Die Märkte bekommen die Stützräder abgenommen

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Am Wochenende kamen Notenbanker, IWF und die Finanzminister der 20 global wichtigsten Volkswirtschaften in Shanghai zu einem Gipfeltreffen zusammen. Die Resultate waren derart banal, dass sich so gut wie kein Presseartikel dazu findet. Das einzige konkrete Ergebnis war eine gemeinschaftliche Absichtserklärung, Versuche zu unterlassen, die eigene Währung abzuwerten , um Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Bereits heute früh konterkarierte China diese Aussage, indem es den Yuan erneut abwertete, wenngleich auch garniert mit einer leichten Reduzierung der Mindestreserveanforderungen für Banken. In Anbetracht der brisanten geopolitischen Themen wie Syrien, Europas bedrohter Einigkeit durch die Flüchtlingswelle, der realen Gefahr eines Brexit und den näher rückenden Präsidentschaftswahlen in den USA, scheint es, dass die politisch Verantwortlichen derzeit andere Sorgen und Schwerpunkte haben als die Fortsetzung der arg ins Stocken geratenen Börsenhausse zu stimulieren. Sicher liegt die Zurückhaltung auch darin begründet, dass den Staatshaushalten schlichtweg das Geld fehlt, um großzügige Konjunkturprogramme anzuschieben.

Ölpreis stabilisiert sich

Gut und schlecht gleichzeitig: der für die aktuelle Desinflation „schuldige“ niedrige Ölpreis stabilisiert sich derzeit deutlich. Deshalb kann es sein, dass die intern zerstrittene EZB auf diesen Effekt verweist und damit einen Grund findet, um am 10. März entgegen der Hoffnung etlicher Marktteilnehmer die weit geöffneten Geldhähne nicht noch weiter zu überdrehen. Denn die extreme Zinspolitik der EZB stößt außerhalb der Börsensäle mittlerweile überwiegend auf deutliche Kritik. In der Breite fielen die Unternehmensnachrichten für das abgelaufene Quartal nicht schlecht aus. Auch Konsum- und Geschäftsklima halten sich vor dem Hintergrund der geopolitischen Spannungen überraschend gut. Andererseits fehlt mir die positive Fantasie: woher soll bei dem derzeitigen Nachrichtenumfeld der Impuls kommen, der den Märkten den nötigen Schub verleiht, um sich aus ihrem inzwischen fast 1-jährigem Abwärtstrend befreien zu können?

Zinserhöhung im März?

Die Rohstoffmärkte präsentieren sich weiterhin robust, was beruhigend auf die angespannten Kreditmärkte ausstrahlt. Der Rückgang der globalen Volatilität bei Aktien, Rohstoffen und High Yield- Anleihen ist der wichtigste Grund, warum der apano-Stimmungsindex weiterhin stabil im neutralen Bereich verharrt. Akute Gefahr für das Stimmungsbild könnte jedoch bald vom US-Rentenmarkt drohen. Denn die für die US-amerikanische Notenbank relevanten Konjunktursignale von Arbeitsmarkt und Inflation sind ausreichend positiv, eigentlich könnte die FED die Zinsen im März weiter anheben. Der Blick auf den Devisenmarkt zeigt, dass die Marktteilnehmer aktuell von weiter divergierenden US- und Euroland-Zinsen ausgehen. Das für die Börsen schlimmste Szenario wäre eine Erhöhung der US-Zinsen im März und keine Aktion seitens der EZB. Ich glaube nicht, dass die sich zaghaft stabilisierenden Börsen bereits wieder genügend Selbstvertrauen aufgebaut haben, um damit umgehen zu können. Die Stützräder abgenommen zu bekommen ist eine Sache, gleich dann aber einen steilen Abhang hinunter zu müssen, eine andere. Das wahrscheinlichste Szenario in diesem Fall wäre eine Bauchlandung.

Erholung der Vorwoche setzt sich fort

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Vielleicht hat sich der eine oder andere Leser gewundert, als wir letzten Montag gegen den aktuellen Nachrichten-Mainstream berichteten, dass der apano-Stimmungsindex zu klettern beginnt. Diese Aufhellung der Anlegerstimmung hat sich in der abgelaufenen Woche kontinuierlich weiter fortgesetzt. Einen großen Anteil an dem gebesserten Sentiment hat China. Statt des  erwarteten Ausverkaufs nach dem chinesischen  Neujahrsfest zeigte sich der Shanghai Composite Index robust: Chinas Börsen haben seit Beginn des Jahrs des Affen fast 7% Wertzuwachs erzielt. Diese überraschende Zuversicht strahlte auch auf die Rohstoffmärkte aus. So legte beispielsweise der Kupferpreis um ca. 5% zu. Aber auch jenseits von China betrachtet bieten die globalen Wirtschafts- und Unternehmensnachrichten derzeit kein Bild des Grauens. Vielmehr scheint es, dass sich eine globale Wachstumsabschwächung zwar manifestiert, aber bei Weitem kein Rezessionsszenario zu befürchten ist. Somit scheinen die derzeitigen Kurse ausreichend Pessimismus zu beinhalten. Die institutionellen Investoren sitzen auf Bergen von Cash. Das dürfte sich zunehmend unterstützend bemerkbar machen, da ist noch Einiges nach oben möglich. Denn die Angst vor verpassten Chancen ist bei uns Vermögensmanagern fast so stark ausgeprägt wie die Allergie gegen Kursverluste.

US-Zinserhöhung im März kann Hoffnung auf Frühjahrsrallye egalisieren

Die derzeitige hohe Stabilität in China beruhigt nicht nur die Rohstoff- und Aktienmärkte, sondern auch die Kreditmärkte. Denn die Erholung der Rohstoffe ließ die Risiken von Kreditausfällen absinken, was den Bereich der Hochzinsanleihen und damit unmittelbar auch die Bank- und Rohstoffaktien stabilisierte. Die andere große Story ist der US-Zinssatz. Nicht nur der Arbeitsmarkt, sondern auch die die Kerninflationsrate in den USA liegt inzwischen im Zielkorridor der US-Notenbank. Damit rückt eine US-Zinserhöhung im März wieder in den Bereich des Möglichen. Der US-Dollar beginnt dies gerade wieder einzupreisen und seine wieder gewonnene Stärke stützt die Global Player aus Japan und Euroland. Alle Faktoren zusammen genommen, wirkt somit der jüngste Aufschwung der Märkte breit unterstützt. Freilich wissen wir, dass Börse stets unberechenbar ist – sollte sich die Erwartung einer weiteren US-Zinserhöhung im März manifestieren, kann dies die US-Börsen belasten und somit schnell alle derzeit aufkeimenden Hoffnungen auf eine Frühjahrsrallye wieder egalisieren.

Erster Matchball abgewehrt

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Am Donnerstag wurde der apano-Stimmungsindex erstmals „pessimistisch“ und rutschte damit auf den tiefsten Stand seit Beginn seiner Messungen im Jahr 2013. Das bedeutet, das globale Sentiment war noch schlechter als an den Tagen der Krim-Annexion. Bereits seit Wochen lasten die schwächelnden Aktien- und Rohstoffmärkte auf dem Marktsentiment. Auslöser für den jüngsten Stimmungseinbruch waren aber einige spezifische Sonderbewegungen. Insbesondere die Flucht in deutsche und US-Staatsanleihen zu Lasten von mittleren Bonitäten wie Italien und Spanien und ein von hohem Niveau aus erneutes Hochschießen der Volatilitäten brachten in der Bewertung die entscheidenden weiteren Punktabzüge. Somit schien alles klar für eine neue Runde in der Abwärtsspirale der Märkte.

Ölpreis wichtigster Impulsgeber für die Märkte

Dann aber setzten die Preise für Rohöl am Donnerstagabend zu einem fulminanten Kurssprung an. Die Futures auf US-Rohöl der Sorte WTI drehten ein temporäres Tagesminus von fast 4% in ein Plus von fast 2%, gefolgt von einem zweiten Satz am Freitag um weitere 6%. Wie in diesem Blog vielfach dargelegt, ist der Ölpreis wegen seiner zahlreichen Wechselwirkungen derzeit der vielleicht wichtigste singuläre Impulsgeber für die Märkte. Dem entsprechend darf es nicht verwundern, dass dieser Kurssprung im Öl bereits Donnerstagabend die US-Märkte und seitdem auch den Rest der Welt beflügelte. Das apano-Stimmungsbarometer hat sich im Einklang mit dieser Bewegung wieder aufgehellt, das Szenario ist wieder „neutral“.

Einfluss der Notenbanken scheint zu schwinden

Die fast schon depressive globale Marktstimmung der Vorwoche drückte die Vermögenswerte nicht tiefer nach unten, sondern löste „lediglich“ unberechenbare und nahezu täglich wechselnde Kursbewegungen aus. Diese Reaktion will interpretiert werden. Offenbar locken einerseits inzwischen günstige Bewertungen und attraktive Dividendenrenditen Käufer an, auf der anderen Seite aber belasten Ängste vor einer neuerlichen Banken- und Staatenkrise sowie eines anämischen globalen Wirtschaftswachstums. Die Börsen nähern sich nach ihrer großen Abwärtsbewegung der vergangenen Wochen offenbar nun einem Niveau, an dem die beiden konträren Stimmungen einen Gleichgewichtspreis finden. Derweil scheint der unmittelbare Einfluss, den Notenbanker auf diesen Meinungsbildungsprozess haben, zu schwinden.

Nach Crash kommt Panik?

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Die Aktienmärkte kennen aktuell offenbar nur noch eine Richtung – und die ist abwärtsgerichtet. Aus technischer Sicht ist der Markt überverkauft und eigentlich scheint eine Zwischenerholung (im Fachjargon auch Bärenmarktralley genannt) überfällig. Jedoch werden bereits erste Aufwärtsbewegungen von Investoren genutzt, um weiter Risiko herauszunehmen. Der Dow Jones liegt inzwischen auf 2-Jahres-Tief.

Steigende Volatilität und steigender Goldpreis

Sichere deutsche Staatsanleihen werden teils trotz negativer Zinsen gesucht. Die Volatilität steigt und zuletzt sprang auch Gold deutlich an. Es ist eben diese Mischung und auch die zuletzt deutlicher ansteigenden Anzeichen einer Panik an den Märkten, die am heutigen Morgen auch den apano-Stimmungsindex vom ohnehin (negativen) neutralen Bereich in das pessimistische Szenario trieb. Erstmalig seit Start der Berechnung in 2013!

Verunsicherte Investoren und sich verstärkende Rezessionsängste

Die Gründe für die sich weiter verschlechternde Marktstimmung sind vielfältig. Auf den ersten Blick kam die Rede von FED-Chefin Janet Yellen gut an, da sie eine weitere Zinsanhebung in diesem Jahr vom Verlauf der Konjunktur abhängig machen wollte. Taubenhafte Töne, die der Markt hören wollte und die zunächst Treiber eine Zwischenerholung hätten sein können. Aber eben die Tatsache, dass sie an dem Basisgedanken von weiteren Zinsanhebungen festhielt, verunsicherte die Investoren auf den zweiten Blick zutiefst. Schlechte Quartalszahlen und ein schlechter Ausblick der französischen Großbank Société Générale kamen in diesem Umfeld ebenfalls nicht gut an. Zudem vermeldete der Vorstand von Cisco Systems, trotz guter Quartalszahlen, dass die Investitionsbereitschaft von Unternehmen wegen der Finanzkrise rückläufig wäre. Mit der Aussage, dass die Finanzkrise die Realwirtschaft treffen könnte, verstärken sich Rezessionsängste.

Auswirkungen auf vom Stimmungsindex gesteuerte apano-Fonds

Im aktuell turbulenten Geschehen gilt es also weiter sehr genau auf die Märkte zu schauen. Sollte sich das pessimistische Szenario des apano-Stimmungsindex bestätigen, werden wir die Portfolioaufstellung des vermögensverwaltenden Mischfonds apano HI Strategie 1 sowie auch des neuen Fonds „apano Global Systematik“ kurzfristig deutlich defensiver ausrichten.

Trendfolger – nur „weiße Ritter“ im Aktiencrash oder langfristiger Depotbaustein?

Es ist wieder soweit – ein Crash ist da! Nach dem schlechtesten Börsenstart aller Zeiten, suchen Anleger und Berater wieder verzweifelt nach Fonds, die (ganz im Gegensatz zu Aktien) seit Jahresanfang keinen Verlust gemacht haben oder besser noch, die sogar im Plus sind. Und sie werden fündig:

Wie bei fast jedem größeren Aktiencrash der letzten 15 Jahre lieferten vor allem systematisch agierende Trendfolger, wie das AHL Handelssystem der britischen Man Group, einen deutlichen Gewinn. So konnte der Fonds Man AHL Trend Alternative (WKN A0RNJ6) seit Jahresanfang für seine Anleger eine Wertsteigerung von +6,2 % erzielen. Zum Vergleich: In der gleichen Zeit verlor der Dax rund -17,3% und der japanische Nikkei-Index über -15,4% an Wert.

Versicherung gegen fallende Märkte

Nicht umsonst gelten Trendfolgesysteme wie AHL bereits seit dem Börsencrash aus den Jahren 2000-2003 und spätestens seit der Finanzkrise 2007-2009 als perfekte „Versicherung gegen fallende Märkte“. Der Grund für diesen Sicherungseffekt ist einfach: Trendfolger verdienen am meisten Geld, wenn die Trends besonders stark sind. Dabei ist die Richtung des Trends (steigend oder fallend) egal. Trends wiederum entstehen aus dem Verhalten von Marktteilnehmern, also dem menschlichen „Herdentrieb“. Dieser wird maßgeblich von Emotionen wie „Angst“ und „Gier“ bestimmt. Da „Angst“ die stärkste physische Reaktion in uns auslöst, ist auch klar, wann Trendfolger am besten funktionieren: bei Panik an den Märkten!

Trendfolger sind für das Depot also so etwas wie der „weiße Ritter in der Not“. Eine Brandversicherung, wenn an den Börsen wieder einmal die Kurse abgefackelt werden. Doch wie bei jeder Versicherung stellt sich auch bei Trendfolgern die Frage: „Wann brauche ich Sie?“

Die Antwort ist klar – wenn es brennt, sollte die Versicherung am besten schon im Depot liegen. Im Gegensatz zu Versicherungen haben Trendfolger wie AHL jedoch den Vorteil, dass sie nicht immer nur Geld kosten. Ganz im Gegenteil – sie können auch Geld bringen wenn es nicht brennt. So hat der Fonds Man AHL Trend Alternative (WKN A0RNJ6) in den letzten 3 Jahren über +25% oder rund +8,5% im Jahresdurchschnitt Ertrag gebracht.

Die perfekte Ergänzung

Trendfolger sind also auch als langfristiger Depotbaustein sinnvoll. Natürlich steigen auch sie nicht immer. Aber genauso wie Aktien bringen sie langfristig Ertrag. Da meistens die schwache Phase des Einen, die starke Phase des Anderen ist, ergänzen sie sich perfekt. So hätte eine Beimischung von 20% AHL in ein klassisches Depot (45% Renten, 45% Aktien, 10% Kasse) in den letzten 15 Jahren die Rendite von 5,6% p.a. auf 7,4% p.a. erhöht. Gleichzeitig wäre das Risiko bzw. der maximale Verlust des Depots in dieser Zeit deutlich von -22,7% auf -14,7% gesunken. AHL ist also nicht nur ein „weißer Ritter“ in Krisenzeiten, sondern eine perfekte Ergänzung zu Aktien, die man zu jeder Zeit und dauerhaft ins Depot legen kann.

Die Märkte driften auseinander

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Die globalen Märkte reagieren höchst uneinheitlich auf den etwas billiger gewordenen US-Dollar. Einerseits konnten sich die Rohstoffpreise dadurch etwas stabilisieren. Das Zusammenwirken beider Effekte führte dazu, dass sich die Situation bei den Schwellenländern sowohl auf der Aktien- als auch auf der Rentenseite entspannte. Entgegen gesetzt hingegen die Auswirkungen hierzulande: die Talfahrt der europäischen Aktienmärkte beschleunigte sich weiter. Hauptsächliche Ursache für die Abschwächung des US-Dollars ist die gestiegene Erwartung, dass die amerikanische Notenbank FED auf die eigentlich angedachte nächste Zinserhöhung im März verzichtet.

Neue Erwartungshaltung

Der Gewinner dieser neuen Erwartungshaltung ist der amerikanische Rentenmarkt, da US-Staatsanleihen dadurch wieder als attraktiv gelten. Der aus dem Richtungsschwenk der Anleger resultierende deutliche Renditerückgang in den USA war Haupttreiber der Dollarschwäche. Denn im korrespondierenden Euroraum ist das Bild uneinheitlich. So wurden zwar deutsche Staatsanleihen im Sog der Kurse der US-Staatsanleihen mit nach oben getragen. Diejenigen Euro-Staatsanleihen, die keinen Top-Status haben, erlitten jedoch Kursrückgänge. Im Resultat führte dies dazu, dass sich die Schere zwischen USD- und Euro-Renditen verringerte, was zur Abschwächung des US-Dollars führte. Anleihen mit schlechterer Bonität („High Yields“) hingegen waren letzte Woche global gesucht. Diese Tendenz der Investoren, die beiden bonitätsmäßigen Extreme zu kaufen, ist interessant, denn würden die Anleger nur erste Adressen suchen und die schlechten Bonitäten weiter verkaufen, so wie sie es zuletzt über viele Wochen hinweg taten, wäre dies ein ernst zu nehmendes Paniksignal.

Welche Signale kommen von der FED?

Seit mehr als zwei Monaten verharrt der apano-Stimmungsindex nun hartnäckig im „Risk off“- Modus. Nachdem bislang lediglich die offensiven Komponenten den Index bremsten, zeigen sich nun zusätzlich die risikoaversen Komponenten auffallend stark, was kein gutes Zeichen ist. Es sollte deshalb nun genau beobachtet werden, wie sich die zuletzt stabilisierten Industrie-Rohstoffe und Schwellenländer verhalten. Spannend wird es am Mittwoch werden. Wird es FED-Chefin Janet Yellen gelingen, in ihrer Stellungnahme zu den Märkten die zuletzt wieder deutlich strapazierten Nerven der Anleger zu beruhigen?

Erste Anzeichen einer Bodenbildung

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Die Öl-Futures zeigten in der letzten Woche hohe Stabilität, was insbesondere vor dem Hintergrund weiter steigender Lagerbestände als Indiz gedeutet werden kann, dass die Kurse die verheerende Angebotsseite auf dem derzeitigen Niveau nun doch eingepreist haben. Sehr wohlwollend nahmen die Märkte die neuen geldpolitischen Maßnahmen der japanischen Notenbank auf. Neben der Stabilisierung der großen globalen Aktienmärkte fällt insbesondere auf, dass sich nahezu geräuschlos die charttechnische Situation der Emerging Markets sowohl auf der Aktien- als auch auf der Anleihenseite deutlich verbessert hat. Das liegt an der leichten Erholung der Rohstoffpreise, jedoch schwingt auch insbesondere die Hoffnung mit, dass die US-Notenbank FED den Märztermin ohne eine weitere Zinsanhebung verstreichen lässt. Denn die Daten aus der US-Industrie sind recht widersprüchlich und legen nahe, die Rückkehr zur Zinsnormalität nicht zu forsch anzugehen. Zudem präsentieren sich die chinesischen Konjunkturdaten weiterhin unbefriedigend. Eine Streckung der Zinsanhebung in den USA würde den Aufwärtsdruck vom US-Dollar nehmen und damit auch vom Renminbi, dessen Verknüpfung mit dem US-Dollar unheilvoll die chinesische Wirtschaft belastet.

Stimmungsindex hellt sich auf

Der FONDS professionell Kongress 2016, der letzte Woche in Mannheim stattfand, brachte klar zum Vorschein, dass die große Mehrheit der Fondsmanager und professionellen Investoren für 2016 ein extrem schwieriges Umfeld für Aktien erwartet. Trotzdem ist zu konstatieren, dass sich die nach unseren Parametern gemessene Stimmung in der vergangenen Woche deutlich aufgehellt hat. Ist dies lediglich ein Aufbäumen im übergeordneten Abwärtstrend oder der ernsthafte Versuch einer Bodenbildung? Die Wahrscheinlichkeit für jede der beiden Thesen liegt bei 50 Prozent.

Mario Draghi kann es nicht lassen

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Fast schon waren die Märkte technisch sauber. Am 20. Januar waren erstmals leichte Anzeichen von Panik zu verspüren. Im Tagesverlauf stürzte der an diesem Tag fällig werdende Februar Öl-Terminkontrakt auf 26,55 USD, was einem Tagesverlust von 6,7% entsprach. Entsprechend angeschlagen reagierten die Finanzmärkte. Mit einem fulminanten Schlussspurt des neuen Ton angebenden März-Futures gelang den US-Börsen jedoch eine beeindruckende Erholung, die den S&P500 um 2,5% über sein Tagestief hievte. Eine Steilvorlage für den asiatischen und europäischen Börsenhandel am Donnerstag. Als dann Mario Draghi weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen für März in Aussicht stellte, beschleunigte sich die Erholung weiter. Am Freitag legte der MSCI All Countries World Index um 2,5% zu; sein größter Zugewinn seit 2012. Ist damit die Korrektur vorüber?

Nur ein Zwischenstopp der Talfahrt?

Es hätte noch einer weiteren Stufe nach unten bedurft, um die Märkte zu bereinigen, denn lediglich ein Aufsetzen auf den Tiefs aus 2015 erscheint als immer noch unzureichender Discount für die inzwischen doch deutlich verschlechterten globalen Rahmenbedingungen. Es ist alles andere als sicher, dass die letzte Woche erreichten Aufsetzer auf markante Unterstützungen bereits das Ende der Talfahrt bedeuten oder ob es sich nur um einen Zwischenstopp handelte.

Starke Koppelung von Ölpreis und Aktienmärkten

Ölpreis und Aktienmärkte hängen derzeit immens stark miteinander zusammen. Hintergrund ist die pure Angst um die Ölindustrie, die Förderstaaten und die internationale Kreditverflechtung. Das Tempo des Anstiegs seit Mittwochabend spricht eher für Short-Eindeckungen als für überzeugte Investorenkäufe. Jedoch zog Mario Draghi wohl einen ersten Boden ein und es steht in der Macht der japanischen Notenbank, diesen am Freitag gegebenenfalls weiter zu festigen. Damit dürften sich die Märkte in den nächsten Tagen zumindest stabilisieren. Wichtigster Einzelindikator bleibt jedoch der März Öl-Future. Rohöl der Sorte WTI steht an seinem kurzfristigen Abwärtstrend. Ein Ausbruch Richtung 35$ würde die Märkte angeführt von den USA definitiv beflügeln, ein Rutsch unter 28$ hingegen wäre als hoch bedrohlich zu interpretieren. Wer den Preis verfolgen möchte: das Börsenkürzel dafür ist CLH16.

Same old story – Öl und China

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Der Druck des Ölpreises bringt nun das nicht der OPEC angehörige Oman dazu, laut über ein Angebot zur Senkung seiner Ölfördermenge um 5-10% nachzudenken. Vielleicht ist das ein erster Schritt, die Abwärtsdynamik des Preisverfalls abzubremsen? In diesem Blog weise ich schon seit Wochen darauf hin, dass die Negativfaktoren des fallenden Ölpreises viel schwerwiegender sind als die Vorteile für den Verbraucher. Eine deutliche Erholung oder zumindest eine glaubwürdige Stabilisierung ist meiner Meinung nach die Grundvoraussetzung, dass sich die globalen Aktienmärkte aus ihrem derzeitigen Abwärtstrend befreien können. Den anderen Nukleus bildet China. Von dort werden morgen früh überaus wichtige Wirtschaftszahlen erwartet, unter anderem, wie sich Chinas Bruttoinlandsprodukt 2015 entwickelt hat. Die Schätzung liegt bei 6,8%. Das Problem ist, dass dem Wahrheitsgehalt der Zahlen niemand so recht vertraut, sollten sie im Rahmen oder sogar oberhalb der Erwartungen ausfallen. Wird jedoch ein glaubwürdigerer – also deutlich darunter liegender – Wert  veröffentlicht, könnte dies wiederum die Märkte schocken. Last but not least will auch die Wundermedizin der Notenbanken nicht mehr so recht funktionieren. So lassen sich insbesondere die US-Verbraucher nicht von der Angst vor steigenden Zinsen noch schnell zu Konsumentenkrediten zu noch günstigen Konditionen verleiten, sondern erhöhen unverdrossen weiter ihre Sparquoten.

Anleger von der Heftigkeit des Kurseinbruchs an den Aktienmärkten überrascht

Es ist trotzdem keine Panik im Markt zu verspüren, es finden weder fluchtartige Bewegungen in sichere Staatsanleihen statt noch schießt der Goldpreis in die Höhe. Jedoch befindet sich die Volatilität auf einem historisch angespannt hohen Niveau. Da das Umsatzvolumen in den letzten Wochen nicht außergewöhnlich hoch war, ist davonauszugehen, dass viele – private wie institutionelle – Anleger von der Heftigkeit des Kurseinbruchs an den Aktienmärkten überrascht wurden, weiterhin hoch investiert sind und nun auf herben Buchverlusten sitzen. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit einer nachhaltigen deutlichen Kurserholung, wenngleich kleinere Gegenrallyes immer einkalkuliert werden sollten.

Beruhigende Signale vom Weltwirtschaftsgipfel in Davos?

Morgen beginnt der Weltwirtschaftsgipfel in Davos, von dem durchaus beunruhigende Signale Richtung Börse gesendet werden könnten. Dennoch sehe ich keinen Crash auf die Märkte zukommen, am Ende des derzeitigen Ausverkaufs dürfte ein sehr tragfähiger Boden und eine gesunde Basis für eine neue Hausse entstehen. Aber es muss nach Jahren der Gängelung durch die Notenbanken den Börsen endlich einmal erlaubt sein, richtig auszuatmen.

Die letzte Bastion wurde gestürmt – ist das jetzt die Stunde der Antizykliker?

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Der Druck war dann doch zu groß. Unter der Vielzahl an negativen Einzelfaktoren brach nun auch der bislang hartnäckige Widerstand der US-Märkte. Damit konnte sich die überfällige Marktkorrektur ungestört ihren Weg durch die globalen Aktienmärkte bahnen. Der heutige Montag belegt, wie falsch es jedoch ist, allein China für die katastrophale erste Handelswoche 2016 verantwortlich zu machen. Denn auch heute verliert der Shanghai Composite Index erneut mehr als 5%, Europas Märkte aber zeigen sich widerstandsfähig. Kann daraus aber bereits abgeleitet werden, dass das Schlimmste überstanden ist?

Was kam denn über das Wochenende an neuen Fakten auf den Tisch? Der Rand, die Währung Südafrikas, bricht massiv ein. In Hongkong schnellen die Zinssätze für Yuan-Kredite hoch. Der Index für die EM-Aktienmärkte steht auf USD-Basis auf 5-Jahres-Tief. Die Industrierohstoffe fallen ungebremst weiter. Die Situation für die Emerging Markets wird immer bedrohlicher, das ist nicht die Basis, auf der eine tragfähige Aufwärtsbewegung entstehen kann. Freilich ist das derzeitige Umfeld für kurzfristig denkende Antizykliker verlockend. So steht der marktbreite US-Aktienindex Russell 2000 exakt auf seinem 2-Jahrestief von Spätsommer 2014. Rückwirkend betrachtet war dieser Level damals eine exzellente Kaufgelegenheit. Vielleicht funktioniert es ja wieder?

Ich bin skeptisch, denn die derzeitigen Probleme sind viel tiefgehender als im Sommer 2014. Mit einer echten Unterstützung rechne ich erst, wenn der große Bruder des Russell, der S&P 500, sein 2-Jahrestief erreicht. Das ist aber erst bei 1.850 der Fall, das kurzfristige Abwärtspotenzial dieses eher trägen Index beträgt damit noch 4%. Da Europas Börsen meist eine gehebelte Dynamik zeigen, ist das Rückschlagspotenzial beim DAX damit bei weiteren 10% zu sehen. Damit könnte der deutsche Leitindex bis auf 9.000 Punkte fallen, bevor fester Boden erreicht ist.

Fazit: Der Druck auf die Währungen, Aktien und Anleihen der Emerging Markets wird immer größer. Zugleich verschlechtert sich in beängstigendem Tempo die Situation der globalen Primärindustrie und ihrer Zulieferer. Heute beginnt in den USA die Berichtssaison für das 4. Quartal 2015. Die Erwartungen sind extrem niedrig. Darin liegt die schwierige Unberechenbarkeit für diese Woche. Denn obwohl die fundamentalen Fakten für weiter fallende Kurse sprechen, könnten positive Überraschungen von Corporate America eine kleine Erholungsrallye einläuten. Damit schließt sich der Kreis: Es kann durchaus sein, dass die Kursstabilität von heute getragen wird von mutigen Antizyklikern, die genau darauf spekulieren.