apano – Stimmungsindex zum ersten Mal in 2016 optimistisch

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Märkte aktuell: nach der Abgabewelle im Vorfeld der Osterfeiertage präsentieren sich zu Beginn der neuen Woche die Börsen uninspiriert und lustlos. Das ist enttäuschend, denn nach dem glücklicherweise überwiegend friedlich verlaufenen Osterfest konnten Rückkäufe erwartet werden. Jedoch belasteten neue negative Kommentare über die immer stärker nachlassende Gewinnqualität und -dynamik der Unternehmen. Für das globale Wirtschaftswachstum liegen nun die neuesten Schätzungen trotz der weit geöffneten Geldschleusen bei gerade noch mageren 2,5%. Das lässt die Bewertung der Aktien als angemessen erscheinen, weshalb sich wenig Fantasie ergibt für weiteres Aufwärtspotenzial. Enttäuschend in diesem Zusammenhang präsentieren sich die Ausgaben der privaten Verbraucher als auch der Unternehmen. Beide Wirtschaftssubjekte nutzen das historische Zinstief bislang nur sehr zögerlich für Anschaffungen und Investitionen. Theoretisch könnten zwar die Vertreter der dritten Gruppe – die öffentlichen Haushalte – ihre Ausgaben steigern und Staatsaufträge im großen Stil vergeben, um die Weltwirtschaft anzukurbeln. In Anbetracht der hohen internationalen Verschuldungsquote erscheint dies jedoch als recht unwahrscheinlich. Mal schauen, ob sich dazu etwas Neues auf dem vom 15.-17. April in Washington anstehenden Frühjahrstreffen von IWF, Weltbank, Finanzministern und führenden Notenbankern ergibt. Inmitten dieses abwartenden und lustlosen Umfeldes überrascht es, dass die im apano-Stimmungsindex täglich bewerteten Einzelindikatoren in ihrer Summe die aktuelle Lage mit „optimistisch“ bewerten. Der Stimmungsindex analysiert nicht die fundamentale Großwetterlage. Stattdessen konstatiert er Tag für Tag den Status Quo diverser Schlüsselmärkte. Sein optimistisches Fazit mag überraschen (auch ich als Autor dieses Blogs bin kurzfristig eher skeptisch für die Märkte). Es ist sicherlich derzeit nicht Mehrheitsmeinung, nun optimistisch für die Märkte zu sein. Aber es ist wichtig, festzuhalten, dass der Stimmungsindex bislang selten irrte.

Fazit: Trotz aller fundamental berechtigter Bedenken zeigt sich die Stimmung an den Märkten trotzig und versucht den Ausbruch nach oben. Die gute Stimmung wird dabei sowohl von den Risk on – als auch von den Risk off- Parametern gestützt. Freilich weist das optimistische Gesamtbild nur einen winzigen Puffer auf. Deshalb wird wohl nach der Abwicklung des anstehenden Quartalsultimos die Nagelprobe anstehen. Dann wird sich zeigen, ob die institutionellen Investoren genügend Vertrauen in das globale wirtschaftliche Umfeld haben und ihre Aktienquote anheben.

Deutlich abgekühlte Markstimmung

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Gleich zu Wochenbeginn ist die Marktstimmung weiter merklich abgekühlt. Die Börse in China verlor über Nacht 8,5%. Mit diesem größten Tagesverlust zeigt sich, dass eine Stabilisierung trotz vieler drastischer Maßnahmen der chinesischen Regierung noch nicht erreicht ist. Die Ängste vor einer weltweiten Konjunkturkrise gewinnen aktuell die Oberhand. Der apano-Stimmungsindex wechselte gleich heute Morgen zur Börseneröffnung vom zuversichtlichen in das neutrale Szenario.

Die Marktstimmung kühlte sich bereits im Verlauf der vergangenen Woche deutlich ab, da die Berichtssaison der Unternehmen viele – meist als mäßig oder negativ empfundene – Überraschungen bereithielt. Gerade die hoch in der Anlegergunst stehenden Technologiewerte enttäuschten. Über China kam zuletzt auch größerer Druck auf die gesamte Bandbreite der Rohstoffpreise auf. Einerseits über niedriger als erwartete Goldbestände als auch ferner wegen schlechter Konjunkturdaten. Der apano-Stimmungsindex registrierte die schlechter werdende Stimmung, hielt sich aber bis Freitag zum europäischen Börsenschluss noch im knapp zuversichtlichen Szenario.

Fazit: Es ist noch zu früh die derzeitige Situation final zu bewerten. Da die aktuelle Handelswoche mit vielen Daten von der Unternehmensseite als auch von der konjunkturellen Seite aufwartet, muss hier eng am Markt agiert werden. Nicht zuletzt die Sitzung der FED am Mittwoch wird besondere Bedeutung bekommen.

Der Wechsel des apano-Stimmungsindex ist noch frisch und muss sich im Tagesverlauf noch bestätigen. Jedoch signalisiert der Stimmungsverlauf, dass von Aufnahme von Risikopositionen im Depot abzusehen ist. Bei der Bestätigung des neutralen Szenarios im Laufe des Tages sollten Risikopositionen eher abgebaut werden, da ein weiterer Kursrutsch dann wahrscheinlicher wird.

Guter Vorsatz: Über Geld sprechen

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

apano läutet auf dem Börsentag in Dresden am 19.01.2013 das neue Vertriebsjahr ein. Die Messe bietet der breiten Anlegerschicht einen Überblick über Finanzanlagen und das Börsengeschehen.

Insgesamt 100 Anbieter zum Thema „Geld“ machen sich auch in diesem Winter wieder auf den Weg in die Elbflorenz des Ostens. Das sorgt für eine interessante und gut gemischte Ausstellerliste. In der Minderheit sind allerdings nach wie vor Fondsgesellschaften, Journalisten und Vermögensverwalter. Das ist schade, da das Allokations-, Order- und Abwicklungsthema erst ganz am Ende der Entscheidungskette steht. Geld, Gedanken, Geduld und Glück sind die Zutaten des Börsenerfolgs. Ganz am Anfang stehen die Fragen „Was will ich mit meinem Geld erreichen?“, „Wie lange habe ich für eine Kapitalanlage Zeit?“ und „Welchen Verlust bin ich bereit zu tragen?“ Geld ist allerdings nicht beliebig vermehrbar, aber „Gedanken“ eine unbegrenzte Ressource. Und Geduld ist nicht eine mit in die Wiege gelegte Charaktereigenschaft und Glück extern vorgegeben. Daher lohnt es sich, Gedanken zu machen und über Geld zu sprechen.

Gerade der Jahresanfang ist von Aufräumaktionen zu Hause und am Arbeitsplatz geprägt. Gleichzeitig ist er eine gute Zeit, das eigene Depot unter die Lupe zu nehmen. Hat sich vielleicht bei einigen gut gelaufenen Positionen ein Klumpenrisiko gebildet? Dresden 2013 bietet auf engem Raum viele kompetente Ansprechpartner. Der Weg dahin kann kältebedingt glatt und rutschig sein, das Parkett des Konferenzzentrums ist es mit Sicherheit nicht.

In diesem Sinne wünsche ich allen Teilnehmern einen interessanten Gedankenaustausch. Mehr und offener über Geld zu reden, ist aus meiner Sicht ein guter Vorsatz für das vor uns liegende Jahr 2013.

Die Ruhe vor dem Sturm?

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Seit gestern weht eine frische Brise durch die Börsensäle. Damit hat eine fast 2-wöchige Flaute ihr vorläufiges Ende gefunden. Was waren die Ursachen dieser fast unheimlichen Stille und wie geht es nun beim Stand von 7000 Punkten im DAX weiter?

Tagelang das gleiche Bild: Jeder Versuch der Börsen, nach oben oder unten auszubrechen, war am Ende der Börsensitzung wieder eliminiert. Was steckte hinter dieser Phlegmatik?

Die Marktteilnehmer hatten sich Ende Juni auf den Sommer vorpositioniert. In den letzten 4 Jahren erlebten Aktionäre im 3. Quartal zweimal äußerst unangenehme Zeiten, die den Spaß an abendlichen Grillparties gründlich verdarben. Sowohl 2008 als auch 2011 entstanden aus fast heiterem Himmel heftige Sommergewitter, die z.B. den DAX-Anleger dann am Ende des Quartals mit -10 bzw. -25 Prozent haben im Regen stehen lassen. So war es nicht verwunderlich, dass viele Privatanleger und Fondsmanager sich 2012 mit geringer Aktiengewichtung auf den Weg in Richtung Sommerferien machen wollten.

Dann kam Ende Juni der Paukenschlag vom EU-Gipfel mit der Absichtserklärung, dass der Euro-Rettungsfonds ESM zukünftig direkt Kapitalhilfen an geschwächte Banken zahlen darf. Drei Wochen später legte EZB-Chef Mario Draghi noch eine Schippe drauf: Die EZB werde alles innerhalb ihres Mandats tun, was zum Erhalt des Euro nötig sei. Dieser Doppelschlag wurde von den Anlegern als wichtiger Schritt gedeutet, um die Kapitalmärkte zu beruhigen. Denn die dringlichste Anlegersorge war, wie die Baisse-Spekulation gegen südeuropäische Staatsanleihen aufgehalten werden kann.

So kam es von Anfang Juli bis Anfang August zu einer Eindeckungs-Rallye an den Börsen. Viele Anleger und Fondsmanager erhöhten ihre „Risk on“- Positionen. Zudem reduzierten viele negativ eingestellte Marktteilnehmer ihre Baisse-Positionen, nahmen also Eindeckungskäufe vor. Dieser Prozess führte die wichtigsten Märkte in Europa und Amerika innerhalb kürzester Zeit bis an markante technische Widerstandslinien heran.

Genau das ist das Problem. Börsen sind Antizipationsmechanismen, die unglaublich schnell Anpassungen vornehmen. Die oben angesprochenen Nachrichten sind eingepreist und es bedarf neuer Stimulationen. Ohne diese reicht die Kraft nicht, um solche wichtigen Widerstände, an denen wir jetzt angelangt sind, einfach zu überspringen. So stehen die beiden wichtigsten Aktienindizes weltweit, Dow Jones und S&P 500, auf den Jahreshochs vom Frühjahr und zugleich auch exakt auf den Levels, die den Untergrenzen der Konsolidierungsbänder rund um die Allzeithöchststände von 2007 entsprechen. Psychologisch übertragen bedeutet das: Ab hier beginnt die Euphoriephase.

Wie zu beobachten ist, hängen fast alle Börsen – der DAX nicht ausgenommen – stark an der Kursentwicklung der US-Aktien. Die Frage, wie es weiter geht mit dem DAX, lässt sich also über den Umweg beantworten, ob es gerechtfertigt ist, dass die amerikanischen Aktien inmitten von Staatschuldenkrise und anämischen globalen Wachstumsraten nur noch 6 Prozent unter ihren Allzeithöchstständen von 2007 notieren. Gründe, diese Frage zu bejahen, gibt es: Die meisten Unternehmen verdienen heute viel mehr als 2007, so dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis heute deutlich günstiger ist. Die Gewinnrendite auf Aktien sieht besonders im Vergleich zur Anleiherendite äußerst attraktiv aus. Sie berechnet sich aus dem Kehrwert des Kurs-Gewinn-Verhältnisses.

Wenn wir also z.B. beim DAX davon ausgehen, dass die Kurse derzeit ungefähr im Durchschnitt dem 13-fachen Jahresgewinn entsprechen, so bekommen wir eine Gewinnrendite von 100 Prozent :13 = 7,69 Prozent. Verglichen mit den 1,5 Prozent, die eine 10-jährige Bundesanleihe derzeit an Rendite bringt, kommt ein Ergebnis zustande, das historisch fast einmalig ist: Die Gewinnrendite bei Aktien liegt fünfmal so hoch. Dies liegt natürlich nicht nur an den sprudelnden Gewinnen der Unternehmen, sondern auch an den extrem niedrigen Zinssätzen für Top-Anleihen. Genau dieses Phänomen ist in den USA auch zu beobachten, so dass aus dieser Betrachtung heraus Aktien keineswegs überteuert und euphorisch bewertet sind.

Also nichts wie rein in den Markt? Ja, aber! Denn es gibt auch Risiken. Der Liquiditätsfalle insbesondere der südeuropäischen Staaten soll zumindest indirekt mit dem Drucken neuen Geldes begegnet, der Teufel also mit Beelzebub bekämpft werden. Eine wirklich ernst genommene Rückführung von Staatsschulden würde die globale wirtschaftliche Aktivität lähmen und somit auf die zukünftigen Gewinne der Unternehmen drücken. Nicht zu vergessen: Die Börse handelt Zukunft, nicht Vergangenheit!

Weitere Risiken sind: Wir sehen derzeit Gewinnmitnahmen bei Anleihen der Top-Bonitäten. Der Bund-Future hat technisch gesehen eine doppelte Spitze (Doppeltop) gebildet, ein gefährliches Warnsignal! Solange die Gewinnmitnahmen begrenzt bleiben und die Erlöse zudem in Aktien „gedreht“ werden, ist das nicht schlimm. Sollten diese Wolken am Horizont des Rentenmarktes sich aber zu einem schweren Gewitter entwickeln, dann werden viele Marktteilnehmer dies als Ausdruck eines beginnenden Vertrauensbruches in die Schuldnersolidität werten. Zudem würde der dadurch bedingte rasche Renditeanstieg die oben dargestellte hohe Attraktivität von Aktien versus Anleihen schnell schrumpfen lassen.

Am 12. September verkündet das Bundesverfassungsgericht sein Urteil über den ESM und Fiskalpakt – was, wenn es zum Ergebnis kommt, dass ein Verstoß gegen die deutsche Verfassung vorliegt? Zudem verdichten sich in Israel Gerüchte über einen unmittelbar bevorstehenden Militärschlag gegen die im Bau befindlichen iranischen Atomanlagen.

Mein Fazit: Obwohl Aktien auf dem derzeitigen Niveau billig sind, erwarte ich keinen großen Schub nach oben. Glaubhaft wird der Aufbruch in neue Höhen nur, wenn er von hohen Umsätzen begleitet wird, ausgelöst durch eine Serie von handfesten, positiv interpretierten Impulsen.

Die hier aufgeführten Gefahren sollten nicht unterschätzt werden. Anleger sollten diese Risiken mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 10 bis 20 Prozent einkalkulieren. Vorsichtige Akteure warten also entspannt zumindest auf den 12. September und genießen bis dahin den endlich auch in Deutschland angekommenen Hochsommer. Für ungeduldigere Charaktere gilt: Mein persönlicher Eindruck ist, dass die Amerikaner ihre Indizes Dow und S&P zum Jahresende auf neue Allzeithochs hieven werden, so dass ich für den DAX auf Jahresendsicht eher von 7500 als von 6500 Punkten ausgehe. Jedoch ist das zu 50 Prozent Bauchgefühl. Sich darauf zu verlassen, wäre leichtsinnig.

Also werde ich meine positive Grundausrichtung absichern und zu diesem Zweck nüchtern handelnde Maschinen in mein Portfolio einbauen: Managed Futures. Denn noch ist nicht abzusehen, ob die gestern aufgekommene frische Brise Vorbote eines neuen Hochs ist und wir weiter feiern können oder ob wir uns antizyklisch an das Sprichwort halten sollten, die Party genau dann zu verlassen, wenn sie am schönsten ist.