Und sie erhöht sie wahrscheinlich doch!

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Die vergangene Woche stand ganz im Zeichen von Jackson Hole, dem alljährlichen Treffpunkt der Finanzelite in den Rocky Mountains. 16.00h MEZ am Freitag, das war der Moment, als sich die US-amerikanische Notenbankpräsidentin Janet Yellen zu den Konjunktur- und Zinsaussichten der Vereinigten Staaten äußerte. Plötzlich begannen sich US-Dollar, Edelmetalle, Anleihen und Aktien hektisch zu bewegen. Jedoch nicht entschlossen in eine Richtung, sondern schwankend unter mehrfachem Vorzeichenwechsel. Ein Beweis, wie unterschiedlich die Beobachter die Aussagen interpretierten. Dann aber – unmittelbar nach Börsenschluss in Europa – wurde die Bewegung der Märkte doch gradlinig. Nun nämlich drückte sich der FED-Vizegouverneur Stanley Fisher in einem Interview deutlich klarer aus als seine Chefin. Er erachtet nicht nur eine Zinsanhebung im September als möglich, sondern sogar noch eine zweite zum Jahresende 2016. Diese Aussage war aggressiver, als selbst Zinspessimisten erwartet hatten. Die US-Aktien und -Anleihenmärkte reagierten deutlich – und zwar negativ. Japan hingegen begrüßte heute Morgen den Seiteneffekt, den deutlich steigenden US-Dollar. Der Rest der Welt jedoch pickte sich den negativen Teil der Nachricht heraus, die tendenzielle Verteuerung von USD-Krediten. Entsprechend verschnupft reagierten im heutigen Vormittagshandel fast alle Börsenplätze.

Mit höherer Nervosität und steigender Volatilität rechnen

Der apano-Stimmungsindex reagiert bislang noch nicht auf diese Veränderungen, zumal Japans Reaktion positiv war. Es ist jedoch nun insbesondere darauf zu achten, wie sich der US-Markt verhalten wird und wie die Schwellenländer auf eine potenzielle Verteuerung ihrer US-Kredite reagieren werden. Zumindest die für die Emerging Markets wichtigen Rohstoffpreise finden in einer ersten Reaktion keinen Gefallen am stärker werdenden US-Dollar. Was den Zinsausblick betrifft, wage ich eine Wette: ich glaube, dass die US-Notenbank im September noch nicht erhöhen wird. Sollte dann im November Donald Trump gewinnen, wird es an den Märkten vermutlich vorüber gehend turbulent werden. Im Falle eines Präsidenten Trump erwarte ich deshalb keine Zinsanhebung in 2016. Gewinnt hingegen Hillary Clinton, dürften die Märkte schnell zur Tagesordnung übergehen. In diesem Fall gehe ich von einer Zinsanhebung in der Dezember-Sitzung der FED aus. Tendenziell wird der US-Dollar nun wohl wieder etwas von seiner alten Stärke zurück gewinnen und die zuletzt gesehene enorme globale Entspanntheit der Märkte dürfte einer höheren Nervosität und damit steigender Volatilität weichen.

Die neue Woche bietet die Chance auf einen Geländegewinn

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Die vergangene Woche radierte an den europäischen Börsen und in Japan die bisherigen Gewinne des August wieder aus. Lediglich die USA konnten ihre Höchststände knapp verteidigen, wenngleich dies auch begleitet war von einem rotierenden Favoritenwechsel. Offensichtlich profitierten die USA von dem schwächeren US-Dollar, während dies den überwiegenden Rest der Welt eher belastete. Besser sieht es an den Schwellenländerbörsen aus. So weist beispielsweise China für den laufenden Monat bislang ein Kursplus von 3% aus. An den Anleihemärkten hängen derzeit ein paar dunkle Wolken über Portugal und Italien. Portugiesischen Staatsanleihen droht die Gefahr einer Abstufung unter den sogenannten Investmentgrade. Sollte dies passieren, wäre es der EZB zukünftig untersagt, im Rahmen ihres monatlichen Anleihekaufprogramms Portugal mit zu berücksichtigen. Italienische Staatsanleihen leiden unter der engen Verzahnung der stagnierenden italienischen Wirtschaft und den mit horrenden Schulden belasteten Banken des Landes. Dies sind keine sensationell neuen Nachrichten. Dass es die Märkte dennoch bewegt, zeugt davon, dass den Märkten genauso frische Impulse fehlen wie frisches Geld.

Neue Dynamik durch US-Unternehmen?

Der apano-Stimmungsindex hat in den letzten Tagen eine leichte Stimmungseintrübung erfahren. Das ist aber bislang nichts Bedenkliches, weiterhin verharrt das Barometer solide im zuversichtlichen Bereich. Die jüngsten Daten der europäischen Einkaufsmanager aus Industrie und Dienstleistung zeigen sich weiterhin kaum negativ beeinflusst vom Brexit. Derzeit richten sich die Augen und Ohren der Marktteilnehmer auf Jackson Hole, wo sich am Wochenende die geldpolitische Elite zum Gedankenaustausch trifft. Außenpolitisch könnte wieder etwas Bewegung in den Ukraine-Konflikt kommen: am Rande des G-20 Gipfels soll nun Anfang September ein persönliches Treffen zwischen Merkel, Hollande und Putin stattfinden. Vieles spricht aktuell dafür, dass die laufende Woche tendenziell zumindest stabil verläuft. Spannend bleibt die Entwicklung des für kleinere US-Unternehmen relevanten Russell 2000 Index. Ihm fehlen noch 3% bis zu einem neuen Allzeithoch. Ein erfolgreicher Test könnte den Märkten neue Dynamik einhauchen.

Nun muss „Herrchen Wirtschaft“ liefern

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Gegen Wochenschluss erreichten Dow Jones, S&P500 und die Technologiebörse Nasdaq gleichzeitig einen neuen historischen Höchststand. Diese Konstellation gab es zuletzt 1999. Nun fehlt nur noch der marktbreite Russell 2000, aber auch ihn trennen lediglich noch 3,7% von seinem im Juni 2015 erreichten Allzeithoch. In den aktuellen Kursen steckt eine gehörige Portion Optimismus. Dieser rührt daher, dass die Berichtssaison überraschend erfreulich verlief – freilich waren von den Analysten bereits im Vorfeld die Erwartungen außerordentlich tief gehängt worden. Der zweite Impulsgeber ist weiterhin der Anleihemarkt. Viele Unternehmen zahlen solide Dividenden, deren Rendite weit über dem liegt, was am Markt für Festverzinsliche erhältlich ist. Jedoch muss hier natürlich einkalkuliert werden, dass der Aktienanleger gelegentlich enorme Kursschwankungen aushalten muss. Hier liegt das Problem. Denn die Bewertungen sind ambitioniert, deshalb ist kaum Toleranzspielraum vorhanden für Enttäuschungen.

Die großen Volkswirtschaften müssen ihre Gangart erhöhen

Die in der abgelaufenen Woche veröffentlichten Wirtschaftsdaten aus den USA waren ganz überwiegend und teilweise sogar deutlich unterhalb der Erwartungen. Was Rentenanleger erfreute, war für Dollarfans ein weiterer Dämpfer. In den USA ist die Börse (= das Hündchen aus dem berühmten Vergleich des Börsenaltmeisters Kostolany) bereits weit vorgelaufen. Aber die Wirtschaft (= das Herrchen aus Kostolanys Vergleich) trödelt. Wenn sie zu lange stehen bleibt, kommt das Hündchen ungeduldig wieder ein Stück zurück gelaufen – was fallenden Kursen entspräche. Der apano-Stimmungsindex sieht diese Gefahr derzeit nicht als akute Bedrohung. Setzt sich aber die Kette enttäuschender US-Wirtschaftsdaten fort, dürfte der Druck auf den US-Dollar weiter steigen und sich vielleicht sogar beschleunigen. Insbesondere für die US Übersee-Geschäftspartner Japan und Deutschland wären das keine guten Nachrichten. Es wird höchste Zeit, dass die großen Volkswirtschaften – und besonders hohe Erwartungen gelten den USA – ihre Gangart beschleunigen und deutlich expansivere Signale senden. Sonst könnte es mit dem seit Wochen anhaltenden Höhenflug der globalen Anlegerstimmung bald vorbei sein.

Optimistische Marktteilnehmer wechseln die Pferde

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Gleich zu Wochenbeginn gab es einen Schockeffekt an den Börsen. Die US-Rohölsorte WTI plumpste unter 40 US$ und damit auf den niedrigsten Stand seit Ende des ersten Quartals. Prompt zeigten die Börsianer Nerven: der DAX verlor in 2 Tagen 350 Punkte, seine Volatilität sprang von 18,5 auf 22,5. Es handelte sich aber nur um einen Fehlalarm. In der zweiten Wochenhälfte setzten sich die Optimisten wieder durch. Der kräftige Rückgang der Benzinlagerbestände zog den Ölpreis wieder hoch, zudem wurde ein neues OPEC-Treffen avisiert, um die Produktionsquoten zu diskutieren. Aber es ist unübersehbar, wie wichtig der Ölpreis für die Stimmung der Anleger geworden ist. Ideal scheint ein Level von 45 bis 55 US-Dollar (WTI) zu sein, damit können Verbraucher und Industrie gut leben. Jenseits davon herrscht weiterhin Hochkonjunktur in der Berichtssaison.

Berichtssaison mit Überraschungen und Enttäuschungen

Es gab sehr positive Überraschungen, wie z.B. bei Siemens, aber auch herbe Enttäuschungen wie z.B. bei Novo Nordisk. Insgesamt sehen die Ergebnisse der Quartalssaison gut aus, was freilich auch auf zuvor sehr bescheiden angesetzten Schätzungen beruht: im S&P 500 haben bislang 77% der Firmen die Gewinnschätzungen übertroffen (Quelle Bloomberg). Besonders die US-Aktien sind in ihrer Gesamtheit betrachtet mittlerweile fast schon als teuer zu bezeichnen. Deshalb überrascht auf den ersten Blick das sich täglich weiter hinauf schraubende Rekordniveau und auch die enorme Gelassenheit der Anleger (die gemessene Nervosität/Volatilität des S&P nähert sich ihrem 5-Jahrestief). Dieser Widerspruch klärt sich aber schnell auf: teuer ist der S&P 500 insbesondere deshalb, weil die zahlreichen Komponenten mit direktem oder indirektem Bezug zu Energie mit großen Preisproblemen kämpften. Ein nachhaltiger Ölpreis von über 40 US-Dollar kann da perspektivisch schon sehr hilfreich sein. Am Freitag meldeten die USA erneut äußerst starke Beschäftigungszahlen. Es besteht Anlass zur Hoffnung, dass sich die US-Konjunktur und damit die Weltwirtschaft zum dritten Quartal wieder beschleunigen. Das macht Vorfreude auf höhere Gewinne. Genau das preisen die Märkte derzeit ein.

Globale Rotation begleitet den Aufschwung

Der DAX präsentiert sich weiterhin erfreulich robust, benötigt aber diese Woche einen Schlusskurs von mindestens 10.450, um sich aus seinem Abwärtstrend zu befreien. Die DAX-Unternehmen haben in der Berichtssaison überzeugt, die Bewertung ist historisch akzeptabel und im relativen Vergleich günstig. Insgesamt betrachtet gibt es aber einen gewichtigen Wermutstropfen: der seit einigen Wochen zu beobachtende Aufschwung ist begleitet von einer globalen Rotation: stark gelaufene defensive Branchen und Einzelwerte verlieren leicht an Wert, während bislang vernachlässigte zyklische Branchen und Unternehmen durchstarten. Das zeigt zum einen eine gewisse Zuversicht. Aber es belegt vor allem, dass wohl fast nur institutionelle Großanleger aktiv sind, die Positionen in ihren Portfolios austauschen. Anscheinend fließt kaum frisches „Quellwasser“ den Börsen zu. Das lässt sich auch daraus belegen, dass das Verhältnis der Gewinner zu den Verlierern bei Weitem nicht überragend ist. Solange in einem steigenden Index 30-40% der Komponenten verlieren, fehlt mir der letzte Funken Überzeugung, um mit Bestimmtheit sagen zu können, dass der Aufschwung auf breiten Füßen steht und deshalb nachhaltig ist.

Der DAX will den Ausbruch nach oben

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Europäische Aktien haben – unter Führung des DAX – in der abgelaufenen Woche relative Stärke bewiesen. Nun hat heute früh der deutsche Leitindex seinen langfristigen Abwärtstrend kurz verlassen und die Hoffnung genährt, dass noch mehr möglich ist. Die zuletzt gezeigte Stabilität ist deshalb besonders bemerkenswert, weil sich die US-Börsen als große globale Stimmungstreiber zuletzt richtungslos zeigten. Dort hat die Berichtssaison zum zweiten Quartal 2016 zwar insgesamt bislang überzeugt, jedoch haben einige Indexschwergewichte wie z.B. McDonald´s oder Coca Cola enttäuscht und mit kräftigen Kurseinbrüchen die Indizes ausgebremst. Vor allem aber belastet die US-Aktien nun wieder der kollabierende Ölpreis. Seit seinem Zwischenhoch Anfang Juni hat die Ölsorte WTI bereits wieder 21% an Wert verloren und steht aktuell bedrohlich nahe an der psychologischen 40 $ Marke. Ein Sturz darunter könnte die überwunden geglaubten Ängste vom Jahresanfang wieder hochkommen lassen. Deshalb ist der Ölpreis – wieder einmal – derzeit einer der wichtigsten Einflussfaktoren für die Märkte.

Weltkonjunktur verlangsamt sich weiter

Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA und aus China signalisieren, dass die Weltkonjunktur sich eher weiter verlangsamt als beschleunigt. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung der amerikanischen Notenbank liegt deshalb nun erst für die FED-Sitzung im September 2017 (!) bei mehr als 50%. Dennoch könnte die Skepsis über das globale Wirtschaftswachstum etwas übertrieben sein. Die schwachen US-BIP Zahlen für das zweite Quartal sind auch Folge eines kräftigen Lagerabbaus. Perspektivisch gibt dies eher Hoffnung. Der Bankenstresstest in Europa fiel erwartungsgemäß aus. Dennoch ist er meiner Meinung nach wenig aussagekräftig, denn das vielleicht wichtigste Stresskriterium – die extrem niedrigen Zinsen – war gar nicht Bestandteil des Tests. Eine schwache Weltwirtschaft verlängert und verschärft dieses Problem jedoch weiter und könnte über die starke Gewichtung der Banken die europäischen Aktienindizes und damit die Gesamtstimmung an den Märkten belasten.

apano-Stimmungsindex misst weiterhin positive Stimmung

Der DAX könnte seine zuletzt gewonnene relative Stärke durchaus fortsetzen, denn die Bewertung der deutschen Aktien ist im internationalen Vergleich spätestens jetzt, nach der wochenlangen Hausse der US-Aktien, attraktiv. Zudem beinhaltet der DAX nur wenige Bankwerte. Auf globaler Ebene schrillen im apano-Stimmungsindex zwar weiterhin nirgends die Alarmglocken. Im Gegenteil: die Märkte präsentieren sich immer noch sehr relaxt, und die gemessene Nervosität (Volatilität) des amerikanischen S&P 500 verharrt weiterhin am Rekordtief. Das ist aber kein Grund zur Sorglosigkeit, denn die akute Schwäche des chinesischen Aktienmarktes stimmt schon etwas nachdenklich. Im schlimmsten Fall stehen gleichzeitig Ölpreis und Shanghai Composite Index unmittelbar vor einer Beschleunigung ihrer Talfahrt. Dann droht ein unschönes Déjà-vu: der globale Kurseinbruch im Januar 2016 startete wegen exakt dieser beiden Faktoren.

Selten war die Anlegerstimmung besser

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

apano-Stimmungsindex vs. MSCI World
apano-Stimmungsindex versus MSCI World

Rückblick: im Sog der US-Aktien verbessert sich die Anlegerstimmung immer weiter. Von Nervosität keine Spur: in den USA sind die Investoren so relaxt wie seit 2 Jahren nicht mehr und hierzulande steht der Stresslevel immerhin auf einem 2016er Jahrestief. Erkennbar ist die derzeitige Gelassenheit auch am Goldkurs. Seit seiner Spitze kurz nach dem Brexit-Schock hat sich der Preis des Krisenmetalls immerhin bereits um mehr als 4% verbilligt. Es fällt auf, dass die Notenbanken das zurück gewonnene Selbstvertrauen der Märkte nutzen, um die im unmittelbaren Umfeld des Brexit-Schocks gemachten Aussagen abzuschwächen. So ist die Erwartungshaltung an die japanische Notenbank/Regierung nun nicht mehr ganz so extrem und es erscheint jetzt auch wieder denkbar, dass die US-Notenbank die Zinsen auf ihrer Septembersitzung doch erhöht. Nun wäre es wichtig, dass die Börsianer beweisen, dass sie tatsächlich wieder laufen können, ohne von den Notenbanken permanent an der Hand gehalten zu werden. Welche Fakten liegen uns dazu vor? Der MSCI All Country Index ist (Quelle Bloomberg) mit 16,8 nahe seines Zweijahreshochs bewertet. Dies klingt beunruhigend, ist aber vornehmlich schlicht der Tatsache geschuldet, dass die mit über 50% in diesem Index gewichteten, traditionell teuren US-Aktien auf historischen Höchstständen notieren. Trotzdem erfordert vor diesem Hintergrund die laufende Berichtssaison der Unternehmen besondere Beachtung. Die ersten inzwischen herein gekommenen Reports lagen sowohl bei den Gewinnen als auch bei den Umsätzen zumeist deutlich über den Analystenschätzungen.

 

apano-Stimmungsindex Stand 26.07.2016
apano-Stimmungsindex (Stand 26.07.2016)

Ausblick: Der immer wieder von kleineren Rücksetzern unterbrochene globale Wiederanstieg der Aktienkurse verläuft bislang zumindest in Europa völlig unspektakulär. Der DAX hat noch nicht einmal die obere Begrenzung seines Abwärtstrends erreicht. Sehr wichtig werden nun Mittwoch und Donnerstag. Am Mittwoch berichten morgens Bayer, BASF, Airbus und – besonders wichtig wegen des angeschlagenen Finanzsektors – die Deutsche Bank. Am Abend verkündet die US-Notenbank FED ihren Zinsentscheid, gefolgt von den Quartalsergebnissen der US-Schwergewichte Coca Cola, Facebook und Boeing. Am Donnerstag wird der Geschäftslimaindex in der Eurozone für den Juli veröffentlicht, abends öffnen Alphabet (Google) und Amazon ihre Bücher. Es ist anzunehmen, dass die Märkte an diesen beiden Tagen kräftiger schwanken werden. Bleiben böse Überraschungen aus, bekommt der DAX dann zum Wochenende hin wohl die Chance, seinen Abwärtstrend zu verlassen. Aber auch Antizykliker können derzeit aktiv werden: die auffallend geringe Nervosität des S&P 500 lädt dazu ein, über den Kauf einer Depotabsicherung in Form eines VIX Long Volatilität –ETFs nachzudenken.

Hält die optimistische Anlegerstimmung dieses Mal länger an?

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Entschlossen und dynamisch haben die Anleger die Schwächephase unmittelbar nach dem Referendum der Briten genutzt und Aktien gekauft. Eines der Kaufargumente war, dass der Brexit eventuell gar nicht Realität wird. Diese Hoffnung hat sich mit der britischen Regierungsumbildung jetzt zerschlagen. Ein zweites Motiv war, dass es mindestens zwei bis drei Jahre dauern wird, bis der Austritt juristisch abgewickelt sein wird. Warum sich also heute schon darüber Sorgen machen? Stärkstes Zugpferd für die Käufer aber war und ist die Erwartung, dass die Notenbanken auf einen potenziellen wirtschaftlichen Dämpfer wegen des nun noch unsichereren globalen Umfeldes mit einer weiterhin ultralockeren Geldpolitik antworten werden. Diese Hoffnung verstärkte sich mit dem Ausgang der Oberhauswahlen in Japan.

Aus technischer Sicht kam zu Wochenbeginn der entscheidende Impuls von den US-Börsen. Die Investoren haben nach einem Jahr ausgeprägter Seitwärtsentwicklung der US-Aktienmärkte nun beschlossen, die Indizes auf neue historische Höchststände zu treiben.

Es kursieren spannende Gerüchte, dass etwas Großes im Busch ist. Da die Industriestaaten in erheblichem Maße bei ihren heimischen Notenbanken verschuldet sind, könnte der nächste ganz große Coup nun darin bestehen, dass die Notenbanken den Staaten die Zinszahlungen erlassen. Im Gegenzug könnten die Regierungen die eingesparten Zinsen dann in den Wirtschaftskreislauf pumpen. Aber auch jenseits dieser gewagten Theorie könnte die Kursrallye weiter gehen. Denn es hat den Anschein, dass zumindest in den USA die Wirtschaft idealtypisch läuft: moderat bei tendenziell ganz allmählich anziehender Inflation. Zudem klingen die allerersten Ergebnisse aus der gerade angelaufenen Berichtssaison für das zweite Quartal ermutigend.

Die derzeit deutlich erhöhte Risikobereitschaft der Investoren erstreckt sich aber nicht nur auf die Aktienmärkte. Längst fließen wieder ansehnliche Anlegergelder in die Schwellenländer. Zudem sind hochverzinsliche Anleihen von Schuldnern geringerer Bonität stark gesucht, was gut erkennbar ist am deutlich gesunkenen Abstand zu den Renditen der Top-Adressen im Markt. Last but not least hat sich die Nervosität der Märkte (die Volatilität) stark beruhigt und liegt z.B. für den DAX auf Jahrestief. Dies alles führte im Ergebnis dazu, dass der apano-Stimmungsindex derzeit eine risikobereite, also optimistische Verfassung der globalen Investoren registriert.

Leider bedeutete dies in den vergangenen 12 Monaten exakt den Umkehrpunkt an den Märkten. Anders ausgedrückt: sobald sich Hoffnung manifestierte, dass der Weg nach oben nun offen ist, passierte prompt das Gegenteil. So hatte ich beim letzten Mal, das war am 25. April, in einem Blog gewarnt. Die gute Stimmung damals war fundamental nicht untermauert. Da stand der DAX noch bei 10300 Punkten. Dieses Mal ist es anders. Wir sehen keine akute Gefahr für die Märkte und haben deshalb unsere beiden Fonds apano HI Strategie 1 und apano Global Systematik seit Tagen offensiv positioniert.

Bald schon wird der Vorjahres-Basiseffekt der niedrigen Rohstoffpreise auslaufen. Dann wird die Inflation also wieder anziehen, die Notenbanken werden aber weiterhin nicht die Zinsen anheben. Werden die Anleger die dann Wirklichkeit werdenden realen Minusrenditen auf Anleihen akzeptieren? Ich kann mir gut vorstellen, dass das die Geburtsstunde der nächsten großen globalen Aktienhausse sein wird, gespeist aus massiven und aggressiven Anleiheverkäufen.

US-Markttechnik und japanische Oberhauswahlen ziehen Anlegerstimmung erneut auf Jahreshoch

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Rückblick: Obwohl nun auch Kanzlerin Angela Merkel den Brexit für wahrscheinlich hält, gerät das Thema derzeit etwas in den Hintergrund. Das mag daran liegen, dass die Tories den Antrag zum Ausstieg erst 2017 stellen wollen. Währenddessen werden an den Börsen die für die Märkte positiven Seiten des Brexit ausgespielt: die Erwartung, dass keine Notenbank es bei diesem unsicheren ökonomischen Hintergrund wagen wird, derzeit die Zinsen anzuheben, hat zur Zündung der nächsten Hausse-Stufe an den Anleihemärkten geführt. Profiteur dieser Runde war insbesondere der Markt für lang laufende US-Staatsanleihen. In dessen Sog wurden die US-Aktienmärkte mitgezogen. Beschleunigt hat sich diese Entwicklung dann am Freitag, nachdem bekannt wurde, wie überraschend gut sich der US-Arbeitsmarkt im Juni entwickelt hat. Da dieser Beschäftigungsanstieg mit einem lediglich moderaten Preisauftrieb verbunden war, hoffen viele US-Anleger nun auf die beste aller Welten: inflationsarmes Wachstum. Aktuell steht deshalb der wichtigste Aktienindex der Welt, der amerikanische S&P500, unmittelbar an seinem Rekordstand, den er im Frühjahr 2015 erreicht hatte. Ein darüber gehender Ausbruch könnte zu einer prozyklischen Kaufwelle an den globalen Aktienmärkten führen. Unterstützung bekommt diese Theorie von der anderen Seite des Pazifik: in Japan fanden am Wochenende Oberhauswahlen statt, aus denen Premierminister Abe gestärkt hervorging. Daran ranken sich nun Hoffnungen, dass die japanische Regierung ihr ohnehin bereits expansives Programm zur Stimulierung der Wirtschaft noch einmal deutlich ausweitet.

Ausblick: Der apano-Stimmungsindex registriert eine deutliche Stimmungsaufhellung und notiert nahe seines Jahreshochs an der Schwelle zum Optimismus. Ein ermutigendes Zeichen war, dass am Freitag alle Arten von Anleihen – also Top-Bonitäten ebenso wie schlechte Qualitäten – alle Aktienbranchen und die meisten Rohstoffe gleichzeitig kletterten. Ein solch breites Kaufinteresse gibt es nur äußerst selten. Es bedeutet, dass Cash aufgelöst wurde, um zu investieren. Am heutigen Montag zeigen die Investoren erneut hohes Interesse an den offensiven Branchen, zugleich verlieren aber Top-Anleihen und die Edelmetalle. Es scheint also eine leichte Umorientierung zu etwas mehr Risikobereitschaft statt zu finden. Aber obwohl sich das alles derzeit gut anfühlt: trotzdem oder gerade deshalb sollte der Anleger argwöhnisch sein. Denn immer, wenn die im apano-Stimmungsindex gemessene Investorenstimmung in den letzten Monaten den hohen Level erreichte, den sie auch heute wieder ausweist, erwies sich dies als antizyklischer Warnhinweis. Denn jedes Mal kippten die Märkte unmittelbar danach wieder ab – schnell und deutlich. Diesen Zusammenhang stellten wir viermal hintereinander seit Anfang Dezember 2015 fest. Er ist die logische Konsequenz davon, dass sich die globalen Märkte auf Ebene der Aktienindizes nicht im Aufwärtstrend befinden, sondern vielmehr seit dem Frühjahr 2015 in einem sogenannten Tradermarkt gefangen sind. Das bedeutet, die Indizes laufen mit hohen Amplituden, ohne aber nachhaltig vom Fleck zu kommen, seitwärts. Bei temporären Tiefkursen treten dann zumeist institutionelle Großanleger (die Trader) als Käufer auf, um dann in der nächsten Kurserholung wieder auszusteigen. Sollte ein kurzfristig orientierter Anleger es ihnen gleichtun und die schönen Gewinne der letzten Tage erst einmal einstecken? Oder wird die Stimmung dieses Mal nachhaltiger optimistisch bleiben, vielleicht ausgelöst durch die USA endlich eine neue echte Aufwärtsrunde der globalen Aktienmärkte eingeläutet? Das wird in erheblichem Maße davon abhängen, wie die heute Abend in den USA beginnende Berichtssaison zum zweiten Quartal 2016 verlaufen wird. Dabei wird es besonders auf den operativen Geschäftsverlauf und den Ausblick der Firmenlenker auf das zweite Halbjahr ankommen.

Märkte vertrauen auf ultralockere Notenbanken

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Bevor der Brexit offiziell in Form des Artikels 50 in Brüssel eingereicht werden kann, muss dieser Beschluss durch das britische Parlament verabschiedet werden. Da dort die Mehrheit gegen den Austritt Großbritanniens aus der EU ist, bleibt das Thema weiter völlig offen. An den Börsen hat sich in der vergangenen Woche die Stimmung überraschend schnell beruhigt. Dazu hat zumindest in Europa sicher auch der Wahlausgang in Spanien beigetragen, auf den die Anleihen Südeuropas geradezu euphorisch reagierten. Nur wenige Staatsanleihen mit Top-Bonität bieten den Investoren noch eine positive Rendite. Zu diesen zählen die Treasuries der USA, die einen fulminanten Wochenverlauf erlebten. Neben der relativen Attraktivität glauben die Märkte wegen des Ausgangs des britischen Referendums nicht mehr an eine US-Zinserhöhung im Juli und preisen deshalb die bisherige Erwartung wieder aus. Von den weiterhin rasant fallenden Renditen profitiert nicht nur das ganze Spektrum der Anleihen von „Topp bis Schrott“, sondern nun auch die Rohstoffpreise, allen voran Silber. Hier ist inzwischen ein regelrechter Hype ausgebrochen. Metalle haben in den letzten Jahren viel schlechter performt als Anleihen und Weltaktien. Anscheinend wird dieser Anlageklasse deshalb nun Nachholbedarf zugebilligt.

DAX gehört zu den Verlierern

An den Aktienmärkten ist der Bogen zwischen den Gewinnern und Verlierern des ersten Halbjahres 2016 weit gespannt. Die Investoren wählten höchst selektiv aus. Zu den Verlierern gehört mit -10% der DAX. Die Anleger mögen den deutschen Leitindex derzeit nicht wegen seiner hohen globalen Konjunkturempfindlichkeit. Ebenso straften sie Banktitel ab, so verlor die französische Großbank Sociéte Generale über 30% an Wert. Die ultraniedrigen Zinsen gefährden das Geschäftsmodell der Kreditinstitute. Auf der Gegenseite waren defensive Unternehmen gesucht. So legte beispielsweise Johnson & Johnson um mehr als 20% zu. Die von der Fantasie um das Auto der Zukunft begünstigte Nvidia-Aktie sprang sogar um mehr als 40%. Diese Beispiele zeigen, wie nahe große Gewinnchancen und hohe Verlustrisiken derzeit beieinander liegen.

Das globale wirtschaftliche und geopolitische Gesamtbild bleibt angespannt

Der apano-Stimmungsindex registriert eine deutliche Beruhigung der Märkte: die Volatilitäten und auch die Kreditausfallrisiken haben wieder ein so entspannt niedriges Niveau erreicht, als hätte es das Referendum nie gegeben. Schwierig bleibt die Lage trotzdem und zwar deshalb, weil nicht auf einen breiten und nachhaltigen Aufwärtstrend der Märkte gesetzt werden kann. Dazu ist das globale wirtschaftliche und geopolitische Gesamtbild viel zu angespannt, die Bewertungen zu hoch und die Gewinnerwartungen zu durchwachsen. Was die richtige Vorgehensweise für einen Anleger zusätzlich erschwert, ist die Instabilität der Stimmungen. Geradezu hinterlistig ist, dass sich die Phasen mit besonders schlechter Stimmung weiterhin als die Zeitfenster der besten Kaufgelegenheiten präsentieren – und umgekehrt. Antizyklisch im Gesamtmarkt vorzugehen und prozyklisch Branchen und Einzelwerte mit hohem Momentum – also starkem Aufwärtsschwung – zu kaufen, erscheint derzeit die erfolgreichste Vorgehensweise zu sein.

Entweder Exit vom Brexit oder DAX auf 8700

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Der Ausgang des Referendums hat nicht nur die Märkte überrascht, sondern offenbar auch die Initiatoren der Brexit-Bewegung selbst. Jedenfalls deuten insbesondere die bisherigen Reaktionen von Boris Johnson, der Brexit-Galionsfigur, darauf hin, dass er gar nicht an diesem Ergebnis und Mandat interessiert war. Vielmehr wollte er wohl mit einer knappen Referendums-Niederlage lediglich den Zorn des britischen Volkes akzentuieren, um damit zukünftig mehr Druck auf die EU ausüben zu können. Da das Referendum juristisch nicht bindend ist, und die Vorteile wohl doch nicht so überragend, wie von den Brexit-Befürwortern vor der Abstimmung dargestellt, gibt es eine – wenn auch zugegebenermaßen nur geringe – Wahrscheinlichkeit, dass das ganze Projekt abgeblasen wird. Der ganz große Verlierer wären die britischen Parteien, aber die Börsen würden wohl jubeln. Eine solche Entscheidung müsste aber schleunigst in den nächsten Tagen gefällt werden. Diese Option ist das letzte Bollwerk gegen einen drohenden Rutsch zumindest der europäischen Aktienindizes auf neue Jahrestiefs.

Keine Panik messbar, sondern gezielte Umschichtungen

Psychologisch betrachtet hat sich die Lage weiter eingetrübt. Denn zu den hohen Bewertungen der Aktien bei zugleich stagnierender Gewinnsituation gesellt sich nun noch eine zu erwartende Stimmungsverschlechterung wegen erhöhter Planungsunsicherheit der Industrie. Technisch betrachtet sind die Börsianer letzte Woche zum zweiten Mal nach Mitte Mai in die Falle getappt, dass die Abwärtstrends in Europa gebrochen würden. Der S&P500 erreichte zuletzt sogar fast ein neues Allzeithoch. Nach diesem teuren Doppelschlag dürften viele Investoren zunächst defensiver agieren. Andererseits misst der apano-Stimmungsindex keine Panik. Zwar tendieren die klassischen Sicherheitsvehikel (Risk off-Märkte) wie Gold, US- und deutsche Staatsanleihen sowie der US-Dollar ausgesprochen fest. Jedoch werden Aktien nicht panisch losgeschlagen, sondern es sind vielmehr ganz gezielte Umschichtungen in dividendenstarke und defensive Werte zu beobachten. So verhält sich kein Markt, der auf einen Crash zusteuert. Es hat aber den Anschein, dass sich die Marktteilnehmer auf eine weitere Verlangsamung der Weltkonjunktur einstellen. Der DAX dürfte wegen seiner vielen konjunktursensiblen Werte von einer solchen Neuorientierung belastet werden. Gibt es keinen schnellen Exit vom Brexit, droht deshalb hierzulande ein neues Jahrestief  – jedoch ist es gut vorstellbar, dass gleichzeitig die Kurse von Aktien wie Nestlé oder Johnson & Johnson auf neue Allzeithochs klettern.