Stimmungsindex wechselt wegen Yuan-Abwertung in das neutrale Szenario

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Der Dax fällt um rund 700 Punkte in zwei Tagen. Der Grund liegt darin, dass die chinesische Notenbank zweimal in Folge ihre Währung, den Yuan, um insgesamt 3,5% abgewertet hat, um den Export der heimischen Wirtschaft anzukurbeln. So positiv es dann auch für die chinesischen Unternehmen sein sollte, führt es dennoch auf übergeordneter globaler Ebene zu der Angst, das chinesische Wachstum könnte deutlich schwächer sein als gemeinhin erwartet wird. Dies erklärt dann auch, warum gerade exportstarke Aktienmärkte wie der DAX deutliche Verluste verzeichnen und beispielsweise Automobilhersteller mit starkem Geschäft in China die deutlichsten Verlierer sind.

Schon in meinem Blog Ende Juli zeigte der apano-Stimmungsindex, trotz zuversichtlichem Grundton, deutliche Signale, dass China und die Emerging Markets die derzeit größte Gefahr für das globale Wachstum darstellen.

Der apano-Stimmungsindex registrierte bereits Dienstag im späten Handel einen deutlichen Stimmungsabfall hin zum neutralen Szenario. Und nachdem in der Nacht zu Mittwoch die zweite Wechselkursanpassung des Yuan durchgeführt wurde, verschlechterte sich das Sentiment noch weiter.

Vorsicht ist geboten!

Es gibt sicher viele gute Argumente, dass die Marktreaktion auf die Abwertung des Yuan übertrieben ist. Schließlich stärkt es die eigene Wirtschaft, unterstützt das Wachstum in China und sollte daher keinen allzu negativen Effekt auf das globale Wachstum haben. Dennoch sind es eben manchmal diese Dinge, die größere Korrekturen auslösen. Schließlich haben wir genug Unsicherheit wegen der bevorstehenden Zinserhöhung in den USA. Wir haben eine gemischte Berichtssaison der Unternehmen, die zumindest zu denken geben sollte, ob das hohe Niveau der Aktienbewertung in allen Bereichen gerechtfertigt ist.

Es ist Zeit vorsichtig zu sein! Unser Stimmungsbild zeichnet nach wie vor das klare Bild, dass es erhebliche Risiken seitens China sowie den Emerging Markets gibt. Der wichtige S&P500 fiel heute unter seine bedeutsame 200-Tage-Durchschnittslinie. Dies ist ein weiteres Alarmsignal. Freilich hat in den vergangenen fast zwei Jahren dieser Markt stets seinen Boden gefunden, wenn er diese Marke erreicht hatte. Es muss also sehr genau beobachtet werden, ob es ihm diesmal auch gelingt?

Investieren mit Augenmaß

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Bevor am Mittwoch Abend die FED Ihre Sicht auf die US Konjunktur und den Start der Zinserhöhungen in den USA verkündete, waren allerorts Investoren gespannt. Es war die letzte Sitzung vor September, wo viele Marktteilnehmer einen ersten Schritt im Zinserhöhungszyklus erwarten. Andere rechnen erst im Dezember damit. Viel neues oder ein konkreter Termin kam allerdings bei der FED Sitzung nicht zu Tage. Der erhoffte konkrete Hinweis für den Zinsschritt blieb aus. Klar scheint nur eines. In diesem Jahr werden Zinsen um 0,25% erhöht. Das sollte auch bereits im Markt eingepreist sein.

Positiv zeigt sich, dass sich die US-Wirtschaft weiter erholt. Auch wenn das Wachstum im 2. Quartal mit 2,3% am unteren Ende der Erwartungen lag, so war es doch klar stärker als das Winterquartal, welches zudem nach oben revidiert wurde (+0,6% anstatt -0,2%). Dass sich die USA auf einem Wachstumspfad befindet, belegen auch die Daten zum US-Arbeitsmarkt.
Nachdem durch den Einbruch in China Anfang der Woche die Börsen stark belastet wurden, hellt die Stimmung aktuell wieder auf.

Unser apano-Stimmunsgindex registrierte das und wechselte gestern gleich zu Börsenbeginn vom neutralen zurück ins das zuversichtliche Szenario. Nach diesem Wechsel war vor allem der gestrige Tag sehr wichtig. Gerne sehen wir solche Stimmungswechsel bestätigt. Und es war positiv, dass von Seiten der USA kein Abgabedruck aufkam und sich die Märkte langsam wieder beruhigen.

Gleichwohl unser Stimmungsindex ein zuversichtliches Gesamtbild zeichnet, so wird beim Blick in die Details auch deutlich, dass es Warnsignale gibt. Störfeuer könnten vor allem aus China und den Emerging Marktes kommen. China ist aktuell wohl das größte Risiko für den globalen Wachstumskurs. Das zeigt sich auch in den schwachen Rohstoffpreisen wie beispielsweise Kupfer. Noch jedoch zeichnet sich hier kein klares Bild.

Besondere Chancen weisen aktuell Handelsstrategien aus dem Bereich Long-Short auf. Strategien also, die bei einigen Unternehmen auf steigende und bei anderen auf fallende Kurse setzen können. Gerade jetzt in einer gemischt ausfallenden Bilanzsaison ergeben sich hier besondere Chancen. Nicht alle Unternehmen eines Index steigen gleichermaßen. Aktuell ist der Unterschied teils sehr groß. An manchen Tagen trennen bis zu 30% die guten Aktien des Tages von den schlechten Titeln. Manager mit einem guten Aktienresearch können hier einen wertvollen Zusatzertrag bringen. Die letzten Tage haben dies – vor allem in den USA – schon deutlich gezeigt.

Durch den Wechsel ins zuversichtliche Szenario werden wir unser Portfolio des apano HI Strategie 1 leicht offensiver ausrichten und gerade diesen Bereich verstärken.

 

Es darf wieder zuversichtlicher investiert werden

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Vor exakt einer Woche registrierte der apano-Stimmungsindex den tiefsten Stand seit Mitte Januar im Sentiment der Anleger. Zur Unsicherheit über die weitere Entwicklung in Griechenland gesellte sich ein Anflug von Panik, als die chinesischen Börsen trotz politischer Intervention ihre rasante Talfahrt anscheinend ungebremst fortsetzten. Für die globalen Investoren schien die Katerstimmung an Chinas Aktienmärkten sogar schwerer zu wiegen als das Zerren um eine Lösung des griechischen Schuldenproblems.

Das lässt sich daran fest machen, dass die Börsen in Japan und USA sich über Wochen resistent gegen die Nervosität in Europa gezeigt hatten. Aber nun, als der chinesische CSI300 Index vom Korrektur- in den Bärenmarktmodus wechselte, zeigten sie sich spontan verschnupft.

Dann jedoch überschlugen sich die positiven Meldungen. Für das Wochenende wurde ein Gipfeltreffen in Brüssel anberaumt, um das Thema Griechenland endlich zu einer für alle Seiten befriedigenden Lösung zu bringen. Zeitgleich begannen die Stabilisierungsversuche in China nun doch Früchte zu tragen, die dortigen Börsen erholten sich rasant. Postwendend kamen die Käufer zurück und es begann eine dramatische Aufholjagd. Von dem Gezerre in Brüssel bis zur allerletzten Minute bekamen die Anleger in Europa nichts mit, weil pünktlich zum Start in die neue Woche eine Lösung präsentiert wurde. Deshalb konnte der Börsenzug Montag früh gleich von dort weiter fahren, wo er Freitagabend gehalten hatte.

Sind damit nun die Ampeln auf Grün gesprungen und wir können uns anschnallen zur großen Sommerrallye? Nun, der apano-Stimmungsindex hat diese Aufholjagd mitgemacht und ist gestern Nachmittag erstmals seit Ende Mai wieder zuversichtlich geworden. Interpretieren wir die einzelnen Bestandteile dieses Index, dann lässt sich erkennen, dass die diversen Risk-off-Leitwölfe, also die Angstbarometer, allesamt wieder in einen ausgesprochen entspannten Modus zurückgekehrt sind. Bei den Risk-on-Leitwölfen ist das Bild nicht ganz so einheitlich: Die relevanten Aktienmärkte zeigen sich mit Ausnahme von China bullish, andererseits mahnen aber sowohl die zu niedrigen Rohstoffpreise als auch das Verhalten der Emerging Markets und der südeuropäischen Staatsanleihen noch zur Vorsicht.

Zudem lauern ein paar akute Falltüren: Fed-Chefin Janet Yellen bereitet heute die Anleger auf die erste Zinserhöhung seit vielen Jahren in den USA vor, aus der US-Berichtssaison könnten noch einige Enttäuschungen kommen, der Griechenland-Kompromiss muss noch durch zahlreiche Parlamente und der chinesische Aktienmarkt fängt bereits wieder an zu schwächeln. Da eine rentierliche Geldanlage aber nie gänzlich frei von riskanten Eventualitäten getätigt werden kann und zudem insbesondere das bis zuletzt überragend belastende Thema Griechenland anscheinend gerade von den Investoren abgehakt wird, lege ich mich fest: Ja, behutsam und mit Augenmaß darf wieder etwas offensiver investiert werden.

Für unseren Fonds apano HI Strategie 1 interpretierten wir den seit Wochenanfang konstatierten rasanten Stimmungsanstieg als Einladung, uns schnell entschlossen an den offensivsten Rand unserer Ziel-Allokation für das neutrale Szenario zu stellen. Mit dem gestern Abend eingetretenen Wechsel des Stimmungsindex-Szenarios von „neutral“ auf „zuversichtlich“ erhielten wir die Bestätigung für dieses Handeln und kauften heute weiter zu. Noch etwas offensiver werden wir dann morgen werden, falls das griechische Parlament heute Abend dem Reformpaket zustimmt.

Sie wollen wöchentlich ein Update der apano-Anlageexperten zum apano-Stimmungsindex lesen? Dieses finden Sie ab sofort jeden Montagnachmittag aktuell unter www.fondsprofessionell.de/news.

Blackjack in der Griechenlandkrise: Tsipras als Zocker

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Wer kennt es nicht, das beliebte Kartenspiel, bei dem der gewinnt, der am Nächsten bei oder auf der 21 landet? Pech hat, wer überreizt. Wessen Kartenwert über 21 klettert, hat unmittelbar verloren. Ob Tsipras und seine Syriza eine Karte zu viel gezogen haben oder ob es am Ende doch genau passt, wissen wir zur Stunde noch nicht. Die Idee, die griechische Bevölkerung mit entscheiden zu lassen, ist jedenfalls gar nicht schlecht. Dilettantisch provokativ hingegen war deren Publizierung: mindestens eine Woche zu spät, ohne vorherige Information an die Geldgeber und zudem noch verbunden mit der eindringlichen Bitte an die Griechen, das Angebot unbedingt abzulehnen. Klar, dass am Wochenende die Empörung hohe Wellen schlug. Die Börsen hingegen reagieren heute besonnen.

Wie reagiert der apano-Stimmungsindex auf das politisch aufgeheizte Umfeld?

Rückblick: Am 29. Mai rutschte der apano-Stimmungsindex vom zuversichtlichen in den neutralen Bereich, eine Zone, die er im gesamten Juni nicht mehr verlassen konnte. Zu Beginn des Monats belastete insbesondere die negative Stimmung an den Anleihemärkten Südeuropas und der Emerging Markets. Hinzu gesellten sich hartnäckig schwache Kurse bei den Industriemetallen. Nervös präsentierten sich Europas Aktienmärkte, weil Griechenland und seine Geldgeber keinen Konsens fanden. Im weiteren Monatsverlauf gerieten zunehmend auch Aktien der Emerging Markets, angeführt von der bis dahin haussierenden Börse in Shanghai, unter Druck.

Bereits seit Mitte Mai pendelt der amerikanische S&P500 zwischen 2080 und 2125 knapp, aber lustlos, unter seinem Allzeithoch. Diese derzeitige Oszillation um 2105 liefert jedoch kaum brauchbare Ergebnisse, da die Signale häufig sogar intraday instabil sind. Das ist suboptimal, weil genau dort derzeit mehrere für unsere Bewertung relevante Marken liegen. Auffallend ist die extrem niedrige Volatilität des VIX – absolut aber auch relativ im direkten Vergleich mit dem deutschen Volatilitätsindex VDAX.

Märkte aktuell: Heute früh zeigte der japanische Aktienmarkt Nerven, dennoch macht er unter den etablierten Märkten weiterhin den besten Eindruck. Gleichwohl hat sein Rückgang um mehr als 2% im Stimmungsindex zu einem Punkteabzug geführt. Am positiven Ende des apano-Stimmungsindex rangieren derzeit die beiden Risk-off-Parameter deutsche und US-Staatsanleihen. Beide haben sich von ihrem schweren Kurseinbruch, der in zwei Wellen von Mitte April bis Mitte Juni stattfand, inzwischen soweit erholt, dass ein vor wenigen Tagen noch in der öffentlichen Diskussion stehender drohender Rentencrash derzeit gebannt erscheint. Jedoch ist trotz der Zuspitzung der Ereignisse um Griechenland keine Kaufhysterie erkennbar, die als Panik gedeutet werden könnte. Deshalb volle Punktzahl.

Auffallend ist, dass sich die südeuropäischen Staatsanleihen heute erneut deutlich abschwächen. Dies ist für unseren Index jedoch nicht mehr relevant, da für diese Parameter die Mindestpunktzahl bereits erreicht ist. Die Nervosität im DAX, gemessen an der Volatilität, erreicht heute ein Jahreshoch. Der heutige Kursrückgang an Europas Börsen führt zu einem deutlichen Punktabzug unseres Risk-on- Stimmungsparameters ESX 50. Der US-Dollar rangiert bereits seit einigen Tagen in einem ausgewogenen Wechselkursverhältnis zum Euro, was wir mit voller Punktzahl positiv bewerten. Last but not least wird Gold weiterhin kaum gesucht, also auch hier kein Zeichen von erhöhter Unruhe und damit ebenfalls volle Punktzahl.

Fazit: Die Märkte zeigen sich heute nervös, aber nicht panisch. Für den apano HI Strategie 1 entsteht kein Anpassungsbedarf. Der Fonds ist wegen des neutralen apano-Stimmungsindex seit Wochen recht defensiv aufgestellt. Dabei sind wir insgesamt leicht netto long positioniert, denn für eine netto short Ausrichtung ist die gemessene Stimmung weiterhin viel zu gut.

Spanien und wieder erstarkter US-Dollar belasten Anlegerstimmung

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Das Ergebnis der Kommunal- und Regionalwahlen in Spanien ließ die Anleger aufhorchen. Wer geglaubt hatte, dass die linksalternative Gruppierung Podemos in Erkenntnis des bisher ausbleibenden Erfolges der griechischen Schwesterpartei Syriza bereits wieder in der Bedeutungslosigkeit versinken würde, sah sich getäuscht: Podemos etablierte sich als drittstärkste Kraft. Postwendend rauschten spanische Aktien und Anleihen in den Keller.

Im Gegenzug suchten die Anleger den sicheren Hafen der deutschen Staatsanleihen.
Da diese die Messlatte der globalen Anleger für die Euro-Renditen sind, wiederholte sich – mit umgekehrtem Vorzeichen – das bereits bekannte Szenario: Die Zinsdifferenz weitete sich zu Gunsten der US-Staatsanleihen aus und der Dollar wurde am Devisenmarkt massiv zurück gekauft.

Jedoch profitierten die europäischen Aktienmärkte dieses Mal von der Verbilligung ihrer heimischen Währung nicht. Denn das politische Unbehagen unmittelbar vor den nächsten anstehenden Zahlungen Griechenlands ist zu groß. Wie überaus dominierend dieses Thema ist, zeigt sich am heutigen Nachmittag. Das bloße Gerücht über eine bevorstehende Einigung Griechenlands mit seinen Kreditgebern ließ innerhalb von Sekunden den DAX um 100 Punkte nach oben schnellen.

In den USA untergräbt der jüngste Dollaranstieg den Versuch der amerikanischen Börsen, über ihr in der Vorwoche erobertes neues Allzeithoch zu klettern. Stattdessen gab es dort gestern einen kräftigen Rücksetzer. Auch die konjunktursensiblen Rohstoffe zeigen sich derzeit anfällig, ebenso die Anleihen der Emerging Markets. Lediglich eine Region zeigt sich resistent: In Fernost marschieren die Aktienbörsen von Japan und China munter weiter.

Der apano-Stimmungsindex, dessen Auswertung das Resultat globaler Einzelmarktbeobachtungen ist, rutschte gestern deutlich ab und touchierte die Grenze zum defensiven, neutralen Bereich.
Jede Stimmungsänderung hinein in ein anderes Szenario löst am Folgetag Anpassungen unseres Fondsportfolios aus, insofern es keine unmittelbare Gegenbewegung gibt.

Wir haben im apano HI Strategie 1 deshalb heute Vormittag erste leichte Anpassungen vorgenommen. Da sich im Verlauf des Nachmittags aber die Stimmung merklich aufhellte, sind wir inzwischen bereits wieder zurückgekehrt in das bisherige zuversichtliche Szenario. Deshalb sind weitere Allokationsschritte derzeit nicht erforderlich.

Kapriolen an den Märkten stimulieren apano-Stimmungsindex

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Das interaktive Dreigestirn aus Wechselkursen, Anleiherenditen und Aktienkursen läuft derzeit zu aktionistischer Höchstform auf. Es ist beeindruckend, zu sehen, wie heftig die Auswirkungen sind, sobald sich die Koordinaten des ultimativen Leitsterns ändern. Aber wer von den Dreien ist dieser dominante Star?

Ganz eindeutig gebührt dieser Titel dem Rentenmarkt – noch konkreter: dem Markt für US-amerikanische Staatsanleihen. Latent schon immer die graue Eminenz der Kapitalmärkte, stellt seine schiere Größe alle anderen in den Schatten. Doch momentan spielt er seine Rolle noch stärker als sonst aus.

Sobald in den USA relevante Konjunkturdaten veröffentlicht werden, werden diese von den Marktteilnehmern auf die Frage durchleuchtet, ob die FED nun früher oder doch eher später ihre ultralockere Zinspolitik beendet. Die Quersumme aller Meinungen schlägt sich unmittelbar nieder im Preis der US-Staatsanleihen. Sind die Nachrichten „bullish“, so wie am Dienstag, als die Baubeginne in den USA viel stärker ausfielen als erwartet, dann schießen die Renditen hoch, was unmittelbar den zweiten im Bunde, den US-Dollar, antreibt. Beide zusammen beherrschen das schwächste Glied der Kette: steigen Zinsen und heimische Währung, leidet ceteris paribus die Aktienbörse darunter, auch wenn dies paradox klingt, ist doch in diesem Beispiel die Ursache eine positive konjunkturelle Nachricht gewesen. Aber so ist Börse nun mal.

Der wahrlich globale Einfluss des US-amerikanischen Rentenmarktes wird aber erst dann deutlich, wenn die logische Kette weiter geknüpft wird. Unterstellt, es gibt hierzulande keine treibenden Nachrichten, bleibt unser Rentenmarkt unberührt. Wenn nun die Renditen in den USA wie im obigen Beispiel beschrieben klettern, vergrößert sich ihr Abstand zu den Zinsen im Euroraum. Dadurch verbilligt sich der Euro, da weniger attraktiv, was wiederum den heimischen Exporteuren und damit den hiesigen Aktienbörsen nützt. So ineinander verwoben ist also der Effekt, dass zumindest kurzfristig der DAX von starken US-Konjunkturzahlen stärker profitiert als der S&P500 oder der Dow Jones.

Die Realität ist komplizierter, denn das europäische Dreigestirn führt ein Eigenleben, wenngleich dies auch im Schatten des großen US-Pendants geschieht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es für Aktien aus dem Euroraum das beste Szenario ist, wenn die Renditen auf beiden Seiten des Atlantiks fallen, aber hierzulande stärker als in den USA. Denn dann kommen gleich zwei treibende Faktoren zusammen: der Zinssenkungseffekt stimuliert bereits in sich und der wegen der Ausweitung der Renditedifferenz aufweichende Euro befeuert die Fantasie zusätzlich. Dieses Traumszenario für europäische Aktien hatten wir im 1. Quartal 2015.

Dann drehte jedoch die Nachrichtenlage, eine Kaskade an schlechten US-Konjunkturdaten drückte auf die Renditen der US-Anleihen, zugleich kamen in Europa Zweifel am Erfolg der EZB-Politik auf. Die Renditedifferenz zwischen den USA und Europa schmolz also zusammen, das Resultat war ein deutlicher Anstieg des Euro. Renditeanstieg plus Anstieg der heimischen Währung, begleitet von einem haussierenden Ölpreis, trieben Europas Aktien in eine Korrekturphase.

Derzeit hingegen schaut es nach einem ausgeglichenen Kräfteverhältnis aus. Die verschiedenen relevanten Parameter scheinen sich eingependelt zu haben, die USA haben einen kleinen Teil ihrer Devisen bedingt verlorenen Wettbewerbsfähigkeit zurückbekommen, zugleich bleiben Europa und insbesondere Euroland der Großteil der Devisen bedingt gewonnenen Stimulanzien erhalten.

Es hat den Anschein, als könnten mit diesem Zustand alle Seiten leben. Jedenfalls registrierte unser apano-Stimmungsindex, der ja global misst, also auch die Situation an den Rohstoff-, Emerging Markets und Fernostbörsen mitbewertet, dass in der Summe aller Wechselbeziehungen am Dienstag der höchste Wert seit einem Monat erreicht wurde. Ein wenig hat dazu sicher auch das EZB-Mitglied Benoît Coeuré beigetragen, der damit das oben beschriebene Zinsdifferential noch zusätzlich ausweiten half. Da der Stimmungsindex das Ergebnis der jüngsten Marktkapriolen positiv bewertet, stellen wir unseren Fonds apano HI Strategie 1 derzeit wieder etwas offensiver auf.

Ausverkauf an den Rentenmärkten?

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Abseits der Aktienmärkte schreiben die Anleihemärkte in diesen Tage Geschichte. Einen Renditeanstieg wie wir ihn in den letzten Tagen seit dem 28. April bei den deutschen Staatsanleihen gesehen haben, gab es in dieser Stärke sehr selten. Die 10jährigen Bundesanleihen, die vor kurzem noch mit jährlich 0,05% verzinst wurden, sprangen binnen weniger Tage auf 0,6% pro Jahr. Normalerweise dauern solche Renditeanpassungen einige Monate oder Jahre. Bei der Betrachtung dieser Bewegung ist es wichtig, nicht den Zinsanstieg zu sehen, sondern die Auswirkungen auf bestehenden Anleihen zu betrachten.

So verloren 10jährige Bundesanleihen in wenigen Tagen 7% an Wert. Für den von überwiegend risikoscheuen Investoren wie Pensionskassen geprägten Rentenmarkt ist das heftig – ein Wirkungstreffer.

Ausgehend von deutschen Staatsanleihen war die Korrektur darüber hinaus global zu beobachten. Offensichtlich zogen vor allem Investoren außerhalb Europas Geld aus europäischen Staatsanleihen ab. Bekannte Rentenfondsmanager wie beispielsweise Bill Gross bezeichneten deutsche Staatsanleihen als“ perfekten Short“.

Während über die Details zur Begründung dieses „Mini-Crashs“ unterschiedlich spekuliert wird, so scheint ein wichtiger Grund zu sein, dass der Markt eine steigende Inflationserwartung einpreist. Einerseits ist eine zumindest moderat anspringende Wirtschaft im Euroraum zu verzeichnen.

Darüber hinaus haben im Besonderen niedrige Energiepreise die Inflation niedrig gehalten. Doch diese sind inzwischen deutlich gestiegen. Aus Sicht von 12 bis 18 Monaten sehen inzwischen viele Marktteilnehmer Inflationsraten von rund 2% auf uns zukommen. Tritt dies ein, dann war der gesehene Mini-Crash am Anleihemarkt nur ein Vorgeschmack – die lächerlich niedrigen Renditen insbesondere von Euro-Staatsanleihen werden aller EZB-Stützungskäufe zum Trotz nicht gehalten werden können. Deshalb erscheint eine Untergewichtung im Portfolio geboten.

Spannend wird es auch für viele Mischfonds, die gerade konservative Investoren ansprechen. Die Zeiten, in denen sichere Staatsanleihen dort ihre stabilisierende Funktion übernommen haben, scheinen vorbei zu sein. Wir sehen uns mit unserem Fondskonzept des apano HI Strategie 1 daher sehr bestärkt. Eine moderne Art der Absicherung gegen Verlustphasen von Aktienmärkten ist der Einsatz von Long-Short-Konzepten und eben keine hohe Quote vermeintlich sicherer Staatsanleihen.

Was ist denn mit dem DAX los?

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Seit Jahresanfang 2015 bis Mitte April stieg er wie am Schnürchen gezogen, der deutsche Leitindex. Doch dann riss der Faden. Deutliche 8,6% haben die deutschen Blue Chips bislang von ihrem Allzeithoch am 13. April bis zu ihrem Tiefstand heute Vormittag verloren. Damit hat sich der bisherige 2015er DAX-Zuwachs von 26,3% auf 15,4% reduziert. Was steckt dahinter?
Ein solch steiler Anstieg reizte natürlich zu Gewinnmitnahmen. Dies will ich hier aber nicht erörtern, sondern vielmehr versuchen, die logische Kette hinter dem Kursrückgang der letzten drei Wochen zu identifizieren.

Die Kräfte hinter der DAX-Rallye

Zunächst müssen wir die treibenden Kräfte hinter der DAX-Rallye vom Jahresanfang  ausmachen. Es gab drei leistungsstarke Hausse-Motoren: allen voran der schwache Euro, der die Fantasie der Anleger beflügelte, ist doch Deutschland eine Exportnation par excellence. Zum zweiten der dramatisch gefallene Ölpreis, der einerseits die Kaufkraft der Konsumenten erhöhte und andererseits die Produktionskosten der Firmen absenkte. Die damit verbundene drastisch gesunkene Inflationsrate führte zum dritten Argument, einer gigantischen Rallye in deutschen/europäischen Staatsanleihen. Die rasante Absenkung der Refinanzierungskosten für die Industrie war der dritte Motor, der die Fantasie -und damit die DAX-Kursrakete- befeuerte.

Der Profiteur der aktuellen Entwicklung sitzt auf der anderen Seite des Atlantik

Schauen wir uns diese drei Triebfedern heute an, stellen wir fest: der Ölpreis (Brent in USD) ist seit seinem Tief im Januar um 55 Prozent gestiegen, der USD seit März um 7 Prozent und die Renditen für  10jährige deutsche Staatanleihen sind seit ihrem Tiefstand am 17. April gar um sagenhafte 750 Prozent explodiert: von 0,073% auf aktuell  0,537%.
Natürlich sind diese Werte, absolut betrachtet, immer noch höchst attraktiv für den Standort Deutschland. Aber eine gehörige Spaßbremse waren diese heftige n Gegenbewegungen schon. Es muss sich jetzt heraus stellen, wieviel vom DAX-Höhenflug nachhaltig ist, also gehalten werden kann, nachdem das extrem günstige Umfeld sich normalisiert hat. Sicher wird der DAX fünfstellig bleiben, das gibt die Bewertung der Unternehmen durchaus her. Aber die 12388 Punkte vom 13. April 2015 werden wohl für eine geraume Zeit als historische Bestmarke Bestand haben. Denn der Profiteur der aktuellen Entwicklung sitzt auf der anderen Seite des Atlantik. Wir erwarten einen tendenziell weiter steigenden Euro und Ölpreis und gehen deshalb von einer Umdrehung der Geldströme aus – wir erwarten für das 2. Quartal eine relative Outperformance der USA gegenüber Europa. Dass aber ohne die internationalen Netto-Geldzuflüsse Europa und der DAX zu neuen Höhen klettern kann, ist fraglich. Denn die inländischen institutionellen Anleger verlieren derzeit gerade viel Geld mit ihren Anleihen. Das schränkt deren Risikobudgets massiv ein. Es ist deshalb nicht zu erwarten, dass von dort viel Geld aus Anleihen in Aktien strömt, wie vielfach für einen solchen Fall  prognostiziert wurde. Vielmehr ist das Gegenteil zu erwarten, dass nämlich im Falle weiter fallender Anleihekurse parallel auch Aktienbestände veräußert werden, um das budgetierte Verlustrisiko im Rahmen zu halten.

Umsetzung im apano HI Strategie 1

Es ist nur konsequent, dass wir diese Überlegungen auch in unserem Fonds apano HI Strategie 1 umsetzen. Wir haben in der Quote des Anlagestils „Aktien long only“ derzeit Europa gegenüber USA  untergewichtet. Dagegen haben wir aber eine angemessene Quote in DAX-Discountern, da wir nicht von einem Crash hierzulande ausgehen. Insgesamt zollen wir aber dem unruhig gewordenen Markt Tribut und halten momentan eine vergleichsweise hohe Cashquote. Sieben der acht Investmentstile des Portfolios haben wir leicht unterhalb der mittleren Sollgewichtung allokiert. Lediglich im Bereich „Aktien Long-Short“ sind wir minimal übergewichtet.

EuroStoxx-Performance-Index erstmals über 7000 Punkten dank schwächerer US-Konjunkturdaten

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Zum Karfreitag der Schock: Die Anzahl der Beschäftigten in der US-Industrie ex Agrar stieg im März um lediglich 126.000 und damit nur halb so stark wie prognostiziert. Im stark ausgedünnten Feiertagshandel passierte genau das, was der unmittelbaren Logik entsprach. Der US-Dollar knickte ein und die Aktienmärkte in den USA und Europa rutschten steil ab. Lediglich der amerikanische Anleihemarkt war gesucht und mit ihm das Gold. Denn die Feiertagshändler unterstellten, dass der Arbeitsmarktbericht neue Konjunkturängste in den USA schüren würde.

Zudem folgerten sie, dass dieser Report ein Frühwarnsignal für die anstehende US-Berichtssaison sei. Die wichtigste Konsequenz jedoch könnte eine später als ursprünglich erwartete Zinsanhebung in den USA sein.

Über die Osterfeiertage wurden die Daten zunehmend positiver interpretiert. Die Hoffnung auf eine Verlängerung der US-Nullzinspolitik bis September oder gar bis Jahresende 2015 im Zusammenspiel mit einem wieder erstarkten Ölpreis schob die amerikanischen Börsen gestern mächtig an und ließ den kleinen Schock, den die Karfreitagshändler verursacht hatten, schnell vergessen.

Asien und Europa nahmen heute diese Stimmung auf, so dass der EuroStoxx 50 Performanceindex – das ist die Variante, die genau wie beim DAX die ausgeschütteten Dividenden als reinvestiert betrachtet – kurz nach 12.00h MEZ erstmals in seiner Geschichte die 7000er-Marke überschritt und auf ein neues Allzeithoch kletterte.

Auch der apano-Stimmungsindex ist optimistisch aus den Osterfeiertagen gekommen. Neben dem freundlichen USA-Aktienmarkt hat auch die Stabilisierung der Emerging-Markets-Anleihen dazu beigetragen. Dort hat die Hoffnung auf eine prolongierte Nullzinspolitik der US-amerikanischen Notenbank bereits gestern zu deutlichen Kursaufschlägen geführt.

In unserem Fonds apano HI Strategie 1 haben wir die Aktienquote heute Vormittag leicht erhöht. Wichtig für uns ist nun unter charttechnischen Gesichtspunkten, dass der S&P 500 die gestern zurück eroberte 2073-Punkte- Marke hält. Fundamental wird in den nächsten Tagen bedeutsam, ob Griechenland seine im April fälligen Kredite fristgerecht bezahlt und wie die US-Berichtssaison anlaufen wird.

Ein Krisenherd zuviel – die Stimmung kühlt sich merklich ab

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Über Monate hinweg kannten die Märkte nur eine Richtung. Erst in den letzten Tagen erlebten wir eine leichte Korrektur dieser Einbahnstraßen. Während sich die Kurse von Aktien, Staatsanleihen und US-Dollar etwas beruhigten, setzte bei den Rohstoffen eine Gegenbewegung ihrer seit geraumer Zeit hartnäckig anhaltenden Talfahrt ein. Alles nichts Dramatisches und zur Vermeidung einer Überhitzung oder Unterkühlung der betreffenden Märkte sogar wünschenswert. Seit gestern Nacht muss die Lage jedoch neu überdacht werden.

Zuspitzung im Jemen gibt zu denken

Denn mit der Zuspitzung der Lage im Jemen tritt nun ein neuer geopolitischer Krisenherd auf den Plan, den kaum jemand in seinen Kalkulationen berücksichtigt hat. Nicht nur die Nähe zu den saudischen Ölfeldern, sondern auch die strategische Bedeutsamkeit an der Meerenge zwischen dem Golf von Aden und dem Roten Meer sind schwergewichtige Argumente in der Beurteilung der Frage, ob es sich „nur“ um ein weiteres  militärisches Scharmützel in der Region handelt,  oder ob sich hieraus unter ungünstigen Umständen  folgenschwere Versorgungsengpässe oder sogar ein Krieg zwischen Iran und Saudi-Arabien entwickeln könnte. Beides lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch nicht einmal ansatzweise bejahen oder verneinen – aber die Investoren an den Kapitalmärkten registrieren mit Unbehagen, dass sich schon wieder ein neuer Krisenherd auftut. Entsprechend heftig waren die Umschichtungen heute Vormittag aus Aktien raus und hinein in die Rohstoffe.
Der apano-Stimmungsindex registrierte diese klare Verschlechterung des Sentiments mit einer deutliche Stimmungseintrübung. Was bedeutet dies für die taktische Ausrichtung in unserem  Investmentfonds apano HI Strategie 1? Hierbei ist zu berücksichtigen, dass wir zuletzt relativ moderat positioniert waren und bereits Risiko abgebaut hatten. Denn der Stimmungsindex lieferte seit vierzehn Tagen kein klar optimistisches Bild mehr, sondern pendelte in einem Rangebound zwischen optimistisch und zuversichtlich.

Sicherer Hafen

Jeder altgediente Börsianer weiß: in Zeiten politischer Krisen verhalten sich die US-Börsen stets stabil. Dieses Phänomen ist bekannt als „safe haven“ (sicherer Hafen)-Effekt. Da zudem die US-Börsen in den letzten Tagen deutlich abgegeben haben, nutzten wir deshalb heute Vormittag die allgemeine Schwäche und kauften sowohl im S&P 500 als auch im (US-dominierten) MSCI-World Kleinigkeiten ein. Zudem  sammelten wir auch auf Ebene des Stoxx50 etwas Material ein, da wir hier insbesondere kurzfristig aus den Ölwerten relative Stabilität im Vergleich zum ESX50 erwarten. Um jedoch das  Gesamtrisiko bezüglich eines nicht auszuschließenden weiteren Ausverkaufs nicht zu erhöhen, werden wir die Liquidität egalisieren, indem wir die Käufe aus Abgaben in einem unserer DAX-Discounter finanzieren, was wir im späteren Tagesverlauf vornehmen wollen.
Unsere Allokation ist auch nach diesen leichten antizyklischen Anpassungen immer noch recht moderat und passt bequem zum derzeitigen zuversichtlichen Szenario. Eine Risikoabsenkung wird deshalb nur dann  erforderlich, falls der apano-Stimmungsindex eine weitere deutliche Abkühlung erfährt und in das nächsttiefere –neutrale – Szenario zurück fällt.