Ticken Frauen bei ihrer Geldanlage anders als Männer? Meine Antwort ist ein klares „Ja“. Daher ist auch die Ansprache eine andere.
Viele Jahre mit zahlreichen Kundengesprächen haben mir gezeigt: Frauen fragen viel mehr Details und Hintergründe einer Geldanlage ab als Männer. Sie sind außerdem deutlich kritischer. Dementsprechend muss meiner Ansicht nach auch die Beratung ausfallen. Frauen sind zudem viel vorsichtiger bei ihren Investments als Männer. Dies trifft im Übrigen einer aktuellen Analyse von Hedge Fund Research auch auf institutionelle Investorinnen zu. Sie verfolgen nachhaltigere Investmentstrategien und stützen ihre Entscheidungen ebenfalls auf mehr Detailinformationen. Aus der Analyse folgt, dass Hedgefonds-Managerinnen daher auch während der Finanzkrise deutlich besser abgeschnitten haben als ihre männlichen Kollegen.
Bedarfsorientiert beraten
Was die passende Geldanlage für Frauen selbst angeht, ist meiner Ansicht nach eine Verallgemeinerung nicht möglich. Es heißt zwar immer, Frauen müssen anders sparen und vorsorgen als Männer. Gründe sind Brüche in der Erwerbsbiografie und die gestiegene Lebenserwartung. Meine Philosophie ist es jedoch, die Person selbst und eine bedarfsorientierte Beratung sowie Analyse in den Mittelpunkt zu stellen. Erst dann kann ich sagen, ob neben dem herkömmlichen Portfolio ggf. Alternative Investments die richtige Beimischung für das Portfolio der Anlegerin sind.
Frauen sind heute in der Regel finanziell deutlich unabhängiger als früher. Bei der Geldanlage sind sie allerdings noch zurückhaltend. Der Schlüssel dafür, Frauen in Zukunft stärker für das Thema zu begeistern, liegt meiner Ansicht nach in der richtigen Ansprache.