Heftige Stimmungsschwankungen mit nahezu täglich wechselnden Vorzeichen

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Die letzten Handelstage waren für antizyklisch denkende Händler und Anleger ein Traum. Ihre prozyklischen Pendants hingegen dürften daran wenig Freude gefunden haben. Der ständige Wechsel der Vorzeichen belegt, dass die Investoren auf Richtungssuche sind. Das Auseinanderdriften der Branchen (feste Bauaktien und Verbrauchertitel einerseits, schwache Bank- und Gesundheitswerte andererseits) deutet darauf hin, dass die Anleger bereit sind, selektive Anschaffungen vorzunehmen, ohne dabei aber ihre Aktienquote insgesamt erhöhen zu wollen. Insgesamt fanden die Kursschwankungen der letzten Tage in einem Korridor auf relativ hohem Niveau statt. Obwohl die Tagesumschwünge insgesamt einen nervösen und hektischen Eindruck hinterlassen, gibt es keinen Grund zu erhöhter Wachsamkeit. Denn die Intensität der Bewegungen einzelner Handelstage war zwar schon beeindruckend, trotzdem wurden wichtige Korridore nicht verlassen. Haupttreiber der letzten Woche waren natürlich die Spekulationen rund um die Deutsche Bank. Deshalb waren die Temperaturschwankungen an den europäischen Börsen, allen voran im bankenlastigen EuroStoxx 50 Index, besonders ausgeprägt. Als stützender Treiber erwiesen sich hingegen die neuesten Konjunkturdaten. Sowohl in Europa als auch in den USA lagen nahezu alle herein kommenden Daten teils deutlich über den Schätzungen der Volkswirte. Das galt gleichermaßen für das Verbrauchervertrauen als auch für zahlreiche Erhebungen aus der Industrie.

Weit entfernt von jeglicher Aufgeregtheit

Auffallend ist, dass der wichtige Risikosensor Gold keine positiven Impulse mehr erhält. Selbst an schwachen Börsentagen verliert das gelbe Metall derzeit an Wert. Sensibler zeigten sich die Indizes für Volatilität, jedoch war auch hier selbst der letztwöchige Höchststand immer noch weit entfernt von jeglicher Aufgeregtheit. Da sich auch schwächere Bonitäten wie z.B. Staatsanleihen aus Portugal zuletzt erholt zeigten, ist es als unbedenklich zu bewerten, dass US- und deutsche Staatsanleihen haussierten. Diese relaxte Bewertung wird unterstützt von den Emerging Markets, die weiterhin einen überaus robusten Eindruck machen. Die negative Seite ist kurz, aber gewichtig: dem für die globale Anlegerstimmung überaus wichtigen S&P 500 Index geht seit Wochen jedes Mal in der Nähe von 2.170 Punkten die Puste aus. Unter der gleichen Konditionsschwäche leidet auch sein „großer Bruder“, der Dow Jones Industrials. Weiterhin kraftvoll hingegen zeigt sich der Technologieindex Nasdaq 100.

Vor den US-Präsidentschaftswahlen ist eine ausgeprägte Rallye unwahrscheinlich

Der Beginn der Berichtssaison für das dritte Quartal 2016 steht unmittelbar bevor. Da die jüngsten Konjunkturdaten überraschend positiv ausfielen, ist es gut möglich, dass die Unternehmensbosse einen recht zuversichtlichen Ton einschlagen werden, wenn sie ihren Ausblick auf die laufenden Geschäfte geben. Eine gute Perspektive wäre eine wichtige Grundvoraussetzung, damit die ambitioniert bewerteten Aktien eine neue Stufe auf der Kursleiter nach oben erklimmen können. Andererseits sind wir nur noch einen Monat von den US-Präsidentschaftswahlen entfernt. Bis dahin ist eine ausgeprägte Rallye unwahrscheinlich. Wer dennoch vor dem Wahltag sein Portfolio ausbauen möchte, sollte entweder kühl antizyklisch agieren und nur an schwachen Tagen kaufen oder aber warten, bis/ob der S&P 500 neue Höchststände erreicht. Erst dann, also oberhalb von 2.185 Punkten, dürfte sich ein Umschwenken von antizyklischer zu prozyklischer Vorgehensweise lohnen.

Geduldig auf die Chance warten

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Die Notenbanken Japans und der USA haben geliefert, was von ihnen erwartet wurde. In Erleichterung darüber sprangen letzten Donnerstag die Preise sämtlicher Anlageklassen gleichzeitig hoch. Das lässt die Interpretation zu, dass die Anleger ihrer Kasse Liquidität entnahmen und ihren Investitionsgrad erhöhten. Das ist insofern bemerkenswert, da in den Wochen zuvor Geld an den Märkten hauptsächlich lediglich hin und her geschoben wurde.  Inzwischen mehren sich die Stimmen, die davon ausgehen, dass die Zinsen der großen Nationen bis zum Ende dieses Jahrzehnts auf Grund des ausbleibenden Inflationsdrucks und der zögerlichen Investitionsneigung auf dem derzeitigen Extrem-Level verharren werden. Nutznießer dieser um sich greifenden Überzeugung sind in erster Linie die Rentenmärkte in den USA und in Deutschland. Nach einer kleinen Verschnaufpause starteten deren langfristige Anleihen wieder durch. Da aber die Emissionen schlechterer Bonitäten ebenfalls zulegen konnten, interpretieren wir die Wertsteigerung der Top-Anleihen nicht als Grund zur Besorgnis.

Schwacher Dollar lässt Industriemetalle steigen

Auch die Industriemetalle zeigten sich zuletzt spürbar erholt. Dies beeinflusst den apano-Stimmungsindex zwar positiv, jedoch muss das Ergebnis interpretiert werden. Die Preise der Industriemetalle steigen derzeit wegen des schwächeren Dollars und ihrer Charaktereigenschaft als Asset mit leicht alternativem, diversifizierendem Charakter zu Aktien und Anleihen – nicht wegen echter Nachfragebelebung. Trotzdem: der Anstieg der Rohstoffpreise, die niedrigen US-Zinsen und der schwächere US-Dollar sind gute Nachrichten für die Schwellenländer. Die Emerging Markets zeigen sich deshalb sowohl von der Aktien- als auch von der Anleiheseite überwiegend entspannt. Zu beobachten ist jedoch der chinesische Markt. Der Shanghai Composite Index ist, wenn auch nur hauchdünn, aus seinem kurzfristigen Aufwärtstrend heraus gerutscht.

US-Präsidentschaftswahl lähmt die Märkte

Warum der wieder gewonnenen Risikofreude der Anleger nicht so recht zu trauen ist, erklärt sich aus dem Blick auf die etablierten Aktienindizes. Kein einziger dieser Märkte liefert derzeit einen positiven Impuls zum apano-Stimmungsindex! Nach den Notenbanken ist vor der US-Präsidentenwahl. Die Börsianer finden immer einen Grund, abwartend zu agieren. Da Überraschungen passieren können – viele Markteilnehmer wurden mit dem Brexit – Ergebnis auf dem falschen Fuß erwischt – ist es wahrscheinlich, dass im Vorfeld der Wahl die Großanleger ihre Kasseposition drastisch erhöhen werden. Deshalb wird vorerst wohl jeder größere Erholungsansatz schnell wieder in sich zusammen fallen. Zudem sind Aktien wegen ihrer fehlenden Gewinndynamik recht teuer. Dieses Thema wird bald wieder auf den Prüfstand kommen, denn in wenigen Tagen beginnt die Berichtssaison für das dritte Quartal. Allzu große Sorgen muss sich der Anleger trotzdem nicht machen, denn weit und breit gibt es keine echte Alternative zu Engagements in gut geführten Unternehmen. Anleger, die das ebenfalls so sehen und ihre strategischen Positionen aufstocken möchten, sollten auf eine antizyklische Kaufgelegenheit warten. Diese liegt momentan nicht vor, die gemessene Stimmung ist schlichtweg noch zu gut. Aber es ist gut vorstellbar, dass es im Oktober den ein oder anderen turbulenten Tag geben wird, der sich für Aufstockungen anbietet.

Abwarten und Kräfte schonen!

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Das über den apano-Stimmungsindex gemessene globale Sentiment der Anleger verharrte letzte Woche ruhig und stabil auf nahezu unverändertem Niveau. Der derzeitige Wert liegt jedoch deutlich unterhalb der optimistischen Marktverfassung, die in den vergangenen beiden Monaten vorherrschte. Dies kommt insbesondere in den sogenannten Risk-on Parametern zum Ausdruck: kein einziger der für den Stimmungsindex relevanten Aktienmärkte liefert derzeit positive Impulse, wenngleich die Aktien auch nicht negativ zum Stimmungsbild beitragen. Das Gleiche gilt für die offensiveren Anleihen von Bonitäten im mittleren und unteren Investmentgrade. Andererseits bleibt jedoch fest zu halten, dass auch die Gruppe der risikoaversen Anlagen nicht auftrumpfen kann: eine lustlose Seitwärtsentwicklung im Goldpreis, sich wieder beruhigende Volatilität an den Aktienmärkten und leicht nachgebende Kurse für Top-Bonitäten am Anleihemarkt sprechen nicht für eine Flucht in Sicherheit. Dieser völlig ausgewogene Wettstreit zwischen Risikofreude und Risikoaversion mündet deshalb weiterhin in ein neutrales Gesamtbild. Der Kursanstieg der Börsen am heutigen Vormittag ist erfreulich, hat aber nicht die Dynamik, um den Stimmungsindex zu beeinflussen. Zudem könnte die freundliche Tagesverfassung auch lediglich auf Eindeckungen nach dem großen Verfallstermin zurück zu führen sein.

Wie werden die Markteilnehmer die Notenbankentscheidungen interpretieren?

Diese Woche steht ganz im Schatten der Notenbanken. Neben der Zinsentscheidung in den USA tagt auch die Bank of Japan. Während von Japan kleine expansive Schritte erwartet werden, z.B. wird über ein neues Ankaufprogramm ausländischer Rententitel spekuliert, um den Yen zu schwächen, wird von der US-Notenbank still halten erwartet. Freilich ist davon auszugehen, dass die FED den Markt verbal darauf einstimmt, dass sie im Dezember erhöhen wird – falls es im Anschluss an die US-Präsidentenwahl nicht zu nachhaltigen Marktverwerfungen kommt. Es ist davon auszugehen, dass die Börsen in der zweiten Wochenhälfte, also im Anschluss an die Notenbank-Pressekonferenzen, deutlich an Dynamik gewinnen werden. Die Richtung wird nicht nur davon abhängen, was die Notenbanken sagen, sondern vor allem, wie die Marktteilnehmer dies interpretieren werden. Sehr wichtig wird zudem aber auch die Flut an aktuellen Daten zu den Frühindikatoren und Einkaufsmanagerindizes, die Donnerstag/Freitag erwartet werden. Die globalen Anleger warten Hände ringend auf Signale, dass die Weltwirtschaft endlich wieder Fahrt aufnimmt. Zur Ermittlung dieses Zustandes sind genau jene Indikatoren von besonderer Bedeutung. Das ist ein weiterer Grund, warum die Investoren momentan in der „neutralen“ Warteschleife verharren, die der apano-Stimmungsindex aufzeigt.

FED`s Rosengreen schockt die Kapitalmärkte

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Letzte Woche trat genau das ein, was nicht hätte passieren dürfen: zunächst verpasste am Donnerstag die EZB den Erwartungen auf weitere geldpolitischen Stimulanzen einen Dämpfer. Am Freitag dann trat der Präsident der FED of Boston, Eric Rosengreen, ans Mikrofon und gab zu verstehen, dass die FED bereit steht, um schon in September die US-Zinsen weiter zu straffen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür war von den Investoren zuvor mit nahezu 0% eingeschätzt worden, nach dem Statement sprang sie auf 37%. Eine kalte Dusche für die globalen Investoren, zumal nicht nur die jüngsten US-Wirtschaftsdaten derzeit von einer gewissen Abkühlung zeugen, sondern bereits schon zur Wochenmitte der Einbruch des deutschen Exports Stirnrunzeln über den Zustand der Weltwirtschaft ausgelöst hatte.

Als besonders sicher geltende Aktien waren die Hauptverlierer im S&P 500

Die Indikatoren im apano-Stimmungsindex registrieren eine scharfe Stimmungsabkühlung. Zunächst baute sich durch den Renditesprung der US-Staatsanleihen Druck auf die offensiveren Anleihemärkte Südeuropas und der Schwellenländer auf. Dem Sog dieses übermächtigen Marktes kann sich ein regionaler Anleihemarkt nur schwer entziehen. Wegen der historisch geringen Renditedifferenz der US-Anleihen zu den meisten Staatsanleihen mit schlechteren Bonitäten schlägt ein Stimmungsumschwung am US-Markt noch unmittelbarer und heftiger durch, als in Zeiten eines normalen Gefälles. Der US-Anleihemarkt wütete aber auch an den Aktienmärkten. So büßten in den USA insbesondere diejenigen Aktienwerte ein, die eigentlich als besonders sicher gelten: dividendenstarke und normalerweise wenig schwankungsanfällige „Low Vola“-Titel waren die Hauptverlierer im S&P 500. Das ist dadurch erklärbar, dass diese Titel zunehmend von Investoren als Anleiheersatz gekauft wurden. Sämtliche für den Stimmungsindex bedeutsame Aktienmärkte gerieten unter Druck. Bislang hat jedoch noch kein Index relevante Markierungen gerissen. Es lässt sich derzeit noch nicht erkennen, ob dies auf ein robustes Nervenkostüm der Anleger zurück zu führen ist oder ob der Abwärtstrend lediglich einfach noch zu wenig entwickelt ist. Die Märkte waren ja sehr stark gelaufen, so dass der Weg bis zu wichtigen Stoppmarken wie 200-Tage-Linie oder unterer Begrenzung von Aufwärtstrends relativ weit war.

Die Fluchtburgen US-Dollar, Gold und Top-Staatsanleihen zeigen sich weiter entspannt

Negativ bemerkbar im apano-Stimmungsindex macht sich auch der Sprung bei den Volatilitäten. So ist die Volatilität des S&P 500 am Freitag um über 30% nach oben geschossen, freilich von historisch niedriger Basis aus. Weiterhin relativ entspannt zeigen sich die Fluchtburgen US-Dollar, Gold und Top-Staatsanleihen. Hier ist die Interpretation jedoch schwierig, denn gerade der Ausverkauf der Top-Staatsanleihen ist ja Teil des derzeitigen Problems. Zudem fällt Gold, wenn die Renditen an den Märkten steigen. Trotzdem: im Fall von beginnender Panik würde sich in diesen „Risk off“-Märkten vermutlich eine deutliche Stabilisierung zeigen. Die Industrierohstoffe tendieren schwächer, was ein Grund dafür ist, dass sich die Emerging Markets Aktien nervös präsentieren. Es sind aber insgesamt auch in diesen Märkten derzeit alles noch relativ disziplinierte Bewegungen, beileibe kein freier Fall.

Wie geht es weiter?

Über Jahre hinweg hat die FED nicht gegen, sondern mit den Märkten agiert. Ihre Politik war stets transparent und sie hat solange mit unangenehmen Entscheidungen gewartet, bis dies in der Mehrheitsmeinung eingepreist war. Zwei Monate vor der wichtigen US-Präsidentschaftswahl erscheint es mir fast ausgeschlossen, dass die FED einen solch kalten Überraschungscoup gegen die Investoren durchzieht. Es wird nun ausgesprochen spannend werden, was die FED-Gouverneurin Lael Brainard heute Abend um 19.15h sagen wird. Sie gilt bislang als eine stärksten Verfechterinnen einer lockeren Zinspolitik innerhalb der FED. Nur, wenn sie zum „Falken“ wird und eine andere Tonart anschlägt, wäre das ein klares Indiz, dass nächste Woche den Märkten tatsächlich eine US-Zinserhöhung droht. Der Schlusskurs vom heutigen Montag in den USA dürfte daher die Tendenz für den Rest der Woche vorgeben.

Bestens gestimmt in den statistischen Krisenmonat September

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Seit schon fast zwei Monaten hält die im apano-Stimmungsindex gemessene Investitionslust der globalen Anleger an. Der erfreuliche Aspekt dabei: die gute Laune ist breitbeinig aufgestellt. Nahezu alle im Index enthaltenen Komponenten steuern ihre maximal mögliche Punktezahl bei. Heute früh hat der japanische Aktienmarkt Nikkei225 erstmals in 2016 die 200-Tage-Linie touchiert, wodurch auch er in die Riege der maximalen Punktelieferanten aufstieg. Unter den für uns relevanten Aktienmärkten liegt damit lediglich noch der Shanghai Composite Index (China) unterhalb seines Potenzials. Besonders beeindruckend hat sich zuletzt der europäische Aktienmarkt (ESX 50) entwickelt. Unter Führung der Bankaktien legten im Wochenverlauf alle Branchen zu. Das ist wichtig, denn in den letzten Wochen hatte lediglich eine rollierende Umschichtung stattgefunden. Offenbar fließt nun erstmals seit Langem wieder frisches Geld in den Aktienmarkt.

Krisenmetall Gold verhält sich derzeit sehr ruhig

Bei den Anleihen verlief die letzte Woche weniger aufregend. Es fällt auf, dass die südeuropäischen Staatsanleihen – mit Ausnahme von Griechenland – nach ihrer Kursrallye im Juni/Juli seit Mitte August etwas schwächer tendieren. Das könnte an den mittlerweile auch hier unattraktiven Renditen (Spanien z.B. bietet 1,05% auf 10 Jahre) liegen. Auch die Anleihen der Schwellenländer, welche wir über den Barclays EM-Bond Index messen, haben in den letzten beiden Wochen leicht an Boden verloren. Da sich die  offensiveren Anleihen ersten relevanten Markierungen nähern, erwarten wir im Falle einer weiteren Konsolidierung über dieses Marktsegment kommend eine leichte Abkühlung der guten Anlegerstimmung. Völlig unspektakulär hingegen der Kursverlauf bei dem Krisen-Devisenpaar USD/EUR und auch bei den beiden wichtigsten „sicheren Häfen“, den US- und den deutschen Staatsanleihen. Auch das Krisenmetall Gold verhält sich derzeit sehr ruhig bei zugleich leicht anfälliger Tendenz. Die Volatilitäten auf den DAX und den S&P 500 stagnieren auf niedrigem Niveau, in den USA in der Nähe von Mehrjahrestiefs. Auch die Kreditausfallrisiken, gemessen am 5y Crossover-Index, stehen in der Nähe von Jahrestiefständen.

Globale Anleger sehen keine akute Gefahr für die Märkte

Die Auswertung aller Signale der risikoaversen Sub-Indizes ergibt, dass die globalen Anleger keine akute Gefahr für die Märkte sehen. Sehr schwach hingegen präsentiert sich das Industriemetall Kupfer. Das ist ein klares Indiz dafür, wie derzeit die Weltkonjunktur lahmt. Kupfer ist der einzige Parameter im apano-Stimmungsindex, der momentan einen Punkteanzug beisteuert. Dennoch scheinen die Auswirkungen der schwachen Weltkonjunktur die Anleger nicht übermäßig zu beängstigen, denn die Komponente „Aktien Schwellenländer“, die grundsätzlich anfällig auf schwache Rohstoffpreise reagiert, zeigt sich nach einem kleinen Brasilien-bedingten Rücksetzer von Ende August inzwischen wieder robust.

Ausblick

Weiterhin schwingen die Notenbanken das Zepter. Unter den Prämissen, dass die EZB ihr Anleiheprogramm ausweitet, indem sie z.B. Bankanleihen mit aufnimmt und die FED im September nicht erhöht, ist ein Ende der guten Stimmung derzeit nicht erkennbar.

Und sie erhöht sie wahrscheinlich doch!

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Die vergangene Woche stand ganz im Zeichen von Jackson Hole, dem alljährlichen Treffpunkt der Finanzelite in den Rocky Mountains. 16.00h MEZ am Freitag, das war der Moment, als sich die US-amerikanische Notenbankpräsidentin Janet Yellen zu den Konjunktur- und Zinsaussichten der Vereinigten Staaten äußerte. Plötzlich begannen sich US-Dollar, Edelmetalle, Anleihen und Aktien hektisch zu bewegen. Jedoch nicht entschlossen in eine Richtung, sondern schwankend unter mehrfachem Vorzeichenwechsel. Ein Beweis, wie unterschiedlich die Beobachter die Aussagen interpretierten. Dann aber – unmittelbar nach Börsenschluss in Europa – wurde die Bewegung der Märkte doch gradlinig. Nun nämlich drückte sich der FED-Vizegouverneur Stanley Fisher in einem Interview deutlich klarer aus als seine Chefin. Er erachtet nicht nur eine Zinsanhebung im September als möglich, sondern sogar noch eine zweite zum Jahresende 2016. Diese Aussage war aggressiver, als selbst Zinspessimisten erwartet hatten. Die US-Aktien und -Anleihenmärkte reagierten deutlich – und zwar negativ. Japan hingegen begrüßte heute Morgen den Seiteneffekt, den deutlich steigenden US-Dollar. Der Rest der Welt jedoch pickte sich den negativen Teil der Nachricht heraus, die tendenzielle Verteuerung von USD-Krediten. Entsprechend verschnupft reagierten im heutigen Vormittagshandel fast alle Börsenplätze.

Mit höherer Nervosität und steigender Volatilität rechnen

Der apano-Stimmungsindex reagiert bislang noch nicht auf diese Veränderungen, zumal Japans Reaktion positiv war. Es ist jedoch nun insbesondere darauf zu achten, wie sich der US-Markt verhalten wird und wie die Schwellenländer auf eine potenzielle Verteuerung ihrer US-Kredite reagieren werden. Zumindest die für die Emerging Markets wichtigen Rohstoffpreise finden in einer ersten Reaktion keinen Gefallen am stärker werdenden US-Dollar. Was den Zinsausblick betrifft, wage ich eine Wette: ich glaube, dass die US-Notenbank im September noch nicht erhöhen wird. Sollte dann im November Donald Trump gewinnen, wird es an den Märkten vermutlich vorüber gehend turbulent werden. Im Falle eines Präsidenten Trump erwarte ich deshalb keine Zinsanhebung in 2016. Gewinnt hingegen Hillary Clinton, dürften die Märkte schnell zur Tagesordnung übergehen. In diesem Fall gehe ich von einer Zinsanhebung in der Dezember-Sitzung der FED aus. Tendenziell wird der US-Dollar nun wohl wieder etwas von seiner alten Stärke zurück gewinnen und die zuletzt gesehene enorme globale Entspanntheit der Märkte dürfte einer höheren Nervosität und damit steigender Volatilität weichen.

Die neue Woche bietet die Chance auf einen Geländegewinn

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Die vergangene Woche radierte an den europäischen Börsen und in Japan die bisherigen Gewinne des August wieder aus. Lediglich die USA konnten ihre Höchststände knapp verteidigen, wenngleich dies auch begleitet war von einem rotierenden Favoritenwechsel. Offensichtlich profitierten die USA von dem schwächeren US-Dollar, während dies den überwiegenden Rest der Welt eher belastete. Besser sieht es an den Schwellenländerbörsen aus. So weist beispielsweise China für den laufenden Monat bislang ein Kursplus von 3% aus. An den Anleihemärkten hängen derzeit ein paar dunkle Wolken über Portugal und Italien. Portugiesischen Staatsanleihen droht die Gefahr einer Abstufung unter den sogenannten Investmentgrade. Sollte dies passieren, wäre es der EZB zukünftig untersagt, im Rahmen ihres monatlichen Anleihekaufprogramms Portugal mit zu berücksichtigen. Italienische Staatsanleihen leiden unter der engen Verzahnung der stagnierenden italienischen Wirtschaft und den mit horrenden Schulden belasteten Banken des Landes. Dies sind keine sensationell neuen Nachrichten. Dass es die Märkte dennoch bewegt, zeugt davon, dass den Märkten genauso frische Impulse fehlen wie frisches Geld.

Neue Dynamik durch US-Unternehmen?

Der apano-Stimmungsindex hat in den letzten Tagen eine leichte Stimmungseintrübung erfahren. Das ist aber bislang nichts Bedenkliches, weiterhin verharrt das Barometer solide im zuversichtlichen Bereich. Die jüngsten Daten der europäischen Einkaufsmanager aus Industrie und Dienstleistung zeigen sich weiterhin kaum negativ beeinflusst vom Brexit. Derzeit richten sich die Augen und Ohren der Marktteilnehmer auf Jackson Hole, wo sich am Wochenende die geldpolitische Elite zum Gedankenaustausch trifft. Außenpolitisch könnte wieder etwas Bewegung in den Ukraine-Konflikt kommen: am Rande des G-20 Gipfels soll nun Anfang September ein persönliches Treffen zwischen Merkel, Hollande und Putin stattfinden. Vieles spricht aktuell dafür, dass die laufende Woche tendenziell zumindest stabil verläuft. Spannend bleibt die Entwicklung des für kleinere US-Unternehmen relevanten Russell 2000 Index. Ihm fehlen noch 3% bis zu einem neuen Allzeithoch. Ein erfolgreicher Test könnte den Märkten neue Dynamik einhauchen.

Nun muss „Herrchen Wirtschaft“ liefern

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Gegen Wochenschluss erreichten Dow Jones, S&P500 und die Technologiebörse Nasdaq gleichzeitig einen neuen historischen Höchststand. Diese Konstellation gab es zuletzt 1999. Nun fehlt nur noch der marktbreite Russell 2000, aber auch ihn trennen lediglich noch 3,7% von seinem im Juni 2015 erreichten Allzeithoch. In den aktuellen Kursen steckt eine gehörige Portion Optimismus. Dieser rührt daher, dass die Berichtssaison überraschend erfreulich verlief – freilich waren von den Analysten bereits im Vorfeld die Erwartungen außerordentlich tief gehängt worden. Der zweite Impulsgeber ist weiterhin der Anleihemarkt. Viele Unternehmen zahlen solide Dividenden, deren Rendite weit über dem liegt, was am Markt für Festverzinsliche erhältlich ist. Jedoch muss hier natürlich einkalkuliert werden, dass der Aktienanleger gelegentlich enorme Kursschwankungen aushalten muss. Hier liegt das Problem. Denn die Bewertungen sind ambitioniert, deshalb ist kaum Toleranzspielraum vorhanden für Enttäuschungen.

Die großen Volkswirtschaften müssen ihre Gangart erhöhen

Die in der abgelaufenen Woche veröffentlichten Wirtschaftsdaten aus den USA waren ganz überwiegend und teilweise sogar deutlich unterhalb der Erwartungen. Was Rentenanleger erfreute, war für Dollarfans ein weiterer Dämpfer. In den USA ist die Börse (= das Hündchen aus dem berühmten Vergleich des Börsenaltmeisters Kostolany) bereits weit vorgelaufen. Aber die Wirtschaft (= das Herrchen aus Kostolanys Vergleich) trödelt. Wenn sie zu lange stehen bleibt, kommt das Hündchen ungeduldig wieder ein Stück zurück gelaufen – was fallenden Kursen entspräche. Der apano-Stimmungsindex sieht diese Gefahr derzeit nicht als akute Bedrohung. Setzt sich aber die Kette enttäuschender US-Wirtschaftsdaten fort, dürfte der Druck auf den US-Dollar weiter steigen und sich vielleicht sogar beschleunigen. Insbesondere für die US Übersee-Geschäftspartner Japan und Deutschland wären das keine guten Nachrichten. Es wird höchste Zeit, dass die großen Volkswirtschaften – und besonders hohe Erwartungen gelten den USA – ihre Gangart beschleunigen und deutlich expansivere Signale senden. Sonst könnte es mit dem seit Wochen anhaltenden Höhenflug der globalen Anlegerstimmung bald vorbei sein.

Optimistische Marktteilnehmer wechseln die Pferde

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Gleich zu Wochenbeginn gab es einen Schockeffekt an den Börsen. Die US-Rohölsorte WTI plumpste unter 40 US$ und damit auf den niedrigsten Stand seit Ende des ersten Quartals. Prompt zeigten die Börsianer Nerven: der DAX verlor in 2 Tagen 350 Punkte, seine Volatilität sprang von 18,5 auf 22,5. Es handelte sich aber nur um einen Fehlalarm. In der zweiten Wochenhälfte setzten sich die Optimisten wieder durch. Der kräftige Rückgang der Benzinlagerbestände zog den Ölpreis wieder hoch, zudem wurde ein neues OPEC-Treffen avisiert, um die Produktionsquoten zu diskutieren. Aber es ist unübersehbar, wie wichtig der Ölpreis für die Stimmung der Anleger geworden ist. Ideal scheint ein Level von 45 bis 55 US-Dollar (WTI) zu sein, damit können Verbraucher und Industrie gut leben. Jenseits davon herrscht weiterhin Hochkonjunktur in der Berichtssaison.

Berichtssaison mit Überraschungen und Enttäuschungen

Es gab sehr positive Überraschungen, wie z.B. bei Siemens, aber auch herbe Enttäuschungen wie z.B. bei Novo Nordisk. Insgesamt sehen die Ergebnisse der Quartalssaison gut aus, was freilich auch auf zuvor sehr bescheiden angesetzten Schätzungen beruht: im S&P 500 haben bislang 77% der Firmen die Gewinnschätzungen übertroffen (Quelle Bloomberg). Besonders die US-Aktien sind in ihrer Gesamtheit betrachtet mittlerweile fast schon als teuer zu bezeichnen. Deshalb überrascht auf den ersten Blick das sich täglich weiter hinauf schraubende Rekordniveau und auch die enorme Gelassenheit der Anleger (die gemessene Nervosität/Volatilität des S&P nähert sich ihrem 5-Jahrestief). Dieser Widerspruch klärt sich aber schnell auf: teuer ist der S&P 500 insbesondere deshalb, weil die zahlreichen Komponenten mit direktem oder indirektem Bezug zu Energie mit großen Preisproblemen kämpften. Ein nachhaltiger Ölpreis von über 40 US-Dollar kann da perspektivisch schon sehr hilfreich sein. Am Freitag meldeten die USA erneut äußerst starke Beschäftigungszahlen. Es besteht Anlass zur Hoffnung, dass sich die US-Konjunktur und damit die Weltwirtschaft zum dritten Quartal wieder beschleunigen. Das macht Vorfreude auf höhere Gewinne. Genau das preisen die Märkte derzeit ein.

Globale Rotation begleitet den Aufschwung

Der DAX präsentiert sich weiterhin erfreulich robust, benötigt aber diese Woche einen Schlusskurs von mindestens 10.450, um sich aus seinem Abwärtstrend zu befreien. Die DAX-Unternehmen haben in der Berichtssaison überzeugt, die Bewertung ist historisch akzeptabel und im relativen Vergleich günstig. Insgesamt betrachtet gibt es aber einen gewichtigen Wermutstropfen: der seit einigen Wochen zu beobachtende Aufschwung ist begleitet von einer globalen Rotation: stark gelaufene defensive Branchen und Einzelwerte verlieren leicht an Wert, während bislang vernachlässigte zyklische Branchen und Unternehmen durchstarten. Das zeigt zum einen eine gewisse Zuversicht. Aber es belegt vor allem, dass wohl fast nur institutionelle Großanleger aktiv sind, die Positionen in ihren Portfolios austauschen. Anscheinend fließt kaum frisches „Quellwasser“ den Börsen zu. Das lässt sich auch daraus belegen, dass das Verhältnis der Gewinner zu den Verlierern bei Weitem nicht überragend ist. Solange in einem steigenden Index 30-40% der Komponenten verlieren, fehlt mir der letzte Funken Überzeugung, um mit Bestimmtheit sagen zu können, dass der Aufschwung auf breiten Füßen steht und deshalb nachhaltig ist.

Der DAX will den Ausbruch nach oben

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Europäische Aktien haben – unter Führung des DAX – in der abgelaufenen Woche relative Stärke bewiesen. Nun hat heute früh der deutsche Leitindex seinen langfristigen Abwärtstrend kurz verlassen und die Hoffnung genährt, dass noch mehr möglich ist. Die zuletzt gezeigte Stabilität ist deshalb besonders bemerkenswert, weil sich die US-Börsen als große globale Stimmungstreiber zuletzt richtungslos zeigten. Dort hat die Berichtssaison zum zweiten Quartal 2016 zwar insgesamt bislang überzeugt, jedoch haben einige Indexschwergewichte wie z.B. McDonald´s oder Coca Cola enttäuscht und mit kräftigen Kurseinbrüchen die Indizes ausgebremst. Vor allem aber belastet die US-Aktien nun wieder der kollabierende Ölpreis. Seit seinem Zwischenhoch Anfang Juni hat die Ölsorte WTI bereits wieder 21% an Wert verloren und steht aktuell bedrohlich nahe an der psychologischen 40 $ Marke. Ein Sturz darunter könnte die überwunden geglaubten Ängste vom Jahresanfang wieder hochkommen lassen. Deshalb ist der Ölpreis – wieder einmal – derzeit einer der wichtigsten Einflussfaktoren für die Märkte.

Weltkonjunktur verlangsamt sich weiter

Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA und aus China signalisieren, dass die Weltkonjunktur sich eher weiter verlangsamt als beschleunigt. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung der amerikanischen Notenbank liegt deshalb nun erst für die FED-Sitzung im September 2017 (!) bei mehr als 50%. Dennoch könnte die Skepsis über das globale Wirtschaftswachstum etwas übertrieben sein. Die schwachen US-BIP Zahlen für das zweite Quartal sind auch Folge eines kräftigen Lagerabbaus. Perspektivisch gibt dies eher Hoffnung. Der Bankenstresstest in Europa fiel erwartungsgemäß aus. Dennoch ist er meiner Meinung nach wenig aussagekräftig, denn das vielleicht wichtigste Stresskriterium – die extrem niedrigen Zinsen – war gar nicht Bestandteil des Tests. Eine schwache Weltwirtschaft verlängert und verschärft dieses Problem jedoch weiter und könnte über die starke Gewichtung der Banken die europäischen Aktienindizes und damit die Gesamtstimmung an den Märkten belasten.

apano-Stimmungsindex misst weiterhin positive Stimmung

Der DAX könnte seine zuletzt gewonnene relative Stärke durchaus fortsetzen, denn die Bewertung der deutschen Aktien ist im internationalen Vergleich spätestens jetzt, nach der wochenlangen Hausse der US-Aktien, attraktiv. Zudem beinhaltet der DAX nur wenige Bankwerte. Auf globaler Ebene schrillen im apano-Stimmungsindex zwar weiterhin nirgends die Alarmglocken. Im Gegenteil: die Märkte präsentieren sich immer noch sehr relaxt, und die gemessene Nervosität (Volatilität) des amerikanischen S&P 500 verharrt weiterhin am Rekordtief. Das ist aber kein Grund zur Sorglosigkeit, denn die akute Schwäche des chinesischen Aktienmarktes stimmt schon etwas nachdenklich. Im schlimmsten Fall stehen gleichzeitig Ölpreis und Shanghai Composite Index unmittelbar vor einer Beschleunigung ihrer Talfahrt. Dann droht ein unschönes Déjà-vu: der globale Kurseinbruch im Januar 2016 startete wegen exakt dieser beiden Faktoren.