Der weiterhin robuste US-Dollar beflügelt weiterhin die global aufgestellten Exportunternehmen aus dem Euroraum. Ebenso unterstützt der freundliche EUR-Rentenmarkt die heimischen Aktienmärkte. In globaler Betrachtung hingegen fällt jedoch auf, dass sich die US-Aktien wie erwartet schwer damit tun, ihre alten Hochs aus dem Frühjahr zu überwinden. Beim japanischen Nikkei225 erweist sich die 20000 als derzeit unüberwindbar. Chinas Aktien erlebten am Freitag einen Kurseinbruch und bis auf wenige Ausnahmen präsentieren sich auch die übrigen Emerging Markets-Aktien derzeit eher schwächer. Das ist die hier schon des Öfteren aufgezeigte negative Auswirkung der niedrigen Rohstoffpreise und des teuren US-Dollar auf einen Großteil der Schwellenländer. Aber auch wichtige europäische Aktienmärkte außerhalb des Euroraumes wie UK und Schweiz zeigen sich uninspiriert und lustlos.
Erfüllt die EZB die hohen Erwartungen?
Das alles erinnert stark an das erste Quartal 2015. Euroland-Aktien gehen angeführt von Deutschland durch die Decke, der Rest der Welt tritt mehr oder weniger auf der Stelle. Klar ist, dass die glänzende Stimmung hierzulande nur dann Bestand hat, wenn die EZB am Donnerstag die in sie gesteckten hohen Erwartungen erfüllt. Sollte sie liefern, dürfte der DAX dem Vorbild des TecDAX folgen, der heute früh ein neues Rekordhoch erklommen hat. Freilich ist es für einen erfolgreichen Jahresendspurt erforderlich, dass die US-amerikanische Notenbank im Zusammenhang mit ihrer als fast sicher anzunehmenden Zinserhöhung Mitte Dezember die richtigen Worte findet und dem damit beginnenden Zinserhöhungszyklus jegliche Schärfe nimmt. Ich bin da ganz zuversichtlich.