Die weitere Zuspitzung der „Krim-Krise“ und die bisherige Erfolgslosigkeit diplomatischer Lösungsversuche verunsichern Börsianer weltweit. Jüngst hatte das Parlament auf der Halbinsel Krim die Unabhängigkeit und den Willen zum Anschluss an Russland erklärt. Am Sonntag findet voraussichtlich die Volksbefragung statt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit für einen Anschluss an Russland votieren wird.
Dies alles wird seitens der EU und der USA als völkerrechtlich nicht tragbar bewertet. Gleiches gilt für das Parlament in Kiew. Russland sieht das anders. Auch wenn eine militärische Auseinandersetzung nach wie vor als unwahrscheinlich einzustufen ist, scheinen doch Sanktionen seitens der EU und der USA immer unausweichlicher.
Ob es symbolische Sanktionen sein werden oder letztlich Sanktionen, die auch die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der westlichen Welt und Russland belasten, bietet viel Raum für Spekulationen. Und Börsen mögen eben solche Unsicherheiten nicht.
Doch das allein ist nicht der einzige Grund für den Stimmungswandel an den Börsen. Seit geraumer Zeit liefern globale Konjunkturdaten ein gemischtes Bild. Die USA hat in Summe eher unter den Erwartungen liegende Wirtschaftsdaten geliefert. Gleichwohl viele Investoren denken, dies läge am harten Winter, bleiben Zweifel. Die EU andererseits hat in Summe bessere Konjunkturdaten als erwartet präsentiert.
Allerdings wirft die Entwicklung in der Ukraine viele Fragezeichen auf. Gerade die enge wirtschaftliche Beziehung zwischen der EU und Russland könnte durch eine Eskalation bei den Sanktionen Schaden nehmen und letztlich die Wirtschaft und damit auch das globale Wachstum in Gefahr bringen.
Und zu guter Letzt untermauern die volkswirtschaftlichen Daten aus China, dass dort die Wachstumsgeschwindigkeit deutlicher abnimmt als ohnehin erwartet.
Unser apano-Stimmungsindex hat in den letzten Tagen immer wieder auf diese Lage reagiert. Während wir in den letzten Tagen letztlich noch im „zuversichtlichen“ Szenario verblieben sind – wenn auch knapp – hat heute Morgen ein Wechsel in das „neutrale“ Szenario stattgefunden. Die eng am Aktienmarkt liegenden Positionen haben wir in den letzten Tagen kontinuierlich reduziert und werden diesen Kurs auch in dieser Woche fortfahren. Wir rechnen mit einem weiteren Anstieg der Nervosität vor der Volksbefragung der Krim-Bewohner am Wochenende.