Nachdem die überraschende Besetzung der Krim am letzten Wochenende durch russische Militärs den Aktionären weltweit den ersten Handelstag im März verdorben hat, konnte Putin durch sein gestern inszeniertes Interview wieder Ruhe an die Märkte bringen. „Politische Börsen haben kurze Beine“ sagt eine Börsenweisheit. Aber so kurz?
Auch wenn die große Nervosität aus den Märkten heraus ist und eine militärische Eskalation unwahrscheinlicher erscheint: Es muss klar gesagt werden, dass die Krise nach wie vor vorhanden ist. Putin hat neue Fakten geschaffen, aber die Situation ist nicht gelöst und die wirtschaftlichen Folgen sind noch sicher absehbar.
Was bedeutet diese Ausgangslage für unseren Fonds apano HI Strategie 1?
Unser apano-Stimmungsindex drehte letzten Montag vom zuversichtlichen in den neutralen Bereich, so dass wir bereits hier erste Maßnahmen unternommen haben, um das Risiko zu reduzieren. Mit einem Tagesverlust von 0,42% hat sich der apano HI Strategie 1 gut im Umfeld behauptet. Durch die gestrige Erholung an den Börsen hat sich zudem früh abgezeichnet, dass der Wechsel in das neutrale Szenario möglicherweise nicht von langer Dauer sein könnte, so dass wir – anders als am Montag Abend noch erwartet – nur in begrenztem Umfang aktiv geworden sind.
Die weitere Beruhigung auch an den asiatischen Märkten führte dazu, dass der apano-Stimmungsindex ins zuversichtliche Szenario zurückkehrte. Nun gilt es, wachsam den weiteren Verlauf der Krim-Krise zu verfolgen und dabei nicht die auch wichtigen Konjunkturdaten, die in dieser Woche auf uns warten, aus dem Auge zu verlieren.
EU ist sehr schwach, deshalb ist Russland so stark. Russland wird sicher nicht nachgeben. Ich schlafe nicht mehr ruhig, weil Zentral-Europas Energieversorgung hängt von Russland ab.
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Die Lage ist sicher ernst und es trägt nicht umsonst den Begriff „Krise“. Es ist aber auch zunächst kein Grund für schlaflose Nächte. Sicher haben Sie Recht, wenn Sie sagen, dass Europa in keiner starken Position ist. Während Europa mit Russland Handelsbeziehungen pflegt, die im Jahr 340 Mrd. Euro ausmachen, hat die USA gerade eine Größenordnung von rund 40 Mrd. Euro. Das erklärt auch warum die Amerikaner (und auch die US Börse) in dieser Situation entspannter sind. Gleichwohl muss man aber auch die schwache Situation der Russen festhalten. Fast 80% der Wirtschaftsleitung sind Rohstoffe – hauptsächlich Energie. Zudem hat Russland wirtschaftliche viele Probleme und kaum Wachstum. Wirtschaftliche Sanktionen können sich beide (d.h. Europa und Russland) eigentlich nicht leisten. Behalten Sie also tagsüber die sicher ernste Lage im Auge und schlafen Sie nachts gut.