Märkte aktuell: nach der Abgabewelle im Vorfeld der Osterfeiertage präsentieren sich zu Beginn der neuen Woche die Börsen uninspiriert und lustlos. Das ist enttäuschend, denn nach dem glücklicherweise überwiegend friedlich verlaufenen Osterfest konnten Rückkäufe erwartet werden. Jedoch belasteten neue negative Kommentare über die immer stärker nachlassende Gewinnqualität und -dynamik der Unternehmen. Für das globale Wirtschaftswachstum liegen nun die neuesten Schätzungen trotz der weit geöffneten Geldschleusen bei gerade noch mageren 2,5%. Das lässt die Bewertung der Aktien als angemessen erscheinen, weshalb sich wenig Fantasie ergibt für weiteres Aufwärtspotenzial. Enttäuschend in diesem Zusammenhang präsentieren sich die Ausgaben der privaten Verbraucher als auch der Unternehmen. Beide Wirtschaftssubjekte nutzen das historische Zinstief bislang nur sehr zögerlich für Anschaffungen und Investitionen. Theoretisch könnten zwar die Vertreter der dritten Gruppe – die öffentlichen Haushalte – ihre Ausgaben steigern und Staatsaufträge im großen Stil vergeben, um die Weltwirtschaft anzukurbeln. In Anbetracht der hohen internationalen Verschuldungsquote erscheint dies jedoch als recht unwahrscheinlich. Mal schauen, ob sich dazu etwas Neues auf dem vom 15.-17. April in Washington anstehenden Frühjahrstreffen von IWF, Weltbank, Finanzministern und führenden Notenbankern ergibt. Inmitten dieses abwartenden und lustlosen Umfeldes überrascht es, dass die im apano-Stimmungsindex täglich bewerteten Einzelindikatoren in ihrer Summe die aktuelle Lage mit „optimistisch“ bewerten. Der Stimmungsindex analysiert nicht die fundamentale Großwetterlage. Stattdessen konstatiert er Tag für Tag den Status Quo diverser Schlüsselmärkte. Sein optimistisches Fazit mag überraschen (auch ich als Autor dieses Blogs bin kurzfristig eher skeptisch für die Märkte). Es ist sicherlich derzeit nicht Mehrheitsmeinung, nun optimistisch für die Märkte zu sein. Aber es ist wichtig, festzuhalten, dass der Stimmungsindex bislang selten irrte.
Fazit: Trotz aller fundamental berechtigter Bedenken zeigt sich die Stimmung an den Märkten trotzig und versucht den Ausbruch nach oben. Die gute Stimmung wird dabei sowohl von den Risk on – als auch von den Risk off- Parametern gestützt. Freilich weist das optimistische Gesamtbild nur einen winzigen Puffer auf. Deshalb wird wohl nach der Abwicklung des anstehenden Quartalsultimos die Nagelprobe anstehen. Dann wird sich zeigen, ob die institutionellen Investoren genügend Vertrauen in das globale wirtschaftliche Umfeld haben und ihre Aktienquote anheben.