Rückblick 2018
In unserem Jahresausblick für 2018 hatten wir prognostiziert, dass die Unternehmensgewinne weiter klettern würden, was den Aktien trotz hoher Bewertung solide Unterstützung geben sollte. Unser größter Vorbehalt galt der festen Absicht der amerikanischen Notenbank (FED), die Zinsen während des Jahres kontinuierlich anzuheben und gleichzeitig dem Markt immer mehr Geld zu entziehen („Quantitatives Tapering“). Wir gingen davon aus, dass diese Maßnahmen die US-Renditen antreiben würden und rechneten mit einem Anstieg auf über 3% Zins p.a. für zehnjährige US-Staatsanleihen im zweiten Halbjahr 2018. Wir befürchteten, dass beim Überspringen dieser Marke größere Umschichtungen der Anleger von Aktien zurück in Anleihen erfolgen würden.
Und: Wir lagen mit diesem Ausblick absolut richtig. Tatsächlich erreichten die US-Zinsen im 10-Jahresbereich nicht nur die 3%-Hürde, sondern kletterten zum Ende des 3. Quartals bis auf 3,23% p.a. Und: Wie erwartet belastete dies erheblich den Aktienmarkt! Es ist kein Zufall, dass das Renditehoch zeitlich zusammenfiel mit dem Hoch der Aktienmärkte. Es ist als sicher anzunehmen, dass der dann beginnende Umtauschprozess einer der wichtigsten Treiber der heftigen Korrektur der Aktienmärkte im vierten Quartal war.
Was wir vor zwölf Monaten nicht auf dem Prognoseschirm hatten, war der Starrsinn des britischen Parlaments, weshalb Großbritannien nach aktuellem Stand auf einen harten Brexit zusteuert. Zudem unterschätzten wir die die Aggressivität der USA bei der Durchsetzung ihrer – sicherlich teilweise sehr berechtigten – Forderungen nach einer Neuausrichtung der internationalen Handelsströme.
Kurz zusammengefasst: Steigende Zinsen in den USA und damit einhergehend im Jahresverlauf fallende Aktienmärkte haben wir vorhergesehen. Mit der Gefahr eines ungeregelten Brexits und den heftigen Handelsstreitigkeiten zwischen USA und China hatten wir nicht gerechnet.
Die drei größten Herausforderungen 2019 – und einige Nebenschauplätze
Das Quantitative Tapering Programm der US-Notenbank ist inzwischen voll ausgefahren. Das bedeutet, dass sie Monat für Monat 50 Mrd. US $ an fällig werdenden Staatsanleihen nicht mehr durch Neukäufe auffängt, sondern andere Käufer dies übernehmen müssen – so entzieht sie dem Markt sukzessive wieder die Gelder, mit denen sie ihn seit der große Finanzmarktkrise in einem gigantischen Prozess („Quantitative Easing“) unterstützt hat.
Ab 2019 will auch die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Quantitative Easing einstellen, also keine Nettokäufe mehr vornehmen, sondern nur noch die Fälligkeiten reinvestieren. Somit bleibt nur noch die japanische Notenbank (BOJ) expansiv. Während Ende 2017 von den drei Notenbanken noch addierte Nettokäufe in Höhe von 100 Mrd. US $ pro Monat getätigt wurden, mutieren die obersten Währungshüter in der Summe ab Januar 2019 zu Nettoverkäufern.
Das unmittelbarste Risiko jedoch liegt in Großbritannien. Am 14. Januar wird das britische Parlament über den von Theresa May verhandelten Vertrag zwischen Großbritannien und der der EU abstimmen. Nach aktuellem Stand sieht es danach aus, dass der Vorschlag keine Mehrheit findet. Daraus würde sich ableiten: Es gibt entweder einen harten Brexit – mit einem zu erwartenden kleinen Börsenbeben. Oder aber Theresa May tritt von ihren Ämtern zurück und es gibt ein neues Referendum – Ausgang offen.
Hier würde sich aber sicher an den Börsen die Hoffnung breit machen, dass aufgrund der veränderten Faktenlage die Bremain-Befürworter eine zweite Abstimmung gewinnen. Eine dritte Variante wären eilig einberaumte Neuverhandlungen mit der EU, die im Fall des Falles wohl lieber nachbessert, als einen harten Brexit zu akzeptieren – damit könnten die Börsen gut leben, wobei aber zeitlich zuvor ja das angesprochene Börsenbeben läge. Sogar ein komplettes Abblasen des Brexits ohne nochmaliges Referendum ist laut Luxemburger Gerichturteil erlaubt und möglich.
Es darf spekuliert werden und bleibt spannend.
Im Thema „USA gegen den Rest der Welt (Handelsstreit)“ hat US-Präsident Donald Trump seinen wichtigsten Trumpf verloren: die US-Börsen sind zuletzt dramatisch eingeknickt. Wenn sich daraus eine Rezession entwickelt, wird er seinen Traum von einer Wiederwahl 2020 begraben müssen. Da er aber entsprechende Ambitionen hat, muss er seine Strategie überdenken. Denn eben jener Handelsstreit ist maßgeblich für die massiven Kursrückgänge der letzten Wochen verantwortlich. Die Unsicherheit führte zu global rapide sinkender Zuversicht und entsprechend gedämpften Ausblicken der Unternehmer. Bereits jetzt sinken die Aufträge und wichtige Investitionen werden auf Eis gelegt. Daraus leiten sich gedämpfte Gewinnerwartungen ab – ein Motiv für die heftigen Kursrückgänge.
Aber auch Xi Jinping steht unter Druck, denn die chinesische Wirtschaft bremst seit mehreren Quartalen scharf ab. Komparative Kostenvorteile gehen verloren und ausländische Unternehmen beginnen, nach China exportierte Arbeitsplätze zurück in die Heimat zu holen.
Beiden Staatsoberhäuptern kann es nicht dienlich sein, den Handelskonflikt zu eskalieren. Natürlich liegen die Probleme viel tiefer – es geht letzten Endes um die globale technologische und wirtschaftliche Vormachtstellung zur Mitte dieses Jahrhunderts. Die USA kann versuchen, den Stabwechsel um ein paar Jahre zu verschieben, mehr wird nicht möglich sein. Die Investoren hingegen wollen rasche Lösungen: es wird ihnen reichen, wenn einige wichtige Rahmenbedingungen neu justiert und nachgebessert werden – niedrige Zölle, mehr chinesische Importe, weniger Diskriminierung ausländischer Firmen in China, klare Regeln für den Transfer von Technologie – nichts, was nicht in einem „Big Deal“ im ersten Quartal 2019 gelöst werden könnte.
Natürlich wird auch das Thema Nordkorea dort mit eingebunden werden und von China als Verhandlungsmasse eingesetzt werden. Es darf durchaus darauf gehofft werden, dass 2019 ein Jahr wird, in dem ein paar wichtige Weichen gestellt werden, um den Handelsstreit einzudämmen.
Kurz zusammengefasst: Die bekannten Konflikte werden die Börsen weiter beschäftigen, Ausgang ungewiss. Möglicherweise ist aber die Stimmung schlechter als die Lage.
Und dann gibt es den nicht ganz unwichtigen Nebenschauplatz Europa. Mangelnde Haushaltsdisziplin in Italien und Frankreich tun dem Euro nicht gut. Andererseits könnten höhere staatlichen Ausgaben die lahmende Konjunktur in Europa voranbringen.
Optimisten gehen davon aus, dass die Party an der Börse nun nach dem erfolgten Kurseinbruch eine neue Runde einläutet und gerade deshalb noch lange weitergeht. Attraktive Renditen auf Top-Bonitäten gab es 2018 nur für kurze Zeit im Spätsommer/Frühherbst. Diese Gelegenheit ist bereits wieder verstrichen. Zumindest in Europa ist kurz-, mittel- und langfristig nicht mit Zinserhöhungen zu rechnen. Diese verbieten sich mit Blick auf die Haushaltslage vieler Mitgliedsstaaten. Vorerst ist nicht mit einem Ende der Nullzinspolitik zu rechnen. Deshalb sind 2019 andere Ertragsmöglichkeiten gesucht. Davon könnten Aktien durchaus profitieren.
Pessimisten finden alle Zutaten für eine neue, viel schlimmere Krise, die alles in den Schatten stellt, was wir bisher erlebt haben. Das Pulver der Zentralbanken ist verschossen, Kleingeistigkeit bedroht die EU und im Handelsstreit USA vs. China gibt es bislang nur Verlierer. Ein harter Brexit und/oder ein Scheitern der im Januar in Peking stattfindenden Handelsgespräche könnte die 2019er Risikobudgets der Großinvestoren bereits im ersten Quartal aufzehren und damit die Chancen auf ein gutes Börsenjahr im Keim ersticken.
Warum Sie mit apano-Fonds für 2019 gut gerüstet sind
Man AHL Trend Alternative ist der Fonds der Wahl für alle diejenigen, die sich von den klassischen Börsen unabhängig machen wollen. Seit 1990 ist dieses Investment erfolgreich am Markt und gerade dann ein unverzichtbarer Depotbaustein, wenn das Börsenbarometer kräftig fällt.
Der Investmentfonds apano Global Systematik sagt ja zu Aktien, denn zu Sachwerten gibt es mangels Zinses keine Alternative. Zudem ist der globale Wachstumspfad der Weltwirtschaft weiterhin nach oben gerichtet. Nach dem heftigen Kurseinbruch im vierten Quartal sind Aktien erstmals seit Langem nicht mehr überteuert. Während sich mit diesem Fonds Ihr Kapital in guten Börsenzeiten vermehrt, kann das Wertsicherungskonzept gewährleisten, dass er sich in schlechten Zeiten signifikant stabiler verhält als ein reinrassiger globaler Aktienfonds.
Der OVID Infrastructure HY Income UI ist ein andersdenkender Rentenfonds. Jenseits der Investment– Grade-Anleihen mit ihren Niedrigzinsen ist Geldanlegen momentan sehr lukrativ. Die kurzen Laufzeiten der einzelnen Anleihen im Fonds erlauben eine schnelle Anpassung an die jeweils aktuellen Marktbedingungen. Damit bietet er stets Markt gerechte Renditen. Die Schuldner hinter den Anleihen sind Unternehmen, die sich gewerbsmäßig mit Infrastruktur befassen. Dadurch ist er nicht unmittelbar auf eine brummende Konjunktur angewiesen. Denn: gefahren, geflogen, gemailt und geduscht wird schließlich immer!
Wir erwarten für 2019 alles außer langweilige Märkte. Die Weichen werden wohl im ersten Quartal gestellt werden. Im Geiste von André Kostolany wünschen wir Ihnen für Ihre in 2019 anstehenden Anlageentscheidungen die richtigen und zielführenden Gedanken, die notwendige Geduld und das zwingend erforderliche Quentchen Glück.
Mit herzlichen Grüßen
Martin Garske und Christian Schmidt