Weiterhin wechselt die Stimmung der Anleger nahezu im Tagesrhythmus. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass diese Schwankungen auf hohem Niveau stattfinden, was wir daran festmachen, dass der apano-Stimmungsindex seit dem 21. September im oberen Viertel seines historischen Korridors verharrt. Das Basissentiment der Investoren ist demnach zuversichtlich bis optimistisch.
Konzentration auf US-Berichtssaison
Da die beiden US-Präsidentschaftskandidaten auch dank der Medien überwiegend mit dem Austragen von Schlammschlachten beschäftigt sind, erfahren wir leider nur wenig über ihre Lösungsvorschläge zu den wirklich wichtigen Themen wie Wirtschaft, Umwelt und Migrationsströmen. Deshalb dürften sich die Investoren vorerst auf die jetzt beginnende US-Berichtssaison konzentrieren. Auffallend ist die seit Ende September anhaltende Schwäche der „sicheren Häfen“ US- und deutsche Staatsanleihen. Dies bremst auch die offensiveren Pendants aus. Ausgenommen davon sind die Schwellenländer-Anleihen, die ihr Niveau verteidigen. Dies gilt ebenso für die dortigen Aktienmärkte, die sich resistent gegenüber den Tagesschwankungen der etablierten Märkte zeigen. Das ist ermutigend, denn als Seismograph für das Investorensentiment sind Schwellenlänger gut geeignet. Die heutigen Aussagen Putins zur Ölförderung dürften die Energiepreise weiter stabilisieren.
Ölpreis wichtiger Motor
Weiterhin gilt der Ölpreis als einer der wichtigsten Motoren, um die Inflationserwartungen zu beeinflussen. Wenn eine Stabilisierung um den derzeitigen Preis von 50,- $/Fass (WTI) erreicht wird, dürfte dies hilfreich dabei sein, die dringend gewünschte Belebung der global lahmenden Investitionsgüternachfrage zu erreichen. Dass in Anbetracht der Hinwendung zum hybrid oder elektrisch betriebenen KFZ-Antrieb langfristig Öl der große Verlierer sein wird, liegt noch in weiter Ferne und ist daher derzeit kein Thema für die Märkte. Last but not least sollte der heftige und die Indizes belastende Kursrutsch der bis zum Sommer favorisierten defensiven Dividendenwerte inzwischen ausgeprägt genug gewesen sein, um die Übertreibung in den Bewertungen dieser Titel zu bereinigen. Ebenso ist in den Kursen der europäischen Finanzwerte inzwischen sehr viel Negatives eingepreist.
Fazit: Mit dem Beginn der Berichtssaison dürfte nun die mehrwöchige Seitwärtsbewegung beendet sein und –insofern die Unternehmensdaten stimmig sind- die Märkte eine Stufe nach oben klettern.