Mikrofinanz zum Anfassen

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

apano nimmt traditionell an vielen Börsentagen und Anlegermessen teil. „apano – anders denken zahlt sich aus“ ist gelebte Praxis. Aktuell ist das Ihnen angebotene Fondsportfolio um „Invest In Visions“, einen Mikrofinanzfonds, gewachsen. Dort stehen die Aspekte soziale Rendite und Nachhaltigkeit – anders als bei ökonomischen Investments – im Vordergrund. Weil jede Reise mit einem ersten Schritt beginnt, waren wir am letzten Wochenende Aussteller auf der FAIR TRADE & FRIENDS 2015, einer Messe rund um den fairen Handel vor der Haustür apanos in den Dortmunder Westfalenhallen.

Erstmalig präsentierten wir den neuen IIV Mikrofinanzfonds AI als alternative, nachhaltige Anlageform auf einer Messe. Neben interessanten Fachbeiträgen erfuhren die Besucher mehr über faire Produkte und Projekte direkt aus erster Hand. Die international bunte Vielfalt der Austellerinnen und Aussteller spiegelte sich auch an den Messeständen wider: Reisegepäck aus ehemaligen Kaffeesäcken, farbenfrohe Keramik aus Südafrika, Schmuck und viele kreative Upcycling-Artikel schafften zusammen mit sommerlichen Außentemperaturen eine Basaratmosphäre.

Nicht zu vergessen sind natürlich die Gerüche exotischer Gewürze und der würzige Geschmack nicht alltäglicher Speisen und Getränke. Gut zu wissen, dass Mikrofinanz einen kleinen, aber nachhaltig steigenden Anteil daran hat, dass so viele internationale Erfolgsgeschichten geschrieben werden können.

Insofern gab es hier Mikrofinanz zum Riechen, Fühlen, Schmecken und Anfassen. Es ist ja nicht der Mangel an Ideen, der es Entwicklungsländern schwer macht, nachhaltigen Wohlstand für alle zu schaffen, sondern der Mangel an und die Verfügbarkeit von Kapital und Finanzdienstleistungen.

Unser Fazit, dass wir von der FAIR TRADE & FRIENDS 2015 mitgenommen haben: Nachhaltigkeit ist kein kurzfristiges Modethema, sondern ein Schritt in die richtige Richtung.

Kaufkurse oder nur ein Zwischenstopp im Abwärtstrend?

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Letzten Freitag schrieb ich über den Absturz der Stimmung an den Märkten. Montag gab es dann auch prompt die Antwort: einen „Mini-Crash“, der es in sich hatte und in dessen Verlauf beispielsweise der DAX im Tief um 7,8% gegenüber dem Freitagsschlusskurs kollabierte. Zu diesem Moment lag der DAX 3050 Punkte bzw. 24,6% unter seinem bisherigen Höchststand vom 13. April! Ein bitterer Verlust mit galligem Beigeschmack, denn insbesondere im Frühjahr 2015 machten markige Sprüche wie „Aktien sind die neuen Anleihen“ oder „Aktien sind alternativlos“ die Runde.

Ein hartgesottener Dauerinvestor mag einen solchen -hoffentlich nur temporären – Vermögenseinbruch emotionslos überstehen. Für Antizykliker ist er sogar eine willkommene Gelegenheit zum Einkauf. Die große Mehrheit der Anleger hingegen wird sich zumindest ärgern, nicht rechtzeitig verkauft zu haben und sich vielleicht auch Sorgen um ihre an den Börsen angelegten Ersparnisse machen.

Die Anleger in Mischfonds konnten die letzten Monate entspannter überstehen. Es gab zwar auch hier fast nur Verlierer, aber durchschnittlich -6,2% (laut Cortal Consors) über den vergangenen 6-Monatszeiraum betrachtet ist noch verkraftbar. Freilich wurden die Uhren wieder auf Jahresanfang zurückgestellt: Die Kurse der Fonds stehen ganz überwiegend exakt da, wo sie am 2. Januar in das Jahr 2015 hinein gestartet sind.

Das trifft leider auch auf unseren zum apano HI Strategie 1 zu. Jedoch konnten wir das letzte halbe Jahr mit -3,9% eine deutlich höhere Stabilität als der Durchschnitt der 2180 flexiblen Mischfonds aufweisen. Das bedeutet, wir liegen im laufenden Jahr derzeit zwar deutlich unter unserem gesteckten Renditeziel, aber zumindest konnten unsere Anleger auch in der Phase des massivsten Kurseinbruchs ruhig schlafen. Dass das Börsenjahr 2015 nach einem verheißungsvollen Start nun eher nach einem tristen Jahrgang ausschaut, liegt an zwei direkt aufeinanderfolgenden Spielverderbern: zuerst das Tauziehen um Griechenland und nun die Wachstumssorgen bezüglich der Schwellenländer im Allgemeinen und China im Besonderen. Mehr Informationen dazu finden Sie in meinem zum Blog vom 21.08.2015.

Wie geht es von hier aus weiter? Wir haben für den Fonds apano HI Strategie 1 in den letzten Tagen in größerem Umfang Seitwärtsprofiteure, namentlich Discountzertifikate auf den DAX, den Nikkei225 und auf den S&P, eingekauft, um die irrsinnige Volatilität zu nutzen. Insgesamt denken wir, dass die Märkte nach dem großen Ausverkauf in der ersten Wochenhälfte nun bereits wieder dabei sind, sich zu stabilisieren.

Die Experten sind sich hier offen gestanden jedoch uneinig. Aber wir gehören zu der Gruppe, die nicht an eine zweite große Abwärtswelle glaubt. Deshalb stocken wir derzeit beherzt erste Positionen wieder auf. Da der mehr zum apano-Stimmungsindex aber immer noch unverändert neutral-defensiv ist und der wichtigste Aktienindex der Welt, der S&P500, seinen Abwärtstrend bislang noch nicht verlassen konnte, werden wir ganz bestimmt nicht übermütig werden.

 

 

 

 

 

Stimmung an den Börsen stürzt in rekordverdächtigem Tempo ab

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Der apano-Stimmungsindex erlebte in den letzten elf Handelstagen den schnellsten Stimmungs-Crash seit Start der täglichen Messung im Herbst 2013. Bereits am 11. August drehte das Barometer auf „neutral“ und klingelte laut und deutlich, zu einem Zeitpunkt, als der DAX noch mit stolzen 11.548 Punkten in den Tag startete. Im Blog vom 12. August haben wir diese Stimmungsverschlechterung kommuniziert. Heute ergibt unsere Messung den niedrigsten Stand seit Oktober 2014. Damals bildete sich von diesem Niveau ausgehend ein tragfähiger Boden aus, der Startschuss war für jenen steilen Aufschwung an den Märkten, in dessen Verlauf sich der DAX dann bis auf 12.390 Punkte im April 2015 katapultierte. Wird sich die Geschichte wiederholen?

Ich wage es zu bezweifeln. Drei mächtige Turbos befeuerten den damaligen Wiederanstieg der Aktienkurse: der Devisenmarkt, die Rohstoffe und der Rentenmarkt. Der USD stand damals noch bei 1,24 zum Euro und die Anleihen zündeten ihre letzte große Stufe, um die Renditen auf jene Allzeittiefs zu bringen, die wir im Frühjahr 2015 gesehen haben. Zugleich fielen die Rohstoffpreise dramatisch, der Ölpreis halbierte sich zwischen September 2014 und März 2015. Also zogen drei Lokomotiven die Erwartungshaltung für die europäische Industrie und deren Aktien in immer atemberaubendere Höhen.

Bei zweien dieser Loks ist inzwischen der Dampf raus. Lediglich die Rohstoffe fallen immer noch weiter, aber genau dies wird zunehmend zum Problem, weil wichtige Schwellenländer auf die Einnahmen daraus angewiesen sind. Es lässt sich festhalten, dass der derzeitige Kurseinbruch der Märkte ein Resultat enttäuschter Hoffnung ist. Es ist den allermeisten Staaten bislang nicht gelungen, trotz rekordniedriger Zinsen und entsprechend günstigerem Schuldendienst ihre Neuverschuldung auch nur ansatzweise zu reduzieren. Die staatlichen Investitionen ziehen kaum an und auch die Konsumenten reagieren längst nicht so ausgabefreudig, wie der Zinsrückgang und die niedrigen Energiepreise hätten erwarten lassen können. Dementsprechend fielen sowohl die Konjunkturdaten als auch die jüngsten Quartalsberichte der Unternehmen verhaltener aus als erwartet, was indiziert, dass die Aktien im Frühjahr einfach zu euphorisch bezüglich ihrer Aussichten bewertet waren.

Dass zudem etliche Schwellenländer jetzt in einen Abwertungswettbewerb ihrer Währungen eingetreten sind, wird deren Bevölkerung nicht erfreuen, denn dieser Schritt schmälert ihre Kaufkraft und somit ihre Nachfrage. Darunter dürften insbesondere die globalen Exporteure leiden – die Schwergewichte in den Aktienindizes.

Bis auf Japan notieren alle wichtigen Aktienindizes unterhalb immens wichtiger technischer Marken. Es ist nun denkbar, dass die Märkte bis auf ihre 2014er Tiefs zurückfallen. Das wären von heute an noch weitere 10-15%. Nicht das wahrscheinlichste, aber ein einzukalkulierendes Szenario. Wir werden deshalb im von uns gemanagten Fonds apano HI Strategie 1 weiterhin, wie bereits am 11. August begonnen, vorerst das Risiko schrittweise Tag für Tag weiter reduzieren und nicht auf Schnäppchenjagd gehen. Dabei werden wir anhand unserer Überwachungssysteme entscheiden, wann wir den Zeitpunkt für gekommen erachten, wieder mutiger zu sein, um die optisch attraktiven Kurse zu Aufstockungen zu nutzen.

 

Stimmungsindex wechselt wegen Yuan-Abwertung in das neutrale Szenario

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Der Dax fällt um rund 700 Punkte in zwei Tagen. Der Grund liegt darin, dass die chinesische Notenbank zweimal in Folge ihre Währung, den Yuan, um insgesamt 3,5% abgewertet hat, um den Export der heimischen Wirtschaft anzukurbeln. So positiv es dann auch für die chinesischen Unternehmen sein sollte, führt es dennoch auf übergeordneter globaler Ebene zu der Angst, das chinesische Wachstum könnte deutlich schwächer sein als gemeinhin erwartet wird. Dies erklärt dann auch, warum gerade exportstarke Aktienmärkte wie der DAX deutliche Verluste verzeichnen und beispielsweise Automobilhersteller mit starkem Geschäft in China die deutlichsten Verlierer sind.

Schon in meinem Blog Ende Juli zeigte der apano-Stimmungsindex, trotz zuversichtlichem Grundton, deutliche Signale, dass China und die Emerging Markets die derzeit größte Gefahr für das globale Wachstum darstellen.

Der apano-Stimmungsindex registrierte bereits Dienstag im späten Handel einen deutlichen Stimmungsabfall hin zum neutralen Szenario. Und nachdem in der Nacht zu Mittwoch die zweite Wechselkursanpassung des Yuan durchgeführt wurde, verschlechterte sich das Sentiment noch weiter.

Vorsicht ist geboten!

Es gibt sicher viele gute Argumente, dass die Marktreaktion auf die Abwertung des Yuan übertrieben ist. Schließlich stärkt es die eigene Wirtschaft, unterstützt das Wachstum in China und sollte daher keinen allzu negativen Effekt auf das globale Wachstum haben. Dennoch sind es eben manchmal diese Dinge, die größere Korrekturen auslösen. Schließlich haben wir genug Unsicherheit wegen der bevorstehenden Zinserhöhung in den USA. Wir haben eine gemischte Berichtssaison der Unternehmen, die zumindest zu denken geben sollte, ob das hohe Niveau der Aktienbewertung in allen Bereichen gerechtfertigt ist.

Es ist Zeit vorsichtig zu sein! Unser Stimmungsbild zeichnet nach wie vor das klare Bild, dass es erhebliche Risiken seitens China sowie den Emerging Markets gibt. Der wichtige S&P500 fiel heute unter seine bedeutsame 200-Tage-Durchschnittslinie. Dies ist ein weiteres Alarmsignal. Freilich hat in den vergangenen fast zwei Jahren dieser Markt stets seinen Boden gefunden, wenn er diese Marke erreicht hatte. Es muss also sehr genau beobachtet werden, ob es ihm diesmal auch gelingt?