins als Rückgabe bekommt. Der zweite offene Schlüssel für das Rückgabegeld ist erstmal für das Verständnis nicht so wichtig.  

Wichtig ist nicht zu vergessen, dass Bitcoins, im Unterschied zum normalen Geld, keine Münze oder Scheine sind, sondern nur eine Transaktion, die den Gegenwert aufweist, den die frühere Transaktion hatte.

Zusammenfassend passiert folgendes:

  • Rita stellt eine Anfrage ins Netz „Ich zahle 4 Bitcoins an Alex“
  • Die Miner prüfen, ob die Nachricht von Rita kommt und ob Rita 4 Bitcoins tatsächlich hat
  • Alex bekommt die Nachricht und kann sie mit seinem privaten Schlüssel entschlüsseln und die Bitcoins annehmen

Das Kontobuch wird bei allen Teilnehmern aktualisiert.

Bitcoin Zahlung. Blockchain Transaktion.
Bitcoin Zahlung. Blockchain Transaktion.

Im nächsten Kapitel kommen wir näher zum Thema Mining.

Lesen Sie im Teil 5:

  • Bitcoin-Mining

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Bitcoin, Blockchain und die digitale Signatur (Teil 3)

Bitcoin, Blockchain und die digitale Signatur (Teil 3)

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Für alle, die Teil 1 und Teil 2 nicht gelesen haben, empfehlen wir das vorab zu tun. Hier ist nur eine kurze Zusammenfassung.

Wir haben folgendes besprochen:

  • Das Geld verliert an Wert, Bitcoin wurde als stabile Währung gedacht.
  • Zugrunde des Bitcoins liegt die Blockchain-Technologie, die auch weitere Anwendungsgebiete haben kann.

Um digitale Signatur zu erklären, kehren wir zu unserem Beispiel zurück. In unserem Beispiel „Max zahlt an Rita, Rita zahlt an Alex“ geht keine Information der Vergangenheit verloren, bzw. kommt mit jedem Schritt eine neue Information dazu.

„1 Max zahlt 9 Bitcoins an Rita“
„1 Max zahlt 9 Bitcoins an Rita, 2 Rita bekommt 9 Bitcoins“
„1 Max zahlt 9 Bitcoins an Rita, 2 Rita bekommt 9 Bitcoins, 3 Rita zahl 4 Bitcoins an Alex“
„1 Max zahlt 9 Bitcoins an Rita, 2 Rita bekommt 9 Bitcoins, 3 Rita zahl 4 Bitcoins an Alex, 4 Alex bekommt 4 Bitcoins“.  

Wenn Rita im Schritt 3 plötzlich sagt, dass sie an Alex 40 Bitcoins anstatt 4 überwiesen hat, akzeptieren das Alex und Max (in unserem Beispiel ist es die Mehrheit der Mitglieder) nicht, weil Rita laut Max- und Alex-Kontobüchern nur 4 Bitcoins hat.

Was in diesem Modell noch fehlt, ist die digitale Signierung und Identitätsprüfung. Tatsächlich, wir müssen doch sicherstellen, dass z.B. im Schritt Nr. 1 Max – und nur Max –  die Überweisung veranlasst hat. Diese Tatsache sollen ebenso Rita und Alex prüfen können. Rita – und nur Rita – soll außerdem in der Lage sein, die Zahlung anzunehmen. Alle diese Fragen löst die digitale Signatur. 

Die digitale Signatur basiert auf Verschlüsselungsalgorithmen, die schon in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gekannt und genutzt wurden:

Das Prinzip funktioniert so:

  • es gibt zwei mathematisch ausgerechnete Zeichenfolgen: der private Schlüssel und der öffentliche Schlüssel
  • das Schloss kann mit dem einem Schlüssel geschlossen werden und mit dem anderen Schlüssel geöffnet werden. Auf und Zu mit einem Schlüssel geht bei diesem Schloss nicht
  • mit dem privaten Schlüssel kann man außerdem den öffentlichen Schlüssel bekommen, aber nicht umgekehrt
  • beide Schlüssel können Besitzerinformation enthalten, und bestätigen, wem der Schlüssel gehört
  • den privaten Schlüssel erhält nur sein berechtigter Besitzer, den öffentlichen Schlüssel kann jeder bekommen

Klingt kompliziert? Dann gehen wir zurück zu unseren Beispielen mit Max, Rita und Alex.

Mal angenommen, Max möchte an Rita irgendeine Vollmacht erteilen. (Rechtlich ist es umstritten, für unsere Funktionserklärung reicht es aber völlig aus). Max erstellt das Vollmacht-Schreiben und verschließt (verschlüsselt) das Dokument mit seinem privaten Schlüssel. Gleichzeitig erstellt er einen öffentlichen Schlüssel. Max übergibt an Rita die digitale Vollmacht zusammen mit dem öffentlichen Schlüssel. Mit dem öffentlichen Schlüssel kann Rita das Dokument jederzeit öffnen (entschlüsseln) und damit beweisen, dass die Vollmacht vom Max erstellt wurde. Das kann auch jeder Dritte mit dem öffentlichen Schlüssel prüfen, zum Beispiel Alex, um sich zu vergewissern, dass eine Vollmacht von Max an Rita vorliegt.

Das heißt, wenn das Dokument mit dem öffentlichen Schlüssel von Max geöffnet werden kann, bedeutet das, dass Max – und nur Max – es erstellen und verschlüsseln konnte, weil nur er den privaten Schlüssel besitzt.

Wie sieht so etwas konkret aus? Ein Tool zum Selberprobieren finden Sie hier:

Unter https://www.javainuse.com/rsagenerator haben Sie die Möglichkeit die privaten und öffentlichen Schlüssel selbst auszuprobieren.

Das Tool bietet an, einen öffentlichen („Public Key“) und einen privaten Schlüssel („Private Key“) zu erstellen. Erstellen Sie ein solches Paar. Geben Sie den öffentlichen Schlüssel ihrem Freund und senden Sie ihm eine Nachricht, die Sie vor dem Versand zu verschlüsseln. Die Nachrichten können nur Sie und er mit Ihrem privaten Schlüssel entschlüsseln. (Das Tool ist nur für Demozwecke. Bitte tragen Sie keine vertraulichen Daten ein!)

Hier ist kurze Zusammenfassung der Anwendung:

Verschlüsseln mitEntschlüsseln mitAnwendung
privaten Schlüsselöffentlichen SchlüsselBestätigt Identität des Absenders (privaten Schlüssel Besitzers)
öffentlichen Schlüsselprivaten SchlüsselHält den Inhalt geheim für die anderen

Ein weiteres praktisches Beispiel ist ein digitaler Vertrag. Hier kommt noch die Ihnen schon bekannte Hash-Funktion ins Spiel (siehe Teil 1). Eine Kopie des Vertrages bekommt der Käufer, die andere Kopie bekommt der Verkäufer. Zu jedem elektronischen Dokument wird der Besitzer hinzugefügt, die Kontrollsumme mit Hash ausgerechnet und das Dokument mit dem privaten Schlüssel der jeweiligen Vertragspartei verschlüsselt. Jede nachträgliche Änderung verursacht die Änderung der Kontrollsumme und die elektronische Unterschrift wird ungültig sein. Mit dem beiliegenden öffentlichen Schlüssel (abgeleitet vom privaten) kann die Gültigkeit jederzeit überprüft werden.

Für die digital signierte Dokumente gilt:

  1. Das Dokument wurde von dem Besitzer des öffentlichen Schlüssels unterschrieben.
  2. Das Dokument wurde seit der Erstellung nicht verändert.

Die digitale, elektronische Signatur ist ein anerkanntes Verfahren, ersetzt heutzutage in vielen Bereichen die händische Unterschrift und schützt die Dokumente gegen die Fälschung.

Auch die apano GmbH im Rahmen der Kooperation mit der Deutschen Post bietet ihren Kunden an,  Auftragsdokumente digital zu signieren.  Mehr dazu unter www.apano.de/esign.

Nachdem wir die Begriffe „Hash“ und „digitale Signatur“ kennengelernt haben, können wir zu den Bitcoin-Transaktionen kommen.

Lesen Sie im Teil 4:

  • Bitcoin Transaktionen
  • Zahlungen mit Bitcoins

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