Die erste Stimmungsverschlechterung seit 6 Wochen – nur ein Ausrutscher oder nachhaltig?

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Der apano-Stimmungsindex kletterte am 21. Mai in das „optimistische“ Szenario. In diesem besten der vier von uns gemessenen Stimmungsbilder verharrte er dann kontinuierlich exakt 6 Wochen lang.  Vorgestern nun ist der Index um eine Stufe auf „zuversichtlich“ abgerutscht. Es war diesmal nicht das ganz große Schlüsselereignis, das zur Stimmungseintrübung führte, sondern eine Vielzahl an kleinen Nadelstichen. Zu den leider immer zahlreicheren geopolitischen Brennpunkten gesellen sich sehr verhaltene Konjunkturdaten aus Europa.

Nachdem bereits seit Wochen die in den Indizes hoch gewichtete europäische Bankenlandschaft mit immer neuen negativen Schlagzeilen aufwartet, war dann die aktuelle Nachrichtenlage um die finanzielle Lage eines portugiesischen Großkonzerns der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Wie wird es nun weiter gehen? Der saisonale Effekt ist nicht ungefährlich: Viele Investoren reduzieren zu Beginn der Sommerferien ihre Aktivitäten und Positionen, was den Markt ausdünnt. Diese reduzierte Liquidität kann insbesondere bei negativen Meldungen schnell zu erhöhter Eigendynamik führen. Auslöser können dann fundamentale Ursachen sein, eine größere Korrektur kann aber auch einfach nur durch technische Gründe, wie zum Beispiel das Durchbrechen wichtiger Unterstützungslinien, ausgelöst werden.

Fundamental wird es nun insbesondere darauf ankommen, ob die Unternehmen in der gerade gestarteten Berichtssaison für das 1. Halbjahr die in sie gesteckten Erwartungen erfüllen und – noch wichtiger – wie ihre Prognosen über den weiteren Geschäftsverlauf ausfallen werden. Charttechnisch ist zu beachten, dass sich die beiden wichtigsten europäischen Aktienindizes DAX und Euro Stoxx 50, wir schauen bei beiden auf den Performanceindex, aktuell nur knapp über der wichtigen 100-Tage-Durchschnittslinie behaupten. Etwa 4% darunter liegt eine noch bedeutendere Linie, die den langfristigen Durchschnitt der letzten 200 Handelstage misst.

Insofern es in den nächsten Tagen keine dramatischen neuen Nachrichten aus Finanzen, Wirtschaft und Politik gibt, und wenn sich die negativen Nadelstiche nicht in hohem Stakkato fortsetzen, sollte der europäische Aktienmarkt spätestens dort Boden finden.

Dennoch – in dieser Aussage steckt viel theoretischer Konjunktiv und damit unwägbares Risiko. Deshalb haben wir in unserem Fonds apano HI Strategie 1 in den letzten beiden Tagen der sich verschlechternden Stimmung den Tribut gezollt, der in unseren Statuten dafür vorgesehen ist. Wir haben das Marktrisiko, das wir derzeit insbesondere in Europa sehen, reduziert.  Konkret haben wir die Aktienquote um 3% abgesenkt und sind momentan dabei, unsere Discount-Bausteine in Varianten mit defensiverer Ausstattung zu tauschen.

Zudem haben wir Kleinigkeiten in die „sicheren Häfen“ Gold und US-Staatsanleihen allokiert. Die erfreulich hohen weiteren Mittelzuflüsse parken wir taktisch kurz in der Kasse. Wir warten nun ab, wie die erste Welle der Berichtssaison  ausfällt, und – was noch wichtiger ist – ob die Investoren positiv oder negativ überrascht sein werden.

Unser nächster Allokationsschritt wird dann planmäßig am kommenden Mittwoch erfolgen, insofern das Szenario bis dahin unverändert bleibt. Wir glauben jedoch nicht, dass der derzeitige zuversichtliche Stimmungszustand über mehrere Wochen stabil sein wird. Vielmehr gehen wir davon aus, dass der apano-Stimmungsindex in Kürze entweder wieder optimistisch sein wird oder um eine weitere Stufe absinkt auf neutral.

Wandelanleihen immer beliebter

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Die hohe Liquidität hat in den vergangenen Wochen den weltweiten Aktienmärkten Rekordstände beschert. Davon konnten auch Wandelanleihen profitieren. Die positive Stimmung hat dem Markt für Neuemissionen starken Auftrieb verliehen: So verzeichnet Europa seit Anfang Juni zwölf verschiedene Wandelanleihen im Wert von ca. 4,5 Milliarden Euro. In den USA erzielten die 19 Neuemissionen seit Anfang Juni bereits ein Gesamtvolumen von über sechs Milliarden US-Dollar.

Diese aussichtsreiche Entwicklung deutete sich schon im seit Jahren ereignisreichsten 4. Quartal 2013 an: Die Wandelanleihen-Emissionen fuhren ein Gesamtvolumen von 31 Mrd. USD ein*.

Ein gutes Beispiel ist der Man Convertibles Global EUR (WKN: A0JJYB), der bereits seit März 2006 im Rennen ist. Seit Auflegung hat der Fonds eine Gesamtrendite von 44,3% erzielt und somit per Mai einen neuen Höchststand erreicht. Im letzten Kalenderjahr verbuchte Man Convertibles Global EUR 16,9% – die zweitbeste Performance in der bisherigen Kurshistorie des Fonds. Im Crashtest von DAS INVESTMENT 02/14 belegte der Fonds sogar den zweiten Platz.

Was sind Wandelanleihen?

Wandelanleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, die dem Anleger das Recht einräumen, die Anleihe in Aktien der Gesellschaft umzutauschen. Sie sind mit den Vorteilen von Anleihen ausgestattet (fixe Verzinsung; typischerweise leicht tiefer als bei gewöhnlichen Anleihen; Rückzahlung bei Verfall zu einem bestimmten Preis).

Steigt der Wert der Aktien, gilt dies aufgrund des Umwandlungsrechts tendenziell auch für die Wandelanleihen dieses Emittenten. Da die Wandelanleihe eine Kombination aus einer Anleihe und einer Aktienoption darstellt, ist der Kurs der Wandelanleihe vergleichbar mit der Summe beider Komponenten.

Diese Eigenschaften machen sie zu einem idealen Instrument, um das Risiko eines reinen Aktienportfolios  zu reduzieren und gleichzeitig die Chance beizubehalten, am Aufwärtstrend teilzuhaben. Wandelanleihen können die Volatilität eines Gesamtportfolios verringern und es effizienter machen.

Wollen Sie mehr über Wandelanleihen erfahren? Dann informieren Sie sich über den Fonds Man Convertibles Global EUR: http://apano.de/produkte/investmentfonds/man_convertibles_global/

*Quelle: Man-Datenbank.

EZB senkt erneut die Zinsen – wird jetzt alles gut?

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Wie erwartet hat Mario Draghi die Leitzinsen, die bisher bei 0,25% standen, auf 0,15% gesenkt. Ein neues Rekordtief! Weil die bisherigen Zinssenkungen noch nicht das gewünschte Ergebnis gebracht haben, geht die EZB jetzt einen Schritt weiter. Sie fordert Strafzinsen in Höhe von 0,1% von Banken, die ihr Geld bei der EZB parken und es nicht an Unternehmen (in Form von Krediten) verleihen.

Darüber hinaus stellt die EZB den Banken weitere 400 Mrd. Euro an Notenbank-Krediten zur Verfügung. Diese sollen an Private und Nicht-Finanzinstitute ausgeliehen werden. Einzige Auflage: Dieses Geld darf nicht zur Finanzierung von Immobilienkäufen verwendet werden. Zudem soll das ABS-Geschäft wiederbelebt werden. Wir erinnern uns: ABS sind mit Sicherheiten verbriefte Kredite, die erheblich zu dem Beinahe-Kollaps der Finanzmärkte 2008 beitrugen und seitdem vielerorts in Verruf sind.

Hinter den mit höchster Sicherheit (AAA) bewerteten Arrangements standen gebündelte Kreditforderungen. Diese enthielten neben Top-Schuldnern auch jede Menge „Subprimes“, also zweit- und drittklassige Bonitäten bis hin zu „faulen“ Krediten.

Mit diesem Maßnahmenpaket „schießt die EZB aus allen Rohren“. Die Börse hatte viele dieser Schritte bereits erwartet und im Vorfeld bereits zugelegt. Direkt nach der Entscheidung knackte der DAX erstmals die historische Höchstmarke von 10.000 Punkten – wenn auch nur für einen kurzen Moment.

Jetzt ist diese Unsicherheit aus dem Markt. Dennoch wollen wir das auch kritisch hinterfragen. Wie schlimm steht es um die Wirtschaft der Eurozone wirklich, wenn erneut so schweres Geschütz aufgefahren werden muss? Wie stark sieht die EZB die Deflationstendenzen in der Eurozone bzw. in einzelnen Mitgliedsstaaten?

Nun, es scheint, als würde es weitere Gewinne an den Börsen geben können. Es ist aber unseres Erachtens auch sicher, dass zunächst einmal insbesondere der Alternativmangel an attraktiven Anlagemöglichkeiten die Aktienmärkte getrieben hat. Auf dem erreichten Niveau bewertet die Börse die Unternehmen recht ambitioniert.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Der Markt hat eine Bewertung aufgebaut, als wenn die Geschäfte der Unternehmen glänzend liefen. Davon sind viele Länder und Branchen aber noch weit entfernt. Das erste Quartal 2014 verlief weitgehend enttäuschend.

Nun warten wir alle auf die kommende Berichtssaison zum 2. Quartal. Hier muss sich nun bestätigen, dass die Unternehmensgewinne endlich wieder kräftig steigen. Los geht es wie üblich am 4. Juli mit Alcoa. Bis dahin erwarten wir, dass der Juni durchaus nervös und volatil werden könnte.

Besuch bei Londoner Fondsmanagern

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Markus Sievers und ich waren Dienstag bis Donnerstag in London. Wir haben uns mit den meisten der dort ansässigen Fonds-Manager unterhalten, die wir in unserem apano HI Strategie 1 mit einer Zielallokation bedacht haben. Konkret besuchten wir die Häuser Man, GLG, BlackRock, Marshall Wace und RWC. Hintergrund war neben dem persönlichen Kennenlernen insbesondere auch die Entwicklung der letzten 6 Wochen. Denn seit etwa Mitte März zeigen die meisten Manager von Long/Short Strategie-Fonds auffallende Konditionsschwäche. Das ist der Grund, warum unser Fonds seitdem leicht an Boden verloren hat, obwohl eigentlich an der Oberfläche – sprich: auf Ebene der Indizes – die Märkte ganz ordentlich liefen. Es war uns wichtig, zu ermitteln, mit welchen konkreten Herausforderungen die Manager sich konfrontiert sahen.

3 Problemfelder kristallisierten sich heraus: ein Umschwung im Momentum der Aktien/Branchen („Favoritenwechsel“), ein Sell-Off von regionalen Favoriten (Bsp. Italien) sowie eine Unterperformance der Small Caps versus Large Caps. Interessanterweise haben die Manager ganz unterschiedliche Lösungskonzepte vorgelegt, die überwiegend überzeugend klangen.

Gemäß unseres stringenten Risikomanagements auf Einzelfondsebene hatten wir sukzessive die Fonds mit der hartnäckigsten Abwärtsbewegung über die letzten Wochen reduziert und teilweise inzwischen sogar komplett verkauft. Andererseits haben wir aber auch da Aufstockungen vorgenommen, wo sich Stabilisierung einstellte. Die Erkenntnisse aus London fließen nun bei unserer nächsten Allokationsrunde mit ein. Zusammen fassend lässt sich sagen, dass das Konzept des apano HI Strategie 1 die „Alpha-Manager“-Schwäche gut abgefedert hat, aber trotzdem natürlich deren – gemäß unserer Anlagephilosophie damals wie heute gewollte – hohe Gewichtung die Performance in den letzten Wochen etwas belastete. Wir haben nun den Eindruck gewonnen, dass unsere Zielfondsmanager das oben beschriebene für sie schwierige Umfeld inzwischen beherrschen. Bestärkt wird diese Hoffnung durch die Resultate der letzten Tage, in denen sie fast durchgängig wieder positive Gewinnbeiträge lieferten.

Falls es über das Wochenende bei den diversen anstehenden Wahlen keine bösen Überraschungen gibt, werden wir nächste Woche unser derzeit auf „optimistisch“ stehendes Stimmungsbild etwas stärker ausreizen  und die Quote Aktien „long only“ in die obere Range unserer Gewichtungstoleranz führen, um damit die Dynamik des apano Strategie 1 zu erhöhen. Das werden wir dann über Index-ETFs umsetzen, denn aus diesem Teil des Portfolios wollen wir überwiegend die reine Marktbewegung, also das „Beta“, schöpfen.

apano-Stimmungsindex weiterhin im zuversichtlichen Bereich

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Neue Konjunkturzahlen aus China haben zur Wochenmitte das Bild verfestigt, dass sich das Wachstum der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft weiter abschwächt. Der chinesische Einkaufsmanagerindex fiel im Februar 2014 weiter zurück. Mit 48,3 Punkten liegt der Indikator mittlerweile deutlich unter der Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Zudem gab es auch eher enttäuschende Signale aus den USA. Das war Wasser auf die Mühlen der Skeptiker und die Stabilität der Märkte wurde erneut getestet.

Dabei ist positiv zu bewerten, dass die Käufer bei wichtigen charttechnischen Unterstützungslinien wieder Oberhand gewinnen und auf ein robustes Wachstum der Weltwirtschaft setzen.

Trotz alledem scheint es, dass die Optimisten auch nicht stark genug sind, um die Aktienmärkte nachhaltig zu neuen Hochs zu treiben.

Genau diese Stimmung spiegelt auch unser globaler Stimmungsindex wieder, der sich im Wochenverlauf im zuversichtlichen Bereich bewegt und damit dafür sorgt, dass auch die Zusammensetzung unseres vermögensverwaltenden Fonds, dem HI Strategie 1 (WKN: A1J9E9) zuversichtlich ist – aber eben auch nicht zu optimistisch.

Nach wie vor setzen wir daher verstärkt auf defensive und marktneutrale Bausteine, die in diesem noch recht jungen Jahr eine sehr ordentliche Leistung gezeigt haben.

Zuversicht ja – aber kein harmonisches Bild

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Im späten Nachmittagshandel sind dann gestern die Aktienmärkte doch noch angesprungen, so dass dennoch zu konstatieren ist, dass das Resultat aus zwei sehr konträren Bewegungen besteht. So strahlen die amerikanischen und kerneuropäischen Aktienmärkte  Optimismus aus. Auf der anderen Seite kommen von Japan, den Industriemetallen sowie den Edelmetallen jedoch warnende und pessimistische Signale.

Beruhigend wirkt die weitere Stabilisierung des chinesischen Aktienmarktes. Da sich zudem alle für die Bewertung relevanten Komponenten von der Währungs- und Rentenseite ruhig verhalten, ist das Gesamtbild für uns knapp, aber doch ausreichend vertretbar zuversichtlich, so dass wir unsere Engagements vorsichtig weiter hochfahren.

Eine schöne Bestätigung, dass die Philosophie des von uns betreuten Fonds HI Strategie 1 im Markt auf Zustimmung stößt, sind die täglich hereinkommenden neuen Kaufaufträge. Seit dem heutigen Tag betreuen wir erstmals mehr als 15 Millionen Euro in dem HI Strategie 1.

Marktausblick 2014

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Ein ereignisreiches Jahr an den Finanzmärkten liegt hinter uns – welche Marktentwicklungen werden wohl 2014 auf uns zukommen? Im kommenden Jahr wird die Unterfütterung mit Liquidität seitens der Notenbanken zumindest in den USA etwas zurückgefahren werden.  Es wird daher im ersten Quartal 2014 zu beobachten sein, wie die US-Märkte mit diesem leichten Entzug umgehen.

Bereits jetzt ist an der Entwicklung der  längerfristigen Zinsen in den USA zu erkennen, dass die Anleger dabei sind, sich darauf einzustellen, dass ein Rückgang der FED-Nachfrage nach diesen Bonds zu niedrigeren Preisen führen wird. Da niemand der letzte sein will, hat der Zinsanstieg in den USA bereits still und leise längst begonnen.

Bislang konnte diese Entwicklung den US-Aktien nichts anhaben. Die quasi unverzinste Liquidität am kurzen Laufzeitende zwingt Anleger regelrecht dazu, Aktien zu kaufen. Hinzu kommt die vergleichsweise hohe Dividendenrendite und die Chance, dass eine nach langer Durststrecke wieder erstarkende Weltwirtschaft zu steigenden Gewinnen der Unternehmen führt und somit eine Höherbewertung der Aktien – auch über das derzeitige Rekordniveau hinaus – rechtfertigt.

Dennoch wird es den Jahresanfang beherrschen,  auf welches Niveau die US-Renditen durch die Kräfteverschiebung zwischen Nachfragern und Anbietern steigen können und ob das dann herrschende neue Marktgleichgewicht auf einem Renditelevel stattfindet, welcher eine ernsthafte Konkurrenz für Aktien oder eine Bedrohung für die weitere Erholung der US-Wirtschaft darstellt. Problematisch dürfte es werden, sollten 10-jährige US-Staatsanleihen die psychologisch wichtige 3,00% -Schwelle erreichen (aktuell 2,72%).

US-Staatsanleihen-Anleihe: 6,250% bis 15.08.2023

US-Staatsanleihen-Anleihe
Quelle: www.finanztreff.de

In Japan hingegen fährt die Notenbank weiterhin einen unverändert sehr expansiven Kurs. Ziel ist einerseits eine Stimulierung der Binnenwirtschaft, aber auch Unterstützung des Exports durch eine weitere Abschwächung des Yen, insbesondere zum US-Dollar und zum Euro. Der bisherige Erfolg dieser Maßnahme ist unbestreitbar.  Innerhalb eines Jahres ist der Yen von einem Mehrjahreshoch auf ein Mehrjahrestief im Vergleich zum Euro und zum USD gefallen. Die japanische Börse hat dies ausgiebig gefeiert und mit weitem Abstand die etablierten Börsenplätze der Welt hinter sich gelassen. Mitfeiern konnten jedoch nur Nicht-Japaner, welche mit Währungsabsicherung investiert waren. Die Aussichten für Japan bleiben weiterhin günstig, jedoch wird auf dem erreichten Niveau die Anfälligkeit für temporäre Rückschläge größer werden.

Euro – Yen – Kurs (EUR-JPY)

Euro - Yen - Kurs
Quelle: www.finanztreff.de

Europa hat das Problem, dass sowohl die USA als auch Japan versuchen, ihre Währungen niedrig zu halten. So erwies sich der Euro als strahlender Held des Jahres 2013, obwohl in weiten Teilen Europas Stagnation herrscht. Obwohl offensiv, verhält sich die EZB unter den Notenbanken am restriktivsten. Die Heterogenität des europäischen Marktes verhindert eine klare Prognose für die Region. Da die Problemländer des Euroraumes jedoch sukzessive wieder Boden unter die Füße bekommen, sollte die Basisstimmung eigentlich recht positiv sein. Denn dies könnte auf eine weitere Konvergenz der Euro-Zinsen hinlaufen, was insbesondere den schwächeren Staaten helfen würde.

Jedoch könnte eine weitere Aufwertung des Euro für die global agierenden Exporteure zum Problem um internationale Aufträge werden. Dieses Thema ist noch nicht an den Märkten angekommen, würde aber spätestens bei 1,50 USD/EUR in die Schlagzeilen drängen.

Für die Aktien- und Anleihemärkte im Euroraum stellt ein zusätzliches Problem dar, dass für Investoren aus Drittländern über die Wechselkurse gerechnet  Euro-Assets vergleichsweise teuer geworden sind. Das könnte diese Investoren von Neuengagements abhalten oder sie sogar dazu verleiten, Gewinne mitzunehmen. Während z.B. der DAX um ca. 20% im 2013 zugelegt hat, sitzt ein japanischer Investor – insofern er die Währung nicht gehedgt hat – auf einem DAX-Gewinn von 52%!

Abgesehen davon ist die hohe Abhängigkeit der europäischen Aktienmärkte von den US-Märkten ein nur allzu bekannter Fakt. Neue Rekordstände sind möglich, aber schwer vorstellbar, wenn die Unterstützung aus Amerika wegfallen sollte. Der Blick auf die Entwicklung des EuroStoxx50 in den letzten 4 Wochen zeigt, dass sich in Euroland ein Hang zu Gewinnmitnahmen eingestellt hat. Der Index schaffte es deshalb nicht, die mühsam wieder erreichte Barriere aus den Mehrjahreshochs von 2010 und 2011 zu überwinden. Ob das Motiv nur Jahresend-Gewinnmitnahmen aus den o.a. Währungsgründen sind, ist derzeit nicht auszumachen. Es ist aber auffallend, dass ein Großteil der Flops aus den französischen Komponenten des EuroStoxx50 kommt. Offenbar differenzieren die Anleger auf erreichtem Niveau stärker und wenden den Ländern, in denen sich  neue Probleme auftun, den Rücken zu. 2014 wird voraussichtlich in Euroland wesentlich ausgeprägter als 2013 ein Jahr werden, in welchem  „Stockpicking“, also Länderdifferenzierung und Branchenselektion, Basis des Anlageerfolges sein wird.

CAC-40 versus DAX (grün)

CAC-40 versus DAX
Quelle: www.finanztreff.de

Emerging Markets (EM) und Rohstoffe heißen die Verlierer des Jahres 2013. Es ist auffallend, dass sich in den letzten Tagen genau diese beiden Gruppen relativ robust verhielten. Offenbar haben einige Investoren damit begonnen, Gewinne aus den Top-Performern 2013 zu realisieren und auf Schnäppchenjagd zu gehen.  Ob sich daraus ein Trend für 2014 ableiten lässt, kann nicht seriös beantwortet werden.  Jedoch ist unverkennbar, dass sich das relative Chance-Risiko-Verhältnis dieser Underdogs verbessert hat. Sollte die Weltwirtschaft tatsächlich wie prognostiziert Fahrt aufnehmen, wäre es eher verwunderlich, wenn die Rohstoffe nicht davon profitieren würden. Auf Seiten der Emerging Markets ist die Situation schwieriger zu bewerten, denn politische Unruhen wie zuletzt in Thailand und zu erwarten im Vorfeld der Fußball-WM in Brasilien zeigen, dass die imposanten demografischen Wachstums-Stories dieser Staaten nicht das alleinige Anlagekriterium sein können. Der Frühsommer 2013 zeigte, welches Nadelöhr die EM-Bonds darstellen können, wenn es mit den Renditen der etablierten Industriestaaten aufwärts geht. Die Spreads zwischen An- und Verkaufskursen stiegen in unerträgliche Dimensionen, was belegt, dass der auf dem Papier stehende Renditevorteil dieser Staaten (vor allem in lokaler Währung) mit guten Nerven erkauft werden muss. Das hier anhängende Beispiel einer 30-jährigen Türkei Anleihe (in USD!!) zeigt, dass bei einer Anlage in EM-Bonds temporär aktienähnliche Crashs zu verkraften sind.

TUERKEI, REPUBLIK DL-NOTES 2004(34)

TUERKEI REPUBLIK DL-NOTES
Quelle: www.finanztreff.de

Dennoch kann die nicht wegzuleugnende Tatsache, dass es auf gute Bonitäten -zumindest derzeit noch- keine befriedigende Rendite gibt, den EM-Bonds 2014 eine wertvolle Stütze sein. Denn für alle die Anleger, welche zumindest die mathematische Chance einer nennenswerten positiven Realrendite im Anleihebereich suchen, sind EM-Anleihen -und hier insbesondere die Emissionen in lokaler Währung- alternativlos, außer der Investor erwirbt Unternehmensanleihen mit Ramsch-Status. Insofern es den EM-Bonds gelingen sollte, wieder ihr temporär durchaus positives Image zurück zu gewinnen, würde dies unzweifelhaft auch die EM-Aktienmärkte unterstützen. Insbesondere die ehemals hochgelobten 4 BRIC-Staaten aus dieser Gruppe weisen erheblichen Nachholbedarf auf. Ihr Basisabwärtstrend ist nun bereits seit 3 Jahren intakt.

DAXGLOBAL BRIC

DAXGLOBAL BRIC
Quelle: www.finanztreff.de

Außer der FED-Zinsdebatte könnte das FJ 2014 von einem anderem Thema beherrscht werden:  Australien und China berichten derzeit über eine Vielzahl von geplanten Börsengängen. Oft ist dies ein Indikator für das Spätstadium einer Aufwärtsentwicklung. Das muss kein böses Omen sein, aber das globale Angebot an neuen Aktien wird 2014 zweifellos zunehmen. Es bleibt zu hoffen, dass es auch im neuen Jahr genügend kompensierende Nachfrager gibt, welche hungrig auf Risikopapiere sein werden.

Wir sind schon sehr gespannt, wie sich die Märkte 2014 entwickeln werden und wünschen Ihnen und Ihren Familien ein frohes, gesundes, erfolgreiches neues Jahr!

 

 

 

Nosferatu – das Grauen an der Börse

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Wer kennt nicht die guten alten Gruselfilme: Untermalt von spannender Musik taucht der Schatten des Monsters auf. Oft erschrecken wir uns richtig.  Wenn wir das Monster dann in voller Größe sehen, ist das der Höhepunkt. Doch im Laufe des Films gewöhnen wir uns an die schaurige Gestalt und schließlich ist es sogar langweilig, sie zu sehen. Zum Schluss hat der Film gar ein Happy End und wir können beruhigt schlafen gehen. Was das mit der Börse zu tun hat?

Ähnliches könnte sich aktuell an der Börse abspielen. Das Gespenst ist hier die US-Notenbank, die ihre Stützungskäufe am Anleihemarkt reduzieren will. Als es zum ersten Mal im Mai dieses Jahres deutlicher auftauchte, gab es gleich starke Zuckungen an der Börse. So sackte beispielsweise der S&P 500 um 6 Prozent ab. Doch schon nach kurzer Zeit erholte sich die Börse wieder.

Erneut zeigte sich das Gespenst in diesen Tagen. Doch die Zuckungen der Finanzmärkte sind kaum noch zu spüren. Ich bekomme den Eindruck, die Notenbanker wollen nur oft genug darüber sprechen, damit das Gespenst seinen Schrecken verliert.

Vielleicht ist am Ende gar nicht so schlimm, das Monster in voller Größe zu sehen. Vielleicht gibt es sogar ein Happy End. Doch weil wir nicht im Film sind und es doch anders kommen kann, behalten wir es für Sie im Auge.

US-Poker um Gesundheitsreform und Schuldenstreit

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Kontroversen allerorten: Während in den USA mal wieder über die Gesundheitsreform und eine Anhebung der Schuldengrenze gestritten wird, versucht sich hierzulande gerade eine Regierung zu bilden. Aus Sicht der Finanzmärkte ist es schwer zu sagen, welche Koalition dem Dax denn am liebsten wäre.

Hoch gepokert wird derzeit in den USA. Nämlich über ein Thema, das genauso zuverlässig auf unseren Fernsehschirmen auftaucht wie das Spektakel „Dinner für One“ an jedem Silvesterabend: „Same procedure as every year“ – nur halt öfter: der Streit um die Anhebung der US-Schuldenobergrenze.

Während es jedoch vor einem Jahr noch um ein Gesamtpaket an Einsparungen von ca. 650 Mrd. US$ zur Abbremsung der Neuverschuldung ging, geht es dieses Mal praktisch nur noch um die Zustimmung des Parlaments zur Anhebung der Schuldenobergrenze von aktuell 16,7 Billionen Dollar. Seit Beginn des aktuellen Jahrtausends wurde die Grenze bereits 14 Mal angehoben.

Konkret wird wieder mal mit dem Thema „Gesundheitsreform“ gepokert. Die Republikaner sehen hier Einsparungspotenzial. Natürlich geht es in erster Linie darum, Obama zu ärgern, denn dies ist ja sein innenpolitisches Steckenpferd und im nächsten Jahr sind Kongresswahlen. Es würde mich überraschen, wenn es nicht wieder eine Einigung in letzter Sekunde gäbe, so wie immer.

Die Glaubwürdigkeit der US-Politiker und der FED in Sachen seriöser Finanzpolitik hat in den letzten 12 Monaten Schaden genommen, das ist das eigentliche Problem. Die wirtschaftlichen Daten würden eine Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe von aktuell 85 Mrd. US$ durch die FED sicher rechtfertigen. Eine Reduzierung war bereits angekündigt, der Markt hatte es jetzt erwartet und bereits eingepreist und es kommt wohl letztlich doch anders. Damit hat es immer stärker den Anschein, dass keiner mehr auch nur halbwegs ernsthaft daran interessiert ist, Schulden abzubauen.

Sollte es tatsächlich zu keiner Einigung kommen, wird wahrscheinlich eine (vorübergehende?) Herabstufung der Bonität der USA die Folge sein. Aber keine Angst: Sollten die Anleihekurse drohen, deshalb nachzugeben, kann die FED ja ihr monatliches Ankaufprogramm erhöhen. Es geht halt nichts über die eigene Gelddruckerei im Keller…

Seifenblasen sind rutschig

In den Nachrichten war heute Morgen zu lesen: „Die Party im Dax geht weiter!“ Diese Stimmung klingt nicht nur euphorisch, sie ist es auch. Hintergrund war die Entscheidung der US-Notenbank FED, die Käufe von US-Staatsanleihen und Hypothekenpapieren in Höhe von 85 Mrd. USD fortzusetzen. Wohlgemerkt  ̶  monatlich.

Zur Veranschaulichung: Das sind 85.000 Millionen USD! Oder das wären 1.000 USD jeden Monat für jeden deutschen Bürger! So werden die Zinsen künstlich niedrig gehalten und die Banken, aber vor allem die hochverschuldeten USA, mit billigem Geld versorgt.

Von Fundamentaldaten einmal abgesehen müsste jedem bewusst sein, dass eine künstliche Liquiditätsblase niemals nachhaltig sein kann! Sie ist nicht auf dem Fundament einer wachsenden Wertschöpfung durch Industrie und Handel aufgebaut, sondern einer hyperaktiven Notenpresse.

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist stabil. Auch die europäischen Wackelkandidaten erholen sich langsam und in den USA wurden sogar 2 Mio. neue Stellen seit der expansiven Geldpolitik aufgebaut. Die Anträge auf Baugenehmigungen sind in den USA schon wieder auf dem höchsten Stand seit 6 Jahren (!). Erinnern Sie sich noch, wie die Subprime-Krise entstanden ist? Genau: mit billigem Geld von der FED. Jeder sollte sich bewusst machen, dass hier versucht wird, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben.

Deutlich größer ist die Bedrohung aber von der „neuen Lokomotive“ der Weltwirtschaft – China. Wie bei der Subprime-Krise in den USA, hat sich in China auch das Kreditwachstum völlig verselbstständigt. Das Problem: In China funktionieren Banken mit einer expliziten, ausdrücklichen Staatsgarantie! D.h. sie können sich darauf verlassen, im Krisenfall gerettet zu werden. Die meisten von ihnen sind sogar mehrheitlich in der Hand der Regierung. Um die Wirtschaft zu fördern, pumpt der Staat (analog USA 2003-2006) massiv Billigkredite an die Bevölkerung, marode Staatsunternehmen und Lokalregierungen. Der wirtschaftliche Sinn dieser Kredite spielt dabei keine Rolle mehr. Auch in der Privatwirtschaft hat sich diese laxe Kreditpolitik ausgebreitet. Zehntausende Kreditvermittler und dubiose Firmen verdienen an der Vermittlung solcher Kredite und heizen die Überschuldungsblase weiter an.

Laut der Ratingagentur Fitch ist die Gesamthöhe aller Darlehen in China bereits doppelt so groß, wie die reale Wirtschaftsleistung des Landes. Bis Ende 2012 schossen die Kredite chinesischer Banken in nur vier Jahren um 126,5 Prozent nach oben! Eine beängstigende Steigerung.

Dabei beruhigt es nicht, dass es in China üblich ist, Statistiken zu „schönen“. Was allerdings Christopher Balding von der Pekinger HSBC Universität durch seine Studie herausgefunden hat, trifft dies sicher nicht mehr. Nach seinen Untersuchungen wurde (unter anderem) die Inflationsrate des Wohnungsmarktes stark manipuliert. Offiziell stiegen die Häuserpreise in China um 8 Prozent seit dem Jahr 2000. Seine Untersuchungen der Daten „an der Quelle“ ergaben jedoch eine Steigerung von fast 300 Prozent(!).

Auf der Basis dieser Daten wird auch das Wirtschaftswachstum berechnet. Dieses ist damit um mindestens 8-12 Prozent zu hoch angegeben. Das entspricht einer „geschönten“ Wirtschaftsleistung von 1 Billionen Dollar! Das wären also 1.000.000 Millionen. Die Folgen einer solchen Statistikfälschung sind kaum abzusehen. Diverse Finanzprodukte, Ratings und Investitionsentscheidungen basieren auf den Daten der Statistikbehörde (NBSC).

Wenn dieser gigantischen Blase die Luft ausgeht, droht ein böses Erwachen. China ist einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands, Europas und der USA. Und anders als 2008 würde kein Rettungsschirm der Welt ausreichen, diesen Giganten aufzufangen. Wir wären dabei nur zum Zusehen verdammt.

Die Stimmung an den Märkten hingegen ist weiter hervorragend. „Die Party geht weiter“! Da wird fröhlich heiße Luft in den Markt geblasen und die Kurse steigen wie Seifenblasen in den Himmel. Wenn diese Seifenblase allerdings platzt, wird es verdammt rutschig auf dem Parkett. Und eine Party sollte man ja bekanntlich auch dann verlassen, wenn sie am Schönsten ist.