Selten war die Anlegerstimmung besser

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

apano-Stimmungsindex vs. MSCI World
apano-Stimmungsindex versus MSCI World

Rückblick: im Sog der US-Aktien verbessert sich die Anlegerstimmung immer weiter. Von Nervosität keine Spur: in den USA sind die Investoren so relaxt wie seit 2 Jahren nicht mehr und hierzulande steht der Stresslevel immerhin auf einem 2016er Jahrestief. Erkennbar ist die derzeitige Gelassenheit auch am Goldkurs. Seit seiner Spitze kurz nach dem Brexit-Schock hat sich der Preis des Krisenmetalls immerhin bereits um mehr als 4% verbilligt. Es fällt auf, dass die Notenbanken das zurück gewonnene Selbstvertrauen der Märkte nutzen, um die im unmittelbaren Umfeld des Brexit-Schocks gemachten Aussagen abzuschwächen. So ist die Erwartungshaltung an die japanische Notenbank/Regierung nun nicht mehr ganz so extrem und es erscheint jetzt auch wieder denkbar, dass die US-Notenbank die Zinsen auf ihrer Septembersitzung doch erhöht. Nun wäre es wichtig, dass die Börsianer beweisen, dass sie tatsächlich wieder laufen können, ohne von den Notenbanken permanent an der Hand gehalten zu werden. Welche Fakten liegen uns dazu vor? Der MSCI All Country Index ist (Quelle Bloomberg) mit 16,8 nahe seines Zweijahreshochs bewertet. Dies klingt beunruhigend, ist aber vornehmlich schlicht der Tatsache geschuldet, dass die mit über 50% in diesem Index gewichteten, traditionell teuren US-Aktien auf historischen Höchstständen notieren. Trotzdem erfordert vor diesem Hintergrund die laufende Berichtssaison der Unternehmen besondere Beachtung. Die ersten inzwischen herein gekommenen Reports lagen sowohl bei den Gewinnen als auch bei den Umsätzen zumeist deutlich über den Analystenschätzungen.

 

apano-Stimmungsindex Stand 26.07.2016
apano-Stimmungsindex (Stand 26.07.2016)

Ausblick: Der immer wieder von kleineren Rücksetzern unterbrochene globale Wiederanstieg der Aktienkurse verläuft bislang zumindest in Europa völlig unspektakulär. Der DAX hat noch nicht einmal die obere Begrenzung seines Abwärtstrends erreicht. Sehr wichtig werden nun Mittwoch und Donnerstag. Am Mittwoch berichten morgens Bayer, BASF, Airbus und – besonders wichtig wegen des angeschlagenen Finanzsektors – die Deutsche Bank. Am Abend verkündet die US-Notenbank FED ihren Zinsentscheid, gefolgt von den Quartalsergebnissen der US-Schwergewichte Coca Cola, Facebook und Boeing. Am Donnerstag wird der Geschäftslimaindex in der Eurozone für den Juli veröffentlicht, abends öffnen Alphabet (Google) und Amazon ihre Bücher. Es ist anzunehmen, dass die Märkte an diesen beiden Tagen kräftiger schwanken werden. Bleiben böse Überraschungen aus, bekommt der DAX dann zum Wochenende hin wohl die Chance, seinen Abwärtstrend zu verlassen. Aber auch Antizykliker können derzeit aktiv werden: die auffallend geringe Nervosität des S&P 500 lädt dazu ein, über den Kauf einer Depotabsicherung in Form eines VIX Long Volatilität –ETFs nachzudenken.

Die letzte Bastion wurde gestürmt – ist das jetzt die Stunde der Antizykliker?

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Der Druck war dann doch zu groß. Unter der Vielzahl an negativen Einzelfaktoren brach nun auch der bislang hartnäckige Widerstand der US-Märkte. Damit konnte sich die überfällige Marktkorrektur ungestört ihren Weg durch die globalen Aktienmärkte bahnen. Der heutige Montag belegt, wie falsch es jedoch ist, allein China für die katastrophale erste Handelswoche 2016 verantwortlich zu machen. Denn auch heute verliert der Shanghai Composite Index erneut mehr als 5%, Europas Märkte aber zeigen sich widerstandsfähig. Kann daraus aber bereits abgeleitet werden, dass das Schlimmste überstanden ist?

Was kam denn über das Wochenende an neuen Fakten auf den Tisch? Der Rand, die Währung Südafrikas, bricht massiv ein. In Hongkong schnellen die Zinssätze für Yuan-Kredite hoch. Der Index für die EM-Aktienmärkte steht auf USD-Basis auf 5-Jahres-Tief. Die Industrierohstoffe fallen ungebremst weiter. Die Situation für die Emerging Markets wird immer bedrohlicher, das ist nicht die Basis, auf der eine tragfähige Aufwärtsbewegung entstehen kann. Freilich ist das derzeitige Umfeld für kurzfristig denkende Antizykliker verlockend. So steht der marktbreite US-Aktienindex Russell 2000 exakt auf seinem 2-Jahrestief von Spätsommer 2014. Rückwirkend betrachtet war dieser Level damals eine exzellente Kaufgelegenheit. Vielleicht funktioniert es ja wieder?

Ich bin skeptisch, denn die derzeitigen Probleme sind viel tiefgehender als im Sommer 2014. Mit einer echten Unterstützung rechne ich erst, wenn der große Bruder des Russell, der S&P 500, sein 2-Jahrestief erreicht. Das ist aber erst bei 1.850 der Fall, das kurzfristige Abwärtspotenzial dieses eher trägen Index beträgt damit noch 4%. Da Europas Börsen meist eine gehebelte Dynamik zeigen, ist das Rückschlagspotenzial beim DAX damit bei weiteren 10% zu sehen. Damit könnte der deutsche Leitindex bis auf 9.000 Punkte fallen, bevor fester Boden erreicht ist.

Fazit: Der Druck auf die Währungen, Aktien und Anleihen der Emerging Markets wird immer größer. Zugleich verschlechtert sich in beängstigendem Tempo die Situation der globalen Primärindustrie und ihrer Zulieferer. Heute beginnt in den USA die Berichtssaison für das 4. Quartal 2015. Die Erwartungen sind extrem niedrig. Darin liegt die schwierige Unberechenbarkeit für diese Woche. Denn obwohl die fundamentalen Fakten für weiter fallende Kurse sprechen, könnten positive Überraschungen von Corporate America eine kleine Erholungsrallye einläuten. Damit schließt sich der Kreis: Es kann durchaus sein, dass die Kursstabilität von heute getragen wird von mutigen Antizyklikern, die genau darauf spekulieren.

Ist der Knoten an den Aktienmärkten geplatzt?

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Ist der Knoten geplatzt? Bereits Mitte der Vorwoche gelang es erst dem DAX, dann dem S&P500 und dem Nikkei225, ihre 2-Wochen-Durchschnittskurse zu überschreiten. Dies deutet auf global anziehendes Käuferinteresse hin. Dann kamen am Freitag um 14.30h die aktuellen Beschäftigungszahlen in der US-Industrie. Diese lagen derart weit unterhalb der Erwartungen, dass es 14.31h an den Aktien-, Devisen- und Anleihemärkten rund um den Globus zu einer blitzartigen Schockreaktion außergewöhnlichen Ausmaßes kam.

In diesem Moment wurde die Erwartung auf eine Erhöhung der US-Leitzinsen in 2015 eingedampft. Im weiteren Sitzungsverlauf bewerteten die Börsianer diese neue Perspektive zunehmend positiv. Die gute Stimmung schwappte heute früh auf Asien und Europa über. Inzwischen haben die drei wichtigsten globalen Aktienindizes ihre nächste Hürde genommen. Sie liegen aktuell oberhalb der vielbeachteten 20-Tage-Linie. Diese ist deshalb so wichtig, weil sie den Durchschnitt der letzten 20 Handelstage und damit also das Verhalten über einen Zeitraum von einem Monat misst.

Fazit: Während in den letzten Wochen fundamentale und markttechnische Faktoren in die gleiche Richtung, nämlich negativ, zu bewerten waren, könnte sich das Blatt nun wenden. Denn es könnte letzte Woche ein Tauziehen begonnen haben zwischen den Anlegern, die sich an den sich bessernden handelstechnischen Faktoren orientieren und denjenigen, die ihre Entscheidungen an die sich weiter abkühlenden globalen Wirtschaftsdaten koppeln.

Der nun auf längere Sicht robust zu erwartende US-Rentenmarkt sollte helfen, die Stimmung in den Schwellenländern zu stabilisieren. Zudem nimmt der Handlungsdruck auf EZB und BoJ zu, wenn die FED ihre Zinsen nicht erhöht, selbst nach Wegen zu suchen, um den alten Abstand der Marktrenditen wieder herzustellen und somit eine ungewollte Aufwertung von Euro und Yen zu verhindern. Beides könnte die Fantasie der Anleger stimulieren. Der sich aufhellende apano-Stimmungsindex indiziert, dass es vertretbar erscheint, etwas offensiver zu werden.

In unserem Fonds apano HI Strategie 1 haben wir letzte Woche zunächst attraktiv bewertete Discountzertifikate eingekauft. Anschließend haben wir antizyklische Käufe getätigt im DAX, S&P500 und Nikkei225. Damit beendeten wir unsere bislang zu Recht bestehende defensive Positionierung.

In dieser Woche werden wir nun zügig – aber nicht hektisch – die Aktienquote an ihre Normalquote führen, die wir für das Szenario „neutral“ vorgesehen haben.

Kaufkurse oder nur ein Zwischenstopp im Abwärtstrend?

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Letzten Freitag schrieb ich über den Absturz der Stimmung an den Märkten. Montag gab es dann auch prompt die Antwort: einen „Mini-Crash“, der es in sich hatte und in dessen Verlauf beispielsweise der DAX im Tief um 7,8% gegenüber dem Freitagsschlusskurs kollabierte. Zu diesem Moment lag der DAX 3050 Punkte bzw. 24,6% unter seinem bisherigen Höchststand vom 13. April! Ein bitterer Verlust mit galligem Beigeschmack, denn insbesondere im Frühjahr 2015 machten markige Sprüche wie „Aktien sind die neuen Anleihen“ oder „Aktien sind alternativlos“ die Runde.

Ein hartgesottener Dauerinvestor mag einen solchen -hoffentlich nur temporären – Vermögenseinbruch emotionslos überstehen. Für Antizykliker ist er sogar eine willkommene Gelegenheit zum Einkauf. Die große Mehrheit der Anleger hingegen wird sich zumindest ärgern, nicht rechtzeitig verkauft zu haben und sich vielleicht auch Sorgen um ihre an den Börsen angelegten Ersparnisse machen.

Die Anleger in Mischfonds konnten die letzten Monate entspannter überstehen. Es gab zwar auch hier fast nur Verlierer, aber durchschnittlich -6,2% (laut Cortal Consors) über den vergangenen 6-Monatszeiraum betrachtet ist noch verkraftbar. Freilich wurden die Uhren wieder auf Jahresanfang zurückgestellt: Die Kurse der Fonds stehen ganz überwiegend exakt da, wo sie am 2. Januar in das Jahr 2015 hinein gestartet sind.

Das trifft leider auch auf unseren zum apano HI Strategie 1 zu. Jedoch konnten wir das letzte halbe Jahr mit -3,9% eine deutlich höhere Stabilität als der Durchschnitt der 2180 flexiblen Mischfonds aufweisen. Das bedeutet, wir liegen im laufenden Jahr derzeit zwar deutlich unter unserem gesteckten Renditeziel, aber zumindest konnten unsere Anleger auch in der Phase des massivsten Kurseinbruchs ruhig schlafen. Dass das Börsenjahr 2015 nach einem verheißungsvollen Start nun eher nach einem tristen Jahrgang ausschaut, liegt an zwei direkt aufeinanderfolgenden Spielverderbern: zuerst das Tauziehen um Griechenland und nun die Wachstumssorgen bezüglich der Schwellenländer im Allgemeinen und China im Besonderen. Mehr Informationen dazu finden Sie in meinem zum Blog vom 21.08.2015.

Wie geht es von hier aus weiter? Wir haben für den Fonds apano HI Strategie 1 in den letzten Tagen in größerem Umfang Seitwärtsprofiteure, namentlich Discountzertifikate auf den DAX, den Nikkei225 und auf den S&P, eingekauft, um die irrsinnige Volatilität zu nutzen. Insgesamt denken wir, dass die Märkte nach dem großen Ausverkauf in der ersten Wochenhälfte nun bereits wieder dabei sind, sich zu stabilisieren.

Die Experten sind sich hier offen gestanden jedoch uneinig. Aber wir gehören zu der Gruppe, die nicht an eine zweite große Abwärtswelle glaubt. Deshalb stocken wir derzeit beherzt erste Positionen wieder auf. Da der mehr zum apano-Stimmungsindex aber immer noch unverändert neutral-defensiv ist und der wichtigste Aktienindex der Welt, der S&P500, seinen Abwärtstrend bislang noch nicht verlassen konnte, werden wir ganz bestimmt nicht übermütig werden.

 

 

 

 

 

Stimmung an den Börsen stürzt in rekordverdächtigem Tempo ab

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Der apano-Stimmungsindex erlebte in den letzten elf Handelstagen den schnellsten Stimmungs-Crash seit Start der täglichen Messung im Herbst 2013. Bereits am 11. August drehte das Barometer auf „neutral“ und klingelte laut und deutlich, zu einem Zeitpunkt, als der DAX noch mit stolzen 11.548 Punkten in den Tag startete. Im Blog vom 12. August haben wir diese Stimmungsverschlechterung kommuniziert. Heute ergibt unsere Messung den niedrigsten Stand seit Oktober 2014. Damals bildete sich von diesem Niveau ausgehend ein tragfähiger Boden aus, der Startschuss war für jenen steilen Aufschwung an den Märkten, in dessen Verlauf sich der DAX dann bis auf 12.390 Punkte im April 2015 katapultierte. Wird sich die Geschichte wiederholen?

Ich wage es zu bezweifeln. Drei mächtige Turbos befeuerten den damaligen Wiederanstieg der Aktienkurse: der Devisenmarkt, die Rohstoffe und der Rentenmarkt. Der USD stand damals noch bei 1,24 zum Euro und die Anleihen zündeten ihre letzte große Stufe, um die Renditen auf jene Allzeittiefs zu bringen, die wir im Frühjahr 2015 gesehen haben. Zugleich fielen die Rohstoffpreise dramatisch, der Ölpreis halbierte sich zwischen September 2014 und März 2015. Also zogen drei Lokomotiven die Erwartungshaltung für die europäische Industrie und deren Aktien in immer atemberaubendere Höhen.

Bei zweien dieser Loks ist inzwischen der Dampf raus. Lediglich die Rohstoffe fallen immer noch weiter, aber genau dies wird zunehmend zum Problem, weil wichtige Schwellenländer auf die Einnahmen daraus angewiesen sind. Es lässt sich festhalten, dass der derzeitige Kurseinbruch der Märkte ein Resultat enttäuschter Hoffnung ist. Es ist den allermeisten Staaten bislang nicht gelungen, trotz rekordniedriger Zinsen und entsprechend günstigerem Schuldendienst ihre Neuverschuldung auch nur ansatzweise zu reduzieren. Die staatlichen Investitionen ziehen kaum an und auch die Konsumenten reagieren längst nicht so ausgabefreudig, wie der Zinsrückgang und die niedrigen Energiepreise hätten erwarten lassen können. Dementsprechend fielen sowohl die Konjunkturdaten als auch die jüngsten Quartalsberichte der Unternehmen verhaltener aus als erwartet, was indiziert, dass die Aktien im Frühjahr einfach zu euphorisch bezüglich ihrer Aussichten bewertet waren.

Dass zudem etliche Schwellenländer jetzt in einen Abwertungswettbewerb ihrer Währungen eingetreten sind, wird deren Bevölkerung nicht erfreuen, denn dieser Schritt schmälert ihre Kaufkraft und somit ihre Nachfrage. Darunter dürften insbesondere die globalen Exporteure leiden – die Schwergewichte in den Aktienindizes.

Bis auf Japan notieren alle wichtigen Aktienindizes unterhalb immens wichtiger technischer Marken. Es ist nun denkbar, dass die Märkte bis auf ihre 2014er Tiefs zurückfallen. Das wären von heute an noch weitere 10-15%. Nicht das wahrscheinlichste, aber ein einzukalkulierendes Szenario. Wir werden deshalb im von uns gemanagten Fonds apano HI Strategie 1 weiterhin, wie bereits am 11. August begonnen, vorerst das Risiko schrittweise Tag für Tag weiter reduzieren und nicht auf Schnäppchenjagd gehen. Dabei werden wir anhand unserer Überwachungssysteme entscheiden, wann wir den Zeitpunkt für gekommen erachten, wieder mutiger zu sein, um die optisch attraktiven Kurse zu Aufstockungen zu nutzen.

 

Stimmungsindex wechselt wegen Yuan-Abwertung in das neutrale Szenario

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Der Dax fällt um rund 700 Punkte in zwei Tagen. Der Grund liegt darin, dass die chinesische Notenbank zweimal in Folge ihre Währung, den Yuan, um insgesamt 3,5% abgewertet hat, um den Export der heimischen Wirtschaft anzukurbeln. So positiv es dann auch für die chinesischen Unternehmen sein sollte, führt es dennoch auf übergeordneter globaler Ebene zu der Angst, das chinesische Wachstum könnte deutlich schwächer sein als gemeinhin erwartet wird. Dies erklärt dann auch, warum gerade exportstarke Aktienmärkte wie der DAX deutliche Verluste verzeichnen und beispielsweise Automobilhersteller mit starkem Geschäft in China die deutlichsten Verlierer sind.

Schon in meinem Blog Ende Juli zeigte der apano-Stimmungsindex, trotz zuversichtlichem Grundton, deutliche Signale, dass China und die Emerging Markets die derzeit größte Gefahr für das globale Wachstum darstellen.

Der apano-Stimmungsindex registrierte bereits Dienstag im späten Handel einen deutlichen Stimmungsabfall hin zum neutralen Szenario. Und nachdem in der Nacht zu Mittwoch die zweite Wechselkursanpassung des Yuan durchgeführt wurde, verschlechterte sich das Sentiment noch weiter.

Vorsicht ist geboten!

Es gibt sicher viele gute Argumente, dass die Marktreaktion auf die Abwertung des Yuan übertrieben ist. Schließlich stärkt es die eigene Wirtschaft, unterstützt das Wachstum in China und sollte daher keinen allzu negativen Effekt auf das globale Wachstum haben. Dennoch sind es eben manchmal diese Dinge, die größere Korrekturen auslösen. Schließlich haben wir genug Unsicherheit wegen der bevorstehenden Zinserhöhung in den USA. Wir haben eine gemischte Berichtssaison der Unternehmen, die zumindest zu denken geben sollte, ob das hohe Niveau der Aktienbewertung in allen Bereichen gerechtfertigt ist.

Es ist Zeit vorsichtig zu sein! Unser Stimmungsbild zeichnet nach wie vor das klare Bild, dass es erhebliche Risiken seitens China sowie den Emerging Markets gibt. Der wichtige S&P500 fiel heute unter seine bedeutsame 200-Tage-Durchschnittslinie. Dies ist ein weiteres Alarmsignal. Freilich hat in den vergangenen fast zwei Jahren dieser Markt stets seinen Boden gefunden, wenn er diese Marke erreicht hatte. Es muss also sehr genau beobachtet werden, ob es ihm diesmal auch gelingt?

apano-Stimmungsindex registriert auffallende Marktbewegungen und bleibt vorsichtig

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Der apano-Stimmungsindex fängt derzeit spannende Impulse auf. Teilweise sind sie konträr – und deshalb besonders aussagekräftig. So präsentieren sich auf der Ebene der Staatsanleihen Top-Bonitäten wie Deutschland und die USA ausgesprochen freundlich, ihre nicht ganz so hochwertigen Pendants aus Italien und Spanien jedoch taumeln Richtung Jahrestief. Diese gegenläufige Bewegung setzte Mitte Juni ein und hat sich heute nach dem Referendum beschleunigt. Offenbar wird befürchtet, dass die in den letzten Jahren gestarteten Sparanstrengungen zur Haushaltssanierung nun auf erheblich härtere Opposition stoßen könnten.

Die Ausweitung der Renditeunterschiede verschlechtert jedoch auch die relative Wettbewerbsfähigkeit der Südeuropäer, was unter Anlagegesichtspunkten konkret darauf hinauslaufen könnte, dass wir im DAX in näherer Zukunft eine Outperformance gegenüber dem EuroStoxx50 sehen. Für diese These spricht auch, dass im ESX50 relativ viele – gerade auch südeuropäische – Bankentitel vertreten sind, die selbst wiederum in nennenswertem Umfang Anleihen ihrer Staaten halten und die deshalb unter deren Wertverlust der letzten Wochen und Tage leiden. Zudem könnte der Renditeanstieg in Südeuropa dort die private und institutionelle Kreditnachfrage ausbremsen, ein weiterer Belastungsfaktor für Finanzaktien.

Ein zweites auffallendes Phänomen der letzten Tage ist die Performance des DAX – Index im Verhältnis zur Entwicklung der impliziten Volatilität des DAX. Vereinfacht ausgedrückt sagt dieser Wert aus, mit welchen Schwankungen die Marktteilnehmer in den nächsten 30 Tagen rechnen und was sie bereit sind, zu bezahlen, um sich davor abzusichern. Die letzten beiden Tage vor dem Referendum verharrte der DAX in einem engen Kurskorridor, während die Volatilität auf ein Dreijahreshoch schoss.

Solche Sprünge finden eigentlich nur statt, wenn der Kassamarkt – also der DAX – zeitgleich kollabiert oder in die Höhe saust. Dies weist darauf hin, dass insbesondere die professionellen Anleger zwar im DAX positioniert blieben, aber ihre Bestände zugleich absicherten. Ganz sicher haben aber auch zahlreiche Investoren konkret auf haussierende oder einbrechende Börsen am heutigen Tag nach dem Referendum „gesetzt“. Diese spekulativen Positionen wurden wohl heute zum Teil geschlossen, also teilweise auch sogenannte Shorteindeckungen vorgenommen, was half, den Markt – bislang jedenfalls – heute insgesamt trotz des „Nein“-Votums recht stabil zu halten.

Den Rücktritt von Finanzminister Varoufakis scheinen die Investoren als Geste der Kompromissbereitschaft von Athen zu deuten, jedenfalls notiert die implizite Volatilität ganz erheblich unter dem Freitagsniveau, was ausdrückt, dass heute erheblich weniger Furcht vor einem Markteinbruch grassiert als vor dem Referendum.

Die dritte auffallende Marktbewegung spielt sich auf den Rohstoffmärkten ab. Es gibt heute nennenswerte Einbrüche bei den Industrierohstoffen. Der stellvertretend für diese Gattung im apano-Stimmungsindex vertretene Impulsgeber Kupfer ist mit einem letzte Woche gestarteten Stabilisierungsansatz kläglich gescheitert. Der Preis stürzt heute bedrohlich nahe an sein Mehrjahrestief. Selbst der Goldpreis hat nur wenige Stunden positiv reagiert auf den Ausgang des Referendums. Er koppelt sich heute an den generellen Trend der Rohstoffe: nach Süden.

Vermutlich ist eine der Ursachen für die Schwäche der Rohstoffe die angespannte Lage in China. Dort konnten zwar starke verbale Commitments der führenden chinesischen Brokerhäuser heute den Aktienmarkt leicht stabilisieren, es ist aber völlig offen, ob damit der Boden erreicht ist. Ein weiterer Ausverkauf könnte die chinesische Konjunktur weiter abkühlen und damit die Preise für Rohstoffe weiter unter Druck setzen.

Wir haben in unserem Fonds apano Strategie 1 die extrem hohe DAX-Volatilität am Freitag genutzt, um den Bestand an DAX-Discountzertifikaten auszubauen, denn ein Effekt exzessiver Volatilität ist, dass die Risiko-Rendite-Verhältnisse von Discounts äußerst attraktiv werden. Wir sicherten diese Position teilweise ab, indem wir als Gegengewicht DAX-Short ETFs implementierten. Falls der DAX in den nächsten Tagen moderat fällt, gewinnen wir sogar gleichzeitig mit beiden Positionen.

Bei einem Ausbruch nach oben oder unten werden wir diese Paarung neu überdenken. Wir halten das Risiko im Fonds insgesamt klein, indem wir die Gewichtung in klassischen Aktienfonds am untersten Rand unserer Soll-Allokation und andererseits die Kasse vergleichsweise hoch halten. Denn wir bleiben vorsichtig, da einfach zu viele Warnlampen blinken. Wir interpretieren den neutralen Zustand des apano-Stimmungsindex weiterhin als dringende Empfehlung, das Portfolio derzeit defensiv zu führen, also Netto-Positionierungen auf steigende oder fallende Aktienkurse gering zu halten.

Spanien und wieder erstarkter US-Dollar belasten Anlegerstimmung

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Das Ergebnis der Kommunal- und Regionalwahlen in Spanien ließ die Anleger aufhorchen. Wer geglaubt hatte, dass die linksalternative Gruppierung Podemos in Erkenntnis des bisher ausbleibenden Erfolges der griechischen Schwesterpartei Syriza bereits wieder in der Bedeutungslosigkeit versinken würde, sah sich getäuscht: Podemos etablierte sich als drittstärkste Kraft. Postwendend rauschten spanische Aktien und Anleihen in den Keller.

Im Gegenzug suchten die Anleger den sicheren Hafen der deutschen Staatsanleihen.
Da diese die Messlatte der globalen Anleger für die Euro-Renditen sind, wiederholte sich – mit umgekehrtem Vorzeichen – das bereits bekannte Szenario: Die Zinsdifferenz weitete sich zu Gunsten der US-Staatsanleihen aus und der Dollar wurde am Devisenmarkt massiv zurück gekauft.

Jedoch profitierten die europäischen Aktienmärkte dieses Mal von der Verbilligung ihrer heimischen Währung nicht. Denn das politische Unbehagen unmittelbar vor den nächsten anstehenden Zahlungen Griechenlands ist zu groß. Wie überaus dominierend dieses Thema ist, zeigt sich am heutigen Nachmittag. Das bloße Gerücht über eine bevorstehende Einigung Griechenlands mit seinen Kreditgebern ließ innerhalb von Sekunden den DAX um 100 Punkte nach oben schnellen.

In den USA untergräbt der jüngste Dollaranstieg den Versuch der amerikanischen Börsen, über ihr in der Vorwoche erobertes neues Allzeithoch zu klettern. Stattdessen gab es dort gestern einen kräftigen Rücksetzer. Auch die konjunktursensiblen Rohstoffe zeigen sich derzeit anfällig, ebenso die Anleihen der Emerging Markets. Lediglich eine Region zeigt sich resistent: In Fernost marschieren die Aktienbörsen von Japan und China munter weiter.

Der apano-Stimmungsindex, dessen Auswertung das Resultat globaler Einzelmarktbeobachtungen ist, rutschte gestern deutlich ab und touchierte die Grenze zum defensiven, neutralen Bereich.
Jede Stimmungsänderung hinein in ein anderes Szenario löst am Folgetag Anpassungen unseres Fondsportfolios aus, insofern es keine unmittelbare Gegenbewegung gibt.

Wir haben im apano HI Strategie 1 deshalb heute Vormittag erste leichte Anpassungen vorgenommen. Da sich im Verlauf des Nachmittags aber die Stimmung merklich aufhellte, sind wir inzwischen bereits wieder zurückgekehrt in das bisherige zuversichtliche Szenario. Deshalb sind weitere Allokationsschritte derzeit nicht erforderlich.

Kapriolen an den Märkten stimulieren apano-Stimmungsindex

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Das interaktive Dreigestirn aus Wechselkursen, Anleiherenditen und Aktienkursen läuft derzeit zu aktionistischer Höchstform auf. Es ist beeindruckend, zu sehen, wie heftig die Auswirkungen sind, sobald sich die Koordinaten des ultimativen Leitsterns ändern. Aber wer von den Dreien ist dieser dominante Star?

Ganz eindeutig gebührt dieser Titel dem Rentenmarkt – noch konkreter: dem Markt für US-amerikanische Staatsanleihen. Latent schon immer die graue Eminenz der Kapitalmärkte, stellt seine schiere Größe alle anderen in den Schatten. Doch momentan spielt er seine Rolle noch stärker als sonst aus.

Sobald in den USA relevante Konjunkturdaten veröffentlicht werden, werden diese von den Marktteilnehmern auf die Frage durchleuchtet, ob die FED nun früher oder doch eher später ihre ultralockere Zinspolitik beendet. Die Quersumme aller Meinungen schlägt sich unmittelbar nieder im Preis der US-Staatsanleihen. Sind die Nachrichten „bullish“, so wie am Dienstag, als die Baubeginne in den USA viel stärker ausfielen als erwartet, dann schießen die Renditen hoch, was unmittelbar den zweiten im Bunde, den US-Dollar, antreibt. Beide zusammen beherrschen das schwächste Glied der Kette: steigen Zinsen und heimische Währung, leidet ceteris paribus die Aktienbörse darunter, auch wenn dies paradox klingt, ist doch in diesem Beispiel die Ursache eine positive konjunkturelle Nachricht gewesen. Aber so ist Börse nun mal.

Der wahrlich globale Einfluss des US-amerikanischen Rentenmarktes wird aber erst dann deutlich, wenn die logische Kette weiter geknüpft wird. Unterstellt, es gibt hierzulande keine treibenden Nachrichten, bleibt unser Rentenmarkt unberührt. Wenn nun die Renditen in den USA wie im obigen Beispiel beschrieben klettern, vergrößert sich ihr Abstand zu den Zinsen im Euroraum. Dadurch verbilligt sich der Euro, da weniger attraktiv, was wiederum den heimischen Exporteuren und damit den hiesigen Aktienbörsen nützt. So ineinander verwoben ist also der Effekt, dass zumindest kurzfristig der DAX von starken US-Konjunkturzahlen stärker profitiert als der S&P500 oder der Dow Jones.

Die Realität ist komplizierter, denn das europäische Dreigestirn führt ein Eigenleben, wenngleich dies auch im Schatten des großen US-Pendants geschieht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es für Aktien aus dem Euroraum das beste Szenario ist, wenn die Renditen auf beiden Seiten des Atlantiks fallen, aber hierzulande stärker als in den USA. Denn dann kommen gleich zwei treibende Faktoren zusammen: der Zinssenkungseffekt stimuliert bereits in sich und der wegen der Ausweitung der Renditedifferenz aufweichende Euro befeuert die Fantasie zusätzlich. Dieses Traumszenario für europäische Aktien hatten wir im 1. Quartal 2015.

Dann drehte jedoch die Nachrichtenlage, eine Kaskade an schlechten US-Konjunkturdaten drückte auf die Renditen der US-Anleihen, zugleich kamen in Europa Zweifel am Erfolg der EZB-Politik auf. Die Renditedifferenz zwischen den USA und Europa schmolz also zusammen, das Resultat war ein deutlicher Anstieg des Euro. Renditeanstieg plus Anstieg der heimischen Währung, begleitet von einem haussierenden Ölpreis, trieben Europas Aktien in eine Korrekturphase.

Derzeit hingegen schaut es nach einem ausgeglichenen Kräfteverhältnis aus. Die verschiedenen relevanten Parameter scheinen sich eingependelt zu haben, die USA haben einen kleinen Teil ihrer Devisen bedingt verlorenen Wettbewerbsfähigkeit zurückbekommen, zugleich bleiben Europa und insbesondere Euroland der Großteil der Devisen bedingt gewonnenen Stimulanzien erhalten.

Es hat den Anschein, als könnten mit diesem Zustand alle Seiten leben. Jedenfalls registrierte unser apano-Stimmungsindex, der ja global misst, also auch die Situation an den Rohstoff-, Emerging Markets und Fernostbörsen mitbewertet, dass in der Summe aller Wechselbeziehungen am Dienstag der höchste Wert seit einem Monat erreicht wurde. Ein wenig hat dazu sicher auch das EZB-Mitglied Benoît Coeuré beigetragen, der damit das oben beschriebene Zinsdifferential noch zusätzlich ausweiten half. Da der Stimmungsindex das Ergebnis der jüngsten Marktkapriolen positiv bewertet, stellen wir unseren Fonds apano HI Strategie 1 derzeit wieder etwas offensiver auf.

apano-Stimmungsindex wartet auf FED-Statement

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Es mag auf den ersten Blick überraschend klingen, aber der Stimmungsindex ist momentan immer noch guter Dinge. Tendieren doch die europäischen Märkte derzeit bestenfalls ausgeprägt seitwärts. Die Erklärung ist jedoch einfach: Der Index betrachtet das Sentiment der Investoren aus der globalen Sicht heraus. Hier haben sich einige Faktoren zuletzt verbessert: die Schieflage des Euro, die zwar für die europäischen Aktienmärkte ein extremes Hausse-Argument war, jedoch insbesondere für die amerikanischen Exporteure ein Alptraum, ist dabei, sich aufzulösen.

Bei den Industrierohstoffen setzte eine Preisnormalisierung ein, nachdem die Kurse bis Ende des 1. Quartals teils erheblich unter Druck standen. Und es ist zu konstatieren, dass die wichtigsten Aktienmärkte außerhalb Europas allesamt an Allzeithochs oder zumindest auf Mehrjahreshochs stehen.

Dennoch ist die Stimmung recht fragil. Denn die Rallye in den südeuropäischen Staatsanleihen zeigt inzwischen doch deutliche Ermüdungserscheinungen – trotz des massiven EZB-Ankaufprogramms. Wir stufen diese Märkte als Risk-on-Anlagen ein, eine Abschwächung demzufolge als zunehmende Risikoaversion. Auch der Risikoparameter Gold zeigt derzeit hohe Stabilität. Es ist hierbei jedoch noch nicht erkennbar, ob die jüngste Aufwärtsbewegung nur im Rahmen der allgemeinen Erholung der Metalle erfolgte, quasi als kommunizierende Gegenbewegung zum US-Dollar, oder ob sich dahinter mehr verbirgt.

Die FED wird heute Abend das Ergebnis ihrer zweitägigen Sitzung veröffentlichen. Die Interpretation des Statements werden wir gegen Ende der New Yorker Börsensitzung sehen. Es ist interessant, festzustellen, dass die europäischen Märkte im Vorfeld heute erheblich nervöser tendieren als die US-Börsen.

In unserem Fonds apano HI Strategie 1 setzen wir die erhaltenen Impulse dergestalt um, dass wir in Euroland derzeit DAX-Discounter zukaufen, da wir von einer weiteren Konsolidierung, aber nicht von einem größeren Kurseinbruch ausgehen. Die Prämien und Sicherheitsabschläge sind momentan recht attraktiv.

Im Aktienbereich konzentrieren wir uns auf währungsgehedgte Zukäufe in den USA, da wir eine tendenzielle Umkehrung der Stimmung und Geldströme erwarten, insofern der US-Dollar weiter fällt. Zudem reduzieren wir unsere ohnehin sehr niedrige Anleihequote weiter. Im Bereich der gemanagten Fonds stocken wir u.a. den RWC Europe weiter auf, der überzeugend durch das schwieriger gewordene Umfeld der europäischen Börsen steuert.