Terminkontrakte auf Wachstumskurs

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Das Volumen von Terminkontrakten („engl. Futures“) ist in den letzten Jahren rasant gestiegen. Waren es 1999 gerade mal knapp über eine Million, wurden 2010 bereits über 11 Millionen Futures an den Märkten gehandelt (siehe Futures Industry Association). Damit zählen diese Märkte zu den liquidesten der Welt. Eine Handelsstrategie, die hauptsächlich Terminkontrakte nutzt, sind Managed Futures

Terminkontrakte sind entstanden, um das Bedürfnis von Unternehmern nach wirtschaftlicher Planungssicherheit zu erfüllen. Bei einem Terminkontrakt wird ein bestimmtes standardisiertes Gut zu einem zukünftigen fixen Zeitpunkt gekauft oder verkauft. Der Preis wird im Voraus vertraglich festgelegt. Steigt zum Beispiel der Marktpreis des Basisobjekts während der Kontraktlaufzeit, so erzielt der Käufer einen Gewinn. Der Verkäufer muss dagegen einen Verlust hinnehmen. Normalerweise wird ein Kontrakt nicht physisch erfüllt, sondern durch Eingehen einer identischen Gegenposition ausgeglichen. Käufer und Verkäufer treffen dabei fast nie direkt aufeinander. Vielmehr steht zwischen den Marktteilnehmern die Clearingstelle als Vermittler. Sie garantiert ihnen die pünktliche und exakte Erfüllung der Futures-Kontrakte. 

Heute liegen vor allem Finanzinstrumente wie Aktien oder Währungen zugrunde. Daneben gibt es Terminkontrakte auf reale Waren. Der erste standardisierte Terminkontrakt wurde Mitte des 19. Jahrhunderts auf Mais eingeführt. Er hatte das Ziel, die Ertragsschwankungen der Farmer zu verringern und ihre Ausgaben und Einnahmen vorhersehbarer zu machen. Geregelte Terminmärkte gibt es seit der Eröffnung des Chicago Board of Trade (CBOT), das 1848 von 82 Getreidehändlern gegründet wurde. Frühzeitliche Termingeschäfte wurden allerdings bereits in der Antike getätigt. Die erste Terminbörse, die den geregelten Handel mit Terminkontrakten erstmals möglich machte, entstand jedoch erst ausgangs des 17. Jahrhunderts in Osaka.

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