„Meistunterschätzte Fondsklasse“

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

Managed Futures zählen im Langzeitvergleich zu den mit Abstand erfolgreichsten Fondskategorien. Gemessen daran ist ihr Volumen sehr winzig“, heißt es in einem aktuellen Presseartikel von Fonds Professionell.  Was heißt das im Klartext? Weitere Aufklärung ist gefragt.

Was zeichnet Managed Futures bzw. Trendfolgeansätze zuallererst aus? Sie unterscheiden sich vorteilhaft von klassischen Investments.

–           Der Markt hat immer Recht. Aus diesem Grund werden bei Managed Futures keine Fundamentalanalysen
             betrieben. Anlageentscheidungen werden rein rational auf Basis mathematischer Modelle getroffen.

–          Märkte sind keine Einbahnstraßen. Daher nutzen Managed Futures auch fallende Märkte 
            ertragsbringend.

–          Nicht alles auf eine Karte setzen. Trendfolger legen Gelder breit gestreut auf über 150 globalen und
            streng regulierten Märkten an.

Wissenschaftlich bestätigte Vorteile von Managed Futures im Depot (vgl. Studie u.a. T. Schneeweis, Universität Massachussetts) und ein faires Verhältnis von Rendite und Sicherheit sind meiner Überzeugung nach Anlass genug, sich mit dieser Anlageklasse zu beschäftigen.

Bei mittelfristigem Anlagehorizont bieten Managed Futures Anlegern als dritte Säule neben Aktien und Anleihen im Depot weniger Risiko und mehr Ertrag.

Ausgewählte Anlagen fürs Portfolio

Martin Garske ist Prokurist und seit 2013 Fondsberater. Als Vertriebsdirektor betreute er zuvor seit 2002 institutionelle Kunden bei apano. Zuvor war er lange Zeit u.a. als Wertpapierberater/-betreuer bei der Dresdner Bank AG beschäftigt. Darüber hinaus arbeitete er bei der Dresdner S.A. Lux im Bereich International Private Banking und als Portfoliomanager und Vermögensverwalter.

Ein einfaches Aktien-/Anleihen-Portfolio hat ausgedient. Denn die Rahmenbedingungen an den Kapitalmärkten haben sich geändert. Anleger müssen sich heute deutlich breiter aufstellen. Ein gut gestreutes Vermögen besteht dabei aus vielen Einzelinvestments. Vereint können diese gute Gewinne bei mittlerem Risiko erzielen. Einige Investments gehören aus meiner Sicht ganz besonders in ein mögliches Zukunftsportfolio.

Dazu zählen nicht beliebig vermehrbare physische Wertgegenstände mit Sammlerwert wie Kunst, Wein und Antiquitäten, aber auch  Edelmetalle, besonders als Münzen und Barren. Außerdem gewinnen Immobilien als Sachwertanlage wieder an Beliebtheit. Hier würde ich mich aber auf selbst genutzte Objekte beschränken. Im Wertpapierdepot ist bei Anleihen sorgfältige Prüfung vonnöten. Denn selbst viele staatliche Schuldner gelten heute nicht mehr als erstklassige Adressen. Das wirkt sich unmittelbar auf die Wechselkurse aus. Daher lohnt sich ein Blick auf Fremdwährungsanleihen. Aktien sind für jeden Investor, der an globales Wirtschaftswachstum glaubt, unbedingt  Kernbestandteil seines Portfolios. Zudem werden Aktien wieder als Sachwert erkannt und als Inflationsschutz wahrgenommen. Persönlich favorisiere ich zur Stabilisierung eines Aktien-/Anleihe-Portfolios zwei absolut konträre Strategien: zum einen Produkte, die in Seitwärtsmärkten schöne Mehrrendite liefern. Hierzu gehören Discountzertifikate. Zum anderen Produkte wie Managed Futures. Diese können sehr große Marktbewegungen in beide Richtungen nutzen.

Trendbrüche beeinflussen Performance

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Der Monat März stand für Managed Futures ganz im Zeichen der Naturkatastrophe in Japan. Sie erlitten vornehmlich Verluste, die durch eine Reihe von unterbrochenen Trendmustern an den Märkten ausgelöst wurden. Zudem kam es zu einem starken Anstieg der Volatilität zur Mitte des Monats. Viele Investoren stießen zudem kurzfristig ihre Risikopositionen ab, um ihr Risiko zu minimieren und ihre Liquidität zu erhöhen.

Dies beeinträchtigte ebenfalls die Performance von Managed Futures. Dem Branchenbarometer Newedge CTA Index zufolge verzeichnen Managed Futures seit Jahresbeginn insgesamt ein Minus von 1,6 Prozent.

Langfristig ausgerichtete Trendfolger erlitten im März insgesamt die meisten Verluste. Unterschiede gab es dennoch je nach Handelsgeschwindigkeit und Risikomanagement. Der Aktien- und Energiemarkt war dabei am stärksten betroffen. Insbesondere Short-Positionen in Naturgas führten zu einer negativen Performance, da sich dieser Rohstoff  im März erholte. Weitere Verluste entstanden außerdem bei Long-Positionen in Industriemetallen und Landwirtschaftlichen Produkten. Ein Grund hierfür lag unter anderem darin, dass mit einer herabgestuften Nachfrage gerechnet wurde. Trotz des Anstiegs von Volatilitäten zur Mitte des Monats verbuchten auch kurzfristig ausgerichtete Manager Verluste.