apano-Stimmungsindex mahnt zur Vorsicht

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Der apano-Stimmungsindex ist am Freitagabend zurück in den defensiven neutralen Bereich gefallen. Fundamental lässt sich dies durch ein ganz schlechtes „Torverhältnis“ untermauern. Denn es steht derzeit 1:5, was die Nachrichtenlage betrifft.  Es gibt derzeit lediglich ein Positivthema: Großer Appetit auf  Risk-on-Anleihen entschärft Probleme der Südeuropäer / Emerging Markets. Auf der Gegenseite finden derzeit 5 Negativthemen gleichzeitig statt:

1. Kurssturz der Hightechs

2. Ost-Ukraine

3. Chinas Wachstumsschwäche

4. Tapering geht weiter

5. Bilanzgewinne bislang eher mau

Ich denke, dieses Verhältnis ist schuld an der aktuell mauen Stimmung. Deshalb werden wir mit unserem Fonds apano HI Strategie 1 in die Karwoche defensiv und vorsichtig starten.

 

apano-Stimmungsindex wieder zuversichtlich

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Die Krim-Krise belastete in den ersten drei Wochen des März insbesondere die europäischen Börsen. In meinem Blog vom 17.3.2014 hatte ich fünf „Was ist, wenn…“ – Szenarien mit ihren Wahrscheinlichkeiten aufgeführt. Die beiden besten Szenarien sind wegen der erfolgten Annektion der Krim durch Russland hinfällig geworden.

Zugleich erscheint es aber auch immer unwahrscheinlicher, dass das schlimmste Szenario – der Einmarsch russischer Truppen in der Ostukraine – eintritt. Durch die Einwilligung Russlands, OSZE-Beobachter in die Ukraine zu lassen, erscheint auch Szenario 4 zumindest derzeit nicht aktuell.

Die Börsen konzentrieren sich damit auf das verbleibende Szenario 3, dem ich von Anfang an die höchste Wahrscheinlichkeit eingeräumt hatte. Für diesen Fall hatte ich prognostiziert, dass das Thema „Krim“ an der Börse keine großen Auswirkungen mehr hätte. Natürlich müssen die Geschehnisse weiter beobachtet werden, diese Observation sollte aber nicht jegliche Anlageentscheidung lähmen.

Von der Konjunkturfront kommen aus China verhaltene Daten. Es ist jedoch zu konstatieren, dass genau das offensichtlich zu stimulierenden Aktivitäten der öffentlichen Hand führt. Der Hang Seng China Enterprises Index konnte sich in der Hoffnung darauf in den vergangenen Tagen erheblich von seinen zuletzt erreichten Tiefs lösen.

Generell zeigen die Emerging Markets derzeit eine spürbare Stimmungsaufhellung, das gilt sowohl an den dortigen Aktien- als auch Rentenmärkten. Die amerikanischen Börsen notieren ohnehin nahe an ihren Allzeithochs. Weder die internationalen Rentenmärkte noch die Volatilitäten oder die „Fluchtburgen“ US-Dollar und Gold signalisieren geringste Anzeichen von Nervosität.

Da fehlte nur noch die gestrige Kursrally in Europa als finaler Auslöser, um den apano-Stimmungsindex heute vom neutralen in den zuversichtlichen Bereich zu hieven.

 

Seifenblasen sind rutschig

In den Nachrichten war heute Morgen zu lesen: „Die Party im Dax geht weiter!“ Diese Stimmung klingt nicht nur euphorisch, sie ist es auch. Hintergrund war die Entscheidung der US-Notenbank FED, die Käufe von US-Staatsanleihen und Hypothekenpapieren in Höhe von 85 Mrd. USD fortzusetzen. Wohlgemerkt  ̶  monatlich.

Zur Veranschaulichung: Das sind 85.000 Millionen USD! Oder das wären 1.000 USD jeden Monat für jeden deutschen Bürger! So werden die Zinsen künstlich niedrig gehalten und die Banken, aber vor allem die hochverschuldeten USA, mit billigem Geld versorgt.

Von Fundamentaldaten einmal abgesehen müsste jedem bewusst sein, dass eine künstliche Liquiditätsblase niemals nachhaltig sein kann! Sie ist nicht auf dem Fundament einer wachsenden Wertschöpfung durch Industrie und Handel aufgebaut, sondern einer hyperaktiven Notenpresse.

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist stabil. Auch die europäischen Wackelkandidaten erholen sich langsam und in den USA wurden sogar 2 Mio. neue Stellen seit der expansiven Geldpolitik aufgebaut. Die Anträge auf Baugenehmigungen sind in den USA schon wieder auf dem höchsten Stand seit 6 Jahren (!). Erinnern Sie sich noch, wie die Subprime-Krise entstanden ist? Genau: mit billigem Geld von der FED. Jeder sollte sich bewusst machen, dass hier versucht wird, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben.

Deutlich größer ist die Bedrohung aber von der „neuen Lokomotive“ der Weltwirtschaft – China. Wie bei der Subprime-Krise in den USA, hat sich in China auch das Kreditwachstum völlig verselbstständigt. Das Problem: In China funktionieren Banken mit einer expliziten, ausdrücklichen Staatsgarantie! D.h. sie können sich darauf verlassen, im Krisenfall gerettet zu werden. Die meisten von ihnen sind sogar mehrheitlich in der Hand der Regierung. Um die Wirtschaft zu fördern, pumpt der Staat (analog USA 2003-2006) massiv Billigkredite an die Bevölkerung, marode Staatsunternehmen und Lokalregierungen. Der wirtschaftliche Sinn dieser Kredite spielt dabei keine Rolle mehr. Auch in der Privatwirtschaft hat sich diese laxe Kreditpolitik ausgebreitet. Zehntausende Kreditvermittler und dubiose Firmen verdienen an der Vermittlung solcher Kredite und heizen die Überschuldungsblase weiter an.

Laut der Ratingagentur Fitch ist die Gesamthöhe aller Darlehen in China bereits doppelt so groß, wie die reale Wirtschaftsleistung des Landes. Bis Ende 2012 schossen die Kredite chinesischer Banken in nur vier Jahren um 126,5 Prozent nach oben! Eine beängstigende Steigerung.

Dabei beruhigt es nicht, dass es in China üblich ist, Statistiken zu „schönen“. Was allerdings Christopher Balding von der Pekinger HSBC Universität durch seine Studie herausgefunden hat, trifft dies sicher nicht mehr. Nach seinen Untersuchungen wurde (unter anderem) die Inflationsrate des Wohnungsmarktes stark manipuliert. Offiziell stiegen die Häuserpreise in China um 8 Prozent seit dem Jahr 2000. Seine Untersuchungen der Daten „an der Quelle“ ergaben jedoch eine Steigerung von fast 300 Prozent(!).

Auf der Basis dieser Daten wird auch das Wirtschaftswachstum berechnet. Dieses ist damit um mindestens 8-12 Prozent zu hoch angegeben. Das entspricht einer „geschönten“ Wirtschaftsleistung von 1 Billionen Dollar! Das wären also 1.000.000 Millionen. Die Folgen einer solchen Statistikfälschung sind kaum abzusehen. Diverse Finanzprodukte, Ratings und Investitionsentscheidungen basieren auf den Daten der Statistikbehörde (NBSC).

Wenn dieser gigantischen Blase die Luft ausgeht, droht ein böses Erwachen. China ist einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands, Europas und der USA. Und anders als 2008 würde kein Rettungsschirm der Welt ausreichen, diesen Giganten aufzufangen. Wir wären dabei nur zum Zusehen verdammt.

Die Stimmung an den Märkten hingegen ist weiter hervorragend. „Die Party geht weiter“! Da wird fröhlich heiße Luft in den Markt geblasen und die Kurse steigen wie Seifenblasen in den Himmel. Wenn diese Seifenblase allerdings platzt, wird es verdammt rutschig auf dem Parkett. Und eine Party sollte man ja bekanntlich auch dann verlassen, wenn sie am Schönsten ist.

Sind asiatische Märkte 2013 attraktiv?

Markus Olgemann ist Wertpapierspezialist. Nach Beendigung seiner Ausbildung zum Bankkaufmann 1993 bei der Stadtsparkasse München war er bis 2002 im Bankenbereich tätig. Im Jahr 2000 erwarb er die Qualifikation zum Börsenhändler bei der Wertpapierhandelsbank und ist seit nunmehr 10 Jahren bei der apano GmbH tätig.

Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone wird 2013 laut EU-Kommission erneut schrumpfen. Die Wertpapiermärkte vieler asiatischer Länder wie China, Vietnam und Thailand haben dagegen gute Wachstumsaussichten und bieten Investitionsmöglichkeiten. Doch es gilt, gegen Rückschläge gefeit zu sein.

Auf den asiatischen Märkten ruhen schon seit vielen Jahren die Augen der Anleger. Vor allem China weist bereits seit 30 Jahren ein hohes Wirtschaftswachstum auf. Die gestiegene Rohstoffnachfrage sowie immer mehr die Inlandsnachfrage stützen den Aufschwung des über 1,3 Milliarden Einwohner großen Landes. Der Konsum gilt als wichtigste Säule nachhaltigeren Wachstums. Chinas Mittelschicht wird kontinuierlich größer. Der Verbrauch von Benzin, Strom und Gas durch die Haushalte ist bereits deutlich gestiegen. Gleichzeitig wachsen die Gewinne von Industrieunternehmen. Der Immobiliensektor und die Banken zeigen ebenfalls Stärke. Unterstützung erhält die Wirtschaft von einem stabilen Aufwertungstrend der chinesischen Währung Renminbi. Zudem investiert die chinesische Führung vermehrt in Bildung, Forschung und Infrastruktur.

Als chancenreich, was die wirtschaftliche Entwicklung betrifft, gilt 2013 auch Vietnam. Das Land am Roten Fluss hat sich nach jahrzehntelanger Planwirtschaft vor über 20 Jahren der Marktwirtschaft geöffnet. Das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner steigt seit Jahren kontinuierlich an und damit die Verbraucherausgaben. Neben dem Tourismus gehört die Mineralölindustrie zu den wichtigsten Wirtschaftssektoren Vietnams. Vietnam verfügt zudem über reiche Vorkommen an Kohle, Mangan, Bauxit, Chrom und Phosphat. Vietnam ist außerdem zweitgrößter Reis- und Kaffee-Exporteur der Welt. Darüber hinaus lassen viele chinesische Textil-, Elektro- und Maschinenbauunternehmen ihre Waren mittlerweile im nahen Vietnam fertigen. Strukturreformen und der Ausbau der Infrastruktur kommen allerdings nur langsam voran. Bürokratie und Korruption sowie ein reformbedürftiges Rechtssystem hemmen zudem Investitionen in strategisch wichtigen Branchen.

Von einem regelrechten Wirtschaftswunder wird derzeit insbesondere im Hinblick auf Thailand gesprochen. Das über 67 Millionen Einwohner zählende Land hatte zwar während der Finanzkrise erhebliche Kursverluste hinnehmen müssen. Danach verzeichnete seine Wirtschaft einen deutlichen Aufschwung. Der Boom an der Bangkoker Börse hält bereits seit 2009 an. Dieses wird anhand der Wertenwicklung des thailändischen Aktienindex SET deutlich, der vom 31.12.2008 (Kurswert: 449,96) bis zum 31.03.2013 (Kurswert: 1.561,06) ein Wachstum von ca. 347% verbuchen konnte (www.onvista.de). Thailand profitiert hierbei besonders vom Rohstoffreichtum des benachbarten Burmas. Als Zwischenstation hat sich Burma zum Knotenpunkt für die süd-ostasiatische Wirtschaftsregion etabliert. Außerdem investieren im Zuge der Aussicht auf eine bessere Infrastruktur zunehmend ausländische Firmen in das Land. Thailand zählte 2012 hinter Vietnam und Indien zudem zu den größten Reisexporteuren weltweit. Die Region ist darüber hinaus führend bei der Produktion von Zement, Feldspan, Gips und Zink. Der Boom Thailands birgt allerdings bereits heute einige Risiken: Die thailandische Währung Baht gewinnt dadurch, dass immer mehr Geld aus dem Ausland in das Land fließt, mehr an Wert hinzu. Diese gesteigerte Kaufkraft verteuert die Exporte und kann so das Wachstum drücken.

Dennoch können viele asiatische Länder Anlegern in Zukunft attraktive Chancen bieten. Doch sie dürfen nicht vergessen: Gerade die Wertpapiermärkte Asiens waren in den vergangenen Jahren sehr volatil. Letztlich wirkt sich die  Wirtschaftsentwicklung Chinas stark auf die Volkswirtschaften im asiatischen Raum aus. Stagniert dort die  Wirtschaftsentwicklung, ist dies auch auf anderen asiatischen Märkten zu spüren.

Um mögliche Rückschläge in diesem Sektor abzufedern, bieten sich aus meiner Sicht insbesondere Long-/Short-Strategien an.

Favoriten für 2013: China und Japan

China und Japan stehen momentan im Rampenlicht der Welt. Einerseits streiten sich beide um einige Inseln im Ostchinesischen Meer. Andererseits steigen die Kurse an den Aktienbörsen beider Länder seit langer Zeit wieder dynamisch an. Trotz der Machtspiele schlummern in beiden Ländern Chancen.

Verbesserte makroökonomische Zahlen in China
Die Erholung der chinesischen Wirtschaft setzte sich auch im letzten Monat des alten Jahres fort. Der „inoffizielle“ PMI
(Purchase Manager Index) von HSBC stieg auf 51,5 Punkte, und damit auf den höchsten Wert seit 19 Monaten. Auch wenn der Teilindex für neue Exportaufträge gefallen ist, bestätigt dies nur unsere Ansicht, dass der Aufschwung immer mehr von der Inlandsnachfrage gestützt wird. Der Konsum als künftig wichtigste Säule nachhaltigeren Wachstums bleibt weiterhin auf dem Vormarsch.

Neben solchen sich verbessernden makroökonomischen Zahlen überwiegen zunehmend auch positive Revisionen von vorausblickenden Gewinnschätzungen. So meldete die staatliche Statistikbehörde, dass im November die Gewinne von
Industrieunternehmen im Vorjahresvergleich um 22,8% gestiegen sind. Seit Dezember 2012 geben auch die Inlandsbörsen Shanghai (+ 12,73%) und Shenzhen (+ 17,05%) (Quelle: Bloomberg. Stand: 31.12.2012) charttechnische positive Signale, die sich als Start einer mehrjährigen Hausse interpretieren lassen. Auch der von Investoren lang geschmähte Immobiliensektor und die Banken zeigen Stärke. Niedrige Bewertungen – das Shiller-Kursgewinnverhältnis liegt knapp 30% unter dem langjährigen Durchschnitt seit 2001 – und steigende Gewinne implizieren signifikantes weiteres Aufwertungspotenzial. Unterstützung erhält die Wirtschaft auch von einem stabilen Aufwertungstrend bei der Währung (Renminbi).

Japan: Auswirkungen des Politikwechsels
Oberste Priorität für den neuen Premierminister Japans, Shinzo Abe, hat die Wirtschaft Nippons. Die Volkswirtschaft befindet sich bereits zum vierten Mal seit der Jahrtausendwende in einer Rezession. Zudem leidet das Land unter einer hartnäckigen Deflation und einem festen Yen, der viele japanische exportorientierte Unternehmen vor große Probleme stellt. Ziel Abes ist, wieder zu einer Inflation von rund 2 % zurückzukehren. Die Auswirkungen des Politikwechsels zeigen sich am deutlichsten beim japanische Yen, dessen Abwärtstrend sich gegen den US-Dollar in den letzten Tagen und Wochen beschleunigt hat. Als Folge der Yen-Schwäche war der Nikkei 225 einer der weltweit besten Märkte im Dezember 2012. Viel wird von der Währung abhängen, da die Korrelation zwischen Yen und Nikkei 225 sehr hoch ist. Die aktuellen Wirtschaftsdaten rechtfertigen den Anstieg jedenfalls (noch) nicht.

Ob man in der aktuellen Bewegung noch einsteigen muss oder eine eventuelle Konsolidierung abwarten soll, ist schwer zu sagen. In Bezug auf die Bewertung sind japanische Aktien trotz des Anstiegs immer noch günstig, zumal sich die Gewinne der exportlastigen Unternehmen durch die Währungsgewinne erholen werden – falls der Yen dieses Niveau halten kann oder weiter zur Schwäche neigt.

China  und Japan – aus meiner Sicht zwei Favoriten für 2013. Meine ausführliche Einschätzung zu dem Thema können Sie unter https://vp.apano.de/gastkommentar lesen.