EZB senkt erneut die Zinsen – wird jetzt alles gut?

Wie erwartet hat Mario Draghi die Leitzinsen, die bisher bei 0,25% standen, auf 0,15% gesenkt. Ein neues Rekordtief! Weil die bisherigen Zinssenkungen noch nicht das gewünschte Ergebnis gebracht haben, geht die EZB jetzt einen Schritt weiter. Sie fordert Strafzinsen in Höhe von 0,1% von Banken, die ihr Geld bei der EZB parken und es nicht an Unternehmen (in Form von Krediten) verleihen.

Darüber hinaus stellt die EZB den Banken weitere 400 Mrd. Euro an Notenbank-Krediten zur Verfügung. Diese sollen an Private und Nicht-Finanzinstitute ausgeliehen werden. Einzige Auflage: Dieses Geld darf nicht zur Finanzierung von Immobilienkäufen verwendet werden. Zudem soll das ABS-Geschäft wiederbelebt werden. Wir erinnern uns: ABS sind mit Sicherheiten verbriefte Kredite, die erheblich zu dem Beinahe-Kollaps der Finanzmärkte 2008 beitrugen und seitdem vielerorts in Verruf sind.

Hinter den mit höchster Sicherheit (AAA) bewerteten Arrangements standen gebündelte Kreditforderungen. Diese enthielten neben Top-Schuldnern auch jede Menge „Subprimes“, also zweit- und drittklassige Bonitäten bis hin zu „faulen“ Krediten.

Mit diesem Maßnahmenpaket „schießt die EZB aus allen Rohren“. Die Börse hatte viele dieser Schritte bereits erwartet und im Vorfeld bereits zugelegt. Direkt nach der Entscheidung knackte der DAX erstmals die historische Höchstmarke von 10.000 Punkten – wenn auch nur für einen kurzen Moment.

Jetzt ist diese Unsicherheit aus dem Markt. Dennoch wollen wir das auch kritisch hinterfragen. Wie schlimm steht es um die Wirtschaft der Eurozone wirklich, wenn erneut so schweres Geschütz aufgefahren werden muss? Wie stark sieht die EZB die Deflationstendenzen in der Eurozone bzw. in einzelnen Mitgliedsstaaten?

Nun, es scheint, als würde es weitere Gewinne an den Börsen geben können. Es ist aber unseres Erachtens auch sicher, dass zunächst einmal insbesondere der Alternativmangel an attraktiven Anlagemöglichkeiten die Aktienmärkte getrieben hat. Auf dem erreichten Niveau bewertet die Börse die Unternehmen recht ambitioniert.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Der Markt hat eine Bewertung aufgebaut, als wenn die Geschäfte der Unternehmen glänzend liefen. Davon sind viele Länder und Branchen aber noch weit entfernt. Das erste Quartal 2014 verlief weitgehend enttäuschend.

Nun warten wir alle auf die kommende Berichtssaison zum 2. Quartal. Hier muss sich nun bestätigen, dass die Unternehmensgewinne endlich wieder kräftig steigen. Los geht es wie üblich am 4. Juli mit Alcoa. Bis dahin erwarten wir, dass der Juni durchaus nervös und volatil werden könnte.

Besuch bei Londoner Fondsmanagern

Markus Sievers und ich waren Dienstag bis Donnerstag in London. Wir haben uns mit den meisten der dort ansässigen Fonds-Manager unterhalten, die wir in unserem apano HI Strategie 1 mit einer Zielallokation bedacht haben. Konkret besuchten wir die Häuser Man, GLG, BlackRock, Marshall Wace und RWC. Hintergrund war neben dem persönlichen Kennenlernen insbesondere auch die Entwicklung der letzten 6 Wochen. Denn seit etwa Mitte März zeigen die meisten Manager von Long/Short Strategie-Fonds auffallende Konditionsschwäche. Das ist der Grund, warum unser Fonds seitdem leicht an Boden verloren hat, obwohl eigentlich an der Oberfläche – sprich: auf Ebene der Indizes – die Märkte ganz ordentlich liefen. Es war uns wichtig, zu ermitteln, mit welchen konkreten Herausforderungen die Manager sich konfrontiert sahen.

3 Problemfelder kristallisierten sich heraus: ein Umschwung im Momentum der Aktien/Branchen („Favoritenwechsel“), ein Sell-Off von regionalen Favoriten (Bsp. Italien) sowie eine Unterperformance der Small Caps versus Large Caps. Interessanterweise haben die Manager ganz unterschiedliche Lösungskonzepte vorgelegt, die überwiegend überzeugend klangen.

Gemäß unseres stringenten Risikomanagements auf Einzelfondsebene hatten wir sukzessive die Fonds mit der hartnäckigsten Abwärtsbewegung über die letzten Wochen reduziert und teilweise inzwischen sogar komplett verkauft. Andererseits haben wir aber auch da Aufstockungen vorgenommen, wo sich Stabilisierung einstellte. Die Erkenntnisse aus London fließen nun bei unserer nächsten Allokationsrunde mit ein. Zusammen fassend lässt sich sagen, dass das Konzept des apano HI Strategie 1 die „Alpha-Manager“-Schwäche gut abgefedert hat, aber trotzdem natürlich deren – gemäß unserer Anlagephilosophie damals wie heute gewollte – hohe Gewichtung die Performance in den letzten Wochen etwas belastete. Wir haben nun den Eindruck gewonnen, dass unsere Zielfondsmanager das oben beschriebene für sie schwierige Umfeld inzwischen beherrschen. Bestärkt wird diese Hoffnung durch die Resultate der letzten Tage, in denen sie fast durchgängig wieder positive Gewinnbeiträge lieferten.

Falls es über das Wochenende bei den diversen anstehenden Wahlen keine bösen Überraschungen gibt, werden wir nächste Woche unser derzeit auf „optimistisch“ stehendes Stimmungsbild etwas stärker ausreizen  und die Quote Aktien „long only“ in die obere Range unserer Gewichtungstoleranz führen, um damit die Dynamik des apano Strategie 1 zu erhöhen. Das werden wir dann über Index-ETFs umsetzen, denn aus diesem Teil des Portfolios wollen wir überwiegend die reine Marktbewegung, also das „Beta“, schöpfen.

Austausch eines Leitwolfs im apano-Stimmungsindex

Ab heute werden wir die Stimmung des chinesischen Aktienmarktes nicht mehr über den Hang Seng China Enterprises Index (HSCEI) messen, sondern über den Shanghai Stock Exchange Composite Index (SSECI).  Die beiden Indizes weisen ähnliche Kursverläufe auf.

Wir sind jedoch der Auffassung, dass der breit aufgestellte SSECI genauer die Stimmung der chinesischen Konjunktur und Anleger widerspiegelt als der stark auf Finanzwerte fokussierte und auf lediglich 40 Werte konzentrierte HSCEI.

Der apano-Stimmungsindex ist am Freitag von „optimistisch“ in „zuversichtlich“ gewechselt. Der Austausch des China-Leitwolfs führt heute zu einer geringfügigen weiteren Stimmungsabkühlung.

Fondsvolumen auf 25 Mio. Euro gestiegen

Der apano HI Strategie 1 hat rund 7 Monate nach Handelsstart ein Fondsvolumen von 25 Mio. Euro erreicht. Damit hat er bereits nach dieser kurzen Zeit ein Drittel der Wettbewerber hinter sich gelassen: Denn laut Medienberichten liegen mehr als 30% der Vermögensverwaltenden Fonds bei einem Fondsvolumen von unter 15 Mio. Euro.

In den Kurskapriolen der letzten Monate, insbesondere infolge der Ukraine-Krise, konnte der Fonds seinen wertstabilen Charakter beweisen. Dies ist vor allem auf den apano-Stimmungsindex zurückzuführen, der die global vorherrschende Marktstimmung identifiziert und somit die Basis der Anlageentscheidungen darstellt.

Sowohl bei Privatinvestoren als auch bei Anlageberatern, Vermögensverwaltern und Banken stößt der aus 8 Anlagestilen plus Cash aufgebaute Ansatz, in dem klassische und alternative Portfolioelemente in variablen Gewichtungen miteinander kombiniert werden, auf ein höchst positives Echo.

Wir freuen uns über die bisherige Entwicklung des apano HI Strategie 1 und blicken gespannt und optimistisch auf den zukünftigen Weg des Fonds. Der apano-Stimmungsindex wird uns dabei als wichtiger Kompass zur Seite stehen und uns auf den verschlungenen Pfaden der Märkte eine wertvolle Hilfe sein.

apano-Stimmungsindex startet optimistisch in die neue Woche

Eine bereits am Freitag einsetzende Kursrallye bei den Industriemetallen fand heute Morgen zur europäischen Börseneröffnung ihre Fortsetzung. Wir bewerten dies als zunehmenden  Risikoappetit der Investoren. Ein weiteres Argument in Richtung „Optimismus“ kam vom chinesischen Aktienmarkt.

Die Hoffnung auf eine Finanzmarktreform trieb die Kurse heute kräftig an. Es geht darum, dass der Staat sich ein Stück weit aus der Regulierung zurückziehen könnte, was perspektivisch zu verstärkten Zuflüssen von ausländischem Kapital führen kann. Zudem soll gerüchteweise bei der Genehmigung für den Gang an die Börse zukünftig mehr Rücksicht auf die Stimmungslage des Aktienmarktes  genommen werden.

Die Ukraine hingegen spielt heute keine Rolle an den Märkten, wohl insbesondere deshalb, weil Russland sich bislang nur in recht moderaten Tönen zum Ausgang des umstrittenen Referendums geäußert hat.

Manöver an der russisch-ukrainischen Grenze beendet?

Der apano-Stimmungsindex ist wieder optimistisch: Nachdem sich während des Wochenendes die Ukraine-Krise nicht weiter verschärft hatte, wurden am Montagmorgen viele der am Freitag eingegangenen Absicherungspositionen an den Märkten wieder geschlossen.

Mit der – bislang von der NATO noch nicht bestätigten – Aussage Russlands, das Militärmanöver an der Grenze zur Ukraine sei beendet, erhielten die europäischen Aktienmärkte heute weiteren Auftrieb.

Bereits kurz nach Börsenstart wurden für unsere Berechnung wichtige Widerstände genommen mit dem Resultat, dass der apano-Stimmungsindex wieder optimistisch wurde. Wir haben in unserem Fonds apano HI Strategie 1 deshalb heute die Aktienquote leicht erhöht.

apano-Stimmungsindex reagiert auf die wachsenden Spannungen in der Ostukraine

Nachdem sich die Stimmung vor den Osterfeiertagen kontinuierlich aufgehellt hatte, starteten die Märkte mit optimistischem Grundton in die neue Woche. Die Absichtserklärungen zur Deeskalation in der Ukraine am Gründonnerstag hatten die Anleger in gute Laune versetzt. Untermauert wurde der Optimismus von teilweise überraschend positiven Meldungen aus dem weiteren Verlauf der US-Berichtssaison.

Jedoch verdunkelte sich die Stimmung während der letzten beiden Tage abrupt. Ursache hierfür ist die zunehmend prekäre Situation im Osten der Ukraine.  Seit Ausbruch der Krim-Krise Anfang März war zu keinem Zeitpunkt die Gefahr einer militärischen Auseinandersetzung größer als vor dem jetzt anstehenden Wochenende.

Der apano-Stimmungsindex war zu Wochenbeginn in den optimistischen Bereich gewechselt. Heute Nachmittag steht der Index jedoch wieder unmittelbar davor, in den zuversichtlichen Bereich zurück zu fallen. Die Gründe für diese negativere Einstufung sind der seit gestern Mittag anhaltende Abgabedruck auf die europäischen Aktien und einzelne Emerging Markets gepaart mit zeitgleich einsetzender Erholung des Goldpreises.

apano-Stimmungsindex wieder zuversichtlich

Nach einem kurzen Ausritt in den neutralen Bereich ist der apano-Stimmungsindex wieder in das zuversichtliche Szenario zurück gekehrt. Was sind die Ursachen dieser Stimmungsaufhellung?  In meinem Blogbeitrag vom 14. April habe ich von dem schlechten „Torverhältnis“ zwischen guten und schlechten Nachrichten gesprochen. Eben dieses hat sich in den letzten beiden Tagen ein Stück zum Positiven verschoben. So haben sich Chinas jüngste Wirtschaftszahlen zwar als schwach bestätigt, waren aber stabil genug, um Frustverkäufe zu verhindern, der Kurssturz der Hightechs hat einen Zwischenstopp eingelegt und die im Laufe dieser Woche veröffentlichten Zwischenbilanzen der US-Unternehmen lieferten zwar ein gemischtes Bild, sind aber insgesamt überwiegend ordentlich ausgefallen. Nach unserer Berechnungsmethode ist bereits gestern Abend der S&P500 zu voller Punktzahl im apano-Stimmungsindex zurückgekehrt. Ein DAX-Schlussstand  bei 9400 und ein S&P500-Schlussstand bei 1860 würden unsere Zuversicht unterstreichen. Wir haben gestern Nachmittag und heute einige leicht offensive Zukäufe getätigt. Wenn, wie wir hoffen, über die Osterfeiertage keine schlimmen Nachrichten aus der Ost-Ukraine kommen, werden wir nächste Woche in unserem Fonds apano HI Strategie 1 unsere Kasse zu Gunsten attraktiver Kaufgelegenheiten peu à peu weiter reduzieren. Dabei werden wir insbesondere prüfen, welche der zuletzt im Zuge des Favoritenwechsels der Länder und Branchen stärker unter Druck geratenen Long-Short-Fonds eine Wiederaufstockung verdienen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen frohe Osterfeiertage

Ihr Martin Garske

apano-Stimmungsindex mahnt zur Vorsicht

Der apano-Stimmungsindex ist am Freitagabend zurück in den defensiven neutralen Bereich gefallen. Fundamental lässt sich dies durch ein ganz schlechtes „Torverhältnis“ untermauern. Denn es steht derzeit 1:5, was die Nachrichtenlage betrifft.  Es gibt derzeit lediglich ein Positivthema: Großer Appetit auf  Risk-on-Anleihen entschärft Probleme der Südeuropäer / Emerging Markets. Auf der Gegenseite finden derzeit 5 Negativthemen gleichzeitig statt:

1. Kurssturz der Hightechs

2. Ost-Ukraine

3. Chinas Wachstumsschwäche

4. Tapering geht weiter

5. Bilanzgewinne bislang eher mau

Ich denke, dieses Verhältnis ist schuld an der aktuell mauen Stimmung. Deshalb werden wir mit unserem Fonds apano HI Strategie 1 in die Karwoche defensiv und vorsichtig starten.