Eurokrise bleibt Thema

Abflauende Weltkonjunktur, Schuldenkrise in Europa – viele Kapitalanlagen haben Anlegern in 2011 negative Renditen gebracht. Doch was erwartet uns 2012? Welche Trends könnten sich abzeichnen? Wir haben hinsichtlich der Schuldenkrise in der Tat ein doppeltes Problem. Sowohl die Eurozone als auch die USA kommen kurzfristig nicht aus den Schulden. In Euroland ist diese Krise aus meiner Sicht langfristig zu bewältigen. Mit einer einheitlichen europäischen Finanzbehörde, die auch echte Haushaltskompetenzen in den jeweiligen Ländern hat, kann der gemeinsamen Währungsverantwortung Rechnung getragen werden. Mittelfristig kann der Schuldenberg bei uns aber „geordnet“ nur über Wirtschaftswachstum und Inflation abgetragen werden.

In den USA ist das Problem größer, da hier eine einheitliche Finanzbehörde zwar vorhanden ist, aber schlicht über Jahre eine falsche Finanzpolitik gefahren wurde. Was würden Sie auch davon halten, wenn die Bundesbank den größten Banken des Landes gehören würde? Die FED ist nicht staatlich! Sobald die Euro-Probleme auf dem Wege der Besserung sind, wird der Fokus des Anleihemarktes sich wieder auf die Probleme in den USA richten.

Der Kampf zwischen Euro und US-Dollar als Weltleitwährung ist in vollem Gange und sowohl die Chinesen als auch die Arabischen Emirate hängen mit ihren Währungsreserven noch am US-Dollar. Beide versuchen jedoch schon, über Staatsfonds Dollar loszubekommen und in internationalen Unternehmen zu investieren.

Langfristig wird es schwer werden, US-Staatsanleihen zu platzieren. Nicht umsonst hat sich der weltgrößte Anleihemanager Pimco schon Anfang des Jahres von allen US-Staatsanleihen getrennt. Dass es beim Dollar zu einem „Sell-Off“ kommt, glaube ich dennoch nicht. Die USA sind der Kornspeicher der Welt. Mais, Weizen und sogar 18% des Reismarktes werden von den Amerikanern geliefert. Die steigenden Grundnahrungsmittelpreise kommen nicht von ungefähr. Das ist die Lebensversicherung des Dollars, aber schwächer wird er in jedem Fall werden.

In Hongkong-Aktien zu gehen halte ich derzeit für sehr spekulativ. Eine Rezession in Europa und den USA würde sich auch auf diese Aktien auswirken. Allerdings sind gute Aktien, die auch in und nach einer Krise gebraucht werden, sicher ein gutes Depotfundament. Z.B. Nahrungsmittel, Energie, Versorger und auch Pharma werden immer gebraucht werden. Die Investition in Gold auf diesem Niveau ist aus meiner Sicht nur interessant, wenn der Anleger von einem echten Währungsschnitt ausgeht.

An diesen Super-Gau glaube ich jedoch nicht. Die Politiker würden eher von ihrem hohen Baum herunterklettern und einer einheitlichen Finanzpolitik zustimmen, als an dem Ast zu sägen, auf dem sie sitzen.

Treffen Sie apano vor Ort

Das Vertriebsjahr bei apano neigt sich allmählich seinem Ende zu. Auf dem Berliner Börsentag am kommenden Samstag können Sie apano noch einmal persönlich treffen.

Schuldenkrise in Europa, abflauende Weltkonjunktur, stark schwankende Börsen. Diese Themen beschäftigen derzeit die gesamte Finanzindustrie. Es waren vor allem politische Entscheidungen, die die Kursentwicklung an den Märkten beeinflusst haben und auch weiterhin beeinflussen. Die Börsen waren daher insbesondere für Trendfolger nahezu unberechenbar. Vor diesem Hintergrund verspreche ich mir von dem Berliner Börsentag ein reges Besucherinteresse und einen interessanten Austausch mit Anlegern.

 Mit im Gepäck haben wir natürlich auch noch unser aktuelles Produkt – die Global Futures Fund Kapitalschutzzertifikate 8. Meine Kollegin Mareike Kropp, die ebenfalls in Berlin mit vor Ort sein wird, und ich erläutern Ihnen gerne diese Anlagestrategie im Detail. Auch bei offenen Fragen helfen wir gerne weiter.

Bei dem Berliner Börsentag, der zwischen 9.30 Uhr und 17 Uhr für Besucher geöffnet ist, handelt es sich um eine kostenlose Finanzmesse für Privatanleger. Vertreten sind neben Finanzdienstleistern, Aktien- und Fondsgesellschaften auch Vermögensverwalter und Informationsanbieter. Die Messe wartet zudem mit einem umfangreichen Vortragsprogramm auf. Veranstaltungsort ist das Ludwig-Erhard Haus, Fasanenstraße 85, 10623 Berlin.

Natürlich werden wir auch im kommenden Jahr auf zahlreichen Messen und Veranstaltungen mit dabei sein. Einen ersten Überblick finden Sie unter https://apano.de/ueber-apano-messen-und-vortraege.php

Gold als sicherer Hafen?

Kaum nähern sich die krisengebeutelten Finanzmärkte dem Jahresende, geht das Schreckgespenst Inflation um. In der Vergangenheit haben Inflationsängste oft einen Run auf Gold ausgelöst. So ist auch aktuell ein Ansturm auf das Edelmetall zu beobachten. Denn die Inflationsangst scheint ebenso vor den Notenbanken nicht Halt zu machen.  Bereits von Juli bis September kauften sie rund 150 Tonnen auf. Damit  haben sie so viel wie nie zuvor in einem Quartal angehäuft. Offenbar wollen die Währungshüter in der Schuldenkrise ein solides Polster aufbauen. Einer Umfrage der Zeitschrift „Stern“ zufolge denkt sogar jeder dritte Deutsche darüber nach, Gold zu kaufen.

In den vergangenen fünf Jahren erklomm der Goldpreis ein Rekordhoch nach dem anderen. Hintergrund ist die steigende Angst vor Staatspleiten, die Anleihen, Aktien und Währungen mit sich reißen können. Doch was steckt hinter dem aktuellen Goldrausch?

Zum einen verbirgt sich hinter dem Goldboom der vergangenen Jahre mehr als nur reine Spekulation. Denn mit der Staatsverschuldung wächst auch die Furcht vor einem Währungskollaps. Angesichts der Schuldenkrisen in Europa und den USA ist Gold attraktiver geworden und wird in inflationären Zeiten als sicherer Hafen betrachtet. Doch wird das Edelmetall diesem Ruf gerecht?

Dieser Frage geht die Studie „Inflationsgefahr – Ursachen und Schutzinstrumente“ unseres strategischen Partners Man  nach. Gold wird nach vielen Jahren der Nichtbeachtung wieder als ein sicherer Fluchthafen und Währungsersatz gesehen. Zumindest langfristig. Ob Gold eine sinnvolle Wertanlage ist, hängt allerdings stark vom Einstiegszeitpunkt ab. Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss: „Grundsätzlich können speziell Gold und tendenziell auch Silber aktiv verwaltet als langfristiger Schutz gegen Teuerung und gegen Finanzkrisen angesehen werden – andere Edelmetalle dagegen eher weniger.“ Auch über das AHL Diversified Handelssystem, Basis vieler apano-Produkte, kann an der Wertentwicklung von Gold partizipiert werden.

Mehr zur Man-Analyse – Mit Gold die Teuerung umschiffen (18.11.2011)

Geldanlage bleibt wichtiges Thema

Christian Schmidt, Hedgefonds-Berater (ebs/BAI), ist Senior-Wertpapierspezialist und seit 2003 bei apano als Ansprechpartner für Finanzdienstleister tätig. Er hält regelmäßig Vorträge bei Anlegermessen und Fachveranstaltungen. Zuvor war er Geschäftsführungsassistent einer Dortmunder Steuerberatungskanzlei mit dem Schwerpunkt "Private Finance / Family Office" sowie Finanzplaner in einem Kölner Finanzdienstleistungsinstitut.

Angst und Gier bei der Geldanlage. Um dieses Thema drehte sich mein Vortrag vor Privatanleger am vergangenen Dienstag in Singen am Bodensee. Gierige Menschen sind mir dort nicht begegnet, viel eher war es die Verunsicherung, die Anleger vor dem Hintergrund der aktuellen Kapitalmarktsituation derzeit extrem einnimmt.

Die PIGS-Länder (Portugal, Italien, Griechenland, Spanien) sorgen nun schon seit einiger Zeit für Unruhe an den Märkten. In diesem Kontext können schnell teure Anlegerfehler passieren. 45 Gäste kamen zu der Veranstaltung in der Stadthalle Singen, die wir gemeinsam mit einem lokalen Partner organisiert haben. Sie nutzten die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren, wie und warum gerade Trendfolger wie das AHL Diversified Handelssystem neben klassischen Sachwerten eine Eintrittskarte ins Portfolio verdienen. Denn diese zeichnen sich durch streng rationales Handeln und strikten Umgang mit dem Thema Risiko aus.

Mir hat an diesem Abend besonders gefallen, wie offen und ehrlich die Gäste über ihre Ängste und Befürchtungen sprachen. Ein Gast brachte die aus meiner Sicht beste Art und Weise, sich vor starken Verlusten zu schützen, im schönsten Dialekt treffend auf den Punkt. „Es hilft derzeit nur tüchtig streue, sonst fallet man auf die Nase“. Damit hat er genau meine Sicht der Dinge getroffen. Eine gute Vorbereitung auf mögliche Krisen ist im Vorfeld entscheidend. Meiner Meinung nach bietet apano mit seinen Absicherungsstrategien gute Möglichkeiten, sich dabei von Angst und Gier zu befreien.

Mein Fazit zu dieser Veranstaltung: Das Thema Geld interessiert die Menschen mehr denn je, und sie bilden sich ihre eigenen Meinungen. So konkrete – und auch so niveauvolle Gespräche bis in den späten Abend machen Freude, spornen an und motivieren für die Zukunft.

Global Futures Fund XI erreicht Laufzeitende

Kathrin Nordhues ist geschäftsführende Gesellschafterin der apano GmbH, die sie gemeinsam mit Markus Sievers und Detlev Reichert gegründet hat. Ihre Schwerpunkte liegen auf den Bereichen Geschäftsabwicklung, Rechnungswesen und Controlling. Sie studierte Betriebswirtschaftslehre in Aachen und Compiègne. Danach arbeitete sie mehrere Jahre als Leiterin der Bereiche Rechnungs- und Personalwesen – seit 1998 als Prokuristin – in der Fonds- und Finanzbranche. 1998 absolvierte sie eine Weiterbildung zur DTV geprüften Börsen- und Finanzberaterin.

Der  Global Futures Fund XI Diversified hat heute sein Laufzeitende erreicht. Angetreten hat er seine Reise im Dezember 1999. 

Die Reise begann in einem ähnlich schwierigen Markumfeld wie heute. Doch die Anleger trotzten dem damaligen Aktienhype und der Verunsicherung um die Einführung des Euro. Sie investierten mit dem Global Futures Fund XI Diversified in ein damals noch als exotisch geltendes Managed-Futures-Produkt. Damit bewiesen sie Pioniergeist.

Die  Reiseroute des Global Futures Fund XI Diversified führte durch so manche Krisenzeiten.
So durchlief er die Boom-Phase der New Economy, die Aktien- und Finanzkrise sowie die aktuelle Eurokrise. Die Geduld der Anleger wurde angesichts der vielen Marktverwerfungen oftmals auf die Probe gestellt.

Dennoch hat der Global Futures Fund XI Diversified während der gesamten Laufzeit deutlich besser abgeschnitten als Weltaktien oder der Dax, und das sogar mit Kapitalschutz. Gestartet mit 1.000 Euro pro Anteil liegt die durchschnittliche Jahresrendite des Global Futures Funds seit Auflegung per September bei 6,0 Prozent (Quelle: Man-Datenbank).

In demselben Zeitraum verbuchten Weltaktien ein Minus von 1,0 Prozent und der Dax  von 0,6 Prozent (Weltaktien: MSCI World (USD, NDTR) Hedged. DAX: DAX 30 TR Index (Hedged to USD). Quelle: Man-Datenbank, Bloomberg.  Zeitraum: 02.12.1999 – 30.09.2011). Der Global Futures Fund XI Diversified beschert Anlegern damit bislang einen Gewinn von 99,3 Prozent seit Handelsbeginn (Quelle: Man-Datenbank).

Letztendlich hat der Global Futures Fund XI im Gegensatz zu anderen Anlagealternativen die Turbulenzen des verlorenen Aktienjahrzehnts ohne Blessuren überstanden.

Die Wertfeststellung für die Oktoberwerte des Global Futures Fund XI Diversified erfolgt bis Ende November 2011.

Investieren in stürmischen Börsenzeiten

Euro-Krise, Staatsverschuldung und ein Auf und Ab von Dax und Weltaktien. Beinahe täglich bringen die Finanzmärkte neue Krisenszenarien hervor. Gemeinsam mit der Consilium Finanzmanagement AG zeigten wir auf dem Dortmunder Consilium Investmentabend Lösungswege auf, wie sich Anleger in Marktturbulenzen vor möglichen Kursverlusten schützen können. Mit über 50 Zuhörern war die Veranstaltung sehr gut besucht.

 

Der Titel meines Vortrages lautete „Emotionen bei der Geldanlage: Wie Angst und Gier zu Verlusten führen und wie Sie sich davor schützen können“. Für mich ein sehr spannendes Thema. Denn wir Menschen lassen uns nicht nur in unserem alltäglichen Leben von Emotionen leiten. Vielmehr bestimmen Hoffnung, Euphorie, Gier oder Angst auch an der Börse das Verhalten der Marktteilnehmer. Das führt oftmals zu Fehleinschätzungen, die zuweilen sehr teuer sein können.

Erinnern Sie sich nur an den Neuen Markt. Jeder kaufte Werte, weil alle es taten – bis die Blase platzte. Bei computerbasierten Trendfolgern hingegen sind Risikofaktoren wie die eigenen Emotionen und der Herdentrieb ausgeklammert. Hier zählen ausschließlich Logik, Rationalität und Mathematik.

Referenten beim Investmentabend waren außerdem Boris Fahle, Gründungsmitglied der Consilium Finanzmanagement AG, sowie Jens Rautenberg, Geschäftsführer der conversio e.K.

Da die Börsen nach wie vor stark überhitzt sind, rechne ich in diesem Herbst noch nicht mit einer Erholung. Es ist daher gut nachvollziehbar, dass viele Anleger derzeit das Risiko so gering wie möglich halten wollen.

Jens Rautenberg, Geschäftsführer der conversio e.K; Cornelia Hupe, Vertriebsspezialistin von apano; Boris Fahle, Gründungsmitglied der Consilium Finanzmanagement AG (v.l.n.r.).
Jens Rautenberg, Geschäftsführer der conversio e.K; Cornelia Hupe, Vertriebsspezialistin von apano; Boris Fahle, Gründungsmitglied der Consilium Finanzmanagement AG (v.l.n.r.).

Managed Futures trotzen Marktbewegung

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Der September bescherte Managed Futures gemessen am Branchenindex Barclay TOP50 ein leichtes Renditeplus in Höhe von 0,3 %. Dabei trotzen Managed Futures einen weiteren Monat in Folge den starken Marktbewegungen. Weltaktien und der Dax erlitten dagegen erneut Verluste. Weltaktien büßten 6,2 % (MSCI World USD; NDTR) ein, der Dax verlor 5,0% (DAX 30 TR, hedged to USD) (Quelle: Man-Datenbank).

Die Performance der einzelnen Managed-Futures-Manager fiel allerdings sehr unterschiedlich aus. Auf der einen Seite verbuchten vor allem Short-Term-Händler Gewinne. Langfristige Trendfolger, die in Zinsmärkte und Aktien engagiert waren, generierten ebenfalls Wertzuwächse. Verluste mussten auf der anderen Seite langfristige Trendfolger hinnehmen, die im Währungs- und Rohstoffbereich engagiert waren.

Die Mehrheit der positiven Renditen resultierte im September insgesamt aus Long-Positionen im Anleihemarkt. An den Aktienmärkten hielt der Abwärtstrend an, allerdings waren Short-Positionen aufgrund der hohen Volatilitäten schwierig zu halten. An den Rohstoffmärkten kam es darüber hinaus zu einer starken Trendumkehr, die einen Abwärtstrend einläutete.  Insbesondere Edelmetalle waren davon betroffen. Einige Managed-Futures-Manager konnten von dem Preisverfall im Rohstoffbereich profitierten, andere wurden von Rückgang der Gold- und Silberpreise auf dem kalten Fuß verwischt.

Im Verlauf des bisherigen Oktobers kam es an den Märkten erneut zu Trendbrüchen. Diese haben bei einigen Managed-Futures-Managern teilweise zu Verlusten geführt. Der Monat ist allerdings noch nicht zu Ende. Daher bleibt abzuwarten, wie sich Managed Futures im Oktober weiterentwickeln.

Gute US-Vorgaben pushen den Dax

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Der Dax hat in den letzten Tagen kräftig hinzugewonnen. Denn an den Märkten herrscht zuversichtliche Stimmung. Doch nach wie vor ist Vorsicht geboten.

An den Märkten überwiegt derzeit der Blick auf ein positives Szenario. So wird davon ausgegangen, dass die ins Trudeln geratenen Banken gerettet werden und in Europa der bestmögliche Lösungsweg aus der Schuldenkrise gefunden wird. Außerdem wird darüber spekuliert, dass die Abkühlung der Wirtschaft nicht so schlimm ausfallen wird wie befürchtet. Doch Fakt ist: Die europäische Schuldenkrise wird nicht gänzlich spurlos an unserer Wirtschaft vorübergehen.  Wie ich bereits in meinem Blog vor zwei Wochen geschrieben habe, sind zudem die wesentlichen Probleme in diesem Zusammenhang noch nicht gelöst. Die Politik zeigt nach wie vor keinen klaren und verlässlichen Weg zur Krisenbewältigung auf.

Unbestreitbar ist, dass derzeit ein Quäntchen Optimismus aus den USA zu uns herüber schwappt. Wir haben dort gesehen, dass die 10.400 im Dow Jones als Unterstützungslinie gehalten haben. Bei dem aktuellen Niveau zwischen 11.400 und 11.600 liegen jedoch deutliche Widerstände. Daher erwarte ich mit Spannung, wie die Berichtssaison der USA weitergeht. Sollte sie nach dem Fehlstart des Aluminiumkonzerns Alcoa positiv verlaufen, könnten die charttechnischen Widerstände überwunden werden und dies sich positiv auf den Dax auswirken. Dabei ist jedoch einerseits zu bedenken, dass sich der  Dow Jones derzeit ca. 15 Prozent unter Höchstständen  bewegt. Vor dem Hintergrund einer noch drohenden Rezession ist dies zu optimistisch. Andererseits ist das Kursverhältnis der Aktien mit rund 13 historisch attraktiv. Voraussichtlich werden sich diese beiden Argumente gegenseitig aufwiegen. Daher ist in nächsten Tagen mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen.

Obwohl Aktien wieder an Attraktivität gewinnen, sollten Anleger ihr Portfolio nach wie vor gut absichern. Neben Sachwerten als Investition können zum Beispiel Long-/Short-Strategien oder Trendfolgeprodukte das Depot vor Verlusten schützen. Denn verlässliche Prognosen, wie es an den Märkten weitergeht, gibt es leider nicht.

Warum in Europa investieren?

Im europäischen Aktienmarkt steckt derzeit viel Gewinnpotenzial. Welche Vorzüge bringen hier Long-/ Short-Strategien? Antworten hierauf gab Pierre Lagrange, Investment Manager bei GLG, in der vergangenen Woche bei einer Roadshow für Vertriebspartner.

„10 Jahre GLG European Long-Short-Strategie“ lautete der Titel der 2-tägigen Roadshow. Diese machte Station in München, Frankfurt a.M., Düsseldorf und Hamburg. Die GLG European Long-Short-Strategie ist auf den europäischen Aktienmarkt spezialisiert. Referent Pierre Lagrange gehört zu den Gründern des Fonds und verwaltet ihn zusammen mit seinem Team in London. Die Roadshow gab meiner Ansicht nach einen guten Einblick dahingehend, was Long-/Short-Manager von anderen Investment Managern unterscheidet. Long-/Short-Manager investieren. können von einer Out- oder Underperformance eines Wertes profitieren, ohne dass die Marktrichtung eine Rolle spielt. So versuchen sie von positiven Entwicklungen an den Märkten zu profitieren. Sie streben zudem an, in negativen Phasen durch den Aufbau von Short-Positionen gänzlich unabhängig vom Markt zu sein. Das bedeutet, sie reduzieren das Marktbeta, also den Teil der Performance, der rein aus der Marktbewegung resultiert. Gleichzeitig stellen sie damit sicher, dass langfristige Anlagerenditen das Ergebnis von Kompetenz und nicht von Marktschwankungen sind. So können Anleger vor extremen Marktereignissen geschützt werden.

Die Aussichten für Europa unterscheiden sich derzeit von Land zu Land extrem voneinander. Daher, so das Fazit von Lagrange, können die speziellen Eigenschaften von Long-Short-Strategien im momentanen Umfeld in Europa von Vorteil sein.

Im Zuge der Übernahme von GLG Partners Inc. in 2010 durch Man wird apano sein Angebotsspektrum  in naher Zukunft um ausgewählte GLG-Investmentfonds erweitern. Wir halten Sie hierzu auf dem Laufenden.

Infos zur derzeitigen Situation auf dem europäischen Aktienmarkt finden Sie hier.

Kein Grund für Optimismus

Markus Sievers ist geschäftsführender Gesellschafter bei der apano GmbH, die er zusammen mit Kathrin Schaper-Nordhues und Detlev Reichert gründete. Seine Schwerpunkte liegen auf PR, Marketing und Vertrieb. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaft. Mehrere Jahre war er in führenden Positionen in der Fonds- und Finanzbranche tätig. Markus Sievers ist Autor verschiedener Fachbücher. Als Experte für Alternative Investments und Managed Futures tritt er regelmäßig in Print, Fernsehen und Hörfunk in Erscheinung. Er ist zudem Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen.

Der Dax hat nach einem starken Kursverlust in den vergangenen Tagen wieder ordentlich zugelegt. Ist das ein Indikator dafür, dass wir noch glimpflich aus der Schuldenkrise herauskommen?

Für zu viel Optimismus besteht meiner Ansicht nach kein Grund. Vielmehr spiegelt sich für mich hier lediglich die Hoffnung auf Besserung der Situation wieder. Diese ist Spekulationen entsprungen, dass der Euro-Rettungsschirm vergrößert werden soll. Wir reden in diesem Zusammenhang von enormen Summen – einschließlich Kredithebel bis zu 2.000 Mrd. Euro. Die Aussage der EZB, dass sie Banken mit neuem Geld fluten möchte, hat ebenfalls zu einer Stimmungswende geführt.  Gleichzeitig wurde damit auf der fundamentalen Seite ein im Grunde positives Konjunktur-Szenario eingepreist. Dieses beinhaltet, dass wir eine Konjunkturabkühlung bis höchstens Mitte nächsten Jahres bekommen, das Gesamtjahr 2012 jedoch in Summe positiv ist und die Unternehmen moderat positiv abschließen werden.

Der Kern des Problems ist damit allerdings insgesamt nicht gelöst. Das Thema „Staatsverschuldung“ ist drückender denn je. Was die Entwicklung des Dax anbelangt, lohnt ein Blick über den Teich. Der Dax folgt aktuell den Vorgaben der amerikanischen Börsen. Im Oktober startet die  Berichtssaison der amerikanischen Unternehmen. Das niedrige Zinsumfeld und die stark gesunkenen Rohstoffpreise könnten wie ein Konjunkturpaket wirken. Geht der S&P 500 vor diesem Hintergrund in den nächsten Tagen über 1230 Punkte, könnte dies einen Ausbruch der Kurse nach oben zur Folge haben. Sind die Unternehmensnachrichten allerdings weniger positiv und der Index geht unter 1100, wäre dies negativ und könnte auch in Europa zu erneuten stärkeren Kursrückgängen führen.

Sollte ein deutlicher Ausverkauf an den Aktienmärkten stattfinden, ist sicher zu überlegen, antizyklisch Aktienkäufe zu tätigen. Vor der Tatsache dessen, dass die Grundproblematik  noch nicht gelöst ist, empfiehlt sich eine defensive Aufstellung im Portfolio. Bausteine können verschiedene Formen von Long-/Short- oder Trendfolgeprodukte sein. Insbesondere letztere haben sich bei den Verwerfungen in den vergangen Monaten gut geschlagen.

Alles auf die Karte der Erholung zu setzen, ist dagegen ganz sicher nicht der richtige Weg.