Es mag auf den ersten Blick überraschend klingen, aber der Stimmungsindex ist momentan immer noch guter Dinge. Tendieren doch die europäischen Märkte derzeit bestenfalls ausgeprägt seitwärts. Die Erklärung ist jedoch einfach: Der Index betrachtet das Sentiment der Investoren aus der globalen Sicht heraus. Hier haben sich einige Faktoren zuletzt verbessert: die Schieflage des Euro, die zwar für die europäischen Aktienmärkte ein extremes Hausse-Argument war, jedoch insbesondere für die amerikanischen Exporteure ein Alptraum, ist dabei, sich aufzulösen.
Bei den Industrierohstoffen setzte eine Preisnormalisierung ein, nachdem die Kurse bis Ende des 1. Quartals teils erheblich unter Druck standen. Und es ist zu konstatieren, dass die wichtigsten Aktienmärkte außerhalb Europas allesamt an Allzeithochs oder zumindest auf Mehrjahreshochs stehen.
Dennoch ist die Stimmung recht fragil. Denn die Rallye in den südeuropäischen Staatsanleihen zeigt inzwischen doch deutliche Ermüdungserscheinungen – trotz des massiven EZB-Ankaufprogramms. Wir stufen diese Märkte als Risk-on-Anlagen ein, eine Abschwächung demzufolge als zunehmende Risikoaversion. Auch der Risikoparameter Gold zeigt derzeit hohe Stabilität. Es ist hierbei jedoch noch nicht erkennbar, ob die jüngste Aufwärtsbewegung nur im Rahmen der allgemeinen Erholung der Metalle erfolgte, quasi als kommunizierende Gegenbewegung zum US-Dollar, oder ob sich dahinter mehr verbirgt.
Die FED wird heute Abend das Ergebnis ihrer zweitägigen Sitzung veröffentlichen. Die Interpretation des Statements werden wir gegen Ende der New Yorker Börsensitzung sehen. Es ist interessant, festzustellen, dass die europäischen Märkte im Vorfeld heute erheblich nervöser tendieren als die US-Börsen.
In unserem Fonds apano HI Strategie 1 setzen wir die erhaltenen Impulse dergestalt um, dass wir in Euroland derzeit DAX-Discounter zukaufen, da wir von einer weiteren Konsolidierung, aber nicht von einem größeren Kurseinbruch ausgehen. Die Prämien und Sicherheitsabschläge sind momentan recht attraktiv.
Im Aktienbereich konzentrieren wir uns auf währungsgehedgte Zukäufe in den USA, da wir eine tendenzielle Umkehrung der Stimmung und Geldströme erwarten, insofern der US-Dollar weiter fällt. Zudem reduzieren wir unsere ohnehin sehr niedrige Anleihequote weiter. Im Bereich der gemanagten Fonds stocken wir u.a. den RWC Europe weiter auf, der überzeugend durch das schwieriger gewordene Umfeld der europäischen Börsen steuert.