Der weite Weg Griechenlands

Obwohl ich mittlerweile seit über 20 Jahren in Deutschland lebe, bin ich immer noch sehr eng mit meiner griechischen Heimat verbunden, denn ein Teil meiner Familie lebt dort. Deswegen beobachte ich sehr interessiert und besorgt die aktuelle Situation in und um Griechenland.

In den Verhandlungen zwischen den privaten Anleihegläubigern, vertreten durch das Institute of International Finance (IIF) und der griechischen Regierung, deuteten sich letzte Woche erste Ergebnisse an. Eine vollständige Einigung zwischen den privaten Gläubigern und der Regierung gab es bislang jedoch noch nicht. Die Gespräche laufen mit Hochdruck auf höchster Ebene.

Der Kompromiss könnte darauf hinaus laufen, dass den Gläubigern gegen alte Griechenland-Anleihen und Schuldenverzicht neue Anleihen mit einer Laufzeit von 20 bis 30 Jahren angeboten werden – mit einer Verzinsung von jährlich zwischen 4 und 5 Prozent. Die Gläubiger Griechenlands hätten bei dieser Lösung einen Verlust von 68 Prozent zu verschmerzen!

Was wird dieser massive Schuldenerlass für das Land der Hellenen bedeuten? Eins ist sicher: Griechenland wird neben Italien das Sorgenkind der Euro-Zone bleiben! Bis sich das ändert, muss die griechische Regierung noch an vielen Baustellen hart arbeiten. Zum Beispiel an einer Reform des Staatsapparates. Denn ohne diese können die Staatsausgaben nicht reduziert werden, Steuern nicht effizient eingetrieben werden, Korruption nicht wirksam bekämpft und letztendlich die Wettbewerbsfähigkeit des Landes nicht verbessert werden.

Letzte Woche verlangte die „Troika“ von der griechischen Regierung noch härtere Sparmaßnahmen, unter anderem Kürzungen bei Sozialleistungen und Renten. Diese Maßnahmen in Zusammenhang mit einer weltweiten Rezession würden jedoch das Wirtschaftswachstum Griechenlands noch weiter abwürgen. Die Sparauflagen würden zu einer verschärften Rezession führen und das ambitionierte Ziel, das Haushaltsdefizit auf 7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu senken, kann nicht erreicht werden.

Ich bin der Meinung, dass sowohl die Europäische Union als auch der Internationale Währungsfonds die Probleme der griechischen Verwaltung Reformen durchzusetzen, unterschätzt haben. Die bisher vereinbarten Maßnahmen konnten die Griechen nie termingerecht umsetzen und einhalten. Aber wenn die Probleme in der Bürokratie des Landes nicht beseitigt werden, sind weitere Reformen nahezu unmöglich und die Wirtschaft des Landes wird nicht in der Lage sein, auf die Beine zu kommen.

Selbstverständlich zählt der Schuldenschnitt zu den Grundsteinen der Rettung Griechenlands. Wenn dieses Thema für die Griechen erfolgreich abgeschlossen wird, können sie endlich strukturelle Reformen angehen, insbesondere die Verwaltung effizienter gestalten, Privatisierungen vorantreiben und den Bankensektor modernisieren. Mit der Hilfe der Europäischen Union können sie die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft erhöhen, indem sie in traditionellen Branchen wie Landwirtschaft, Tourismus und Reederei u.a. europäischen Fördergeldern möglichst effektiv einsetzen.

18 Prozent der Griechen sind momentan ohne Job, Tendenz steigend. Da frage ich mich, wo diese Menschen noch sparen sollen… Also erscheint mir die Reformierung des Landes als der einzige und richtige Weg zur Rettung Griechenlands. Und der kann sehr weit werden…

Mehr Mut zum Euro

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

„Der Euro fällt auf den tiefsten Stand seit 2010“ war heute auf Spiegel Online zu lesen.  Doch was bedeutet das konkret? Der Euro ist von seinem Tiefstkurs weit entfernt (http://bit.ly/yTg2rk). Auch der das Nachrichtenmagazin „Der Stern“ spricht ihn teilweise von der Anklage, ein T€uro zu sein, frei. Trotz dieser „10-Jahres-Erfolgsgeschichte“ reisen Politiker von einem Krisengipfel zum nächsten Gipfeltreffen, weil der Euro krankt.

Er krankt an Staaten, die zu viel Schulden machen. Er krankt an Finanzbehörden, die nicht in der Lage sind, Steuern einzutreiben. Er krankt an Politikern, die nicht willens sind, unbequeme Wahrheiten offen und deutlich auszusprechen. Er krankt an einem Mangel Transparenz und er krankt an halbherziger Herumdokterei an den Symptomen.

 Stabile Wechselkurse zeigen gefestigtes Vertrauen. Weder Euro noch Dollar verhalten sich in diesem Sinne stabil. Der sinkende Eurokurs zeigt, dass das Vertrauen in den Papiergeldfeuerlöscher schwindet. Ich finde, dass es aussichtslos ist, mit der Finanzmathematik Konsensgespräche führen zu wollen. Ebenso lösen sich die Probleme der Eurorandzonen nicht durch Abwarten und Aussitzen. Und der Markt ist auch nicht daran schuld, denn bei ihm handelt es sich um eine zutiefst demokratische Veranstaltung. Ganz freiwillig schließen hier Anbieter und Nachfrager miteinander Geschäfte ab.  

Es wird Zeit, dass dem Euro geholfen wird. Anderes Denken, Transparenz, Mut zur Zumutung, Begeisterung für die europäische Idee und ein scharfer Verstand. Das wären die Dinge, die es braucht, das Feuer unter dem europäischen Dach zu löschen.

Ansonsten wird genau das passieren, was Skeptiker und Kleingeister von Anfang an vorhergesagt haben…

Weder Untergangsstimmung noch Optimismus

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

Die Menschen sind optimistischer ins neue Jahr gestartet. In den ersten Handelstagen zeigte sich, dass positive Aussichten für deutsche Unternehmen bestehen. Hierfür zahlen Anleger dann auch gerne etwas mehr, was sich in leicht gestiegenen Kursen ausdrückt. Das insgesamt unsichere Umfeld (Europa, USA) ist im Kurs des Euro eingepreist.

Auf Spiegel Online ist heute zu lesen, dass Griechenlands Ministerpräsident Papademos weitere Sparmaßnahmen einläutet. Nur so sei die nächste Kredit-Tranche der internationalen Geldgeber zu sichern. Sollten diese ausbleiben, befürchtet er bereits im März eine unkontrollierte Staatspleite. Das deutet auf weitere politische Einflüsse auf das Börsengeschehen hin. Volatile Märkte sind also in den kommenden Monaten durchaus möglich.

Bei der Geldanlage gilt nach daher wie vor meine Devise: Nicht alles auf eine Karte setzen. Denn Vorsicht ist besser als Verlust.

Ein Jahr mit Herausforderungen

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Kaum klare Trends, abrupte Trendbrüche und von der Politik beeinflusste Börsen. Das ablaufende Jahr stellte Managed Futures vor besondere Herausforderungen.

Die schlechten Nachrichten aus Welt und Wirtschaft schienen 2011 kein Ende zu nehmen. Die ungelöste Schuldenproblematik in Europa erwies sich in der zweiten Jahreshälfte als immer drückender. Gleichzeitig verstärkte sie den Abwärtstrend an den Märkten. In diesem Umfeld können in der Regel Anlagevehikel profitieren, die auch bei fallenden Kursen Gewinne erzielen. Dazu zählen Managed Futures. Diese konnten rückblickend auf 2011 ihre Fähigkeit, auch bei sinkenden Börsenwerten Gewinne zu erzielen, allerdings nur sehr selten unter Beweis stellen. Dafür gab es so manche Gründe.

So fehlten 2011 oftmals klare Trends an den Märkten. Eben diese sind die Voraussetzung für den Erfolg von Managed Futures. Stattdessen gab es immer wieder neue Krisenmeldungen, die zu wiederholten Trendbrüchen und abrupten Trendwechseln führten. Gleichzeitig waren die Börsen 2011 so unberechenbar wie selten zuvor. Es waren vor allem politische Entscheidungen, die die Kursentwicklung an den Märkten beeinflussten. Dazu zählte die Diskussion um den europäischen Rettungsschirm genauso wie die finanziellen Hilfen für Griechenland. Die Eingriffe seitens der Politik lösten positive Trendwenden aus. Diese erwischten allerdings diejenigen Anlagevehikel kalt, die auf den entsprechenden Märkten „short“ waren. Die Folge: Auf das ganze Jahr gesehen verbuchten Managed Futures zum 30. November 2011 laut BarclayHedge BTOP50 Index ein Minus von 4,2 Prozent.

Bei den Anlageentscheidungen gilt allerdings nach wie vor: Anleger können durch die Aufteilung des Kapitals auf verschiedene Investments und Anlageklassen das Risiko im Portfolio deutlich reduzieren. Es kommt allerdings darauf an, dieses Risiko richtig zu streuen. Managed Futures sind dabei als mögliche Risikopuffer weiterhin sinnvoll.

Das ablaufende Jahr stellte sie zwar vor schwierigen Herausforderungen, durch die weder für Long- als auch für Short-Strategien signifikante Gewinne möglich waren. Dem stehen jedoch vergangene Krisenperioden gegenüber, in denen Managed Futures ihre Stärken ausspielen und Anlegern eine Absicherung im Depot geboten haben.

Eurokrise bleibt Thema

Abflauende Weltkonjunktur, Schuldenkrise in Europa – viele Kapitalanlagen haben Anlegern in 2011 negative Renditen gebracht. Doch was erwartet uns 2012? Welche Trends könnten sich abzeichnen? Wir haben hinsichtlich der Schuldenkrise in der Tat ein doppeltes Problem. Sowohl die Eurozone als auch die USA kommen kurzfristig nicht aus den Schulden. In Euroland ist diese Krise aus meiner Sicht langfristig zu bewältigen. Mit einer einheitlichen europäischen Finanzbehörde, die auch echte Haushaltskompetenzen in den jeweiligen Ländern hat, kann der gemeinsamen Währungsverantwortung Rechnung getragen werden. Mittelfristig kann der Schuldenberg bei uns aber „geordnet“ nur über Wirtschaftswachstum und Inflation abgetragen werden.

In den USA ist das Problem größer, da hier eine einheitliche Finanzbehörde zwar vorhanden ist, aber schlicht über Jahre eine falsche Finanzpolitik gefahren wurde. Was würden Sie auch davon halten, wenn die Bundesbank den größten Banken des Landes gehören würde? Die FED ist nicht staatlich! Sobald die Euro-Probleme auf dem Wege der Besserung sind, wird der Fokus des Anleihemarktes sich wieder auf die Probleme in den USA richten.

Der Kampf zwischen Euro und US-Dollar als Weltleitwährung ist in vollem Gange und sowohl die Chinesen als auch die Arabischen Emirate hängen mit ihren Währungsreserven noch am US-Dollar. Beide versuchen jedoch schon, über Staatsfonds Dollar loszubekommen und in internationalen Unternehmen zu investieren.

Langfristig wird es schwer werden, US-Staatsanleihen zu platzieren. Nicht umsonst hat sich der weltgrößte Anleihemanager Pimco schon Anfang des Jahres von allen US-Staatsanleihen getrennt. Dass es beim Dollar zu einem „Sell-Off“ kommt, glaube ich dennoch nicht. Die USA sind der Kornspeicher der Welt. Mais, Weizen und sogar 18% des Reismarktes werden von den Amerikanern geliefert. Die steigenden Grundnahrungsmittelpreise kommen nicht von ungefähr. Das ist die Lebensversicherung des Dollars, aber schwächer wird er in jedem Fall werden.

In Hongkong-Aktien zu gehen halte ich derzeit für sehr spekulativ. Eine Rezession in Europa und den USA würde sich auch auf diese Aktien auswirken. Allerdings sind gute Aktien, die auch in und nach einer Krise gebraucht werden, sicher ein gutes Depotfundament. Z.B. Nahrungsmittel, Energie, Versorger und auch Pharma werden immer gebraucht werden. Die Investition in Gold auf diesem Niveau ist aus meiner Sicht nur interessant, wenn der Anleger von einem echten Währungsschnitt ausgeht.

An diesen Super-Gau glaube ich jedoch nicht. Die Politiker würden eher von ihrem hohen Baum herunterklettern und einer einheitlichen Finanzpolitik zustimmen, als an dem Ast zu sägen, auf dem sie sitzen.

Gold als sicherer Hafen?

Kaum nähern sich die krisengebeutelten Finanzmärkte dem Jahresende, geht das Schreckgespenst Inflation um. In der Vergangenheit haben Inflationsängste oft einen Run auf Gold ausgelöst. So ist auch aktuell ein Ansturm auf das Edelmetall zu beobachten. Denn die Inflationsangst scheint ebenso vor den Notenbanken nicht Halt zu machen.  Bereits von Juli bis September kauften sie rund 150 Tonnen auf. Damit  haben sie so viel wie nie zuvor in einem Quartal angehäuft. Offenbar wollen die Währungshüter in der Schuldenkrise ein solides Polster aufbauen. Einer Umfrage der Zeitschrift „Stern“ zufolge denkt sogar jeder dritte Deutsche darüber nach, Gold zu kaufen.

In den vergangenen fünf Jahren erklomm der Goldpreis ein Rekordhoch nach dem anderen. Hintergrund ist die steigende Angst vor Staatspleiten, die Anleihen, Aktien und Währungen mit sich reißen können. Doch was steckt hinter dem aktuellen Goldrausch?

Zum einen verbirgt sich hinter dem Goldboom der vergangenen Jahre mehr als nur reine Spekulation. Denn mit der Staatsverschuldung wächst auch die Furcht vor einem Währungskollaps. Angesichts der Schuldenkrisen in Europa und den USA ist Gold attraktiver geworden und wird in inflationären Zeiten als sicherer Hafen betrachtet. Doch wird das Edelmetall diesem Ruf gerecht?

Dieser Frage geht die Studie „Inflationsgefahr – Ursachen und Schutzinstrumente“ unseres strategischen Partners Man  nach. Gold wird nach vielen Jahren der Nichtbeachtung wieder als ein sicherer Fluchthafen und Währungsersatz gesehen. Zumindest langfristig. Ob Gold eine sinnvolle Wertanlage ist, hängt allerdings stark vom Einstiegszeitpunkt ab. Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss: „Grundsätzlich können speziell Gold und tendenziell auch Silber aktiv verwaltet als langfristiger Schutz gegen Teuerung und gegen Finanzkrisen angesehen werden – andere Edelmetalle dagegen eher weniger.“ Auch über das AHL Diversified Handelssystem, Basis vieler apano-Produkte, kann an der Wertentwicklung von Gold partizipiert werden.

Mehr zur Man-Analyse – Mit Gold die Teuerung umschiffen (18.11.2011)

AHL-Chef: Wir stehen bereit

Der Investment Manager AHL gehört zu den weltweit führenden computerbasierten Trendfolgesystemen. Es bildet die Basis vieler apano-Anlagestrategien. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung spricht AHL-Chef Tim Wong über Kurseinbrüche, klare Richtungen im Markt und mathematische Modelle.

Letztere sind laut Tim Wong weder geheimnisvoll noch kompliziert. Die mathematischen Modelle gehen schlicht davon aus, dass es immer wieder Trends in den Märkten gibt, die grundsätzlich eine überdurchschnittliche Rendite möglich machen. Nach einem guten 3. Quartal haben die Modelle laut Wong im Oktober gedreht: „Wir sind derzeit kaum engagiert, sondern stehen bereit, wenn sich die nächste klare Richtung im Markt herauskristallisiert“, so der AHL-Chef. Der Auslöser einer Kursentwicklung sei dabei egal.

Der Interview „Der Auslöser einer Kursentwicklung ist uns egal“ kann unter http://www.apano.de/static/download/FAZ_Interview_Wong_AHL_101111.pdf abgerufen werden.

Geldanlage bleibt wichtiges Thema

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

Angst und Gier bei der Geldanlage. Um dieses Thema drehte sich mein Vortrag vor Privatanleger am vergangenen Dienstag in Singen am Bodensee. Gierige Menschen sind mir dort nicht begegnet, viel eher war es die Verunsicherung, die Anleger vor dem Hintergrund der aktuellen Kapitalmarktsituation derzeit extrem einnimmt.

Die PIGS-Länder (Portugal, Italien, Griechenland, Spanien) sorgen nun schon seit einiger Zeit für Unruhe an den Märkten. In diesem Kontext können schnell teure Anlegerfehler passieren. 45 Gäste kamen zu der Veranstaltung in der Stadthalle Singen, die wir gemeinsam mit einem lokalen Partner organisiert haben. Sie nutzten die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren, wie und warum gerade Trendfolger wie das AHL Diversified Handelssystem neben klassischen Sachwerten eine Eintrittskarte ins Portfolio verdienen. Denn diese zeichnen sich durch streng rationales Handeln und strikten Umgang mit dem Thema Risiko aus.

Mir hat an diesem Abend besonders gefallen, wie offen und ehrlich die Gäste über ihre Ängste und Befürchtungen sprachen. Ein Gast brachte die aus meiner Sicht beste Art und Weise, sich vor starken Verlusten zu schützen, im schönsten Dialekt treffend auf den Punkt. „Es hilft derzeit nur tüchtig streue, sonst fallet man auf die Nase“. Damit hat er genau meine Sicht der Dinge getroffen. Eine gute Vorbereitung auf mögliche Krisen ist im Vorfeld entscheidend. Meiner Meinung nach bietet apano mit seinen Absicherungsstrategien gute Möglichkeiten, sich dabei von Angst und Gier zu befreien.

Mein Fazit zu dieser Veranstaltung: Das Thema Geld interessiert die Menschen mehr denn je, und sie bilden sich ihre eigenen Meinungen. So konkrete – und auch so niveauvolle Gespräche bis in den späten Abend machen Freude, spornen an und motivieren für die Zukunft.

Mensch vs. Maschine

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

Rationale, computergestützte Trendfolgemodelle oder kluge Köpfe cleverer Strategen? Wem vertrauen wir unser Geld lieber an? Beim diesjährigen Man Summit wurden erfolgreiche Kapitalanlagen aus beiden Welten vorgestellt.

Stationen des Man Summit in Deutschland waren vom 26. bis zum 28.10.2011 Frankfurt, München und Hamburg. Ich war in Hamburg und Frankfurt mit dabei. Zu den Keynote Speakern der Veranstaltung zählte Pierre Lagrange, Gründungsmitglied von GLG. Er verkörpert den Fondsmanager, der mit Urteilsvermögen und Marktkenntnissen Anlageentscheidungen trifft. In seinem Vortrag hat er die Long-Short-Strategie GLG European Equity Alternative vorgestellt. Auch im aktuellen schwierigen Jahr können Pierre Lagrange und sein Team gute Ergebnisse vorweisen.

Sein „Gegner im akademischen Gefecht“ war Tim Wong, CEO von AHL. AHL gehört zu den weltweit führenden Anbietern auf dem Gebiet der Trendfolgeinvestments und ist Basis vieler apano-Anlagestrategien. Im Gegensatz zu den diskretionären Ansätzen sind die Trendfolgemodelle von AHL computergestützt und frei von menschlichen Emotionen. AHL leistet einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung von Anlageportfolios, weil seine Wertentwicklung nahezu unabhängig von traditionellen Märkten vor sich geht.

Interessante Präsentationen gab es von Investment Managern von Man und GLG zu den Themen „Long Short Strategien auf euopäischen Märkten“, Investments von GLG in den Emerging Markets  sowie zum Rohstoffthema, das nach wie vor interessant ist. Workshops zu aktuellen Themen haben die Veranstaltung ergänzt.

Mein Fazit: Mensch und Maschine gehören zusammen. Das war auch das Ergebnis der Abschlussgesprächsrunde. Ohne Diversifikation lassen sich unsichere Zeiten nicht gut überstehen. Gerade für unsere Geschäftspartner bot diese Veranstaltung sehr gute Gelegenheiten, sich aus allererster Hand zu informieren, ohne dafür eine weite Reise nach London auf sich zu nehmen.

Managed Futures trotzen Marktbewegung

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Der September bescherte Managed Futures gemessen am Branchenindex Barclay TOP50 ein leichtes Renditeplus in Höhe von 0,3 %. Dabei trotzen Managed Futures einen weiteren Monat in Folge den starken Marktbewegungen. Weltaktien und der Dax erlitten dagegen erneut Verluste. Weltaktien büßten 6,2 % (MSCI World USD; NDTR) ein, der Dax verlor 5,0% (DAX 30 TR, hedged to USD) (Quelle: Man-Datenbank).

Die Performance der einzelnen Managed-Futures-Manager fiel allerdings sehr unterschiedlich aus. Auf der einen Seite verbuchten vor allem Short-Term-Händler Gewinne. Langfristige Trendfolger, die in Zinsmärkte und Aktien engagiert waren, generierten ebenfalls Wertzuwächse. Verluste mussten auf der anderen Seite langfristige Trendfolger hinnehmen, die im Währungs- und Rohstoffbereich engagiert waren.

Die Mehrheit der positiven Renditen resultierte im September insgesamt aus Long-Positionen im Anleihemarkt. An den Aktienmärkten hielt der Abwärtstrend an, allerdings waren Short-Positionen aufgrund der hohen Volatilitäten schwierig zu halten. An den Rohstoffmärkten kam es darüber hinaus zu einer starken Trendumkehr, die einen Abwärtstrend einläutete.  Insbesondere Edelmetalle waren davon betroffen. Einige Managed-Futures-Manager konnten von dem Preisverfall im Rohstoffbereich profitierten, andere wurden von Rückgang der Gold- und Silberpreise auf dem kalten Fuß verwischt.

Im Verlauf des bisherigen Oktobers kam es an den Märkten erneut zu Trendbrüchen. Diese haben bei einigen Managed-Futures-Managern teilweise zu Verlusten geführt. Der Monat ist allerdings noch nicht zu Ende. Daher bleibt abzuwarten, wie sich Managed Futures im Oktober weiterentwickeln.